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BTZ oder Bfw

Frau Rossi

Aktives Mitglied
Ich hätte gerne Erfahrungen und Tipps.

Ich war in einem BTZ zur Arbeitserprobung.
Es stellte sich als Fehler heraus denn es hatte was von Labor und wir AEler waren die Ratten.

Erklärungen, Informationen wurden angeblich gegeben und Feedback Fehlanzeige.

Es gab 2 Vorfälle die ich später ruhig ansprach was gar nicht gut ankam und dementsprechend war auch der Bericht vom BTZ.

Empfehlung war Traumatherapie das war auch das einzige wo der Herr in ganzen Sätzen sprach aber warum ich die machen soll ließ er so ziemlich offen.

Ich kann mir mittlerweile eine Umschulung vorstellen und das Gespräch mit meiner Rehafachberaterin vorhin war so lala.

Lala weil sie mich auf den Bericht ansprach und mir einen Tipp gab der nahelegt das ICH das Problem bin.
Ich sollte nicht gleich ablehnend in so ein Gespräch gehen was mitnichten der Fall ist aber auch das Problem war.

Ich war offen und daher auch verletzbar und das Verhalten der 2 Personen im Gespräch fand ich unterirdisch.

Reflektion 0.

Nun habe ich nächstes Jahr ein psychologisches Gespräch in einem Bfw was ich sehr begrüße um meine Umschulungsfähigkeit zu eruieren.

Es ist aber noch lang hin und auch eine Berufstrainingsmassnahme wäre für mich eine Option.

Ich habe eine auf dem Papier kaufmännische Ausbildung habe aber in meinem Ausbildungs Betrieb im Dienstleistungsbereich mit viel Kundenverkehr gearbeitet.

VWL, BWL und das andere Gedriss war nur marginal gefragt.

Gibt es hier Leute die auch eher mit dem Mund gearbeitet haben und ohne Computer?
Habt ihr durch ein Berufstraining eine vernünftig bezahlte Stelle in einem Büro gefunden und wenn ja als was?

Lasse es für alle lesbar falls jemand lieber anonym antworten will.

Bitte um Erfahrungsberichte und nicht um unfundierte Meinungen.

Danke schon mal im voraus.
 
M

Milas

Gast
Ich kann mir mittlerweile eine Umschulung vorstellen und das Gespräch mit meiner Rehafachberaterin vorhin war so lala.

Mit dem Thema BFW habe ich ganz gut Erfahrung, habe selbst eine Umschulung gemacht. Daneben kenne ich sicher noch 20 Leute (auch internes Personal) die in an diesen Einrichtungen in diversen Maßnahmen gelandet sind. Ob BTZ oder BFW, diese Rehabilitationseinrichtungen tun sich nicht viel. Es läuft alles nach Schema F ab. Assessment Center, Psychologische Eignungsgespräche, betriebliche Phase, alles durch. Nicht jede dieser Einrichtungen ist gut, man muss sehr genau hinschauen wie die Qualität ist. Ich kenne gute und schlechte Geschichten darüber. Meine Einrichtung war in vielen Belangen geradezu unterirdisch. Nach außen einen richtig guten Ruf, nach innen Einschüchterung und Korruption wie bei einer kleinen Sekte.

Eine kleine Geschichte, da Du um Erfahrungen bittest: Die hohen Gelder, die von der Agentur für Arbeit, den Rentenkassen etc. für die Schüler gezahlt wurden, verschwanden im System der Einrichtung. Bei den Umschülern kam kaum etwas an. Dies war an der Qualität des Unterrichts und den Umständen erkennbar. Es ging in meinem Fall soweit bis keine vernünftigen Rechner oder branchenübliche Ausstattung die Up-to-Date ist, angeschafft wurde. Die Leute arbeiteten z.B. an Rechnern, die alle paar Minuten abstürzten und zahlten teilweise ihre eigenen Software Lizenzen, weil die Einrichtung sich weigerte dies zu zahlen (es war wie gesagt nicht transparent, was mit den riesigen Zahlungen für die Schüler passierte). Die Vollversorgung im dazugehörigen Internat (man kann in vielen dieser Ausbildungsstätten wohnen, wenn der Heimatort weit entfernt liegt- generell etwas Gutes) bestand offiziell aus Frühstück, Mittag- und Abendessen. Etwas zu häufig fiel das Essen aber aus und die Leute bekamen nicht mal ihr rechtmäßiges Geld ausgezahlt um sich selbst zu verpflegen. Leute, die während der Umschulung Missstände an den Rehaträger meldeten, wurden systematisch schlecht behandelt und auch von einigen Dozenten einfach nicht mehr beachtet und gefördert. Einige brachen wegen dem Druck die Umschulung ab. Unterrichtsausfall und nicht anwesendes Lehrpersonal war in einigen Klassen an der Tagesordnung. Auch dagegen wurde erst eingeschritten nachdem sich eine große Anzahl bei den Rehaträgern beschwerte.
Ich kenne einen Fall aus einer Rehaeinrichtung im nördlichen Deutschland, wo ein Mädel mit Abteilungsleitern, Fachdozenten und Psychologen in einen Stuhlkreis gebeten wurde. Der Grund war, das sie während der Coronaphase kein Pflichtpraktikum finden konnte. Und die Einrichtung wollte sich nicht vor den Rehaträgern dafür verantworten, da es Bestandteil des Vertrages war der zu erfüllen ist. Jedoch (verwöhnt wie das etablierte Personal dort nunmal war) auch keinen Finger krumm machen um einen Platz zu organisieren. Man übte soviel Druck auf sie aus, bis sie weinend aus dem Raum lief und sich erstmal ein paar Wochen krank schreiben liess.
Man konnte dort bestehen, wenn man alles ausblendete, die Dinge selbstständig abwickelte und (ganz wichtig) nicht irgendwo aneckte. Manche Leute wurden auch besser bewertet und unterstützt, weil sie ein enges Verhältnis zum Lehrpersonal pflegten. Überhaupt war die Struktur altbacken, chaotisch und sehr willkürlich. Sogar Prüfungsergebnisse der Handelskammer wurden in einem Fall "nach oben korrigiert" weil ein Dozent mit einem Prüfer befreundet war. Auch ein krasser Fall von Belästigung an Rehabilitantinnen ereignete sich und man versuchte die Mädels einzuschüchtern. Damit sie schweigen und dem Ruf nicht schaden. Dabei wird für diese Leute die Kunden sind viel Geld gezahlt, damit ihnen eine Umschulung ermöglicht wird. Ich hätte das alles nicht geglaubt, wäre ich nicht dabei gewesen.
Eigentlich ist eine Rehaeinrichtung und auch Orte der Arbeitserprobung ganz besonders sensible Orte, wo solche negativen Einflüsse niemals passieren dürfen.
Es gibt natürlich Kontrollen, wo Personal von der Agentur z.b. mal nach dem rechten schaut. Bei solchen Terminen läuft aber sogar ein Catering Service für die Abgesandten der Behörde auf, und die Schüler werden angewiesen im Unterricht sehr beschäftigt zu tun und nicht viel miteinander zu reden. Es wird alles getan, damit ein toller Eindruck von der Qualität der Einrichtung entsteht. Denn die Kuh muss gemolken werden.

