StayHated
Neues Mitglied
Hallo...
ich weiß nicht so ganz, wie ich anfangen soll, ich habe so was noch nie gemacht. Mal vorweg, ich bin männlich, 22 Jahre alt.
Eigentlich wollte ich hier nicht schreiben, da ich mir mit meinen Problemen, bei den Sorgen anderer, welche ich hier und auch auf anderen Seiten seit einiger Zeit lese, irgendwie dumm vorkomme...
Aber langsam bekomme ich Angst um ehrlich zu sein. Zu meinem Hintergrund kann ich nur das "Standardgejammer" von mir geben: Schwere Kindheit, Mobbing, Familiäre Probleme (Haus und Arbeit verloren, Alkoholproblem etc).
Ich schreibe meine Geschichte in diesem Absatz trotzdem mal ausführlicher, denn ich merke gerade, es tut einfach mal gut das loszuwerden.
Ich bin seit ich denken kann stark übergewichtig. Meine ganz frühe Kindheit war eigentlich richtig toll, viele Freunde, wir haben immer draußen gespielt, ich habe mich auf den Kindergarten gefreut usw. Aber dann haben meine Eltern ihre Schreinerei verloren und auch das Haus. Das war gerade zu der Zeit, in der ich in die Schule gekommen wäre. Also Umzug, neue Gegend, auf der neuen Schule natürlich keiner meiner "Spielgefährten". Da fing alles an. Mobbing, auf der Grundschule noch das Standardzeugs... Auf der Realschule ging es dann richtig los mit Sachen ausziehen, in Toilette einsperren, verprügeln etc. Ich hatte zwar zwei drei Leute die ich sogar als Freunde bezeichnet hätte, aber durch das ganze Drumherum habe ich mich natürlich verändert, als die Zeit kam, wo man nicht mehr gespielt hat sondern andere Dinge macht, habe ich mich zurückgezogen usw. Während der Zeit hatte mein Vater auch noch einen Herzinfarkt, Bandscheibenvorfälle und heute ein Alkoholproblem. Er schluckt glaube ich jeden Morgen 13 verschiedene Tabletten... Einen Suizidversuch hat er auch schon hinter sich. Wenn ich sage, dass es wegen seiner Mutter war, die die Bosheit in Person ist, kann man sich denke ich vorstellen, wie das Verhältnis von ihm zu seinen Kindern (habe zwei ältere Schwestern) ist. Er war zwar immer gut zu uns, außer die "Wutausbrüche", aber nie körperliche Gewalt. Ich hab meine Familie echt lieb, aber es war halt dennoch nie diese "Nähe" da.
Naja, auf jeden Fall habe ich mit ca. 14 wirklich angefangen mich komplett abzusondern. Ich habe das Alleinsein genossen, als ich mit 16 auf die FOS ging um mein Fachabitur zu machen, hatte ich keine Freunde mehr und habe mich auch sonst von allen ferngehalten. Allerdings hat sich da auch meine Angst entwickelt. Ich habe panisch Angst vor anderen Menschen. Ich traue mich nicht einmal, beim Friseur anzurufen, um einen Termin auszumachen. Sobald ich vor die Tür gehe, fange ich an zu schwitzen... Ich meide Menschen wo es nur geht. Dazu kommen noch Asthma, Herzprobleme und noch etwas anderes, allerdings schäme ich mich dafür zu sehr, um es hier preiszugeben...
