Liebe Belinda, es ist schön, dass du wieder ins Forum zurück gekommen bist.
Manchmal hilft es schon, wenn man über den Verstorbenen einfach reden darf, ohne jedes Wort abwägen zu müssen, weil man weiß: Hier sind Menschen, von denen viele ähnlich tiefes Leid erlebt haben.
Die aber dennoch in der nötigen Distanz zu deiner Situation stehen, um auch deine Tränen, deinen Schmerz, deine Not auszuhalten und mitzutragen.
Ich bat dich damals - vielleicht war es da zu früh, verzeih, falls -, uns von deinem Sohn zu erzählen, wie er war, von seinem Wesen, aber auch seiner KH und seinem Tod.
Das, was dir im Herzen ist zu erzählen.
Aus meinen threads wirst du wissen, dass ich Christ bin.
Und somit an ein Leben nach dem Tod glaube, an die Auferstehung mit Jesus.
Wenn dein Sohn im Licht Gottes lebt, solltest du ihn nicht dort suchen, denn er ist dort glücklich.
Greif nicht ein in einen Prozess, der dir unendlich weh tut, aber für ihn das Leben bedeutet.
Gönne ihm - denn er hat, wenn ich deine Worte richtig verstehe - ja gelitten durch seine KH - , jetzt ausruhen zu dürfen. Und nimm Abschied von ihm auf dieser Erde - du wirst, wenn du glaubst, ihn eines Tages wiedersehen.
Es gibt einen wunderbaren Text von Jürgen Werth - ich kopiere ihn dir hier mit hinein und hoffe, dass er dein Herz erreicht und tröstet:
Nun bist du fort (Jürgen Werth)
Nun bist du fort, und nichts auf dieser Welt bringt dich zurück.
Nun bist du fort.
Hätt' ich dich nicht gekannt, wär dieser Tag ein Tag wie tausende zuvor.
Doch nun wisch ich mir ganz verschämt die erste Träne vom Gesicht. Nun bist du fort... Schon gut - ich weine nicht!
Du hast geglaubt an den, der selbst die Auferstehung war.
Du hast geglaubt, und du hast oft gesagt, wenn du mal gehen mußt, gehst du zu ihm.
Doch sag, was bleibt mir nun von dir, was ist davon schon von Gewicht?
Nun bist du fort... Schon gut - ich weine nicht!
Ich weiß, du lebst, du bist nun frei und froh wie nie zuvor.
Ich weiß, du lebst, doch schreibst du nie mehr einen Brief, rufst nie mehr an.
Du lebst, als wärst du tot. Ich weiß, ich weine nur um mich.
Wie ich ihn hasse, den Verzicht!
Nun bist du fort... Schon gut - ich weine nicht!
Ich weiß nicht wie, doch hinter Wolken sehe ich ein schwaches Licht. Ich weiß nicht wie, doch du, ich freu mich auf einmal ganz leis für dich.
Du weißt nun mehr als ich. Ach, du, ich tu dir sicher leid, wie ich hier steh im Kerzenlicht.
Nun bist du fort... Schon gut - ich weine nicht!
Du bist zu Haus, du gingst mir nur ein kleines Stück voraus.
Du bist zu Haus! Die Uhr an deinem Arm steht nun für immer still, die Zeit hat ausgedient.
Der Tod, die Schmerzen sind vorbei.
Ich glaub, zurück willst du wohl nicht.
Nun bist du fort... denn du lebst in Gottes Licht.