Shorn
Sehr aktives Mitglied
In Deutschland war eine allgemeine Preissteigerung zu der Zeit unvermeidbar weil längst überfällig, ich habe das jahrelang beobachtet wie sich die Preise für Alltagsbedarf, z. B. die Lebensmittel-Hausmarken der Supermarktketten, kaum verändert haben, weil da extreme Konkurrenz herrscht, wenn einer nur 5 Cent teurer wurde sind die Kunden sofort zu anderen Anbietern abgewandert.
Der Preissprung infolge Corona war sowas wie ein Big One bei Erdbeben, ein längst überfälliges und unvermeidbares Ereignis das alle Preise auf ein neues und für die Hersteller tragbareres Niveau gehoben hat, denn bei den Herstellern wirken sich steigende Rohstoff- Energiepreise und Löhne als allererstes aus, und die sind nicht ewig die Deppen der Nation, die die Differenz aus der eigenen Tasche zahlen, damit das Produkt unverändert billig bleiben kann.
Und jetzt ist wieder das einheitliche Preisniveau eingefahren, bei Hausmarke Cola z. B. 1,5 Liter war der Preis lange Zeit bei 0,49 Cent, jetzt 0,65 Cent, egal in welchen Laden man geht, das ist quasi das neue Level für dieses Produkt, bis ein nächstes Erdbeben die Branche schüttelt und dann wieder überall gleichzeitig der Preis hochgeht. Oder Fischstäbchen 450 Gramm Hausmarke (nicht die Teuermarken wie Iglo oder Frosta), einheitlicher Preis 2,79 Euro. (Werte Nürnberg, kann in anderen Bundesländern anders aussehen, aber wer regelmäßig in Supermärkten einkauft und sorgfältig die Preise vergleicht weiß was ich meine.)
Nur bei manchen Produkten ist infolge Corona der Wahn ausgebrochen, das Toilettenpapier war ja sprichwörtlich, ebenso der Run auf Pflanzenöl wegen des Ukraine-Krieges, weil die deutschen Bauern nicht schnell genug eigene Produktion an Raps und Sonnenblumen hochfahren konnten wegen der falschen Jahreszeit. Da war aber weniger echte Knappheit im Spiel als krankhaftes Hamstern und Spekulieren, wenn jeder nur die üblichen Mengen gekauft hätte, hätte es genug Nachschub gegeben.
Die Handelsketten produzieren einen Großteil dessen was sie verkaufen selbst die Rewegruppe alleine bewirtschaften 550.000ha. Dadurch sind sie auch in der Lage die Preise zu diktieren.
Auf derart großen Betrieben sind die Produktionskosten je Hektar und Tonne gemessen am Ertrag und AK/h äußerst niedrig.
Auch Aldi Nord verfügt über eigene Riesenbetriebe, auch Tengelmann und andere haben eigene Riesenbetriebe. Sie alle gehören zu den größten Landbesitzern der Welt.