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Brief an meine Mutter

Neko

Aktives Mitglied
Hallo liebe Community,

ich hatte gerade ein zwei-minütiges Telefonat mit meiner Mutter, welches sie abgebrochen hat, nachdem ich ihr mitgeteilt hatte, dass wir über etwas schon geredet hatten und sie daraufhin in Tränen ausgebrochen ist und geheult hat, dass sie es gerade nicht leicht hat und ich kein Verständnis hätte... (Hintergrund: Ich bin vor 5 Jahre von zu Hause ausgezogen, um über 600km entfernt zu studieren. Vor einem Jahr hat mein Vater sich von ihr getrennt, sie leben aber noch im gemeinsamen Haus, wo mein Vater gerade mächtig umräumt.) Nachdem sie aufgelegt hatte, schrieb sie mir SMSen, in denen sie sich beschwerte, dass ich sie nicht unterstütze, sie doch immer für mich da war (nein...) und sie so traurig ist, dass ich ihr egal bin. Ich möchte jetzt darauf antworten - mit einem Brief. Ich brauche ein paar Meinungen - auch wenn ihr weder meine Mutter noch die Gesamtsituation genauer kennt - ob die Worte zu hart/unfair sind oder wie ich sonst erreichen kann, dass sich die Situation bessert.

"Ich will nicht mit dir telefonieren, solange du wegen jeder Kleinigkeit durchdrehst. Ich hatte lediglich gesagt, dass wir darüber schon gesprochen hatten und du gehst ab... Es ist fast so, als ob es dir nicht passt, dass mein Leben nicht dramatisch abläuft und du dir wünschst, ich würde öfters von Katastrophen erzählen. Tut mir leid, dass mein Leben geordent und relativ ereignislos ist und ich nicht über jeden Pups mit meiner Mutter reden möchte. Aber das kannst du nicht akzeptieren, genauso wenig wie man dich mal kritisieren kann, weil du alles sofort persönlich nimmst ohne auch nur einen Moment über die Kritik nachzudenken.
Ich bin weder Schuld an deiner Situation noch verpflichtet, dein Seelsorger zu sein. Wenn du Probleme hast und die alleine nicht bewältigen kannst, such dir einen Psychologen, aber selbst der ist ja bereits an dir gescheitert... Ich habe keine Lust, mir ständig das Gezetere zwischen dir und Papa anzuhören. Ich kann und will zwischen euch nicht vermitteln, ich will schlicht und ergreifend in Ruhe und Frieden mein Leben leben.
Selbst wenn ich versuche - was ich schon öfters angegangen habe - dir von meinem Leben zu erzählen, schwenkst du - entweder weil es nicht spannend ist oder weil du es nicht verstehst - ganz schnell wieder auf ein Thema, was für dich relevant ist: Papa, Nachbarn, wie schlecht alles ist, wie schlecht es dir geht, was der Arzt gesagt hat, wie dumm/blöd/was weiß ich irgendwelche Leute sind, die ich teilweise nicht mal kenne, wie schlecht es Jürgen hat usw. Dein Leben besteht so, wie du es mir schilderst, immer nur als Qualen, Schmerzen, bösen Menschen, Arbeit und Stress. Tut mir leid, dass ich mir wöchentlich nicht dieses tiefst depressive Gerede über eine Stunde lang anhören möchte. Sicherlich gibt es Leid im Leben eines jeden Menschens - aber warum muss ich meine Tochter damit belasten? Warum kann ich ihr nicht gönnen, dass sie endlich mal frei von dem meisten Leid ist und ihr Leben lieben kann, nachdem sie fast zwei Jahre in Depression gelebt hat, wo sie niemand(!) auch nur ansatzweise unterstützt hat. Ich will das nicht mehr. Nenn es egoistisch, mir egal, aber mein Leben ist aktuell zwar nicht perfekt, aber schön und ich muss dir gegenüber nicht rechtfertigen, warum oder wie lange mein Freund bei mir ist, warum ich am Wochenende länger oder kürzer schlafe oder warum ich diesen oder jenen Tag nicht da bin.
Ich will den Kontakt zu dir nicht abbrechen, aber ich will nicht jedes Mal nach unserem Telefonat aus einer Depression rausgeholt werden müssen. Ich will nicht immer nur deine Klagen hören."

