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Depression nach Umzug

Eska

Neues Mitglied
Hallo,
ich bin ganz neu hier hab hier aber schon ein paar Beiträge gelesen weil ich gerade eine sehr belastende Situation habe.

Seit ca. 3 Monaten stecke ich in einer Depression, angefangen hat alles ca. 2 Wochen nach dem Umzug in unsere neue Wohnung.
Im Juli bin ich gemeinsam mit meinem Freund in eine neue Wohnung gezogen, die Wohnung ist an seinen Arbeitsplatz gebunden wie auch unserer alte Wohnung. Wir waren so voller Vorfreude und auch die ersten paar Wochen nach dem Umzug hatte ich keine großen Zweifel- es gab zwar ein paar Dinge die ich nicht optimal finde, aber ich dachte die Vorteile der neuen Wohnung überwiegen sodass ich die Nachteile gerne in Kauf nehme.

Jetzt wohnen wir etwas abgelegen mit nur einen direkten Nachbarn der bereits über 90 Jahre alt ist. Unsere alten Nachbarn ware fast schon Freunde.
Dabei ist unsere alte Wohnung fußläufig nicht mal 5 Minuten entfernt- aber für mich fühlt es sich an als wäre ich total abgeschieden dort wo ich jetzt wohne (die Lage der Wohnung ist etwas schwierig zu erklären und ziemlich speziell, Pakete kann man sich dort z.B. nicht direkt hin schicken lassen)

In der alten Wohnung gab es einige Dinge die uns gestört haben- mal mehr mal weniger aber das war der Grund weshalb wir immer die Augen offen gehalten haben ob etwas anderes auf dem Gelände frei wird.
Deshalb waren wir total glücklich als wir die Zusage für diese neue Wohnung bekommen haben.
Ich hab mich so sehr gefreut und wir konnten uns eine neue Küche kaufen, ich habe endlich Platz für meine ganzen Pflanzen usw.
Beim Umzug war ich schon etwas traurig aber die Freude überwog deutlich.
Die ersten Tage war noch alles okay- ich hatte ja viel zu tun und war abgelenkt und dann gab es immer mehr Dinge die mich gestört haben- eigentlich Kleinigkeiten aber doch eben nervig.
Ich hab schon gemerkt dass ich mich anders fühle und geahnt dass eine depressive Episode im Anmarsch ist- hab auch versucht sie irgendwie abzuwenden aber es gelang mir nicht.
Mittlerweile ist es so dass ich mich in der neuen Wohnung absolut unwohl fühle und es sich anfühlt als wäre der Umzug ein Riesen Fehler gewesen 😢 ich bin so traurig, wütend und enttäuscht von mir selbst. Jeder der uns schon besucht hat ist total begeistert von der Wohnung aber ich würde alles tun um wieder in die alte Wohnung zurück zu können.

Mit Depressionen habe ich schon viele Jahre zu tun, war schon zweimal in einer Klinik-einmal über 3 Monate und einmal 6 Wochen, war für über 2 Jahre in Therapie, bisher bin ich immer ohne Medikamente ausgekommen ( hab da echt Angst etwas falsches zu bekommen was alles noch mehr verschlimmert und bin auch so ziemlich vorsichtig mit Medikamenten)
Bisher hab ich es immer irgendwie hingekriegt- ich hab meine Zeit gebraucht, hab ruhig gemacht, hab ein Tag nach dem anderen gemeistert und wusste immer alles wird wieder gut. Ich wusste einfach immer ich schaff das schon- es wird wieder.
Diesmal fühlt sich so anders an, mein erster Gedanke Morgens ist „ich will wieder zurück“ mein letzter Gedanke bevor ich Nachts einschlafe ist „ich will wieder zurück“ auch den ganzen Tag über hab ich das ständig im Kopf. Ich kann nicht mehr. Ich weiß das viele Menschen mit richtig schlimmen Problemen zu tun haben und es sich wirklich lächerlich anhört wenn man sich wegen einer eigentlich schönen Wohnung beschwert zumal ich mich ja erst riesig darüber gefreut habe. Ich komme mir so blöd vor deshalb, aber mein Zuhause Gefühl ist einfach weg. Ich hab überhaupt keine Energie mehr und ich weiß keinen Ausweg wie das wieder besser werden soll.
7 kg hab ich schon abgenommen weil ich kaum noch Appetit hab, Nachts wach ich auf und hab totale Schweißausbrüche, auch tagsüber bekomme ich plötzlich diese Schweißausbrüche, ich hab ständig Kopfschmerzen, bin müde usw.
Ich trau mir selber nicht mehr weil ich mich doch so gefreut hab, es gibt Momente da denk ich kurz „Nein ich will hier bleiben und diese Wohnung zu unserem Zuhause machen“und dann fühle ich mich auch etwas zuversichtlich aber diese Momente halten nur ganz kurz an.
Hat jemand vielleicht schon mal so eine Erfahrung gemacht und kann mir etwas raten? Ich bin mir ja selber nicht sicher ob die Depression mir Streiche spielt oder ob ich die Wohnung wirklich so schrecklich finde. Es fühlt sich so an aber durch die Depressionen fühlen sich ja all diese negative Gedanken immer so echt an.
Entschuldigt den langen Text, ich wollte versuchen meine Gedanken Wirr Warr irgendwie auszudrücken.
Danke schonmal an alle die diesen langen Text wirklich lesen.
 

