Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Der unmöglich gemachte Abschied

Svante64

Mitglied
Vor Wochen habe ich hier geschildert, wie mich die Trennung meiner langjährigen Lebensgefährtin umgehauen hat. Obwohl ich allein erziehender Vater von zwei sehr tollen Kindern bin (die mittlerweile keine Kinder mehr sind sondern gestandene Jugendliche) und einen kreativen Beruf habe, sind mir die dunkelsten Gedanken gekommen, die man sich vorstellen kann. Es ist fünf Wochen her, was gewiss noch kein Zeitraum ist, andererseits sah ich mich einer Mauer des kalten Schweigens und des Ausfrierens ausgesetzt (man musss dazu sagen, wir sind beide keine 15-jährigen, sondern immerhin 42 Jahre alt), unter dem ich sehr sehr leide und keinen Umgang finden kann.
Was soll ich erzählen?...Ich kürze es ab: ich habe für diesen Menschen sehr sehr viel getan in den fünf Jahren unserer Fernbeziehung. Die Beziehung wwar nie ganz einfach durch unterschiedliche Vorstellungen und Bedürfnisse, dennoch "funktionierten" wir über weite Strecken sehr gut und harmonisch.
Das Ende war überraschend und dennoch symptomatisch, jedenfalls habe ich ihre Trennung bei allem Schmerz, der mich bis heute drangsaliert, am Ende doch verstanden.

Ich muss, bevor ich meine aktuelle Bedrägnis schildere, etwas voraus schicken: ich bin im Grunde ein sehr zurückhaltender Mensch, der mit Umsicht handelt, keiner der zu irrwitzigen Aktionen tendiert. Ich neige jedoch zur Harmoniesucht, gerade auch dann, wenn von HArmonie kaum die Rede sein kann. Ich bin kein Mensch, der klettet. Und dennoch laufe ich eine Weile, d.h. 3-4 Mal in 1-2 Wochen einer verlorenen Beziehungen nach, in dem ich plötzlich mit Blumensträußen vor der Tür stehe.

Akut geht es aber um etwas ganz anderes. Es geht mir um einen würdigen Abschied der mirmit für mich seelischen Graumsamkeiten verwehrt wird. Dieser Abschied ist für mich enorm wichtig, und es ist keine Tarnung für ein versuch, das ganze doch noch zu retten. Es wird mir verweigert, in einer Art, die mich weiter in die Dunkelheit treibt. Natürlich kann und muss man mir etwas vorwerfen, dass ich mich in eine emotionale Abhängigkeit über die Zeit der Beziehung hinaus begeben habe. Das hat natürlich einen Hintergrund, den ich hier nicht detailliert ausführen kann.
Unterm Strich ist es für mich so, dass ich überhaupt nicht damit klar komme, wenn ein Mensch nach fünf Jahren lapidar erklärt, er (sie) möchte mit mir nichts mehr zu tun haben, so dass nicht einmal das Abschied nehmen, was für mich nachgerade ein wichtiges Ritual ist, möglich gemacht wird. Statt dessen. Tür zu, Beschimpfung, Drohung mit der Polizei, ganz so, als stünde ich regelmäßig vor der Tür oder würde Telefonterror betreiben.

Nein, mit dieser Demütigung komme ich nicht klar. Überhaupt nicht.
 
Lieber Svante -
ja, das kann ich nachvollziehen: da hängst du im luftleeren Raum, ohne für dich nachvollziehbare Begründung abserviert, ohne Gelegenheit zur Stellungnahme.
Und selbst, wenn du akzeptierst, dass die Sache zu Ende ist - das hat keiner so verdient.

Dir wird der Abschied unmöglich gemacht, sagst du. Denn für dich ist das etwas, was zwei Leute gemeinsam tun: sich verabschieden. Am besten noch einvernehmlich - so sind die Harmoniefreudigen.