Ich bin gerade noch etwas aufgebracht, vielleicht ist meine Wortwahl deswegen gerade auch etwas hart.
Ich bin dankbar für jeden Hilfe!
 
Ich danke dir für die schnelle Anwort :blume: Bei dem von dir erwähnten Teilsatz hab ich auch drei Mal überlegt, ob ich es schreibe... Ich fühle mich halt etwas überfordert an einer Aufgabe, der nicht mal ein professioneller Psychologe gewachsen ist :wein:
 
Ich würde den Brief so schreiben, wie Du ihn für richtig hälst. Ich würde auch keine Worte in Watte packen, denn das hilft meistens nichts und ist nur eine rumeierei.

Lass den Brief noch ein paar Tage liegen und wenn Du ihn dann immer noch für passend hälst, dann schick ihn auch so ab.

Ich finde Deinen Brief gut und er sagt aus, was Du fühlst und denkst. Vielleicht öffnet er Deiner Mutter auch die Augen.

Wie dem auch sei, schreib den Brief so, wie Du ihn für richtig hälst.

Alles Liebe
 
Ich finde er ist ehrlich, aber ich weiß nicht, ob er konstruktiv ist. Ich hätte geschrieben, was ich mir gewünscht hätte. Also nicht: Du hast das und das gemacht, sondern: ich hätte mir gewünscht, dass Du Dich auch mal ernsthaft für mein Leben interessierst und nicht ständig Dich und Deine Probleme in den Vordergrund stellst. Ich hätte es besser gefunden, wenn Du mich nicht mit euren Eheproblemen belastest, denn ich bin Deine Tochter und Deine Eheprobleme haben bei Deiner Tochter nichts zu suchen...
Weil (bei aller Ehrlichkeit) pralle Vorwürfe beim Adressaten meistens nicht ankommen 🙁. Sie versetzen Deine Mutter nur in die Position, sich verteideigen zu müssen, aber keine Verbesserung zu erlangen.
Ich habe nämlich so einen geballten Brief auch mal abgeschickt (nicht an meine Mutter). Resultat: kein Kontakt mehr.
Aber wenn Du schreibst, was Du Dir wünschst, kann Deine Mutter darauf eingehen und ihr habt noch eine Chance.
Ist so meine Idee.
Viel Glück! 🙂
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe mir eure Worte noch mal zu Herzen genommen und den Brief etwas umformuliert. Inzwischen ist noch eine weitere SMS von meiner Mutter angekommen, in der sie schreibt "[...] ich hatte gehofft, du verstehst, dass ich dir nicht was vorweinen wollte, deshalb habe ich aufgelegt. [...] Zumal ich hier Kummer genug habe. Ein nettes, vllt tröstendes Wort wär jetzt gut für mich. [...]"

Ich habe den Brief jetzt wie folgt abgeschickt und habe jetzt ein ganz blödes Gefühl im Magen und Angst, weil ich nicht weiß, wie sie reagieren wird. 🙁