Holunderzweig

Aktives Mitglied
Geht es so auch nicht manchen Müttern nach dem ersehntem Kind? Es taucht keine Liebe auf, man fühlt Leere statt Begeisterung, darunter leiden diese Mamas sehr und auch bei beruflichen Erfolgen, nach der Ziellinie fällt man in Depressionen, das kommt oft vor!
 

Holunderzweig

Aktives Mitglied
Also ich würde das annehmen als einen derzeitigen, vorübergehenden Zustand, der wieder vorbeigeht.
Um nicht die Nerven zu verlieren, akzeptieren, jetzt ist Heulzeit, das kann wegen der Anstrengung sein, wegen der Anspannung, des Unvermögens, sich schnell umzustellen können auf neue Situationen, das kann viele Gründe haben, die Natur in dir reagiert halt so, wenn es anders kommt.

Du kannst, statt dich so derart hineinzusteigern zu dir sagen, JETZT ist das dran, das behalte ich dieses Jahr und das Kommende noch bei, dann schauma weiter. Du bist ja nicht hinheklebt dort, du kannst wieder weg. Aber vorerst bleibst du, bis du wieder klaren Kopf hast. Um den zu bekommen mach unterstützende Maßnahmen- geh viel raus in die Natur, triff dich mit deinen Mädis, suche deine Leute auf und lass Wohnung mal Wohnung sein. Die ist nicht das Ziel deines Lebens. Eine Zwischenstation, mehr nicht.

Ist bei dir in dieser Wohnung etwas beziehungstechnisch passiert, das dich verunsichert?
 

Binchy

Sehr aktives Mitglied
Vielleicht solltest Du doch mal mit einem Arzt über ein Antidepressivum sprechen und es einfach mal ausprobieren, zumindest eine Zeitlang. Es kann Dir helfen, die Dinge etwas zuversichtlicher und ruhiger zu sehen.

Du hast Dich in der alten Wohnung ja auch nicht total wohl gefühlt, immerhin wolltet Ihr umziehen.

Wenn es so ist, dass Du Dich mit Dir selbst und in Dir selbst nicht wohlfühlst, ist es egal, wo Du hinziehst, weil Du Deine Probleme mitnimmst. Daher würde ich erstmal gucken, dass Du einiges für dich tust, vielleicht Medikamente nimmst, für Entspannungszeiten sorgs.t

Mal eine Liste machst mit Dingen, die Dich wirklich stören und was Du dagegen machen kannst. Und auch eine liste machen mit Dingen, die jetzt schön oder besser sind. Vielleicht blockierst Du Dir den Blick darauf, was eigentlich schön oder besser ist, weil Du Dich möglicherweise zu sehr dem Gefühl überlässt, dass Du unbedingt zurückwillst. Das kann eine Flucht sein um Dich mit bestimmten Dingen in Deinem Leben auseinanderzusetzen.

Was kannst Du tun, um Dich wohler zu fühlen? Was stärkt Dich mental, als Affirmation, als Gedanke, damit Du Dich selbst etwas aufmuntern kannst? Was hast Du in Deiner Therapie gelernt an Maßnahmen, die Du anwenden kannst?
 

Salome64

Aktives Mitglied
Ich kann die TE total verstehen, weil es mir mit meinem eigenen Wohnort genau so ergeht. Und das schon seit mehreren Jahren.
Was ich nicht verstehe, sind die Ratschläge. In der Therapie lernt man, zu erkennen, was einem nicht gut tut und es zu ändern. Hier wird geraten, die Situation erstmal auszuhalten und Medikamente zu nehmen.
Ich denke nicht, dass es richtig ist, Medis zu nehmen, um mir eine Situation, die man ja einfach ändern könnte, erträglich zu machen.
Es macht einen wirklich fertig, wenn man sich in seiner eigenen Wohnung, seinem Wohnort, nicht wohl und sicher fühlt. Da helfen auch keine Antidepressiva.
 

