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Der "verschwundene Zwilling"

zwilling13

Mitglied
Hallo,

wie fange ich an?
Ich suche ein Forum oder Menschen, die ein einzelner Zwilling sind. Ein Forum darüber habe ich im Internet leider nicht gefunden.🙁

Ich bin selbst ein einzelnes Zwillingskind.
Mit 18 Jahren - inzwischen 46- hatte ich eine Unterleibsoperation- eine Zyste. Der Befund ergab, dass es ursprünglich Zellen von meinem Geschwisterkind waren, die sich an meinem Eierstock festgesetzt hatten. Da ich bis dahin noch nie ähnliches gehört habe, war es schon ungewöhnlich und irgendwann vergaß ich das auch. Vor ca. 5 Jahren kaufte ich mir ein Buch über Zwillinge. (Da meine Schwester Zwillinge hat, interessierte ich mich, was die Wissenschaft über Zwillinge erforscht hat.) Dabei stieß ich wieder auf das Phänomen des verschwundenen Zwillings und es kam die Erinnerung an meine eigene OP zurück. Durch diese OP konnte ich keine eigenen Kinder bekommen.

Ich bin Single, habe einen stabilen Freundeskreis, gute Familienbeziehungen und nette Arbeitskollegen. Eigentlich könnte ich zufrieden sein und trotzdem fühle ich mich manchmal allein, selbst im Zusammensein mit anderen. Die Vorstellung, da wäre noch eine Seelenverwandte ist schön, geht aber so intensiv nicht.
In Beziehungen macht sich immer wieder das selbe Muster auf: Ich möchte eine glückliche achtungsvolle und gleichberechtigte Beziehung, klette mich an den "nächst besten", vergesse mich selbst dabei und beende alles wieder, weil es nicht geht und bevor "er" Schluß macht.
Vielleicht ist mein Gefühl ja aber auch ganz normal und ich rede mir nur etwas ein. 😕

Kennt Jemand dieses Gefühl, ist vielleicht selbst ein "übrig gebliebener Zwilling". Oder kennt Ihr ein Forum, in dem man sich darüber austauschen kann?

Liebe Grüße
Zwilling13
 
Hallo Zwillig13,

ich kann es nicht fassen, aber ich dachte, ich sei die einzige mit so einen abgedrehten Fall.
Ich wurde auch mit 18 Jahren operiert ... und es war auch ein Zwillingsgeschwisterchen. Nach der OP hieß es auch, ich würde keinen Nachwuchs bekommen können, aber es kam zu Glück anders als vermutet. Der 1. Arzt hat so viel von meinen Eierstöcken erhaltet, wie nur möglich und so hatte ich das Glück, doch noch 1 Kind bekommen zu können. Leider war aus diesem Grund danach noch eine 2. OP notwendig ...
Ich bin 44, aber ich hatte nie das Gefühl ein "verlassener" Zwilling zu sein.
Aber ... das was Du so über Beziehungen erzählst, kommt mir sehr bekannt vor ... nur habe ich das nie in diesem Zusammenhang gebracht.
Vielleicht willst Du Dich trotzdem mit mir austauschen.
 
Hallo Blue Blossom,
danke für den Hinweis auf Wikipedia. Ich beschäftige mich schon eine ganze Weile mit dem Thema und was dort steht, weiß ich bereits. Allerdings steht dort, dass nur 90 Fälle bekannt sind. Ich denke, daß es viel häufiger vorkommt, als dort angegeben. Zum Beispiel war "Falko" ein Zwilling von insgesamt 4. Zwei überlebten. Und dann kenne ich noch einen persönlich- abgesehen von Moonlight. Er erzählte z.B., dass er sich oft zeitlich unterschiedlich die selben Sachen (Kleidung) gekauft hat, ohne es beim Kauf zu bemerken. So ist sein Kleiderschrank teilweise doppelt voll.
Und da dieses Phänomen öfter auftritt als viele denken/ wissen und ich allein bereits von diesen Zweien weiß, denke ich, daß es viel häufiger vorkommt.
Aber trotzdem nochmal vielen Dank, daß Du mir den Hinweis geschickt hast 🙂