"Du sagst, du wolltest mir nichts vorweinen und im gleichen Atemzug schreibst du, wie schlecht es dir geht...
Ich will nicht mit dir telefonieren, solange du wegen jeder Kleinigkeit durchdrehst. Ich hatte beim letzten Telefonat lediglich gesagt, dass wir darüber schon gesprochen hatten und du brichst in Tränen aus... Wenn du solche Probleme hast, die dich runter ziehen und die du alleine nicht bewältigen kannst, dann such dir bitte professionelle Hilfe! Ich kann dir keinen Trost geben. Ich bin weder Schuld an deiner Situation noch verpflichtet, dein Seelsorger zu sein. Ich habe keine Lust, mir ständig das Gezetere zwischen dir und Papa anzuhören. Ich habe schon vor einem Jahr gesagt: Ich will nicht zwischen dir und Papa stehen. Und doch ist es Fakt, dass ich es jetzt tue! Aber ich kann und will das nicht!
Ich habe bei Telefonaten oft das Gefühl, dass es dir nicht passt, dass mein Leben nicht dramatisch abläuft. Tut mir leid, mein Leben ist geordent und relativ ereignislos und ich will nicht über jede Kleinigkeit mit meiner Mutter reden. Aber du scheinst das nicht akzeptieren zu können, genauso wenig wie man dich mal kritisieren kann, weil du alles sofort persönlich nimmst ohne auch nur einen Moment über die Kritik nachzudenken.
Selbst wenn ich versuche - was ich schon öfters angegangen habe - dir von meinem Leben zu erzählen, schwenkst du - entweder weil es nicht spannend ist oder weil du es nicht verstehst - ganz schnell wieder auf ein Thema, was für dich relevant ist: Papa, Nachbarn, wie schlecht alles ist, wie schlecht es dir geht, was der Arzt gesagt hat, wie dumm/blöd/was weiß ich irgendwelche Leute sind, die ich teilweise nicht mal kenne, wie schlecht es Jürgen hat usw. Dein Leben besteht so, wie du es mir schilderst, immer nur aus Qualen, Schmerzen, bösen Menschen, Arbeit und Stress. Sicherlich gibt es Leid im Leben eines jeden Menschens - aber warum muss ich meine Tochter damit belasten? Warum kann ich ihr nicht gönnen, dass sie endlich mal frei von dem meisten Leid ist und ihr Leben lieben kann, nachdem sie fast zwei Jahre in Depression gelebt hat, wo sie niemand(!) auch nur ansatzweise unterstützt hat. Ich will das nicht mehr. Und ich erwarte auch, dass du aktzeptierst, dass ich nun mal nicht so gerne über meine Probleme mit Menschen rede, von denen ich nicht erwarte, dass sie mir helfen können. Bzw. will ich auch nicht alle paar Tage an eventuelle Probleme erinnert werden. Nenn es egoistisch, mir egal, aber mein Leben ist aktuell zwar nicht perfekt, aber schön und ich muss dir gegenüber nicht rechtfertigen, warum oder wie lange mein Freund bei mir ist, warum ich am Wochenende länger oder kürzer schlafe oder warum ich diesen oder jenen Tag nicht da bin.
Ich will den Kontakt zu dir nicht abbrechen, ich will nur nicht jedes Mal nach unserem Telefonat aus einer Depression rausgeholt werden müssen. Ich will nicht immer nur deine Klagen hören - teilweise sogar mehrfach die gleichen. Ich hätte dich gerne als eine gleichgestellte Freundin, die auch mal Ratschläge und Kritik annimmt und nicht immer nur verteilt. Aber ich habe das Gefühl, dass du dich (bis auf wenige Ausnahmen) nicht auf diese Stufe "herunterlassen" möchtest, sondern sagst: Ich bin deine Mutter. Punkt. Du hast mich gefälligst zu respektieren. Punkt. Respekt und Zuneigung kann aber nicht durch blanke Verwandtschaft erzwungen werden...

Ich will dich nicht verändern. Ich bitte dich nur, mich zu verstehen."
 
Hi Neko,

Dein Brief ist sehr gut.

Und wovor hast Du Angst? Du hast klare und ehrliche Worte benutzt und Deine Gefühlslage dargestellt. Das ist doch völlig okay. Vielleicht kommen Dir die Worte jetzt zu hart vor, aber ich finde klare Worte unmissverständlicher als wenn es alles in "Watte" gepackt worden wäre.

Viel Glück...
 
