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Chronische Langeweile und absolute Antriebslosigkeit

S

SilentShadow

Gast
Hallo ihr lieben,
der Titel sagt es eigentlich schon. Den lieben langen Tag sitze ich Zuhause und langweil mich zu tode. Ganz egal, was ich tu, es nervt mich und ist mir zu viel. Schon vor dem PC zu sitzen strengt oft unheimlich an. Ja, sogar auf die Couch legen und einen Film sehen, ist irgendwie zu viel. Habe ich Hunger, finde ich nichts, was mir zusagt, mir etwas zu machen, schiebe ich ewig vor mir her, kann mich oft erst überwinden, wenn der Hunger unerträglich wird. Das ganze geht nun schon so weit, dass ich fast den ganzen Tag im Bett liege, was dank Schlafstörungen und daraus resultierend, dass ich nicht auch einfach den halben Tag schlafen kann, verdammt langweilig ist. Aber ich kann mich zu nichts durchringen. Ich müsste wieder einkaufen, dazu brauch ich meine Mutter wegen Auto und weil sie meine EC-Karte hat (werf sonst so mit Geld um mich, dass ich nach 1-2 Wochen nichts mehr für Lebensmittel habe), aber ihr eine Mail zu schreiben, bekomm ich nicht auf die Reihe, nicht einmal jetzt, wo ich seit 2 Tagen nicht Rauchen konnte, weil mein Tabak leer ist. Es funktioniert mal wieder rein gar nichts mehr. An Körperpflege ist gar nicht zu denken, geschweige denn ans Rausgehen. Wenn ich hier so liege und mich so unendlich elend fühle, muss ich nahezu die ganze Zeit daran denken, mich wieder zu schneiden und das obwohl ich das seit Wochen im Griff habe. Aber selbst dafür, bin ich zu "faul". Ich müsste ja erst aufstehen, in die Küche und ein Messer holen bzw. irgendwas kaputt machen. Bei dem Gedanken bekomme ich schon eine Krise, weil mir das viel zu viel ist. Ich nehme schon seit letztem Sommer einen Serotonin- und Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer, der gegen die Depressionen helfen und den Antrieb steigern soll, wie gut das zur Zeit mal wieder funktioniert, sieht man ja...

Was mache ich nur? Geht es jemandem genauso und weiß, was man dagegen tun kann? Für den 16. oder 17. Habe ich einen Termin bei meiner Psychiaterin, ich weiß aber nicht, wie ich das bis dahin noch aushalten soll und es ist ja nicht gesagt, dass es damit vorbei ist.
Ich bitte euch, schreibt keine Antworten a la "geh doch mal raus" oder "mach doch einfach", wer nachvollziehen kann, wie es mir geht, weiß genau, dass es manchmal einfach nicht geht, so sehr man vielleicht auch will. Bitte, helft mir :(

PS: Allein bis ich mich endlich aufraffen konnte, diesen Thread zu schreiben, ist mehr als ein halber Tag vergangen.
 

High Hopes

Aktives Mitglied
Lieber Schatten.... versuche doch einfach mal ein Licht zu sein. Vielleicht ist das befriedigender als nur dahinzudämmern. Jedenfalls ergeht es meiner Erfahrung nach den meisten Menschen so, egal ob sie ein kleines oder großes Licht sind. Und auch egal, welch Diagnose ein Arzt gestellt hat.
Ein jeder sollte sein Möglichstes tun.

High Hopes
 

schnatti

Sehr aktives Mitglied
Oje, das liest sich echt nicht gut, aber das kannst du dir sicher vorstellen.

Schau mal, du hast für nächste Woche einen Termin und bis dahin wirst du es schaffen!!!!! Sei es, dass du weiter vor dich hinvegitierst oder deine ganze Kraft zusammen nimmst, die du zu haben scheinst, denn du hast es geschafft diesen Thread zu schreiben, wobei es völlig wurscht ist, wie lange das dauerte und einfach ganz klitzekleinste Wünsche und Ziele auftust.

Was könnte das sein?

Z.B. dich deinen Gefühlen zuwenden und dich dabei weiter kennenlernen wer du bist.
Bewusstheit, und du hast die Anlage in dir, denn du hast hier geschrieben, dass du ein- und ausatmest, deine Augenlider sich fast automatisch schließen und öffnen.
Die am Tag eine einzige Begebenheit vornehmen, die du dann auch umsetzt und schaffst, weil du dich über das innere NEIN hinwegsetzt. Ist schwer, aber machbar - du schriebst hier ;)

Dein ganz obergeordneter Wunsch ist womöglich mit deinem Leben klar zu kommen. Super Aussicht. Dir fehlt es an Motivation, weil genau dieses Ziel nämlich so weit entfernt liegt, dass es schon wieder unerreichbar scheint. Also, nächst kleinere Ziele finden. Was braucht es alles, damit du dich saugut fühlen würdest? Selbst wenn du jetzt keine Antwort findest in deiner Antriebslosigkeit, lass genau diese Frage mal immer wieder in dir wirken.

Klitzekleinste Ziele!!!!! Wenn ich eine Leiter vor mit habe und gerne auf der obersten Sprosse stehen möchte, bedarf es auch erst das Treten auf die anderen davor. Wenn selbst die erste unerreichbar scheint, liegt es an mir die Zeit und Kraft und Idee zu aktivieren und mir bewusst zu sein, dass ich selber der Akteur bin. Niemand wird mir Material unter meine erste Stufe legen, höchstens mir Impulse geben, welches Material ich dafür nutzen könnte.

