Es ist schon seltsam, was diese Coronakrise so ans Licht befördert und was das alles über (zumindest einen Teil) der Gesellschaft ausagt:
Ich kenne eine Menge Leute, die zB durch Corona ihren Job verloren haben: Komischerweise jammern die NICHT rum, weil sie masken tragen müssen, sie jammern auch nicht rum, weil es maßnahmen gibt. ich kenne auch Leute, die Corona hatten: Auch die jammern nicht wegen der Masken oder Maßnahmen (dabei müssten die doch eigentlihc wissen, dass es ja ach so harmlos ist, oder?). Ich kenne Ärzte, Leute, die im Supermarkt arbeiten usw und all die jammern nicht rum: Keiner ist begeistert, aber dieses: "Hilfe, meine Grundrecht werden bedroht", höre ich interessanterweise nur von Leuten, die eigentlich garnicht groß einstecken mussten bisher: Die ihren Job behalten haben, die nicht wie die Irren in Supermarkt oder Pflege schuften und die auch nicht krank geworden sind: Aus dieser entspannten Position lässt sich leicht jammern und am Ende fühlt man sich noch wie ein echter Weltverbesserer, wenn man auf die Straße geht und gegen einen Fetzen Stoff demonstriert. Als wäre das der Ritterschlag des Demokraten.
Leute, wenn ihr echt was tun wollt, gibt es wohl deutlich sinnvollere Herangehenesweisen, als sich über einen Fetzen Stoff zu beklagen (klar, wenn man sonst keine sorgen hat...)
Warum setzt ihr euch nicht für diejenigen ein, die ihre Existenz verloren haben? Solche Leute kann man ja unterstüzen und ihnen "über die Zeit" helfen.
Man könnte sich auch anderweitig Einsetzen, um das was die Pandemie verursacht hat, abzumildern.
Aber offenbar macht es so viel mehr Spaß, sich in Verschwörungstheorien zu ergehen und gemütlich und abgesichert gegen einen Staat zu wettern, der einem offenbar ein so sorgenfreies Leben bescheert, dass man Muße hat, sich über ein Stück Stoff zu beschweren.
Und dann läuft man am besten in seinem selbstbeschworeren Freiheitskampf genau denen in die Arme, die das Wort Freiheit schon allzu oft missbraucht haben und die lettzlich euch allen das genaue Gegenteil bringen wollen.
Ich habe beispielsweise meinen kompletten Job verloren: DH ich bin auf 0%. Und das heißt eben auch: Ich habe andere Sorgen, als über ein Stück Stoff zu heulen. Und das heißt auch, ich habe NULL verständnis für Leute, die meinen durch ihren Pseudoprotest die Welt retten zu müssen und damit nur die Pandemie verlängern (Danke: Denn genau durch SOLCHE Unvorsichtigkeiten werden noch mehr Leute ihren Job verlieren)
Ich wünsche mir ein schnelles Ende der Pandemie und wenn ich dazu meinen Rüssel hinter einen Stoffetzen packe, dann: Go! Und auch wenn das die Pandemie nur um einen Tag verkürzt ist es das wert.
Mich würde mal interessieren, wer von der Fraktion: "der böse Staat schränkt meine Rechte ein" hier:
-einen ernsthaft an Corona Erkrankten im Umfeld hat
-seinen Job verloren hat oder zumindest in ernste finanzielle Not geraten ist und eben NICHT von dem Staat, gegen den er da wettert aufgefangen wird
-in einem systemrelevanten Beruf täglich die Rübe hinhält.
Wo genau wir EUER Leben nochmal eingeschränkt?