... ich finde diesen Brief nicht so gut und ich hätte auch einen solchen nicht so geschrieben ... Er ist mehr als destruktiv und wird nichts bessern ... Für mich kommen von Deiner Seite viel zu viele Vorwürfe an Deine Mutter, die Du Dir auch nicht von ihr gefallen lassen würdest ... Dein blödes Gefühl im Magen kommt vermutlich daher, dass Du es selber auch für Dich weißt, dass der Brief überhaupt keine Lösung ist ... und wenn, dann war er vermutlich für Dich die schlechteste ...


Ich habe mir eure Worte noch mal zu Herzen genommen und den Brief etwas umformuliert. Inzwischen ist noch eine weitere SMS von meiner Mutter angekommen, in der sie schreibt "[...] ich hatte gehofft, du verstehst, dass ich dir nicht was vorweinen wollte, deshalb habe ich aufgelegt. [...] Zumal ich hier Kummer genug habe. Ein nettes, vllt tröstendes Wort wär jetzt gut für mich. [...]"

JA, genau das meinte ich, Neko, Deine Mutter wollte vermutlich ein wenig Trost und nicht einen Schuss vor den Bug ... Für mich klingt Deine Anwort sehr herablassend.

Ich habe den Brief jetzt wie folgt abgeschickt und habe jetzt ein ganz blödes Gefühl im Magen und Angst, weil ich nicht weiß, wie sie reagieren wird. 🙁

"Du sagst, du wolltest mir nichts vorweinen und im gleichen Atemzug schreibst du, wie schlecht es dir geht...
Ich will nicht mit dir telefonieren, solange du wegen jeder Kleinigkeit durchdrehst. Ich hatte beim letzten Telefonat lediglich gesagt, dass wir darüber schon gesprochen hatten und du brichst in Tränen aus... Wenn du solche Probleme hast, die dich runter ziehen und die du alleine nicht bewältigen kannst, dann such dir bitte professionelle Hilfe! Ich kann dir keinen Trost geben. Ich bin weder Schuld an deiner Situation noch verpflichtet, dein Seelsorger zu sein.

VERPFLICHTET, Dein Seelsorger zu sein ... Was ist es denn wirklich, was Dich nervt an Deiner Mutter? Sie sucht bei Dir Trost, will sich ausheulen, wie oft hast Du das bei ihr schon gemacht und wie oft hat sie Dich auflaufen lassen?????

Ich habe keine Lust, mir ständig das Gezetere zwischen dir und Papa anzuhören. Ich habe schon vor einem Jahr gesagt: Ich will nicht zwischen dir und Papa stehen. Und doch ist es Fakt, dass ich es jetzt tue! Aber ich kann und will das nicht!

DAS finde ich jetzt richtig, Du hast beide Elternteile und sie sollen auch Deine Eltern bleiben, Du musst Dich nicht entscheiden und das müssen Deine Eltern beide verstehen.


Ich habe bei Telefonaten oft das Gefühl, dass es dir nicht passt, dass mein Leben nicht dramatisch abläuft. Tut mir leid, mein Leben ist geordent und relativ ereignislos und ich will nicht über jede Kleinigkeit mit meiner Mutter reden.

DAS ist doch unterstellen, oder hat sie Dir das so gesagt ...???? Na sicher musst Du nicht als Erwachsene über alles mit Deiner Mutter reden, aber der Ton hier, ist für mich eine Nuance zu hart. Man kann sich auch anders zurückziehen, Eltern müssen auch lernen, dass sie nicht alles wissen müssen ... natürlich nicht ...
Aber oft ist es doch so, haben die Kinder Kummer oder Sorgen, auch finanziell, wer ist der erste Ansprechpartner sehr oft, die Eltern ... dann sind sie anscheinend doch wichtig, nur, wenn die Kinder andere Grenzen ziehen, dann nicht mehr ... Ich habe so ein Gefühl hier, dass es bei Euch keine vernünftige Basis zwishcen Euch gibt, was diese Frage betrifft.

Aber du scheinst das nicht akzeptieren zu können, genauso wenig wie man dich mal kritisieren kann, weil du alles sofort persönlich nimmst ohne auch nur einen Moment über die Kritik nachzudenken.