Da die Frau sich aber (aus welchen Gründen auch immer) auf kein Gespräch mehr einläßt, mache ich dir diesen Vorschlag:

feiere/begehe du den Anschied dennoch!

Mach dir ein Fest, meinetwegen ein Beziehungs-Leichen-Begängnis:
stell ihr Bild auf, andere Andenken, die du hast;
sag ihr (dem Bild) deine Meinung, schrei, schimpf, brüll.
Sag ihr (dem Bild), was dich froh gemacht hat in den letzten Jahren, bedank dich für das Schöne und alles, was du durch sie gelernt hast (denn da war einiges)
Fühl den Abschiedsschmerz - dann sag ihr Adieu.
Verbrenn rituell ihre Briefe.
Schreib ihr vorher einen Abschiedbrief und verbrenn den mit.
Oder streu die Asche ihres Fotos in einen Fluß oder, oder, oder - jedenfalls denk dir ein Ritual aus.
Trink eine Flasche Sekt zum Abschied.
Hol dir dein Leben zurück!

Erfahrungsgemäß hilft so ein Ritual sehr beim Loslassen.
Die Gefühle kommen alle raus - und dann ist Feier-Abend.

Ich wünsche dir alles Gute, CupCoffie
 
Abschied nehmen ist wichtig,

habe ich auch gemacht obwohl sie es mir unmöglich machte. Erst seit ich ihr was cupcoffe vergleichbares geschrieben habe, gehts mir wieder gut. Es war nicht alles schlecht, es war nicht alles gut.
Wenn sich zwei Menschen sehr mochten, sollten sie sich nicht gegenseitig auf die Gefühle des anderen kacken. Finds unwürdig.
Ich denk kaum noch an sie, und wenn ists Verachtung. Ich brauch Abstand, viel Abstand.

Wenn Offenheit als +aufdringlich+ angesehen wird, kannst nur noch ne Null-kontakt schiene fahren? Alles andere ist entwürdigend. Hat gedauert bis ich das begriffen habe. Immer wenn ich mich nun melden will denke ich an diesen einen Satzvon ihr: 'Du bist mir zu aufdringlich' und dann denk ich mir 'leck mich!'
 
Abschied nehmen ist wichtig,

habe ich auch gemacht obwohl sie es mir unmöglich machte. Erst seit ich ihr was cupcoffe vergleichbares geschrieben habe, gehts mir wieder gut. Es war nicht alles schlecht, es war nicht alles gut.
Wenn sich zwei Menschen sehr mochten, sollten sie sich nicht gegenseitig auf die Gefühle des anderen kacken. Finds unwürdig.
Ich denk kaum noch an sie, und wenn ists Verachtung. Ich brauch Abstand, viel Abstand.

Wenn Offenheit als +aufdringlich+ angesehen wird, kannst nur noch ne Null-kontakt schiene fahren? Alles andere ist entwürdigend. Hat gedauert bis ich das begriffen habe. Immer wenn ich mich nun melden will denke ich an diesen einen Satzvon ihr: 'Du bist mir zu aufdringlich' und dann denk ich mir 'leck mich!'

Ja, ich danke Euch beiden, der Schmerz ist unglaublich stark und es tröstet einen dann doch, dass es Menschen gibt, die sich die Mühe machen, ein paar gute Zeilen zu dieser ganzen Scheiße zu verlieren.

