Neko
Aktives Mitglied
Hallo liebe Community,
ich hatte gerade ein zwei-minütiges Telefonat mit meiner Mutter, welches sie abgebrochen hat, nachdem ich ihr mitgeteilt hatte, dass wir über etwas schon geredet hatten und sie daraufhin in Tränen ausgebrochen ist und geheult hat, dass sie es gerade nicht leicht hat und ich kein Verständnis hätte... (Hintergrund: Ich bin vor 5 Jahre von zu Hause ausgezogen, um über 600km entfernt zu studieren. Vor einem Jahr hat mein Vater sich von ihr getrennt, sie leben aber noch im gemeinsamen Haus, wo mein Vater gerade mächtig umräumt.) Nachdem sie aufgelegt hatte, schrieb sie mir SMSen, in denen sie sich beschwerte, dass ich sie nicht unterstütze, sie doch immer für mich da war (nein...) und sie so traurig ist, dass ich ihr egal bin. Ich möchte jetzt darauf antworten - mit einem Brief. Ich brauche ein paar Meinungen - auch wenn ihr weder meine Mutter noch die Gesamtsituation genauer kennt - ob die Worte zu hart/unfair sind oder wie ich sonst erreichen kann, dass sich die Situation bessert.
"Ich will nicht mit dir telefonieren, solange du wegen jeder Kleinigkeit durchdrehst. Ich hatte lediglich gesagt, dass wir darüber schon gesprochen hatten und du gehst ab... Es ist fast so, als ob es dir nicht passt, dass mein Leben nicht dramatisch abläuft und du dir wünschst, ich würde öfters von Katastrophen erzählen. Tut mir leid, dass mein Leben geordent und relativ ereignislos ist und ich nicht über jeden Pups mit meiner Mutter reden möchte. Aber das kannst du nicht akzeptieren, genauso wenig wie man dich mal kritisieren kann, weil du alles sofort persönlich nimmst ohne auch nur einen Moment über die Kritik nachzudenken.
Ich bin weder Schuld an deiner Situation noch verpflichtet, dein Seelsorger zu sein. Wenn du Probleme hast und die alleine nicht bewältigen kannst, such dir einen Psychologen, aber selbst der ist ja bereits an dir gescheitert... Ich habe keine Lust, mir ständig das Gezetere zwischen dir und Papa anzuhören. Ich kann und will zwischen euch nicht vermitteln, ich will schlicht und ergreifend in Ruhe und Frieden mein Leben leben.
Selbst wenn ich versuche - was ich schon öfters angegangen habe - dir von meinem Leben zu erzählen, schwenkst du - entweder weil es nicht spannend ist oder weil du es nicht verstehst - ganz schnell wieder auf ein Thema, was für dich relevant ist: Papa, Nachbarn, wie schlecht alles ist, wie schlecht es dir geht, was der Arzt gesagt hat, wie dumm/blöd/was weiß ich irgendwelche Leute sind, die ich teilweise nicht mal kenne, wie schlecht es Jürgen hat usw. Dein Leben besteht so, wie du es mir schilderst, immer nur als Qualen, Schmerzen, bösen Menschen, Arbeit und Stress. Tut mir leid, dass ich mir wöchentlich nicht dieses tiefst depressive Gerede über eine Stunde lang anhören möchte. Sicherlich gibt es Leid im Leben eines jeden Menschens - aber warum muss ich meine Tochter damit belasten? Warum kann ich ihr nicht gönnen, dass sie endlich mal frei von dem meisten Leid ist und ihr Leben lieben kann, nachdem sie fast zwei Jahre in Depression gelebt hat, wo sie niemand(!) auch nur ansatzweise unterstützt hat. Ich will das nicht mehr. Nenn es egoistisch, mir egal, aber mein Leben ist aktuell zwar nicht perfekt, aber schön und ich muss dir gegenüber nicht rechtfertigen, warum oder wie lange mein Freund bei mir ist, warum ich am Wochenende länger oder kürzer schlafe oder warum ich diesen oder jenen Tag nicht da bin.
Ich will den Kontakt zu dir nicht abbrechen, aber ich will nicht jedes Mal nach unserem Telefonat aus einer Depression rausgeholt werden müssen. Ich will nicht immer nur deine Klagen hören."
Ich bin gerade noch etwas aufgebracht, vielleicht ist meine Wortwahl deswegen gerade auch etwas hart.