WENN Du Kritik so anbringst, in Vorwürfen und in dem Ton, dann wundert mich das nicht, dass Deine Mutter es persönlich nimmt. Mir fehlt bei Dir eine Nuance an Gefühl ...


Selbst wenn ich versuche - was ich schon öfters angegangen habe - dir von meinem Leben zu erzählen, schwenkst du - entweder weil es nicht spannend ist oder weil du es nicht verstehst - ganz schnell wieder auf ein Thema, was für dich relevant ist: Papa, Nachbarn, wie schlecht alles ist, wie schlecht es dir geht, was der Arzt gesagt hat, wie dumm/blöd/was weiß ich irgendwelche Leute sind, die ich teilweise nicht mal kenne, wie schlecht es Jürgen hat usw. Dein Leben besteht so, wie du es mir schilderst, immer nur aus Qualen, Schmerzen, bösen Menschen, Arbeit und Stress. Sicherlich gibt es Leid im Leben eines jeden Menschens - aber warum muss ich meine Tochter damit belasten? Warum kann ich ihr nicht gönnen, dass sie endlich mal frei von dem meisten Leid ist und ihr Leben lieben kann, nachdem sie fast zwei Jahre in Depression gelebt hat, wo sie niemand(!) auch nur ansatzweise unterstützt hat.

DEINE Mutter hatte 2 Jahre lang Depressionen, Du, die gehen nicht und kommen mal wie eine Grippe, das ist eine schwioerige Krankheit ... Dass Du damit überfordert warst/bist, das verstehe ich. Aber hiermit hilfst Du Deiner Mutter überhaupt nicht, ich würde denken, dass Du schlechte Gefühle in Dir für Deine Mutter hast, weil sie depressiv ist, das ist auch legitim, dass Du so fühlst, aber ihr versteht Euch beide anscheinend auch überhaupt nicht auf Augenhöhe.


Ich will das nicht mehr. Und ich erwarte auch, dass du aktzeptierst, dass ich nun mal nicht so gerne über meine Probleme mit Menschen rede, von denen ich nicht erwarte, dass sie mir helfen können. Bzw. will ich auch nicht alle paar Tage an eventuelle Probleme erinnert werden. Nenn es egoistisch, mir egal, aber mein Leben ist aktuell zwar nicht perfekt, aber schön und ich muss dir gegenüber nicht rechtfertigen, warum oder wie lange mein Freund bei mir ist, warum ich am Wochenende länger oder kürzer schlafe oder warum ich diesen oder jenen Tag nicht da bin.

WAS darf Deine Mutter Dich denn fragen, ohne dass Du keine Erwartungshaltung an sie hast. Du hast Dein eigenes Leben, ja, das ist richtig, aber deshalb amputierst Du Deine Mutter? Was stört Dich denn am meisten, was könnte sie denn richtig machen, ruft sie bei Dir an und erzählt von sich, das ist nicht richtig, fragt sie nach Sachen von Dir, auch nicht richtig. Da fände ich es schwer, ein Thema zu finden, was Euch beiden liegt, ohne dass es Vorwürfe und Streit gibt.

Ich will den Kontakt zu dir nicht abbrechen, ich will nur nicht jedes Mal nach unserem Telefonat aus einer Depression rausgeholt werden müssen. Ich will nicht immer nur deine Klagen hören - teilweise sogar mehrfach die gleichen. Ich hätte dich gerne als eine gleichgestellte Freundin, die auch mal Ratschläge und Kritik annimmt und nicht immer nur verteilt.