Ich war in einem BTZ zur Arbeitserprobung.
Es stellte sich als Fehler heraus denn es hatte was von Labor und wir AEler waren die Ratten.
Es gab 2 Vorfälle die ich später ruhig ansprach was gar nicht gut ankam und dementsprechend war auch der Bericht vom BTZ.
Ich war offen und daher auch verletzbar und das Verhalten der 2 Personen im Gespräch fand ich unterirdisch.

Reflektion 0.
Dito, das kenne ich auch.
Ich möchte Dir hier nicht Dein Bestreben ausreden, da es durchaus gute Geschichten über diese Mühlen gibt. Es muss nicht immer der Horror sein. Aber es gibt unbestreitbar ein paar faule Äpfel auf dem Markt, wo der ganze Laden für die Tonne ist und auch noch staatlich weiterfinanziert wird. Da muss man sich in Acht nehmen, und ggf. wechseln. Sonst steht man nachher mit Halbwissen auf dem Markt.
Die eigentliche Aufgabe, nämlich die Leute vernünftig zu betreuen und wieder arbeitsfähig zu bekommen, spielt vor dem Hintergrund der Geldmaschine ab und zu keine Rolle mehr. Auch habe ich damals Missstände dokumentiert und weiter gegeben, passiert ist nichts. Wenn Leute aus der Arbeitslosenstatistik frisiert werden sollen, wäscht manchmal eine Hand die andere schätze ich mal.
 

Frau Rossi

Aktives Mitglied
Danke für die Rückmeldung.!

Sollte vielleicht auch mal so detailliert meine Erfahrungen schildern.

Dort sind auch Menschen tätig mit Herz und Verstand aber in diesem BTZ würde ich nicht weitermachen.

Partizipation ist wohl ein Fremdwort.
Berufstraining schließe ich aber nicht aus auch wenn mir noch Informationen fehlen.

Die Frage welche Erfahrungswerte man hat bezüglich Chancen mit meinem alten Berufsbild wieder gut in Lohn & Brot zu kommen blieb unbeantwortet.
Von der DRV wurde nur auf die Vermittlungsqoute von 70% verwiesen.

Umschulung ist nicht zu verachten.
Es gibt zwar Vorkurse um sich wieder fit für's Lernen zu machen aber es gibt keine Vorbereitung auf das erneute Arbeitsleben.

Das heißt man büffelt bis einem der Kopf raucht hat ein Praktikum und Prüfung.
Mit Glück ergattert man sofort einen Job und ist mittendrin in etwas gerade frisch erlerntes.

Davor hab ich einen Riesenrespekt.
 
M

Milas

Gast
Nun, dazu möchte ich mich noch mal kurz äußern. Jeder glaubt, was er möchte (vielleicht auch das Zitronenfalter Zitronen falten) und es ist nicht meine Aufgabe, anderen meine Meinung aufzudrücken oder gar zu „erziehen“. Der Dozent war selbst sehr viele Jahre im Prüfungsausschuss, kannte viele Prüfer und die Schülerin deren Noten nach oben korrigiert wurden, pflegte ein sehr gutes Verhältnis zu ihm. Es grenzte schon fast an ein Vater-Tochter-Gespann. Zur Begrüßung gab es Umarmungen und manchmal Bussis, zum Geburtstag einen Kuchen. In den Pausen wurde zusammen gequalmt. Auch gab es seinerzeit mehrere Augenzeugen, die sahen wie sie gelegentlich im Auto des Dozenten morgens ankam und nach dem Unterricht von ihm mitgenommen wurde. Sie sprach ihn auch mit dem Vornamen an. Diese Privilegien bekam kein anderer Schüler. Vor diesem Hintergrund ist 1+1=2 (zumal sie selbst es unintelligenterweise weiter erzählt hat). Die Welt ist ungerecht.
 

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