Geißblatt67

Sehr aktives Mitglied
Hallo @Eska , ich kann dich verstehen, es ging mir vor 3,5 Jahren ähnlich.

Ich musste wegen Trennung aus meiner wunderschönen Gartenwohnung ausziehen und saß dann in einer Hochhauswohnung, dann kam auch gleich noch die Pandemie und die lockdowns.

Die neue Wohnung hatte viele Vorteile, ich hatte mich sehr auf den Umzug gefreut und war trotzdem erst einmal todunglücklich.

Das hat sicher ein Jahr gedauert. Inzwischen ist alles gut. Allerdings werde ich hier wohl nicht bis an mein Lebensende wohnen. Das baut mich auf, wenn ich zwischendurch doch mal wieder meine frühere Wohnung vermisse.

Medikamente würde ich nur im äußersten Notfall nehmen. Gib dir ein bisschen Zeit. Und wenn es ganz schlimm ist, kann man auch nochmal umziehen.
 

Ostwind1957

Aktives Mitglied
........ bisher bin ich immer ohne Medikamente ausgekommen ( hab da echt Angst etwas falsches zu bekommen was alles noch mehr verschlimmert und bin auch so ziemlich vorsichtig mit Medikamenten)
Meiner Meinung nach eine sehr gesunde Einstellung!

Es gibt genug Fälle wo der Schuß nach hinten los gegangen ist,
........ erst monatelang rumprobiert und gewechselt wurde,
........ die nie wieder aus den Medis raugekomen sind.

Ja, es gibt auch die, wo´s geholfen hat,
...... die, die sich wieder aus den Medis raus kämpfen konnten.


Dein Problem könnte auch ganz anders liegen.

2 Beispiele. Ich war im Februar in einem Haus 1 Woche zu einer Single-Freizeit, in einem anderen Jahr im gleichen Haus 1 Woche zu Adventfreizeit, und 11 Tage zu Weihnachts-Jahresechsel- Freizeit. Ich habe nicht eine einzige Nacht schlafen können. So schön die Zeit und die Gemeinschaft als solches war, da werde ich nicht wieder hin wollen.

Wenn ich bei uns das Gebäude der Metro betrete, geht es mir schlecht. Herzrasen, Luftnot, Schwäche.


Es kann durchaus sein, dass neben dem Stress den ein Umzug zwangsläufig macht, der Ort nicht gut ist. Belastungen des Erdreichs, bestimmte Zusammensetzung des Gesteins. (In manchen Gegenden ist das Gestein Uranhaltiger) "und mich belastet das"

Es muss also nicht unbedingt mit Depression im eigentlichen Sinne zu tun haben. Wobei ein Umzug durchaus ein Überforderung sein kann und eine Depression begünstigen kann. Dann laß es ruhig angehen.
Ein Arzt in einer Kurklinik hat mir in jungen Jahren mal gesagt, ich solle mir eine "Leck mich am A... Einstellung" angewöhnen. :)
 
G

Gelöscht 126053

Gast
Ich würde jetzt auch vermuten, dass das ein vorübergehender Zustand ist... zumindest würde ich dir das wünschen, dass es nur temporär ist und sich bald wieder bessern wird. Mir ging es damals nach dem Umzug ebenso... die ersten Wochen und Monate bin ich in eine depressive Episode gerutscht. Es fühlte sich für mich eben einfach noch nicht nach "Zuhause" an, es fühlte sich nicht richtig an... irgendwie falsch und fremd. Ich tu mich mit Neuem und Veränderungen generell schwer. Mir hat es auch geholfen mir vor Augen zu führen, was mich an meiner alten Wohnung bzw. meiner alten Heimat gestört hat und was an der neuen im Vergleich besser ist. Und was mir am meisten geholfen hat, war eben einfach mich einzuleben... das dauerte aber eine ganze Weile, da ich wie gesagt nicht so gut darin bin mit Veränderungen umzugehen. Aber heute bin ich sehr froh über meinen Umzug und könnte es mir gar nicht mehr vorstellen wieder in meiner alten Heimat/Wohnung zu leben.

Falls du aber schon zu tief drin steckst und der Ansicht bist, dass du es da alleine nicht raus schaffst, würde ich mich auch nicht scheuen therapeutische oder medikamentöse Hilfe in Anspruch zu nehmen... immerhin könnte das ja deinen aktuellen Zustand verbessern. Aber im Moment finde ich es auch schwer einzuschätzen, ob es wirklich "richtige" Depressionen sind oder eher eine Art "Umzugs-Blues", den sicherlich viele Menschen in der ersten Zeit an einem neuen Ort oder in einer neuen Wohnung erstmal haben.
 

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