ICH glaube nicht, dass ich meine Mutter als gleichgestellte Freundin haben wollte ... Ich habe eine beste Freundin, mit der rede ich anders und über andere Dinge als mit meiner Mutter. Ich verzeihe meiner Mutter, dass sie manches mehr und öfter beredet, na und, ich hör es mir halt an ... Sie hat auch für mich immer ein offenes Ohr, ich könnte Tag und Nacht bei ihr anrufen, sie würde nie sagen, Kind, das habe ich schon so oft von Dir gehört oder, das habe ich Dir doch schon vorher gesagt ... Nein, und deshalb höre ich mir auch ihre "Problemchen" an, manchaml lächle ich einfach dabei, oder halte den Hörer einfach nur fest und brabbel ein JA oder AHA, aber sie hat das Gefühl, ich höre zu und bin für sie da ... Das ist mir wichtig.

Aber ich habe das Gefühl, dass du dich (bis auf wenige Ausnahmen) nicht auf diese Stufe "herunterlassen" möchtest, sondern sagst: Ich bin deine Mutter. Punkt. Du hast mich gefälligst zu respektieren. Punkt. Respekt und Zuneigung kann aber nicht durch blanke Verwandtschaft erzwungen werden...

Ich will dich nicht verändern. Ich bitte dich nur, mich zu verstehen."

GANZ ehrlich, ich finde diesen Brief einfach nur schlimm, wobei ich Dir glaube, dass Du so wirklich denkst ... Zwischen Euch bestehen keine schönen Beziehungen, warum auch immer ... Letztlich macht auch immer der ton die Musik ... Und den könnte man schon gegenüber seinen Eltern haben, und Respekt vor den Eltern ist nicht die schlechteste Eigenschaft, die Kinder haben können ...

Das waren meine ganz eigenen Gedanken zu dem Brief ... Ich bin gespannt, wie die Antwort Deiner Mutter ausfällt oder was Du überhaupt zu meiner Gedanken-Niederschrift schreibst ....
 
Hallo Gast,

erstmal danke, dass du dir die Zeit genommen hast, meinen Brief zu lesen und deine Meinug dazu zu schreiben. :blume:

VERPFLICHTET, Dein Seelsorger zu sein ... Was ist es denn wirklich, was Dich nervt an Deiner Mutter? Sie sucht bei Dir Trost, will sich ausheulen, wie oft hast Du das bei ihr schon gemacht und wie oft hat sie Dich auflaufen lassen?????
Ich habe bei ihr seit Jahren keinen Trost gesucht und habe auch kein Bedürfnis danach. Was mich nervt? Dass würden den Rahmen dieses Posts sprengen... Lass es mich so sagen: Sie war vor ein paar Monaten für eine Woche bei mir. Ich habe nach dem zweiten Tag auf einen Zettel geschrieben, was mich bisher alles genervt hat. Der Zettel hatte ~20 Punkte.
Die Frage ist doch eher: Warum kann/will ich ihr keinen Trost schenken?

DAS ist doch unterstellen, oder hat sie Dir das so gesagt ...???? Na sicher musst Du nicht als Erwachsene über alles mit Deiner Mutter reden, aber der Ton hier, ist für mich eine Nuance zu hart. Man kann sich auch anders zurückziehen, Eltern müssen auch lernen, dass sie nicht alles wissen müssen ... natürlich nicht ...
Aber oft ist es doch so, haben die Kinder Kummer oder Sorgen, auch finanziell, wer ist der erste Ansprechpartner sehr oft, die Eltern ... dann sind sie anscheinend doch wichtig, nur, wenn die Kinder andere Grenzen ziehen, dann nicht mehr ... Ich habe so ein Gefühl hier, dass es bei Euch keine vernünftige Basis zwishcen Euch gibt, was diese Frage betrifft.
So gesagt, hat sie das nicht, aber ich habe auch geschrieben, dass es mein Gefühl ist, nachdem, wie sie sich bei Telefonaten verhält.
Vielleicht solltest du wissen, dass ich nie freiwillig zu meinen Eltern gegangen bin, wenn ich Probleme hatte. Sie haben sich mir aufgezwungen. Finanziell bin ich seit Jahren unabhängig und auch als Kind habe ich nie um was (Materielles) gebeten. Ich wollte die Hilfe meiner Eltern nie - mir wäre Harmonie, Ruhe und Frieden wichtiger gewesen als alles andere.