Hallo Moonlight,
also mit so einer Antwort habe hier gar nicht gerechnet. Ich freue mich, jemanden gefunden zu haben, der auch ein "übrig gebliebener" Zwilling ist.
Manchmal bin ich hin und her gerissen, ob sich dieses Phänomen wirklich auf das spätere Verhalten auswirkt. Aber wenn man sich die Forschungsergebnisse über die Entwicklung und Wahrnehmungsfähigkeit der Föten bzw. Embryonen vor Augen führt, kann man schon manches spätere Verhalten ableiten. Das muss ja nicht heißen, dass alles darauf zurück zu führen ist. Aber manches vielleicht schon.
Von dem Bekannten (den ich bei der Antwort an Blue Blossom beschrieben habe) wurde mir ein Buch zu dem Thema empfohlen: "Das Drama im Mutterleib". Allerdings habe ich im Internet gelesen, dass es teilweise sehr wissenschaftlich geschrieben und relativ schwer verständlich ist. Dadurch habe ich aber ein anderes Buch gefunden und bin mittlerweile auch am lesen: "Der verschwundene Zwilling". Dort werden nochmal in verständlicher Kurzfassung die Entwicklungsstufen des Fötus/ Embryos beschrieben und mit vielen Beispielen auf spätere Verhaltensweisen eingegangen. Sicher trifft nicht alles auf jeden zu, aber teilweise entdecke ich mich dort auch.
Zur Zeit habe ich den Eindruck, dass ich auf der Suche nach mir selbst bin. Hört sich vielleicht blöd an, aber so ist es. Ich möchte mehr über mich und mein "unbewustes" Verhalten erfahren. Wie im ersten Beitrag bereits geschrieben, habe ich ja einen guten Familien-, Arbeits- und Freundeskreis. Aber inzwischen nervt es mich, immer wieder beziehungsmäßig von vorn anzufangen. Meine letzte Beziehung war die Krönung von allem und ich möchte nicht alle paar Jahre wieder vor einem Scherbenhaufen stehen. Und immer wieder taucht für mich die Frage mit dem Zwilling auf. Deshalb suche ich nach Antworten und hoffe, dass sie mich weiter bringen. Aber ein Forum über dieses spezielle Thema gibt es nicht. Oder?
Hast Du Dich schon mal mit diesem Thema beschäftigt? Wenn Ja, in welchem Zusammenhang?

Gute Nacht

PS: Bin auch auf Antworten von anderen gespannt 😉
 
Hallo;
ich kann zu Zwillingen nichts sagen und kann mir auch vorstellen, dass ein bestimmtes Gefühl mit einem solchen Erleben einher geht... aber ich glaube, deine Thematik ist eine andere.
Dir geht es eigentlich um Beziehungen, um Zweierbeziehungen. Du hast sie gerne besonders intensiv und besonders eng und verknüpfst damit auch bestimmte Ansprüche. Und weil das Bild des Zwillings, der dir sehr nah und sehr ähnlich ist, gut dazu passt, verbindest du diese beiden Dinge miteinander und suchst hier nach einer Ursache/ Auflösung.
Ich persönlich würde das Ganze wissenschaftlich sehen; Du hast keinen Zwilling. Biologisch ist das schon vor deiner Geburt "entschieden" worden; es hat zwar Auswirkungen auf dich, aber die könnten auch woanders herkommen.
Was wirklich dein Problem ist, ist dein Beziehungsverhalten: Während der erträumte Mensch von dir idealisiert wird, hat kein realer eine Chance; sobald es nicht mehr von alleine rosig aussieht, beendest du die Sache und träumst weiter von deinem Seelenpartner.
...Es ist behauptet worden, dass es Seelenverwandte gibt - aber die meisten funktionierenden Beziehungen, die ich gesehen habe, beruhten auf gegenseitigem Respekt und der aufrichtigen Fürsorge füreinander.
Man kann aus einem ganz irdischen Menschen also aktiv jemanden machen, mit dem sich eine Beziehung leben lässt - indem man sich achtet und voneinander profitiert, aus dem, was der andere ist und kann. Und wenn man ihn nicht zwingt, kann er einem auch sehr nahe kommen und für einen da sein... freiwillig. Und nicht aus "Bestimmung" oder weil man ihn so oder so haben wollte.
An Paaren, die seit Jahrzehnten zusammen sind, habe ich außerdem mal einen Teil des Geheimnisses entdeckt (was in Zeiten ohne leichte Scheidungsmöglichkeit und wirtschaftliche Abhängigkeit natürlich auch naheliegender war) : Einfach zusammen bleiben.
😉
orbbl
 
