G
Gelöscht 78719
Gast
Ich finde die ständigen Themen wie Geld, Haushaltskrise, Arm gegen Reich und Gier von Unternehmen stets unglücklich. Warum? Weil es oft nur darum geht einen Schuldigen zu suchen. Es gibt Parteien, die einen großen Teil ihres Programmes einzig daraus bestreiten Schuldige bei Krisen zu finden.
Nehmen wir den "reichen Unternehmer". Der bekommt in Diskussionen ja oft sein Fett weg. Er sei zu sehr auf Profit aus, sei nicht sozial und ökologisch genug, sollte mehr Steuern zahlen und will am Ende ja nur Arbeitsplätze wegrationalisieren und zahlt den Managern höhe Löhne während die kleinen Arbeiter zu wenig bekämen.
Neben dem Stereotyp des reichen Unternehmers, der aber ach so arm ist, dass er stets sein Fett wegbekommt, steht der Stereotyp des faulen Empfängers von staatlichen Leistungen...
In der Praxis versucht aber jeder Mensch nur das beste zu erreichen. Und meistens ist das beste etwas, was gegenseitigen Nutzen bringt. Der Unternehmer wird i.d.R. nur reich indem er Produkte anbietet, die Menschen wollen - was wiederum zum Nutzen der Menschen ist.
Auf diese Weise kann innerhalb einer Marktwirtschaft der Konsum sogar demokratisch gesteuert werden. Wollen die Menschen Produkte, die hochwertig und sozial gerecht hergestellt werden, dann werden Unternehmer sowas herstellen, weil sie eben Käufer dafür vorfinden. Marktwirtschaft ist das effizienteste System um Menschen mit Gütern zu versorgen, die sie brauchen und wollen.
Meistens entsteht das Problem also nicht durch irgendjemanden, dem man Gier vorwirft, sondern durch staatliche Eingriffe, die das System verzerren.
Nehmen wir an der Staat besteuert ein Automobilunternehmen und im Gegenzug entlastet er den ÖPNV mit den Ziel mehr grüne Mobilität zu fördern. Das mag eine gute Absicht sein, ändert aber nichts an Realitäten. Der auf dem Land lebende Pendler ohne ÖPNV in seiner Nähe, muss immer noch mit einem Auto fahren, nur wird das jetzt für ihn teurer. Deswegen zieht er vielleicht in die Stadt, dort wiederum platzt der Wohnraum aber aus allen Nähten und es entstehen neue Probleme. Jetzt muss der Staat wieder eingreifen und beschließt eine Mietpreisbremse und legt teure Wohnungsbauprojekte in Städten auf. Nur fehlt es dafür an Handwerkern und Material. Also subventioniert der Staat auch Baumaterial und Handwerksausbildungen. Nur fehlt es dann wiederum vielleicht an anderen Berufen, weil die Leute lieber den geförderten handwerkerberuf machen.
Staatliche Eingriffe sind meist kontraproduktiv zu den Bedürfnissen von Menschen. Staatliche Eingriffe sorgen dafür, dass Knappheit entsteht, weil der Staat künstlich versucht Preise zu bestimmen.
Dem liegt meist der Gedanke zu Grunde, dass Menschen böse, egoistisch oder sonstwie verwerflich sind und man sie zwingen muss bestimmte Dinge zu tun. Tatsächlich liegt es aber in der Natur des Menschen sozial und frei zu sein. Die meisten Menschen sind in Freiheit und ohne staatliche Eingriffe produktiver und glücklicher.
... denn auch der Empfänger von staatlichen Leistungen ist produktiver und glücklicher, wenn er Freiheit genießen darf.
Allerdings ist es halt so, dass es Grenzen gibt. Die Freiheit des Einen muss der Staat beschneiden, um die Freiheit des anderen zu gewährleisten.