Es fehlt mir nicht an Selbsterkenntnis, und dennoch bin ich unfähig, nach den Erkenntnissen und Lehren zu leben. Hinzu kommt etwas sehr schweres. Vor einigen Jahren endete eine andere Beziehung auf eine ähnliche Weise, wobei hier auch noch eine Gewaltgeschichte hinzu kam. (Eine zunächst verbale Auseinandersetzung um meinen Sohn, der dann dergestalt eskalierte - die damalige Partnerin neigte zu cholerischen Anfällen - dass ich einen gezielten Faustschlag ins Gesicht bekam (die Frau ist Kamerafrau und durch die schweren Geräte mit muskulösen Oberarmen ausgestattet..) , der dazu führte, dass ich rückwärts auf meinen Steiß fiel (ich hatte ein halbes JAhr zuvor einen Bandscheibenvorfall gehabt, der nun halbwegs auskuriert gewesen war) und seit dem unter der Art schweren Schmerzen leide, dass ich mich nur noch mit starken Schmerzmitteln (Valoron) über Wasser halten kann.
Für ist dies alles ein Trauma gewesen, ich schreibe seitdem an einem Buch, und ich habe jahrelang immer wieder versucht, einen Kontakt zu dieser Frau herzustellen um zu erfahren, WARUM sie dies damals getan hat, möglicherweise eine Entschuldigung zu bekommen und dies abschließen zu können. Es wurde mir verwehrt, und zwar völlig. Die Null-Kontakt-Schiene wurde mir also schon einmal vorgeführt. Und folglich gab es hier keinen Abschied.

Nun erlebe ich, bis auf den körperlichen Gewaltakt, die für mich damals verheerende Szene fast identisch: wieder mache ich mich auf einen weiten Weg (damals war dies von Lübeck nach München, heute von Lübeck nur nach Schleswig, was immerhin auch 140 km einfach sind), wieder komme ich mit Blumen und will eigentlich diesen würdevollen Abschied auf gleicher Augenhöhe.
Nicht damit man mich falsch versteht: ich bin KEINER, der zu ständigem Aufkreuzen oder Telefonaten neigt. ich meine das was ich sage und tue aufricchtig, wenngleich ich etwas aus der Fassung bin.
Das muss ich einfach sagen, damit man nachempfinden kann, welche Ohnmacht mich umgibt, wenn ich von dem Menschen, der mir noch vor sechs Wochen so nah war, wie es Liebende eben sein wollen, mit dem (okay: inflationären) Begriff "Psychopath" verjagt wwerden mit der Ankündigung, man werde die Polizei rufen, wenn ich "hier nocheinmal aufkreuze".

Das war gestern.
Ich weiß nicht, wo ich das hintun soll. Ich habe große Angst, an dem allen zu zerbrechen. ich wünsche, ich könnte Deinem Rat folgen, auf einen anderen Kanal zu schalten. Ich kann es aber nicht.
LG
Svante64
 
hallo

ich kann dich so gut verstehen , wie sehr dich das verletzt und das du es einfach nicht glauben kannst was da gerade mit euch passiert...
diese worte du seist ein psychopat nur weil du sie eben liebst und sie nicht vertstehen kannst warum sie so zu dir ist, ihr alles egal ist was vor so kurzer zeit noch so wunderbar für dich war...
kein wort was wir dir schreiben wird dir wirklich helfen deine trauer deinen schmerz und deine wut zu lindern ich sehe das auch an mir (trennung vor zwei monaten)
in deinen kopf weisst du genau das du sie in ruhe lassen musst aber dein herz schreit immer wieder danach ihr mitzuteilen wie sehr du sie vermisst und liebst.........man kann dir keinen wirklich guten rat geben weil das jetzt ein ausnahmezustand ist in dem man dinge tut die man nicht tun möchte oder weiss sie sind eben falsch.....ich persönlich tu das was ich ich brauche um zuverarbeiten und loszulassen teile ihm mit was in mir vorgeht egal ob es meine wut ist oder eben meine gefühle....wenn sie dich nicht mehr möchte und das auch genau so meint wirst du nichts erreichen egal was du versuchen wirst ......
du musst versuchen einen normalen alltag zu planen dir jeden tag dinge vornehmen die du erledigen willst und dich darauf konzentrieren ....die wochenenden und abende sind das schlimmste ,lenk dich ab besuche freunde oder lad dir welche ein egal was aber versuch nicht allein zu sein um dir ihrer reaktionen auf dich zuersparen sie tun dir eh nur weh und ziehen dich wieder runter.......
 
