Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Die Affäre- eine kleine Geschichte

G

Gelöscht 8102

Gast
Stelle man sich vor, man ist mit 16 Jahren zusammen gekommen. Hatte eine tolle Beziehung und heiratet mit 30. Es kommen zwei Kinder, die Frau muss sich erst in ihrer Rolle wiederfinden, ist zwischenzeitlich depressiv, Nähe und Zärtlichkeit gehen verloren, man schläft durch die Kinder in getrennten Betten, man streitet sich mehr. Der Mann ist unzufrieden und fühlt sich vernachlässigt. Die Frau auch, hat aber keine Zeit und Kraft sich dazu viele Gedanken zu machen, da die Kinder noch so klein sind.

Der Mann findet jemandem, der ihm zuhört, es entwickelt sich über mehrere Monate eine Freundschaft, die beiden landen irgendwann im Bett, mehrmals. Er Mann möchte seine Ehe aber nicht aufgeben, er liebt seine Ehefrau trotzdem noch, hat aber ein schlechtes Gewissen. Irgendwann erdrücken ihn seine Gedanken, er sagt seiner Frau, er weiß nicht, was mit ihm los ist, es ist ihm alles zu viel, ihm fehlt die Leichtigkeit, das Glücklichsein und die Liebe ist auch nicht mehr so stark. Aber er möchte seine Frau nicht weiter verletzen, er beichtet die Affäre, die inzwischen beendet ist, nicht. Die beiden machen einen Neustart. Viel mehr Nähe, mehr Leichtigkeit, keine Streits, kein Druck, die Ehe wird besser und besser und die Liebe erwacht wieder.

Nach einigen Monaten, in denen beide dachten, sie hätten die Kurve bekommen, erfährt die Ehefrau durch Zufall von der Affäre. Sie ist natürlich geschockt. Weiß aber aus den letzten Monaten, dass es auch wieder eine sehr gute Ehe sein kann. Der Mann weiß dies ebenfalls und hat in den letzten Monaten fest gestellt, dass er seine Frau und sein Leben nicht verlieren möchte und seine Frau immer geliebt hat.

Hat der Mann seine Ehefrau tatsächlich nicht mehr geliebt zwischendurch? Hätte er sie und die Kinder verlassen sollen, bevor er mit einer anderen schläft? Hätte sie das nicht viel mehr verletzt? Vermissen nicht viele das „begehrt“ werden und sind nur mangels Gelegenheiten treu? Es gibt so unendlich viele Männer und Frauen, die behaupten, dass sie sich sofort trennen, wenn ihr Partner sie betrügen würde, oder welche die sagen, es wäre genau so passiert, oder dass sie noch nie betrogen worden wären (woher wissen sie das so genau?), oder, dass Menschen die betrügen den Ehepartner gar nicht lieben. Meine Meinung hat sich dazu mittlerweile geändert. Es ist nicht immer alles schwarz und weiß, es gibt so viel dazwischen.
 

Goldy

Mitglied
... Hat der Mann seine Ehefrau tatsächlich nicht mehr geliebt zwischendurch? ...
Ja, schaut sehr deutlich danach aus.

Denn es passt nicht zu sagen man liebt die Ehefrau und dennoch mit einer anderen zu ...... ;)

"In guten wie in schlechten Zeiten" ... und da gilt es eben auch, die schlechten passend zu überstehen.

Übrigens gehen auch Beziehungen kaputt, ohne zu .......

Es ist eine umfangreiche Herausforderung!
 

Fantafine

Sehr aktives Mitglied
Ich sehe das anders als Goldy.

Liebe ist etwas anderes als Begehren, als der Eindruck, man würde woanders bekommen, was fehlt. Jemanden zu belügen ist schäbig, eine heimliche Affäre ebenso. Aber eine Affäre ist eben nur eine Affäre.

Ein Vertrauensbruch aber eben auch ein Vertrauensbruch.

Ich sehe da auch kein schwarz und weiß.
 
G

Gelöscht 8102

Gast
Ja, schaut sehr deutlich danach aus.