DEINE Mutter hatte 2 Jahre lang Depressionen, Du, die gehen nicht und kommen mal wie eine Grippe, das ist eine schwioerige Krankheit ... Dass Du damit überfordert warst/bist, das verstehe ich. Aber hiermit hilfst Du Deiner Mutter überhaupt nicht, ich würde denken, dass Du schlechte Gefühle in Dir für Deine Mutter hast, weil sie depressiv ist, das ist auch legitim, dass Du so fühlst, aber ihr versteht Euch beide anscheinend auch überhaupt nicht auf Augenhöhe.
Das hast du falsch verstanden... Ich habe in dem Abschnitt von mir (als Tochter) in dritter Person geredet. Meine Mutter hatte nie Depressionen.

WAS darf Deine Mutter Dich denn fragen, ohne dass Du keine Erwartungshaltung an sie hast. Du hast Dein eigenes Leben, ja, das ist richtig, aber deshalb amputierst Du Deine Mutter? Was stört Dich denn am meisten, was könnte sie denn richtig machen, ruft sie bei Dir an und erzählt von sich, das ist nicht richtig, fragt sie nach Sachen von Dir, auch nicht richtig. Da fände ich es schwer, ein Thema zu finden, was Euch beiden liegt, ohne dass es Vorwürfe und Streit gibt.
Sie beginnt ein Telefonat, dass sie mich fragt, wie es mir geht. Die Antwort ist meist: Gut, gab nichts besonderes die letzte Woche (Ja, sie ruft jedes Wochenende an). Wenn ich doch anfange, von etwas zu erzählen, unterbricht sie mich und erzählt, wie schwer sie es gerade hat. 90% der Zeit erzählt sie von sich und ihren Qualen, wovon ich 80% bereits mehrfach von ihr gehört habe.
Ja, richtig, es ist schwer, eine gemeinsames Thema zu finden. Absolut richtig! Und nu? Soll ich mir darum jedes Wochenende die gleichen Klagen anhören? Warum muss ich denn jede Woche mit ihr telefonieren, wenn wir uns nichts neues zu erzählen haben? Aber die Telefonate gehen immer über eine Stunde - egal ob ich Besuch habe (und ich ihr das gesagt habe), ich gerade Essen mache (und ich es ihr gesagt habe) oder wir uns eigentlich gar nichts zu berichten haben.

ICH glaube nicht, dass ich meine Mutter als gleichgestellte Freundin haben wollte ... Ich habe eine beste Freundin, mit der rede ich anders und über andere Dinge als mit meiner Mutter. Ich verzeihe meiner Mutter, dass sie manches mehr und öfter beredet, na und, ich hör es mir halt an ... Sie hat auch für mich immer ein offenes Ohr, ich könnte Tag und Nacht bei ihr anrufen, sie würde nie sagen, Kind, das habe ich schon so oft von Dir gehört oder, das habe ich Dir doch schon vorher gesagt ... Nein, und deshalb höre ich mir auch ihre "Problemchen" an, manchaml lächle ich einfach dabei, oder halte den Hörer einfach nur fest und brabbel ein JA oder AHA, aber sie hat das Gefühl, ich höre zu und bin für sie da ... Das ist mir wichtig.
Es waren einmal ihre Worte, warum ich sie denn nicht wie meine Freunde behandle...
"das habe ich Dir doch schon vorher gesagt" -> einer ihrer Lieblingssprüche...
Ich habe ihr schon so lange zugehört. So so lange. Und jedes Mal das Gleiche, meistens Klagen über meinen Vater. Es ist jedes Mal das Gleiche und wenn ich nicht sofort sage: "Ja, das ist ärgerlich.", "Das tut mir leid." oder ähnliches, kommt der Vorwurf, dass ich ihr ruhig ein wenig Trost geben könnte. Ruft sie nur an, um getröstet zu werden? Sollte das der Grund sein, warum ich meine Tochter anrufe?

