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Die Einsamkeit, mein einzig Freund

  • Starter*in Starter*in SilentShadow
  • Datum Start Datum Start
Tyra, man merkt, dass du einiges,von dem was ich schrieb, ganz falsch verstanden hast. Generell kann es nur jemand verstehen, der durch die selbe Hölle geht. Mein Leben hat mich krank gemacht, es ist ein reiner Kampf, Tag für Tag aufs neue. Ich fresse seit über einem Jahr Tabletten, war 2010 28 Wochen in der Psychiatrie, bin dort unter sonstwas für Drogen gesetzt worden, um mich nicht jede Sekunde nach dem Tod zu sehnen. Ich habe Therapien gemacht, die mich immer wieder an den Rand der Verzweiflung brachten, weil sie alte Wunden aufrissen. Ich musste mir selbst tiefe Schnitte hinzufügen, um an dem inneren Schmerz nicht zu zerbrechen. Habe dort sogar einen Freund nach seinem Suizidversuch in einer Blutlache liegend gefunden... Mein leben lang kämpfe ich um ein kleines bisschen Glück, um Anerkennung, Liebe, Freunde,... Doch alles, was passiert, ist dass ich immer wieder alles verliere, scheiß egal, wie sehr ich mir immer wieder aufs neue den A**** aufreiße. So ein Lebensweg macht müde, es hat mich gebrochen! Ich bin nicht mehr fähig zu lernen, zu arbeiten, oft nicht einmal mehr, richtig zu denken. Bin nur noch ein Schatten meiner selbst und das eigentlich seit ich denken kann. Nicht einmal Kind durfte ich wirklich sein. Du tust so, als sei ich faul, würde nicht tun, doch die Realität sieht ganz anders aus. Seit meiner Kindheit habe ich immer wieder Suizidgedanken, meine Depressionen lassen mich nicht los, meine kombinierte Persönlichkeitsstörung macht mir mein Leben unerträglich. Aber trotzdem bin ich immer noch hier!
 
Nimms nicht so tragisch.
Nach T. muss man nur positiv denken, rausgehen, aktiv sein.
Dass man das unter Umständen garnicht KANN versteht sie nicht.
 
Schade, dass Du in Erfurt wohnst, sonst würde ich Dir mal vorschlagen gemeinsam ein Bierchen oder so trinken zu gehen...😱
 
Danke, lieb von dir.
Mich regt sowas auf. Das ist ein typischer Fall von keine Ahnung, aber seinen Senf dazu abgeben müssen. Sowas macht mich wütend. Es ist eine unvorstellbare Qual, wenn man nichtmal mehr zu den Dingen in der Lage ist, die man sich eigentlich mehr alles andere Wüscht.
 
Danke, lieb von dir.
Mich regt sowas auf. Das ist ein typischer Fall von keine Ahnung, aber seinen Senf dazu abgeben müssen. Sowas macht mich wütend. Es ist eine unvorstellbare Qual, wenn man nichtmal mehr zu den Dingen in der Lage ist, die man sich eigentlich mehr alles andere Wüscht.
Kann ich verstehen, dass Dich das aufregt.
Menschen, die besonders intellektuell und verkopft sind, und dazu diese Erfahrungen nicht gemacht haben, sind ganz oft so.
Und auch wenn sie diese Erfahrungen gemacht haben, verklären sie diese Zeit, und vergessen, dass es Zeiten gibt, in denen man nicht KANN.
 
Ich kann es wirklich verstehen, aber genauso weiss ich wie du shadow das sich kaum was ändern mag, das habe ich in meinen neuen Thread beschrieben, schau mal nach 😉 Vielleicht spiegelt es ja ein wenig von deinem Leben wieder ...
 
Hierzu ....



....fällt mir ein, dass ich eine ganze Weile lang, auch zu der Fraktion gehörte, die - da sie, wie Du es nennst, "die Zeit verklärte" - immer für alles irgendwelche rhetorisch geschliffenen Ratschläge parat hatte, die sie in epischer Breite über dem Gegenüber auskippte. Das tat ich, um mir sozusagen selbst zu bestätigen, dass ich es geschafft hätte (meinem Elend/Leiden zu entkommen), denn ich hätte es genug gewollt.

Dass ich damit implizit dem Gegenüber unterstellte, dass es nicht genug gewollt hätte, das übersah ich gnädig. Ebenso, dass ich es noch lange nicht geschafft hatte, denn es gibt kein Entrinnen vor sich selbst, auch nicht vor dem eigenen Leid. Man kann ihm nicht "Davonjoggen", es nicht "Wegsporteln" oder es mit Aktivitäten, gleich welcher Art, zudecken. Das ist nur temporäre, flüchtige Makulatur. Es gibt nur die Integration, das Hindurchgehen, Aushalten und Annehmen - und als ich dies alles endlich in mir hatte zustande bringen können, folgte die Überwindung und damit endlich das Anerkennen und die Toleranz des Leidens - bei mir und bei anderen. Ich konnte aufhören auf andere Leidende verbal und literarisch eizuprügeln, in Stellvertretung für mein eigenes Leid, vor dem ich floh, denn ich musste endlich nicht mehr fliehen.

Als ich ein glücklicher Mensch wurde, als ich es endlich fühlen durfte, was das wirklich heißt und wie es sich anfühlt, da hörte es auf, dass ich belehren wollte und es begann, dass ich Anteil nehmen konnte.

(Also @Shadow, ärgere Dich nicht über die Belehrenden, sie sind Dir näher als sie es wissen wollen. ;-))


Gedankengruß
MM

Hallo MM,

Dankeschön für Deinen sehr(!) beeindruckenden Beitrag!
 

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