Eigentlich könnte ich zufrieden sein und trotzdem fühle ich mich manchmal allein, selbst im Zusammensein mit anderen. (...)
In Beziehungen macht sich immer wieder das selbe Muster auf: Ich möchte eine glückliche achtungsvolle und gleichberechtigte Beziehung, klette mich an den "nächst besten", vergesse mich selbst dabei und beende alles wieder, weil es nicht geht und bevor "er" Schluß macht.

Ich glaube wir wünschen uns alle jemanden, der uns 100%ig versteht, auch ohne Worte. Ich glaube auch, dass jeder sich manchmal alleine fühlt, auch in funktionierenden Partnerschaften.

Dein Beziehungsmuster hast du erkannt: Kletten, anstatt bei dir selbst zu bleiben. Also von daher kann ja beim nächsten Mann nichts mehr schief gehen, denn du weißt ja jetzt, woran es liegt. Du gibst dem Mann eine Wichtigkeit, die ihm nicht zusteht und hältst dein Ideal von einer Beziehung als Messlatte an eure vollkommen normale Partnerschaft mit Höhen und Tiefen. Vielleicht würde ER ja gar nicht Schluss machen, sondern dieses Tief mit dir durchstehen. Das kannst du natürlich nicht wissen, wenn du vorher schon die Sache beendest. Vielleicht wartest du beim nächsten Mal einfach ab, was passiert, wenn du eben nicht Schluss machst oder gleich Rot siehst, wenn die Partnerschaft nicht deinem Ideal davon entspricht.

Wie orange-blaue-blume denke auch ich, dass das Motiv hier zu schreiben ein anderes ist, als du vorgibst. Natürlich können wir mit unseren Vermutungen völlig daneben liegen, andererseits...was hast du zu verlieren, wenn du einfach mal draufschaust und es überprüfst?
 
Hallo;
..........aber ich glaube, deine Thematik ist eine andere.
Dir geht es eigentlich um Beziehungen, um Zweierbeziehungen.

Was wirklich dein Problem ist, ist dein Beziehungsverhalten:

An Paaren, die seit Jahrzehnten zusammen sind, habe ich außerdem mal einen Teil des Geheimnisses entdeckt (was in Zeiten ohne leichte Scheidungsmöglichkeit und wirtschaftliche Abhängigkeit natürlich auch naheliegender war) : Einfach zusammen bleiben.
😉
orbbl

Hallo,
hätte ich Fragen zur Beziehungproblematik, dann hätte ich sie auch so gestellt. Momentan geht es mir aber nicht um Beziehungen, sondern um mich: ich möchte mir bewusster werden, warum ich so bin wie ich bin. Und die Zwillingsthematik ist dabei ein Thema, welches mich interessiert.
Jeder Mensch handelt in seinem Leben nach einem teils bewussten- teils unbewussten Schema. So lange man mit diesen Schemen zufrieden ist, ist ja auch alles ok. Aber wenn man halt nicht zufrieden ist, kann/ sollte man nach den Ursachen suchen. Veränderungen treten nicht „einfach so“ ein, wenn man die Ursachen nicht kennt.