und Respekt vor den Eltern ist nicht die schlechteste Eigenschaft, die Kinder haben können ...
Wofür soll ich sie denn respektieren? Dafür, dass sie anderen Leuten Lügen über mich erzählt? Dafür, dass sie mich jeden zweiten Tag angeschrien hat? Dafür, dass sie mir Vorwürfe macht? Dafür, dass sie sich mir aufdrängt? Dafür, dass sie Dinge, die mir wichtig sind, runter macht? Sicher hat sie auch ihre guten Seiten und sicher gab es auch schöne Momente - aber soll ich sie dafür respektieren?! Sicher hat sie sich um mich gekümmert, als ich als Kind krank war und sicher hat sie mich zur Welt gebracht - Das sind für mich jedoch persönlich keine Gründe für Respekt.

Bzgl. meines Tons: Ja, vielleicht ist er etwas respektlos. Aber ich trage seit Jahren eine unheimliche Wut ihr gegenüber in mir. Sie hat mir so viel (seelische) Schmerzen bereitet. Seit ich 8 bin, wurde es immer schlimmer; seit ich 16 bin, habe ich die Tage bis zu meinem Auszug gezählt. Um zu erzählen, was alles zu dieser Wut geführt hat, müsste ich einen neuen Thread aufmachen. Das rechtfertigt meinen Ton zwar nicht, aber vielleicht macht es ihn etwas verständlicher.
 
Hi,

ich verstehe dich sehr gut. Meine Mutter kann auch ziemlich schwierig werden und ich habe ähnliche Situationen erlebt. Wenn ich Vorwürfe zu hören bekomme, dann resigniere ich mittlerweile und laß sie vor sich hin toben und sage ihr einfach "das bringt nichts und gibt nur Streit, also lassen wir das". Irgendwann beruhigt sie sich von selbst. Manchmal hab ich das Gefühl, sie braucht es hin und wieder, einfach Dampf abzulassen und Auseinandersetzungen herbeizuführen. Warum auch immer? Liegt es am Alter?

Warum zieht deine Mutter nicht einfach aus dem gemeinsamen Haus aus???? Klar, sie will ihr zuhause nicht aufgeben aber auf Dauer ist das doch keine Lösung mit deinem Vater zusammen zu leben. Das macht sie (und dich) doch kaputt!
Hast du ihr schon den Vorschlag gemacht, auszuziehen?

Du hast ihr jetzt geschrieben. Vielleicht könnt ihr Euch eines Tages wieder in Ruhe zusammensetzen und ohne Vorwürfe kommunizieren. Es ist wirklich sehr schade wenn der Kontakt zerbrechen würde, denn Eltern hat man nur einmal. Später bereust du es bestimmt.

Respektiert Eure Probleme, hört einander zu, aber bitte keine Vorwürfe mehr.

Alles Gute
 
Warum zieht deine Mutter nicht einfach aus dem gemeinsamen Haus aus???? Klar, sie will ihr zuhause nicht aufgeben aber auf Dauer ist das doch keine Lösung mit deinem Vater zusammen zu leben. Das macht sie (und dich) doch kaputt!
Hast du ihr schon den Vorschlag gemacht, auszuziehen?
Hi Tüdelkram,
sie will nicht ausziehen, weil sie eigentlich will, dass ihr neuer Freund in das Haus mit einzieht, da mein Vater das Haus eh nicht behalten will (Mein Vater will es eigentlich verkaufen, sobald der Kredit abbezahlt ist.)
Außerdem haben wir noch zwei Katzen (die dritte ist inzwischen bei mir), die über 10 Jahre alt und das Haus inkl. Freigang gewohnt sind. D.h. wir müssten sie ins Tierheim geben, wenn wir das Haus verkaufen.
Nächstes Problem ist, dass meine Mutter meint (inwiefern das stimmt kann ich nicht beurteilen), dass sie zu wenig Geld und zu viele Sachen hat, um in eine Wohnung zu ziehen.

Also ja, der Vorschlag kam bereits.
 

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