Im September bin ich ausgezogen. Ich komme eigentlich aus Bayern, mache aber jetzt eine Ausbildung in der Nähe von Hannover. Ich wohne dort im Wohnheim, dusche morgens um 4, damit mich ja keiner zu Gesicht bekommt. Wenn ich zur Schule gehe, habe ich totales Herzklopfen und Schweißausbrüche. Ich wollte hier eigentlich ein neues Leben anfangen, mich ändern... aber es geht einfach nicht. Ich habe zwar dieses Jahr jetzt schon ca. 40 Kilo abgenommen, also die Hälfte geschafft. Ich freue mich darüber auch, aber irgendwie hilft mir das auch nicht. Ich schlafe, wenn überhaupt, nicht mehr als 3 Stunden, kann mich auf nichts mehr konzentrieren, nicht mal wenn ich zur Ablenkung ein Buchen lesen möchte. Ich denke mich jede Nacht halb wahnsinnig, ich esse kaum noch etwas, was überhaupt nicht meiner Natur entspricht, immerhin hatte ich 80 Kilo übergewicht. Vor knapp zwei Jahren hatte ich schon mal einen Suizidversuch hinter mir, ironischerweise ist die Stange gebrochen, an der ich mich aufgehängt hatte... Ich bin wieder kurz davor, die Stelle, an der es passieren soll habe ich auch schon gefunden, diesmal soll es allerdings der Zug sein. Meinen Abschiedsbrief habe ich auch bereits geschrieben. Aber irgendwie hatte ich die Hoffnung doch noch nicht ganz aufgegeben... Was mich auch davon abhält, ist die Angst, meine Familie zu verletzen und ihr damit den Rest zu geben. Aber nach über 6 Jahren des Kämpfens und des in mich "Hineinfressens" kann ich einfach nicht mehr. Ich bin so unendlich müde... Ich habe diese Woche angefangen mich zu ritzen, eigentlich kam Selbstverletzung nie für mich in Frage, da ich eigentlich auch ein extrem empfindliches Schmerzempfinden habe. Gestern Abend ist es dann passiert. Ich bin ohnmächtig geworden. Ich weiß nicht warum, ich lag im Bett und habe geweint (wie eigentlich jeden Tag). Auf einmal wurde mir richtig schlecht, ich hab das Fenster aufgemacht um etwas frische Luft zu schnappen... das nächste was ich wieder weiß ist, dass ich am Boden aufgewacht bin. Mein ganzes Nachtkästchen war abgeräumt und ich hatte Krasse Kopfschmerzen, weil ich da wohl irgendwie draufgefallen bin. Dann hatte ich irgendwie so ne Schnappatmung und nen Schüttelkrampf, keine Ahnung was das war...
Ich weiß einfach nicht, was ich jetzt machen soll... Meiner Familie kann ich das nicht sagen, die haben genug eigene Probleme... zum Arzt traue ich mich nicht zu gehen. Ich habe hier jemanden kennen gelernt, und sie weiß auch was ich für Probleme habe und sie hat mir Kraft gegeben, und ich liebe sie dafür. Aber ich will ihr auch nicht weiter damit zur Last fallen...
Ich wäre über jeden Rat wirklich dankbar... oder wenn jemand ähnliche Probleme hat und einfach sich austauschen möchte, würde ich mich natürlich auch freuen
Danke an die, die das alles gelesen haben und vielleicht auch antworten!
ich weiß nicht so ganz, wie ich anfangen soll, ich habe so was noch nie gemacht. Mal vorweg, ich bin männlich, 22 Jahre alt.
Eigentlich wollte ich hier nicht schreiben, da ich mir mit meinen Problemen, bei den Sorgen anderer, welche ich hier und auch auf anderen Seiten seit einiger Zeit lese, irgendwie dumm vorkomme...
Aber langsam bekomme ich Angst um ehrlich zu sein. Zu meinem Hintergrund kann ich nur das "Standardgejammer" von mir geben: Schwere Kindheit, Mobbing, Familiäre Probleme (Haus und Arbeit verloren, Alkoholproblem etc).
Ich schreibe meine Geschichte in diesem Absatz trotzdem mal ausführlicher, denn ich merke gerade, es tut einfach mal gut das loszuwerden.
Ich bin seit ich denken kann stark übergewichtig. Meine ganz frühe Kindheit war eigentlich richtig toll, viele Freunde, wir haben immer draußen gespielt, ich habe mich auf den Kindergarten gefreut usw. Aber dann haben meine Eltern ihre Schreinerei verloren und auch das Haus. Das war gerade zu der Zeit, in der ich in die Schule gekommen wäre. Also Umzug, neue Gegend, auf der neuen Schule natürlich keiner meiner "Spielgefährten". Da fing alles an. Mobbing, auf der Grundschule noch das Standardzeugs... Auf der Realschule ging es dann richtig los mit Sachen ausziehen, in Toilette einsperren, verprügeln etc. Ich hatte zwar zwei drei Leute die ich sogar als Freunde bezeichnet hätte, aber durch das ganze Drumherum habe ich mich natürlich verändert, als die Zeit kam, wo man nicht mehr gespielt hat sondern andere Dinge macht, habe ich mich zurückgezogen usw. Während der Zeit hatte mein Vater auch noch einen Herzinfarkt, Bandscheibenvorfälle und heute ein Alkoholproblem. Er schluckt glaube ich jeden Morgen 13 verschiedene Tabletten... Einen Suizidversuch hat er auch schon hinter sich. Wenn ich sage, dass es wegen seiner Mutter war, die die Bosheit in Person ist, kann man sich denke ich vorstellen, wie das Verhältnis von ihm zu seinen Kindern (habe zwei ältere Schwestern) ist. Er war zwar immer gut zu uns, außer die "Wutausbrüche", aber nie körperliche Gewalt. Ich hab meine Familie echt lieb, aber es war halt dennoch nie diese "Nähe" da.