Ich bin dankbar für jeden Hilfe!
ich hatte gerade ein zwei-minütiges Telefonat mit meiner Mutter, welches sie abgebrochen hat, nachdem ich ihr mitgeteilt hatte, dass wir über etwas schon geredet hatten und sie daraufhin in Tränen ausgebrochen ist und geheult hat, dass sie es gerade nicht leicht hat und ich kein Verständnis hätte... (Hintergrund: Ich bin vor 5 Jahre von zu Hause ausgezogen, um über 600km entfernt zu studieren. Vor einem Jahr hat mein Vater sich von ihr getrennt, sie leben aber noch im gemeinsamen Haus, wo mein Vater gerade mächtig umräumt.) Nachdem sie aufgelegt hatte, schrieb sie mir SMSen, in denen sie sich beschwerte, dass ich sie nicht unterstütze, sie doch immer für mich da war (nein...) und sie so traurig ist, dass ich ihr egal bin. Ich möchte jetzt darauf antworten - mit einem Brief. Ich brauche ein paar Meinungen - auch wenn ihr weder meine Mutter noch die Gesamtsituation genauer kennt - ob die Worte zu hart/unfair sind oder wie ich sonst erreichen kann, dass sich die Situation bessert.
"Ich will nicht mit dir telefonieren, solange du wegen jeder Kleinigkeit durchdrehst. Ich hatte lediglich gesagt, dass wir darüber schon gesprochen hatten und du gehst ab... Es ist fast so, als ob es dir nicht passt, dass mein Leben nicht dramatisch abläuft und du dir wünschst, ich würde öfters von Katastrophen erzählen. Tut mir leid, dass mein Leben geordent und relativ ereignislos ist und ich nicht über jeden Pups mit meiner Mutter reden möchte. Aber das kannst du nicht akzeptieren, genauso wenig wie man dich mal kritisieren kann, weil du alles sofort persönlich nimmst ohne auch nur einen Moment über die Kritik nachzudenken.
Ich bin weder Schuld an deiner Situation noch verpflichtet, dein Seelsorger zu sein. Wenn du Probleme hast und die alleine nicht bewältigen kannst, such dir einen Psychologen, aber selbst der ist ja bereits an dir gescheitert... Ich habe keine Lust, mir ständig das Gezetere zwischen dir und Papa anzuhören. Ich kann und will zwischen euch nicht vermitteln, ich will schlicht und ergreifend in Ruhe und Frieden mein Leben leben.
Selbst wenn ich versuche - was ich schon öfters angegangen habe - dir von meinem Leben zu erzählen, schwenkst du - entweder weil es nicht spannend ist oder weil du es nicht verstehst - ganz schnell wieder auf ein Thema, was für dich relevant ist: Papa, Nachbarn, wie schlecht alles ist, wie schlecht es dir geht, was der Arzt gesagt hat, wie dumm/blöd/was weiß ich irgendwelche Leute sind, die ich teilweise nicht mal kenne, wie schlecht es Jürgen hat usw. Dein Leben besteht so, wie du es mir schilderst, immer nur als Qualen, Schmerzen, bösen Menschen, Arbeit und Stress. Tut mir leid, dass ich mir wöchentlich nicht dieses tiefst depressive Gerede über eine Stunde lang anhören möchte. Sicherlich gibt es Leid im Leben eines jeden Menschens - aber warum muss ich meine Tochter damit belasten? Warum kann ich ihr nicht gönnen, dass sie endlich mal frei von dem meisten Leid ist und ihr Leben lieben kann, nachdem sie fast zwei Jahre in Depression gelebt hat, wo sie niemand(!) auch nur ansatzweise unterstützt hat. Ich will das nicht mehr. Nenn es egoistisch, mir egal, aber mein Leben ist aktuell zwar nicht perfekt, aber schön und ich muss dir gegenüber nicht rechtfertigen, warum oder wie lange mein Freund bei mir ist, warum ich am Wochenende länger oder kürzer schlafe oder warum ich diesen oder jenen Tag nicht da bin.
Ich will den Kontakt zu dir nicht abbrechen, aber ich will nicht jedes Mal nach unserem Telefonat aus einer Depression rausgeholt werden müssen. Ich will nicht immer nur deine Klagen hören."
Ich bin gerade noch etwas aufgebracht, vielleicht ist meine Wortwahl deswegen gerade auch etwas hart.
Ich bin dankbar für jeden Hilfe!