Altpapierbündeli
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Die Angst vor dem Versagen wird mich zum Versager machen
Als ich klein war kümmerte sich niemand um mich. Meine Mutter lag im Bett aufgrund ihrer Krankheit und mein Vater arbeitete den ganzen Tag.
Ich lernte als Kind also nie, warum man Dinge nicht tun sollte, die man tun kann. Ich beschmutzte Hauswände, zündete Müll an, prügelte mich mit Mitschülern in der Grundschule, machte keine Hausaufgaben und schrieb schlechte Noten.
Mein Vater hatte kein Interesse an mir und meinem Bruder. Woran er aber Interesse hatte war die Meinung der Lehrer, denn auch wenn Misshandlung zu meinem Alltag gehörte, war es ihm wichtig nach Außen das Gefühl von „Happy Family“ zu vermitteln.
Um mich und meinen Bruder zu erziehen hatte er eine ganz bestimmte Methode. Mein Vater is ehemaliger Bundeswehr Offizier. Er kam deshalb wohl auf die Idee mich und meinen Bruder schon im Alter von 6-7 auf die gleiche Weise zu erziehen, wie seine Soldaten damals.
Jedes einzelne Mal, wenn ich etwas falsch gemacht habe, brüllte mich mein Vater an. Und zwar so laut, dass es in der kompletten Nachbarschaft zu hören war. Sein Ziel war immer das Gleiche. Ich sollte anfangen zu weinen. Erst, wenn er mich gebrochen hatte, hörte er auf mich anzubrüllen. Oft, wenn ich dann heulend in mein Zimmer rannte, schloss er die Tür ab als aufgezwungenen Hausarrest. Ich wurde oft eingesperrt als Kind und oft angebrüllt. Mein Vater liebte es mir Angst zu machen. Manchmal sieht er mich noch heute mit diesem Mordlüsternen Blick an und ich merke ihm an, dass es ihn stört, dass ich nicht mehr darauf reagiere, wie mit 6 Jahren.
Angst und Respekt sind zwei völlig unterschiedliche Dinge.
Der Knackpunkt dieser Nummer ist, dass ich als Kind nie gelernt habe, was genau an meinen Handlungen falsch war. Ich habe nie gelernt, warum es schlecht oder böse ist, was ich tue. Es gab keine Aufklärung. Ich sollte nur das tun, was mein Vater von mir wollte, sonst muss ich Angst haben und da alle Respektspersonen mit meinem Vater in Verbindung standen musste ich auch vor ihnen Angst haben.
Noch heute plagt mich die Angst vor meinem Vater. Mein inneres Kind will Niemanden enttäuschen und niemals anecken. Denn auch, wenn mein Vater heute keine Macht mehr über mich hat, hat er doch mein inneres Kind traumatisiert.
Diese lähmende Angst führ oft dazu, dass ich Dinge tue, die ich nicht tun möchte. Z. B., dass ich einen Beruf annehme oder Überstunden mache oder mir selbst zu viel zumute und deshalb versage.
Inzwischen lähmt mich meine Angst fast total. Nehmen wir z. B. meine aktuellen Ausbildungsprüfungen. Ich habe so viel Angst davor zu versagen und meine Ausbilder zu enttäuschen, dass ich nicht lerne. Warum? Wenn ich lernen würde und es dennoch nicht schaffe, wäre ich nicht gut genug. Wenn ich aber nichts tue kann es nicht an meiner Leistungsfähigkeit liegen.
Es ist ein innerer Kampf mit meinem Vater und schon fast sowas wie eine Rebellion gegen ihn. Als wäre ich heute noch 6 Jahre alt.
Seinen Eltern die Schuld zu geben ist falsch. Aber ich kann nicht wirklich damit aufhören und lasse mich noch immer davon beeinflussen.
Als ich klein war kümmerte sich niemand um mich. Meine Mutter lag im Bett aufgrund ihrer Krankheit und mein Vater arbeitete den ganzen Tag.
Ich lernte als Kind also nie, warum man Dinge nicht tun sollte, die man tun kann. Ich beschmutzte Hauswände, zündete Müll an, prügelte mich mit Mitschülern in der Grundschule, machte keine Hausaufgaben und schrieb schlechte Noten.
Mein Vater hatte kein Interesse an mir und meinem Bruder. Woran er aber Interesse hatte war die Meinung der Lehrer, denn auch wenn Misshandlung zu meinem Alltag gehörte, war es ihm wichtig nach Außen das Gefühl von „Happy Family“ zu vermitteln.
Um mich und meinen Bruder zu erziehen hatte er eine ganz bestimmte Methode. Mein Vater is ehemaliger Bundeswehr Offizier. Er kam deshalb wohl auf die Idee mich und meinen Bruder schon im Alter von 6-7 auf die gleiche Weise zu erziehen, wie seine Soldaten damals.
Jedes einzelne Mal, wenn ich etwas falsch gemacht habe, brüllte mich mein Vater an. Und zwar so laut, dass es in der kompletten Nachbarschaft zu hören war. Sein Ziel war immer das Gleiche. Ich sollte anfangen zu weinen. Erst, wenn er mich gebrochen hatte, hörte er auf mich anzubrüllen. Oft, wenn ich dann heulend in mein Zimmer rannte, schloss er die Tür ab als aufgezwungenen Hausarrest. Ich wurde oft eingesperrt als Kind und oft angebrüllt. Mein Vater liebte es mir Angst zu machen. Manchmal sieht er mich noch heute mit diesem Mordlüsternen Blick an und ich merke ihm an, dass es ihn stört, dass ich nicht mehr darauf reagiere, wie mit 6 Jahren.
Angst und Respekt sind zwei völlig unterschiedliche Dinge.
Der Knackpunkt dieser Nummer ist, dass ich als Kind nie gelernt habe, was genau an meinen Handlungen falsch war. Ich habe nie gelernt, warum es schlecht oder böse ist, was ich tue. Es gab keine Aufklärung. Ich sollte nur das tun, was mein Vater von mir wollte, sonst muss ich Angst haben und da alle Respektspersonen mit meinem Vater in Verbindung standen musste ich auch vor ihnen Angst haben.
Noch heute plagt mich die Angst vor meinem Vater. Mein inneres Kind will Niemanden enttäuschen und niemals anecken. Denn auch, wenn mein Vater heute keine Macht mehr über mich hat, hat er doch mein inneres Kind traumatisiert.
Diese lähmende Angst führ oft dazu, dass ich Dinge tue, die ich nicht tun möchte. Z. B., dass ich einen Beruf annehme oder Überstunden mache oder mir selbst zu viel zumute und deshalb versage.
Inzwischen lähmt mich meine Angst fast total. Nehmen wir z. B. meine aktuellen Ausbildungsprüfungen. Ich habe so viel Angst davor zu versagen und meine Ausbilder zu enttäuschen, dass ich nicht lerne. Warum? Wenn ich lernen würde und es dennoch nicht schaffe, wäre ich nicht gut genug. Wenn ich aber nichts tue kann es nicht an meiner Leistungsfähigkeit liegen.
Es ist ein innerer Kampf mit meinem Vater und schon fast sowas wie eine Rebellion gegen ihn. Als wäre ich heute noch 6 Jahre alt.
Seinen Eltern die Schuld zu geben ist falsch. Aber ich kann nicht wirklich damit aufhören und lasse mich noch immer davon beeinflussen.