Naja, auf jeden Fall habe ich mit ca. 14 wirklich angefangen mich komplett abzusondern. Ich habe das Alleinsein genossen, als ich mit 16 auf die FOS ging um mein Fachabitur zu machen, hatte ich keine Freunde mehr und habe mich auch sonst von allen ferngehalten. Allerdings hat sich da auch meine Angst entwickelt. Ich habe panisch Angst vor anderen Menschen. Ich traue mich nicht einmal, beim Friseur anzurufen, um einen Termin auszumachen. Sobald ich vor die Tür gehe, fange ich an zu schwitzen... Ich meide Menschen wo es nur geht. Dazu kommen noch Asthma, Herzprobleme und noch etwas anderes, allerdings schäme ich mich dafür zu sehr, um es hier preiszugeben...
Im September bin ich ausgezogen. Ich komme eigentlich aus Bayern, mache aber jetzt eine Ausbildung in der Nähe von Hannover. Ich wohne dort im Wohnheim, dusche morgens um 4, damit mich ja keiner zu Gesicht bekommt. Wenn ich zur Schule gehe, habe ich totales Herzklopfen und Schweißausbrüche. Ich wollte hier eigentlich ein neues Leben anfangen, mich ändern... aber es geht einfach nicht. Ich habe zwar dieses Jahr jetzt schon ca. 40 Kilo abgenommen, also die Hälfte geschafft. Ich freue mich darüber auch, aber irgendwie hilft mir das auch nicht. Ich schlafe, wenn überhaupt, nicht mehr als 3 Stunden, kann mich auf nichts mehr konzentrieren, nicht mal wenn ich zur Ablenkung ein Buchen lesen möchte. Ich denke mich jede Nacht halb wahnsinnig, ich esse kaum noch etwas, was überhaupt nicht meiner Natur entspricht, immerhin hatte ich 80 Kilo übergewicht. Vor knapp zwei Jahren hatte ich schon mal einen Suizidversuch hinter mir, ironischerweise ist die Stange gebrochen, an der ich mich aufgehängt hatte... Ich bin wieder kurz davor, die Stelle, an der es passieren soll habe ich auch schon gefunden, diesmal soll es allerdings der Zug sein. Meinen Abschiedsbrief habe ich auch bereits geschrieben. Aber irgendwie hatte ich die Hoffnung doch noch nicht ganz aufgegeben... Was mich auch davon abhält, ist die Angst, meine Familie zu verletzen und ihr damit den Rest zu geben. Aber nach über 6 Jahren des Kämpfens und des in mich "Hineinfressens" kann ich einfach nicht mehr. Ich bin so unendlich müde... Ich habe diese Woche angefangen mich zu ritzen, eigentlich kam Selbstverletzung nie für mich in Frage, da ich eigentlich auch ein extrem empfindliches Schmerzempfinden habe. Gestern Abend ist es dann passiert. Ich bin ohnmächtig geworden. Ich weiß nicht warum, ich lag im Bett und habe geweint (wie eigentlich jeden Tag). Auf einmal wurde mir richtig schlecht, ich hab das Fenster aufgemacht um etwas frische Luft zu schnappen... das nächste was ich wieder weiß ist, dass ich am Boden aufgewacht bin. Mein ganzes Nachtkästchen war abgeräumt und ich hatte Krasse Kopfschmerzen, weil ich da wohl irgendwie draufgefallen bin. Dann hatte ich irgendwie so ne Schnappatmung und nen Schüttelkrampf, keine Ahnung was das war...
Ich weiß einfach nicht, was ich jetzt machen soll... Meiner Familie kann ich das nicht sagen, die haben genug eigene Probleme... zum Arzt traue ich mich nicht zu gehen. Ich habe hier jemanden kennen gelernt, und sie weiß auch was ich für Probleme habe und sie hat mir Kraft gegeben, und ich liebe sie dafür. Aber ich will ihr auch nicht weiter damit zur Last fallen...
Ich wäre über jeden Rat wirklich dankbar... oder wenn jemand ähnliche Probleme hat und einfach sich austauschen möchte, würde ich mich natürlich auch freuen
Danke an die, die das alles gelesen haben und vielleicht auch antworten!