Denn es passt nicht zu sagen man liebt die Ehefrau und dennoch mit einer anderen zu ...... ;)

"In guten wie in schlechten Zeiten" ... und da gilt es eben auch, die schlechten passend zu überstehen.

Übrigens gehen auch Beziehungen kaputt, ohne zu .......

Es ist eine umfangreiche Herausforderung!
Hätte ich vor 15 Jahren so unterschrieben!

Aber genau um diese Herausforderung geht es mir ja. „In Guten, wie in schlechten Zeiten“ heißt das Monogamie oder heißt es zueinander stehen und nicht gleich auseinander laufen, wenn mal ein Gefühl nicht hundertprozentig ist? Was hätte der Mann also tun sollen? Gleich seine Familie verlassen? Oder wiegt der Vertrauensbruch mehr?
 
G

GrayBear

Gast
Liebt man nicht jeden Menschen auf eine andere Weise? Habe ich nur einen gewissen Vorrat an "Liebe" und muss ich den verteilen? Meine Erfahrung ist, dass wenn ich einen Menschen einmal liebe, dass diese Liebe nie wieder weg geht. Sie mag verschüttet werden unter all dem Alltagsgedöns, mag nicht mehr spürbar oder lebbar sein, aber da sein wird sie immer.

Deswegen kann man mehrere Menschen zur gleichen Zeit lieben, mag diese Liebe auch unterschiedlich hell leuchten und erkennbar sein.

Könnte ich eine Affäre vergeben und überwinden? Kommt auf das Gegenüber an. Genau weiß ich das erst, wenn es soweit ist.
 
G

Gelöscht 7625

Gast
Kinder bekommen, Kinder nicht bekommen? Man kann es zwar durchüberlegen, ob man das in der Beziehung möchte, aber ganz genau weiß man es erst, wenn man die Kinder hat und dann sollte man versuchen immer einen Draht zueinander zu haben.

Leider kann man nichts perfekt planen. Kinder können krank sein oder werden, Eltern genauso. Im Leben kann so viel passieren. Erst einmal muss man kapieren, wer man selbst ist und dann muss man seinen Partner so gut wie möglich kennenlernen wollen, aber sogar dann kommt noch hinzu, dass man sich auch über die Jahre weiter entwickelt und womöglich auseinanderlebt. Dann müssen gute Lösungen her, vorallem dann, wenn Kinder da sind.

In dieser Geschichte gibt es nunmal die Kids, genauso wie es auch Probleme gab und wieder neue Probleme geben wird. Es kommt wohl jetzt darauf an, wie robust man ist und wie geduldig oder wie gut man mit konsequentem Verhalten umgehen kann, also auch wenn man getrennte Wege geht, heißt es ja trotzdem, da sind die Kinder und so lange die noch klein sind, sollte man schon bereit sein, miteinander geduldig und respektvoll umzugehen. Es liegt an jedem selbst, ob man es zu einer Horror-Lebensabschnittsstory machen will oder eben nicht.
 
G

Gelöscht 8102

Gast
Liebt man nicht jeden Menschen auf eine andere Weise? Habe ich nur einen gewissen Vorrat an "Liebe" und muss ich den verteilen? Meine Erfahrung ist, dass wenn ich einen Menschen einmal liebe, dass diese Liebe nie wieder weg geht. Sie mag verschüttet werden unter all dem Alltagsgedöns, mag nicht mehr spürbar oder lebbar sein, aber da sein wird sie immer.

Deswegen kann man mehrere Menschen zur gleichen Zeit lieben, mag diese Liebe auch unterschiedlich hell leuchten und erkennbar sein.

Könnte ich eine Affäre vergeben und überwinden? Kommt auf das Gegenüber an. Genau weiß ich das erst, wenn es soweit ist.
Finde ich ganz interessant die Vorstellung, dass die Liebe nie ganz geht. Muss ich mal drüber nachdenken. Dass man mehrere Menschen zur gleichen Zeit lieben kann, denke ich jedenfalls auch.
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben