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Burn out?

G

Gast

Gast
Hallo ihr,

seit etwa einem Jahr geht es mir psychisch nicht so gut. Das wird immer schlimmer. Ich werde immer lustloser und unmotivierter, meine Hobbies machen mir kaum noch Spaß, ich ziehe mich zurück. Einige Symtome passen zu einer Depression, aber ich habe jetzt u.a. auch hier etwas über Burn-out gelesen und diese Symptome passen echt wie die Faust auf's Auge. Weiss ich ja aber nicht sicher. Vielleicht bin ich auch einfach nur faul? Na ja, um es rauszufinden muss ich was tun. Aber was? Wie geht man vor wenn man glaubt Burn-out zu haben? Soll ich jetzt einfach einen Termin beim Psychologen vereinbaren, soll ich zum Hausarzt gehen, was ist der erste Schritt? Einige von Euch hatten bestimmt schon solche Situationen und vielleicht könnt ihr mir ganz konkret sagen was zu tun ist.
Bei mir ist es so: Ich bin nicht so glücklich mit meinem Studium, habe aber auch noch andere Probleme mit mir selbst. Ursprünglich waren diese beiden Faktoren der Grund für mich, mich Depri zu fühlen, aber inzwischen macht mir das Studium wieder Spass (zumindest einigermaßen), aber was mich so belastet ist, dass man in diesem Leben für nichts Zeit hat, dass ich nie Zeit habe, die Dinge zu machen die ich wirklich gerne mache. Dass ich einfach eingehe an all den Verpflichtungen. Nur ein Beispiel: ich wäre am Wochenende gerne mal wieder zu meinen Eltern heimgefahren, aber ich kann nicht weil ich unbedingt eine schriftliche Arbeit abgeben muss bis Weihnachten und es nicht schaffe wenn ich ein We vertrödle. Unter der Woche habe ich keine Zeit. Arbeiten, studieren, an der Uni anwesend sein, Hausarbeiten schreiben, Nebenjob, Freunde, Familie, mit allen Kontakt halten. Wenn ich dann mal so richtig Lust habe mich so richtig reinzuhängen für ein Kurs oder ein Thema kann ich das nicht, weil ich ja für die ganzen anderen Sachen die auf dem Stundenplan stehen ach noch was machen muss. Und dabei habe ich meinen Stundenplan schon radikal gekürzt. Und dann sollte man am Besten sich noch freiwillig irgendwo engagieren, macht sich ja im Lebenslauf gut, man sollte jeden Tag die Zeitung lesen etc. etc. etc. Es hört einfach nicht auf.Das wird mir einfach zu viel. Und dabei ist das nur studieren. Im wirklichen Leben, wenn man von 7 oder 8 bis abends arbeitet hat man noch weniger Freizeit. Ich bin wirklich nicht faul, und weiss gar nicht wie ich das früher alles auf die Reihe gekriegt habe. Jetzt ist es schon schwierig, mich für kleinste Anstrengungen aufzuraffen. Vielleicht bin ich doch faul geworden? Kann mich aber auch schlecht konzentrieren, habe keinen Nerv mehr für meine ursprünglich liebsten Hobbies. Und ich fühle mich schuldig, faul. Meine Freunde würden sagen, jetzt reiß Dich halt mal zusammen wenn ich ihnen sagen würde, dass ich schon zig mal Uni geschwänzt habe obwohl das Semester erst begonnen hat. Und jetzt noch bis Ende Januar durchhalten. Am liebsten würde ich alles hinschmeißen, aber das würde ich dann irgendwann bereuen. Warum bin ich nur nicht mehr so leistungsfähig? Kennt jemand das Gefühl?
Hab mich jetzt einfach mal so ausgekotzt, vielleicht kann mir ja jemand Tipps geben oder hat sich schon mal so oder so ähnlich gefühlt. Würde mich über Rückmeldungen sehr freuen.
Liebe Grüße, Anna
 
Hallo Gast,

schau mal hier: Burn out?. Hier findest du was du suchst.
V

Visitor

Gast
Liebe Anna,

Deine Situation kommt mir sehr bekannt vor, mir geht es seit einigen Monaten ähnlich. Ich weiß auch, wie das auf andere wirken muss, denn mein Studium geht gerade den Bach runter und ich bin nur noch sporadisch anwesend. Wenn ich aber mal da bin, dann setze ich eine Maske auf und versuche so normal als möglich zu wirken, was mir – so glaube ich – noch einigermaßen gelingt. So entsteht der Eindruck, dass es mir an Einstellung und Einsatz (was manche mit Reife gleichsetzen, was mich wirklich stört) mangelt. Die wahren Gründe kennt keiner.

Ich rate Dir für's Erste Deinen Hausarzt aufzusuchen und Dich mal durchchecken zu lassen, um körperliche Fehlfunktionen auszuschließen. Zum Beispiel hätte eine Schilddrüsenunterfunktion die von Dir beschriebenen Symptome zur Folge, aber da kämen sicher noch andere Dinge als Auslöser in Frage. Sollte körperlich alles im grünen Bereich sein, wird Deine Antriebslosigkeit wohl andere Ursachen haben, möglicherweise das von Dir vermutete Burn-Out-Syndrom.

Bei mir wurde nichts Ungewöhnliches gefunden und ein Erschöpfungssyndrom diagnostiziert. Wie dagegen vorgegangen wird, hängt wohl vom Hausarzt ab, verschrieben wurde mir z.B. gar nichts. Ich nehme seit einer Weile sündhaftteure Vitaminpräparate und nebenbei noch ein paar pflanzliche, stimmungsaufheiternde Pillen. Letztere wurden mir nicht empfohlen. Bis vor wenigen Wochen war ich der Meinung, ich hätte die Talsohle durchschritten und es ginge wieder leicht bergauf, doch leider war das ein Trugschluss. Momentan weiß ich selbst nicht weiter, würde auch am liebsten alles hinschmeißen, was aber rational betrachtet überhaupt nicht geht.

Dass Du Dich sehr im Streß befindest, hast Du deutlich gemacht. Das muss aber nicht der Grund allen Übels sein. Du sprichst von persönlichen Problemen, vielleicht sind die belastender, als Du Dir eingestehen magst (als Dir bewusst ist)? Wenn Du jemanden zum Reden hast (beste Freundin), kannst Du da ja auch mal ansetzen. Vielleicht hilft Dir das schon ein wenig.

Viel Glück, auf dass Du schnell wieder auf die Beine kommst!
 

Lilalaunefee

Aktives Mitglied
hallo gast - anna,
ein grund dafür, dass ich hier registriert bin ist die unfähigkeit in diesem land, mit den zunehmenden problemen der menschen umzugehen. ein guter freund von mir hat seit ca. - zumindest meines wissens nach - 3 jahren probleme. burn out, depresssion, psychose... wer weiss das schon. ich hab von 2006 gegoogelt, gemailt, telefoniert.. termine bei hausärzten, therapeuten, beratern.. völlig daneben. die hilflosigkeit, die man empfindet dass man im jahre 2008 mitten in deutschland niemanden findet, der einem kranken menschen hilft, ist unbeschreiblich. ich habe anfang diesen jahres zufällig eine hör-cd eines professors aus münchen gefunden. gehört und war erstaunt. keine regeln, ratschläge und theorien sondern einfach nur der versuch einer erklärung. ich hab aus lauter not dann dort bei dem angerufen und er hat mir dann tipps zur weiterbehandlung gegeben. therapeut ist also schon mal eine gute wahl für dich aber den richtigen zu finden kann schnell in den perfekten albtraum ausarten. wir wurden damals an die nächstgelegene uniklinik verwiesen. dort eben an die jeweilige therapeutische abteilung. weiss nicht, wo du wohnst, aber versuche es doch mal dort. weiss nicht aus dem gedächtnis, wie die cd heisst, kann sie auf wunsch aber mal raus suchen.
viel glück!
 
