Hallo nix.wie.weg,
ADHS ist eine Krankheit, dein Sohn macht das nicht mit Absicht, was nicht heisst das du dich verprügeln lassen sollst.
Wenn diagnostiziert würde dein Kind hätte das Down-Syndrom, würde das ja auch akzeptiert werden.
Er tickt halt anders als andere, ich sag mal in Anführungszeichen "Normale".
Mir geht es um etwas anderes.
Wie sehr spielt bei deiner Entscheidung, deinen Sohn in ein Heim oder heilpädagogisches Heim zu geben, und dein Wunsch arbeiten zu gehen eine Rolle?
Du sagtest zu Anfang, oder eher in der Mitte, das du Aussicht auf eine Arbeitsstelle hast, die du unbedingt haben möchtest?
Ist das wirklich so wichtig.
Warum gibst du deinen Sohn auf?
Es schmerzt mich fast so, als sei ich selbst betroffen, wenn ich mir das vorstelle.
Du hattest geschrieben er ist 12j. Oder hat er bald Geburtstag?
Fallengelassen, abgeschoben zu werden von der Mama, ist ein verlorenes Gefühl.
Entschuldige, wenn ich dich das frage, aber was tut ihr, du und deine Söhne so miteinander den Tag über?
Man ist sich doch vertraut miteinander, man erlebt sich doch den Tag über.
Als meine Älteren Kinder 12 waren, waren sie mir ganz Nahe, vom Gefühl her.
Wir haben zusammen Mittag gegessen, ich habe nach den Hausaufgaben geschaut, wir sind rausgegangen auf den Sportplatz, sie haben sich mit Freunden getroffen, wir sind zusammen einkaufen gefahren, wir haben Karten gespielt, und vieles mehr an Zeit miteinander verbracht. Ja wir haben sogar zusammen Entsannungsgeschichten gehört.
Ich habe das Gefühl, mal direkt gefragt, das du schon viel länger den Bezug zu deinen Söhnen nicht mehr hast, aus welchen Gründen? magst du mir erzählen?
Der eine ist das brave Kind, diese Rolle hat er sich gesucht und der andere ist das rebellische Kind, diese Rolle blieb wohl noch übrig.
Als Mama kann man sowas auch lenken. Doch du hast Einfluß.
Du kannst vielleicht Usern die keine Kinder haben erzählen, du hättest keinen Einfluß darauf, aber ich als Mama weiß, das man Einfluß hat auf seine Kinder. Du hast die letzten 12 Jahre mit deinen Kindern verbracht, wem ausser dir könnte etwas einfallen zum beheben der Schwierigkeiten.
Geh doch mal Psychologisch an die Sache ran.
Du kennst seine Schwächen und auch seine Stärken, und da mußt du ansetzten.Nicht um ihn auszutricksen. Seine Schwächen stärken.
Ich habe meine Kinder immer zur Schule gebracht die ersten 4 Jahre, und dann mußten sie mit dem Bus fahren, obwohl ich sie auch da noch oft gefahren habe, wir hatten immer was zu reden, und motiviert mit Worten habe ich sie auch für die Schule.
ADHS Kinder haben eine Kluft zwischen dem was sie fühlen, sich in ihrer Fantasie vorstellen, und zwischen dem was sie erleben und wie sie sich dann verhalten.
Es ist sehr wichtig das dabei Verknüfungspunkte entstehen.
Oder du antwortest mir damit, das dir das alles zuviel ist, das hat dann aber was mit deiner Einstellung und deinem Gefühl zu tun, und dann weißt du wenigstens warum sich das alles so entwickelt hat.
Obwohl ich das Gefühl habe du hast deine Entscheidung für dich getroffen, der unbequeme Sohn wird entfernt, damit es sich wieder gut lebt, mmmhh, entschuldige ich bekomme den bitteren Beigeschmack nicht fort.
Ich möchte dir noch sagen/schreiben, du hast die Möglichkeit einen männlichen SPFH zu beantragen beim JA, und in Notfällen wird so jemand mal kurzfristig gesehen auch 4 Stunden am Tag eingesetzt, und es gibt auch solche, die Morgens kommen und zur Schule bringen.
Das ist aushandelbar mit dem JA.
Nur was bringt es, wenn du eigentlich nur eine Endlösung suchst, und es nicht darum geht wie ihr euch zusammen näher kommt.
Es braucht eine Familientherapie.
Um was geht es, den unbequemen Sohn loswerden, oder einen gemeinsamen Weg finden, ich habe das Ziel nicht richtig verstanden, scheint mir.
Auch auf die Gefahr hin, das du mir nicht mehr antworten magst, weil ich zu viele unbequeme Fragen stelle, ich geh das Risiko ein.
Grüße Pecky