Ich wünsche dir viel Erfolg, denn du willst etwas verändern!!!!! :)
 
D

Dr. HuH

Gast
Hallo Shadow,
ja, ich weiß wie das ist.
Habe ich auch durchgemacht. Schon mehrere Male.
Konnte auch nichts aktiv dagegen tun.
Ich kann mich dann nicht mal ruhig auf den Balkon setzen und die Sonne genießen.
Irgendwie nervt dann alles. Es ist zu warm, es ist zu langweilig, ein Buch dabei lesen geht auch nicht, weil ich mich nicht konzentrieren kann, das schlechte Gewissen, dass man so unproduktiv dabei ist... :(
Die Gedanken und Hinweise der Vorposter sind gut.
Vielleicht kannst Du ja davon irgendwas umsetzen ?
Du hast niemanden, mit dem Du Dich austauschen kannst.
Für diesen Zweck ist das Forum toll, weil die absolute Mehrheit hier mitfühlen kann und nicht so streng leistungsorientiert ist wie die der Großteil der Gesellschaft.
Das nimmt ein wenig den Druck, das Gefühl nicht zu genügen.
Ich glaube, dass Du hier in dem Rahmen Deiner Möglichkeiten (was den Output angeht) auch hier gute Ratschläge geben kannst.
Ich denke diese Interaktion wird Dir guttun.
Nur keine Scheu (ich weiß, das ist ganz schwer in der Depression).

Wenn ich mal interessehalber fragen darf: wofür haust Du denn "sinn-los" Dein Geld auf den Kopp ? Wo sind Deine Interessen ?
 

Ludmila

Mitglied
Hallo !

Das Problem selbst kenne ich auch. Aber dir muss die Langeweile erst richtig auf den Sack gehen, bevor der Antrieb kommt.
Ich habe jahrelang nur rumgesessen und habe das Gefühl auch durch meine Mutter gebremst bzw. eingesperrt gewesen zu sein.

Überleg dir einfach erst einmal, welche Dinge in deinem Leben echt gemacht werden müssen( Beispiele) :

Kochen
Einkauf
Aufräumen
Saubermachen
Körperpflege
alte Klamotten weghauen
Schränke neu sortieren
Spazieren gehen

Versuche mal die Energie der Lustlosigkeit so umzulenken, dass du etwas Neues damit anfängst. So hats bei mir geklappt... Du bist ne zeitlang hier auf der Erde. Und weil das alles eh schon nervt, musst du dir selbst nicht auch noch auf den Sack gehen. :)


Ich wünsch' dir viel Erfolg !!

Liebe Grüße

PS : Körperpflege im Sinne von : Mal was für sich selbst tun. Nicht nur für den Schweinehund. :D
 
S

SilentShadow

Gast
Wow, ich bin grad ziemlich baff. Danke für eure lieben Antworten. Schön zu sehen, das man verstanden wird. Ich weiß, dass das mal wieder eine handfeste Depression ist. Ich leide ja an einer rezidivierenden depressiven Störung, sie kommen also immer und immer wieder. Komisch ist diesmal nur, dass der Grübelzwang weitestgehend ausbleibt. Ich weiß auch nicht, wie ich es erklären soll, es ist anders als sonst. Das liegt vllt an den Tabletten, die ich futter. Die entschärfen das ganze schon sehr, ohne wäre es noch schlimmer. Suizidgedanken habe ich diesmal komischerweise auch nicht wirklich. Mein größtes Problem ist wohl, dass ich nichts mit mir anzufangen weiß. Hobbies habe ich so gut wie keine mehr, denn in solchen Phasen, nervt mich alles, selbst Dinge, die mir sonst gut tun. Also ist mir eigentlich nichts geblieben, außer die Fotografie. Sie ist das einzige, was mich manchmal ablenken und wenigstens kurzzeitig aus dieser Welt reißen kann. Aber im Moment habe ich nicht einmal darauf wirklich lust. Außerdem hatte ich meine 5 min und habe meiner Ex-Freundin als Liebesbeweis meine Kamera geschenkt, da es, in ideeller Hinsicht, das wertvollste ist, was ich habe, oder wohl eher HATTE. Daran sieht man schon, wie labil ich zur Zeit bin. Jede Kleinigkeit reißt mich um.
Die Idee, eine Klinik aufzusuchen ist an sich nicht verkehrt, aber das versuche ich schon seit Monaten zu umgehen. Letztes Jahr war ich 28 Wochen in verschiedenen Psychiatrien, mir reicht es also langsam damit :(
außerdem bekomm ich dann wieder neue Medis, die machen mir dann wieder Angst, wegen Nebenwirkungen etc und ich mach mir die ganze Zeit Gedanken, was wohl mit mir passiert, meine hypochondrischen Ängste kommen wieder durch und da ich in einer fremden Umgebung bin, wird es nur erstmal viel schlimmer. Die einzige Möglichkeit, mir das erträglich zu machen, wäre mich wieder mit Tavor vollzustopfen, damit ich nichts mehr mitbekomme, davon wurde ich aber schonmal abhängig gemacht.
Scheiße, mir fällt grad auf, dass ich schonwieder für jeden Rat einen Grund habe, ihm abzulehnen :( aber ich will doch Hilfe, sonst würde ich ja nicht fragen. Das ist einfach nicht auszuhalten...

Mein Geld gebe ich übrigens für alles mögliche aus. Aber in der Regel ist es so, dass ich am Ende nichts in der Hand habe und gar nicht mehr genau weiß, wofür es wieder draufgegangen ist. Solange ich Geld habe, guck ich kaum nach dem Preis, ich hab das Geld ja, dass ich davon noch 3 Wochen leben muss, vergess ich dann gern mal. Viel Geld geht für Zigaretten drauf. Ich kann 2 Schachteln in der Tasche haben, ich muss noch 2 kaufen. Wenn man mind. 1 Schachtel am Tag raucht, geht das ordentlich ins Geld.
 

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