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Blockade im Kopf

Starlight 16

Neues Mitglied
Hii,
ich bin heute zum ersten Mal hier und habe mir einige Sachen durchgelesen. Es hat mich ermutigt selbst etwas zu schreiben.

Erstmal was kurzes zu mir; ich bin 16, mache gerade Abiund habe die letzten 5 Jahre eine ziemliche Katastrophe hinter mir gehabt..
Ab der 5ten Klasse wurde ich extrem gemobbt.. Es ging von Beleidigungen, über Schlagen, Treten bis hin zu meinem Kopf in einer vollgep*ssten Toilette. Und niemand war da, meine damalige beste Freundin (die es heute wieder ist - erkläre ich später) hatte selbst schwer zu kämpfen, da ihr Vater einen großen Gehirntumor hatte, daher haben wir uns auseinandergelebt. Meine Mutter hat sich einmal bei meiner Klassenlehrerin gemeldet und das wars auch wieder. Zwischendurch hatten wir einen Klassenlehrerwechsel und diese Frau schien echt nett zu sein und hat mich zu einem Gespräch eingeladen. Ich hab mich völlig ausgeschüttet und viel geweint. Am nächsten Tag bin ich mal wieder Zuhause geblieben, wie schon oft währrend dieser Zeit und diese Frau hat einfach der ganzen Klasse erzählt es sei garnicht so schlimm und ich würde nur simulieren.. Das habe ich jedoch erst letztes Jahr (3 Jahre später) erfahren, von einer Freundin, die in meine Klasse geht. Damals hatte ich aber leider keine Freunde, nichtmal meine Familie hat zu mir gehalten. Es war so schlimm, die Narben durch Selbstverletzung und etlichen Selbstmordversuchen sind bis heute nicht weg... Glücklicherweise hat dieses extreme Mobbing in den letzten zwei Jahren aufgehört, aber es wird nie weg sein. Ich höre mir immernoch ständig irgendwelche blöden Kommentare an und muss einfach drüber stehen, auch wenn sie mich zutiefst treffen.
In der 6ten Klasse habe ich einen Typen kennengelernt, der ab der 8ten mein bester Freund wurde. Was wir nicht wussten, wir waren beide in den anderen verliebt und das sehr lang.. Jedoch dachte er ich würde ihn nicht wollen (dies war seine Begründung) und hat Mai 2019 mit einem Mädel was ihn liebte, er aber nicht wirklich mochte, eine Beziehung angefangen. Nur hat er mir alles verschwiegen und wir haben die ganzen Sommerferien lang richtig viel miteinander gemacht und auch extrem viel geflirtet. Jeder um uns herum hat gesagt wir wären das perfekte Paar und hat nur darauf gewartet, bis es soweit is.
Als ich im September 2019 dann erfahren habe, dass er eine Freundin hat, ist alles zusammengebrochen. Ich habe mich so stark geritzt, dass ich am Ende die ganze Nacht fast regungslos auf dem Boden lag und mir extrem schwindelig war... Bei seiner Geburstagsfeier im Oktober war sie dann dabei. Wir haben uns auf anhieb gut verstanden. Jedoch nahm das alles eine kranke Wendung.. Es stellte sich heraus dass er mich immernoch liebt und sich nicht zwischen uns entscheiden kann (sie wusste es nicht). Das führte dazu, dass er mich 24/7 verarschte, ausnutzte und stalkte... Er stand etliche Male unter meinem Fenster oder drohte Sturmzuklingeln damit ich raus komme (Mein kleiner Bruder war zu der Zeit 3 Monate alt , weswegen es so schlimm gewesen wäre). Zwischendurch hatte ich dann einen ziemlich harten Schicksalschlag.. Mein Bruder hatte Anfang 2020 einen schweren Autounfall und wäre fast gestorben.. Es seien nur 10 cm gewesen.. Und ich hatte so schreckliche Angst um ihn.. Glücklicherweise kam er noch gut davon und ist bis heute gutauf. Aber es machte mich trotzdem fertig und ich begann Panikattacken zu haben.. Ich habe nur meinem Besten Freund davon erzählt, weil ich Angst hatte, dass ich meinem Bruder damit irgendwie schaden würde, da es mich ja nicht direkt betroffen hat, aber ihn hats ne gejuckt, es war ihm egal. Unsere Geschichte nahm dann Oktober 2020 ihr schreckliches Ende damit, dass er mich zum Saufen überedete (wo ich die Flachen von meinen Eltern klauen musste) und mich auf verlassene Bahnschienen in unserem Ort brachte. Er fing an von seiner Freundin zu reden und mich schlecht zu machen. Als ich letztendlich Stockbesoffen war, da es mein erstes Mal saufen war, versuchte er mir einzureden ich würde ihn immernoch lieben. Wir liefen die Schienen entlang und er machte mich so runter, dass ich extrem weinen musste. Bis zu dem Punkt, dass wir auf die nebenliegenden Befahrenen Bahnschienen kamen.. Da ich mich sehr gut auskannte wusste ich wann die Züge kommen.. Und ich wollte nur noch eins.. Sterben. Er hat nicht aufgehört und es immer weiter getrieben und hat mir erklärt ich soll doch einfach nur runterkommen und nicht so stressen. Dann kam ein Zug.. Er selbst ging erst von der Schiene runter und lies mich stehen. Er hat mich letztendlich erst kurz bevor ich überfahren worden wäre weggezogen. Daraufhin rief er meine damalige beste Freundin, die 2 min von da entfernt wohnte, an um mich abzuholen. Sie kam natürlich sofort und hat mich von dort weggeholt und sich um mich gekümmert <3 Ab da haben wir beide unsere Freundschaft wieder aufgenommen, da wir gegenseitig dachten der andere wöllte keine Freundschaft mehr, aber es war im Gegenteil, wir haben uns echt vermisst.