Ja, ich danke Euch beiden, der Schmerz ist unglaublich stark und es tröstet einen dann doch, dass es Menschen gibt, die sich die Mühe machen, ein paar gute Zeilen zu dieser ganzen Scheiße zu verlieren.

.......

Das war gestern.
Ich weiß nicht, wo ich das hintun soll. Ich habe große Angst, an dem allen zu zerbrechen. ich wünsche, ich könnte Deinem Rat folgen, auf einen anderen Kanal zu schalten. Ich kann es aber nicht.
LG
Svante64

Lenk dich ab. Wie Billy sagt bist du in dieser Situation zu nah am Geschehen. So ist es dir unmöglich ein +vernünftige+ Entscheidung zu treffen. Und dein +Nachlaufen+ arbeitet dem Verarbeiten direkt entgegen. Du machst dich damit immer kleiner. Du stelst dich immer wieder in die frische Trennungsituation. Hör damit auf. Da ist nichts mehr zu gewinnen.

Also lenk dich ab, bzw. lass dich von Freunden ablenken.

Karsten
 
Lenk dich ab. Wie Billy sagt bist du in dieser Situation zu nah am Geschehen. So ist es dir unmöglich ein +vernünftige+ Entscheidung zu treffen. Und dein +Nachlaufen+ arbeitet dem Verarbeiten direkt entgegen. Du machst dich damit immer kleiner. Du stelst dich immer wieder in die frische Trennungsituation. Hör damit auf. Da ist nichts mehr zu gewinnen.

Also lenk dich ab, bzw. lass dich von Freunden ablenken.

Karsten


Ja klar, versuche ich, wobei das gegenwärtig nicht so leicht ist, alle im Urlaub sind, ich also niemanden zum Reden + Ablenken habe. Hinzu kommt, dass mir mein Elend tagtäglich schon dadurch vor Augen geführt wird, weil ich in meiner beruflichen und privaten Logistik kaum hinterher komme. Meine Ablenkung ist derzeit leider hauptsächlich die Flasche. Aber nochmals vielen Dank für die Anteilnahme, kenne ich eigentlich nicht.
 
Ja klar, versuche ich, wobei das gegenwärtig nicht so leicht ist, alle im Urlaub sind, ich also niemanden zum Reden + Ablenken habe. Hinzu kommt, dass mir mein Elend tagtäglich schon dadurch vor Augen geführt wird, weil ich in meiner beruflichen und privaten Logistik kaum hinterher komme. Meine Ablenkung ist derzeit leider hauptsächlich die Flasche. Aber nochmals vielen Dank für die Anteilnahme, kenne ich eigentlich nicht.


na dann PROST:mad:
 
hallo svante,
ich beneide dich um deine art deine gefühle ausdrücken zu können. fast der gesammte text könnte von mir sein, könnte ich mich eben so ausdrücken !
leider kann ich dir auch nicht viel weiter helfen.
ich habe versucht, und tue das noch immer, meine frau für mich sterben zu lassen.
das hilft mir ein stück weit mich zu verabschieden. nicht das, was man sich so vorstellt, aber wenn man sich vorstellt, das die persohn, welche man geliebt hat, einfach nicht mehr ist. ein stück weit stimmt es ja auch. der, dich liebende mensch, ist nicht mehr für dich da.
es braucht zeit, versuch dir die zeit zu nehmen, setze dich nicht selbst unter druck. schreibt sich leichter, als es ist, ich weiß.
alles gute und die nötige kraft wünsche ich dir
 
Schreib dir doch deine Probleme von der Seele. Könntest in anderen Threads deine anderen privaten bzw. beruflichen Probleme schildern/dich damit auseinandersetzen. Zusammen ist man stärker und sicher lenkt es dich ab!
Also ned hängen lassen....bringt eh nix.

😉
Karsten
 

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
der Patriot Unmöglich Frauen zu finden (mitte 20) Liebe 71

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

      Du bist keinem Raum beigetreten.

      Anzeige (2)

      Oben