T

Truth

Gast
Hallo Anna,

manchmal können solche Symptome auch organisch bedingt sein. Stress wirkt sich ungemein auf unseren Körper aus. Wobei ich hier ein eventuelles Burn out Syndrom auf keinen Fall runterspielen will. Das ist sehr ernst zu nehmen. Wollte dir einfach auch den Tip geben, eine Blutuntersuchung machen zu lassen. Eisen- und Magnesiummanel z.B. führen zu Konzentrationsschwäche und Leistungsabfall.

Liebe Grüße
Truth
 
G

Gast

Gast
Hallo Anna,

wenn du nicht gerade kurz vor einem Selbstmord stehst, dann lass bloß die Finger weg von irgendwelchen Ärzten, sei es Psychologen oder normale Hausärzte.
Ein Kumpel hatte früher leichte Depressionen, nichts weltbewegendes. Als man ihn zu Psychologen schickte, sagte man ihm er hätte massive Probleme und er müsste sie aufarbeiten. Keine halbes Jahr später fingen seine Selbstmordversuche an. Künstliche Stimmungsaufheller die er später dann auch noch bekam, sind meiner Meinung nach nur für Patienten die wirklich mega stark gefährdet sind, weil das im Grunde genommen nur ein Teufelskreislauf ist. Irgendwann versucht man davon los zu kommen, was dazu führt das die Hormone im Körper total durcheinander geworfen werden und schon ist man wieder ganz unten.

Das mit dem studieren und nicht mehr können, kenn ich von meinem Lebensgefährten. Damals sagte ich zu ihm, lass alles ruhiger angehen, versuch nicht alles so furchtbar ernst zu nehmen, man muss nicht immer überall der Beste sein auch wenn andere, vor allem die heutige Gesellschaft das einen weis zu machen versucht!

Und wenn du das Studium nicht schafft, ist es auch kein Beinbruch! Dann hat man ja bestimmt im Vorfeld eine solide Schulbildung oder Ausbildung auf die man im Notfall zurückgreifen kann, sonst hättest du bestimmt nicht anfangen können zu studieren! Man kann ja auch ein leichteres Studium anfangen wenn das andere schief gegangen ist (kenn da auch jemand der schon drei angefangen hat). Versuch einfach im Hier und Jetzt zu leben und denk nicht die ganze Zeit was morgen alles sein könnte.

Sag deinem Umfeld, auch deiner Familie dass du gerade Stress hast beim Studieren und dich darauf konzentrieren willst. Nach der Diplomarbeit, wirds auch wieder besser werden, versprochen! (das war bei meinem Partner auch so, der teilweise nur noch drei Stunden nachts schlief, sich jedes Wochende mit Freunde versuchte zu treffen und dann das mit Familie auf die Reihe bringen wollte).

Und glaub mir, du bist bestimmt nicht faul! Mach vielleicht mal ganz bewusst Pause. Am Abend oder wenns geht am Nachmittag. Geh alleine raus, spazieren, ohne dass jemand dabei ist, auch wenn das hieße etwas nicht für den nächsten Tag fertig zu bekommen. Damit meine ich nicht, erst morgens aufwachen und dann sagen ich hab keine Lust auf Vorlesung, sondern mal am Vortag sagen, morgen nimm ich mir mal frei. Nimm dir Zeit für dich, aber nicht grübeln anfangen!
Und denk dran, es gibt immer mal Tiefs im Leben, aber wo es das gibt, da gibts auch ein Hoch, dauert villeicht halt einfach ein Weilchen.

Und falls das alles nichts hilft, kannst du immernoch mal zum Arzt gehen und schauen ob mit deinem Körper was nicht stimmt. Damit würd ich mich aber erst rumschlagen (weil das nämlich ja auch Zeitaufwendiger wird) wenn du wirklich glaubst es ist ne körperliche Sache.

Ich wünsch dir auf jeden Fall ganz viel Glück und Freude im Leben,

ganz liebe Grüße
 

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