Kurze Zeit später lernte ich dann einen Jungen kennen und wir verliebten uns ineinander. Wir kamen zusammen und er zeigte mir die Welt mit anderen Augen. Ich vertraute ihm alles an und er verstand mich und kümmerte sich um mich. Als ich vor ihm meine erste Panikattacke hatte, hob er mich auf, legte mich aufs Bett, holte Wasser und beruhigte mich so lange bis es wieder vorbei war. Er machte mich so glücklich und alles schien wieder gut zu werden, nur dann begannen meine Anfälle. Ich habe angefangen mich wie ein kleines Kind zu benehmen und war kaum ansprechbar. Zudem sehr schreckhaft und habe immer geweint. Wenn diese vorbei waren, konnte ich mich nicht daran erinnern, mir wurde es nur von meinem Freund gesagt. Letztendlich hatte ich einen dieser Anfälle dann vor meinen Eltern und sie schickten mich ins Krankenhaus, wo sie mich für verrückt erklärten.. Wir suchten uns eine Therapeutin mit der ich bis heute super klarkomme. Jedoch dachten meine Eltern auch es könnte auch etwas Neurologisches, wie Epilepsie sein und unsere Neurologin empfiehlte ein Epilepsiezentrum, bei dem sie feststellten, dass es ein Trauma wegen meinem ehem. besten Freund war.. Es war ein dissoziatives Trauma. Zudem waren die Panikattacken auch auf ein Trauma zurückzuführen. Mein Freund und meine Therapeutin haben mir dann das ganze letzte Jahr geholfen beide Traumata loszuwerden und ich habe es endlich hinter mir und es schien alles wieder besser zu werden. Besser als je zuvor...
Doch zurzeit habe ich das Gefühl, dass nichts voran kommt. Es fühlt sich so an, als ob ich nichts schaffe. Egal ob Schule, Hausarbeit oder eigene Problembewältigung. Es klappt irgendwie garnichts mehr und es fühlt sich so scheiße an.

Ich fühle mich zurzeit so unwohl mit mir.. Ich ekel mich selbst an und das nichtmal wegen meinem Aussehen.. I mean ich fand mein Aussehen schon immer unerträglich, aber kann kaum in den Spiegel schauen, denn was ich da sehe enttäuscht mich einfach nur. Ich fühle mich so wertlos, nutzlos und gleichzeitig als wöllten alle zu viel von mir.

