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Chaotisches Sprechen und Denken

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Hallo,

ich kenne das auch so ähnlich.

Bei mir passiert es, wenn ich sehr nervös bin und mich unter Druck gesetzt fühle. Es ist aber schon weniger geworden, habe das nur noch ab und zu, weil ich allgemein nur noch selten wirklich nervös werde, bzw. selten mit richtig beanspruchenden Situationen konfrontiert werde. Bei mir äußerte es sich gelegentlich in Blackouts (naja, Prüfungen/Referate...) und in alltäglichen Situationen kam es vor, dass ich etwas hektisch Wörter verwechselte oder mich einfach nicht so ausdrücken konnte, wie ich es normalerweise tat.

Du erwähntest etwas von Reizüberflutung, und genau das ist es bei mir. Keine Ahnung, ob es dafür einen pathologischen Begriff gibt.
In meinem Kopf sind in gewissen Situationen einfach so viele Gedanken, dass ich förmlich damit überflutet werde, weil sie alle rauswollen und es schwer wird, sie alle zu ordnen. So ungefähr könnte man es beschreiben.
Wie auch schon erwähnt wurde.. da denkt man dann nicht mehr nur an das, was man sagen möchte (das wäre schon mehr als genug, weil man oft noch viel mehr dazu denkt als man sagen kann/will), sondern an das, was man noch von außen wahrnimmt, an gestern, heute und morgen, an sich selbst und wie man wirkt und an den Druck, an allgemein Gott und die Welt.. und kein Wunder, dass das Gehirn dann so beschäftigt ist, dass der Großteil, der rauskommt, Murks ist. 🙂
 
1. Hast du das schon immer beobachtet? Auch als Kind? In der Schule?
2. In welchen Situationen tritt das auf? Bei Vorträgen, bei Wortmeldungen im Seminar?
3. Gegenüber Fremden, gegenüber Freunden?
4. Bist du nervös in den Situationen?

1. Nein, ich habe halt früher eher Probleme damit gehabt, dass mein Mund meinem Kopf nicht hinterher kam. Da kamen dann AB UND ZU Wortmixe oder verdrehte Sprichwörter heraus. Ansonsten habe ich mich leider auch immer an die einfache Sprache gehalten. Das könnte mit ein Auslöser gewesen sein, ich spreche normalerweise nicht viele Sprichwörter oder Fremdwörter. In der Oberschule fing ich dann mehr an mit dem Versprechen (z.T. auch undeutlich reden), aber es hielt sich in Grenzen.

2. Die Situationen sind mir leider nicht ganz klar. Ich kann einer Person mehrmals begegnen und mal geht es gut und plötzlich ganz schlecht. Auf jeden Fall passiert das, wenn ich schnell reagieren muss wie beim Melden, da die Dozenten nicht so lange warten können. Ich würde es gerne ersteinmal formulieren, aber das dauert echt lange und plötzlich wären wir dann schon beim nächsten Thema. Bei Vorträgen und normalen Unterhaltungen ist es eher noch die Sprechweise, aber nicht unbedingt der Inhalt. Dann dasselbe wie früher in der Schule, aber ich weiß noch, was ich wissen wollte.

3. bei Freunden tritt das auch auf, aber da scheine ich entspannter zu sein. Bei einem Teil der Familie stehe ich unter Druck und dann entsteht wieder die Situation wie bei der Wortmeldung. Vielleicht liegt es wirklich daran, dass ich mich unter Druck gesetzt fühle. Diese ganzen Blicke kann ich gar nicht richtig deuten und verarbeiten.

4. Also, nein mein Herz rast nicht immer so wie bei dem Neurologen damals. Ich kann auch ganz entspannt oder total aufgeregt sein und trotzdem diese Probleme. Vielleicht bin ich zu emotional geworden, denn normalerweise geht NICHTS mehr, sobald ich sauer bin. Dann koche ich vor Wut. Zu Schulzeiten war das aber die einzige Emotion, bei der mir dann die Sprache wegblieb.

Ich bin momentan sehr resignativ. Das hat aber irgendwo Vorteile, denn ich kann wieder halbwegs normal lesen (konzentriert) und ich reagiere paradoxerweise gelassener, aber halt nicht so richtig. Vielleicht muss ich wirklich einfach nur entspannen und mir erst aufschreiben, was ich sagen wollte. *seufz*
 
Hemmungen

Mir ist gerade etwas eingefallen, was sich wieder bemerkbar gemacht hatte, als ich zwei Mitbewohner und eine fremde Person ansprechen wollte. Irgendwie kam mal wieder kein Wort heraus, obwohl ich daran gedacht habe, sie etwas zu fragen (War nichts besonderes, das eine zum Hobby und das andere zum Sauber machen und Terminabsprache). Am Ende hatte ich mit einem anderen Mitbewohner gesprochen. Ich habe letzte Woche auch einen Termin beim Prüfungsamt gehabt und einen scheuslichen Fehler im System entdeckt, aber ich kam anscheinend nicht auf die Idee, sofort zu fragen. Stattdessen hatte ich denselben Mitbewohner und einen Kommilitonen dazu befragt.

Mit beiden bin zwar mehr vertraut, aber von den anderen, vllt. abgesehen von der fremden Person, überhaupt nicht eingeschüchtert. Ich bin manchmal etwas langsam oder laufe (seit einiger Zeit) irgendwohin, wo ich eigentlich nicht ganz so richtig hinwollte bzw. hole dort das falsche.
Habt ihr auch solche Momente? Ich habe etwas über psychische Hemmungen gelesen, als ich mich daran erinnerte, dass einige meiner Lehrer mich mal als "sozial gehemmt" bezeichnet hatten. So ganz weiß ich nicht, ob das alles aus einer kleinen sozialen Hemmung resultieren könnte, aber so zerstreut oder "behindert" bin ich nun echt nicht, dass ich kognitiv alles durcheinander werfe.
 
Das mag einerseits Stress sein, sich unter Druck setzen zu lassen, wegen der Kommillitonen.

Andererseits vielleicht auch innere, tiefe Verbundenheit zu Deiner Familie väterlicherseits; falls dort irgendwas gravierendes passiert ist, wäre das noch mehr nachvollziehbar, z.B. Todesfall oder ähnliches.

Je mehr Du dich auf Deine Fehler konzentrierst, desto mehr werden sie Dir auch auffallen.

Konzentriere Dich beim Sprechen, oder bei den Sätzen eher darauf, was Du spontan sagen willst, was die Kernaussage ist.

Du könntest daran trainieren, wenn Du mehrfach einen Inhalt für Dich ( falls Du die Zeit und die Möglichkeit hast) zusammenfasst, und probierst, mal sachlich, mal ausschmückend diesen Text zunächst nur für Dich vorzutragen, und um das überprüfen, dass mit einem Diktiergerät aufzunehmen.

Denn so wirst Du dich immer mehr auf das Ziel konzentrieren: welche Worte sind wichtig im Satz; was erzähle ich zuviel und was zu wenig?

lg
 

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