Und irgendwann danach geht es mir um Beziehungen.
Ist dieses "einfach zusammen bleiben" auch Deine eigene Einstellung? Meine nicht.


Glücklicherweise sind die meisten Frauen heute in der Lage, auf Grund der finanziellen Unabhängigkeit vom Mann ein selbständiges Leben zu führen. (Die Qualität dieses Lebens wäre ein nächstes Thema) Die finanzielle Abhängigkeit ist doch wohl keine Beziehungsgrundlage. Auch „Frau“ sollte da nicht aus- und durchhalten müssen - einfach dableiben. Ich rede jetzt nicht von kleinen Streitigkeiten- die kommen überall mal vor. Aber wenn aus der anfänglichen Liebe ein monate oder jahrelanges nebeneinander wird bis dahin, dass sie nur ausgenutzt wird, sollte man über sich und sein Leben nachdenken und es ggf. ändern. Dazu wünsche ich jeder Frau die Kraft. (Und dass sich die Männer nicht benachteiligt fühlen- denn es gibt ja auch den umgekehrten Fall- wünsche ich dasselbe natürlich auch betroffenen Männern)



Ich will mehr über mich wissen, welche unbewussten Handlungsmuster bei mir ablaufen. Ob mir das bei einer nächsten Beziehung hilft, weiß ich heute noch nicht. Und mir ist dabei auch die Thematik des verschwundenen Zwillings wichtig.
Also doch Zwillings- und nicht Beziehungsthema.


Allen Lesern ein schönes Wochenende
wünscht zwilling13
 
Ich glaube wir wünschen uns alle jemanden, der uns 100%ig versteht, auch ohne Worte.

Dein Beziehungsmuster hast du erkannt: Kletten, anstatt bei dir selbst zu bleiben.
....Wie orange-blaue-blume denke auch ich, dass das Motiv hier zu schreiben ein anderes ist, als du vorgibst. Natürlich können wir mit unseren Vermutungen völlig daneben liegen, andererseits...was hast du zu verlieren, wenn du einfach mal draufschaust und es überprüfst?


Hallo,
das der Wunsch nach dem 100%igen Vertsehen unrealistisch ist, ist mir völlig klar.
Und scheinbar habe ich mich in einem vorherigen Beitrag auch falsch ausgedrückt. Mit dem Wort "kletten" meine ich, daß ich die Beziehung nicht gleich beim ersten kleinen Streit beende, sondern nach Lösungen suche. Versuche, an der Beziehung festzuhalten- auch wenn Freunde schon zum Ende raten.
Ich möchte nicht an meinem Freund wie eine Klette hängen. Ich habe ja auch meine eigenen Interessen, die ich ohne ihn mache.
Mit "kletten" meine ich also nicht das persönliche Einengen sondern festhalten an der Beziehung.
Aber mir geht es hier nicht um Beziehungthematik sonder wie ich schon an "orange-blaue-blume" geschrieben habe, um das Zwillingsthema.

Trotzdem Danke für Deine Gedanken.
Zwilling 13
 
Hallo Zwilling13,

eigentlich habe ich mir nie darüber Gedanken gemacht. Für mich war es eben eine Tatsache, aber ich bin nie auf die Idee gekommen, dass diese Tatsache mein Leben beeinflußt.
Ich bin eher ein pragmatische Mensch.
Aber ich muss zugeben, dass ich extrem loyal bin und nur sehr schwer loslassen kann. Ob es im Zusammenhang steht, dass ich ein "Einzelzwilling" bin, kann ich nicht beurteilen.
 
Hallo

Ich weiss der Thread ist schon recht alt, aber in der Zwischenzeit gibt es ein Forum für "verlorene Zwillinge", respektive deren überlebender Zwilling und/oder deren Eltern.

Forum für systemische Lösungen | Startseite

Ich selber bin auch ein überlebender Zwilling, mein Zwillingsbruder ist ebenfalls vor der Geburt gestorben und ich kenn die beschriebenen Gefühle selber nur all zu gut.

Grüsse

Dreami
 

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