Ich bin mit den kleinsten Dingen schon überfordert. Ich kann morgens nicht aufstehen, ich kann nachts nicht schlafen und wenn nur kurz.. Ich kann meine Gedanken nicht sortieren und fühle mich extrem überfordert. Ich weiß einfach nicht mehr wo oben und unten ist, ich habe keine Ahnung was es mir bringt, wenn ich das schaffe was ich gerade mache.. Es fühlt sich so sinnlos an :( Ich will unbedingt arbeiten gehen, meinen Führerschein haben und mit meinem Freund Zusammenziehen, aber ich habe so Angst davor.. Ich hab mich öfter in letzter Zeit einfach auf den Fahrersitz beider Autos von Mama & Papa gesetzt und jedes mal hatte ich so Angst, dass alles verreiße und nie richtig Autofahren kann, obwohl ich weiß, dass das nicht so ist. Aber meine Anforderungen an mich sind viel zu hoch.. Ich habe keine einzigen Erfolge im Leben. Ich will einfach nur gut genug sein, verstehst du?


Wenn ich mal was schaffe, was diesen Anforderungen entspricht, dann ist es spätestens bei den kleinsten Misserfolg wieder genauso, wie es vorher war. Ich kanns einfach nicht mehr.. Ich hab das Gefühl einfach nirgends hineinzupassen..

Ich wollte das alles mal loswerden, ihr müsst nicht antworten..
Aber es fühlt sich gut an, das mal zu teilen..
 
G

Gelöscht 60074

Gast
Hallo Starlight16,

erstmal danke für dein Vertrauen, dich hier zu öffnen! Ich finde das sehr mutig von dir und wollte dir das gerne direkt einmal rückmelden!

Ich muss gestehen ich kann mir wahrscheinlich nichtmal annähernd vorstellen wie du dich in den letzten Jahren gefühlt haben musst und wohl imemr noch fühlst, denn das was du beschreibst klingt wirklich sehr verletztend für dich und extrem Lebensbeeinflussend. Ich musste tatsächlich noch einmal nachlesen ob du wirklich erst 16 Jahre alt bist, weil es einerseits nach so vielen schrecklichen Erlebnissen klingt als wärst du ein paar Jahre älter und andererseits auch, weil du schon sehr reflektiert bist für dein Alter! Ich finde es wirklich toll, dass du versuchst etwas zu verändern und kann bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen, dass das sehr schwierig ist und Erfolge durch Misserfolge gefühlt relativiert werden.

Bist du denn nach wie vor bei deiner Therapeutin? Und falls ja, hast du ihr erzählt was du uns hier geschrieben hast?
Ich bin der Meinung, dass es auf dem Weg der Heilung ganz normal ist, dass es Hochs und Tiefs gibt. Vielleicht hat dir deine Therapeutin Tipps gegeben wie du mit ebensolchen Tiefs umgehen kannst? Falls du die Therapie bereits beendet hast: Ist es dir möglich die Therapie bei dieser Therapeutin wieder aufzunehmen?

Sonst würde ich auch mal den Gang zu einem Facharzt/einer Fachärztin empfehlen, denn diese können auch Medikamente verschreiben (zumindest ist es bei uns in Österreich so, dass nur Fachärzte Medikamente verschreiben dürfen, Therapeuten aber nicht). Es geht mir hierbei nicht darum dir zu sagen, dass nur Medikamente deine Situation verändern. Die Medikamnte würden eher als kleine Stütze dienen um wieder etwas mehr in die Aktivität zu kommen und somit hättest du auch wieder mehr Energie für eine Therapie oder gegebenenfalls in eine Klinik zu gehen um dort einen für dich guten Umgang mit deinen Themen zu finden.

Du bist noch so jung und ich finde es großartig, dass du trotz deiner Vergangenheit Pläne für die Zukunft und die Stärke hast um dein Leben verändern zu wollen. Vielleicht hilft es dir ja auch, dich damit zu beschäftigen wie du deine Zukunftspläne umsetzen kannst?

Ich hoffe sehr, dass du einen Weg findest um deine Pläne umzusetzen und möchte dir abschließend gerne noch sagen, dass ich verstehe, dass du gut genug sein möchtest. Ich kenne dich zwar nicht, deshalb kommt dir das vielleicht komisch vor, aber rein von deinem Beitrag hier kann ich dir sagen: Du bist gut genug! Und weißt du warum? Andere mit deiner Geschichte hätten vielleicht schon längst aufgegeben, aber du hast so viel Kraft, Stärke und Mut um dir Hilfe zu holen und die Situation verändern zu wollen!

Ich wünsche dir alles Gute und hoffe sehr, dass du deinen Weg weiter gehst!
Ganz liebe Grüße aus Österreich
 

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