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Bindungsstörung oder einfach introvertiert?

S

Schmiergl

Gast
Hey da, das hier ist ziemlich lang, es muss echt keiner lesen und eigentlich wollte ich auch einfach nur mal niederschreiben, was ich denke und fühle um mir selbst klarer über alles zu werden. Irgendwie hat es nicht geholfen xD

Liebe Leute,
manchmal fühle ich mich echt schlecht. Vor ein paar Tagen hab ich dann etwas von einer „Bindungsstörung“ gelesen. Symptome dafür seien „ Probleme, Bindungen zu Erwachsenen und Gleichaltrigen aufzubauen, Ablehnung von Körperkontakt und autoagressives Verhalten“. Oder so.
Als Ursache wurden Misshandlungen oder Traumata in früher Kindheit genannt.
Irgendwie habe ich mich da persönlich angesprochen gefühlt.

Zu mir: Ich bin 17 Jahre, zweitälteste von 4 Geschwistern, meine Eltern leben zusammen und finanzielle Not gab es eigentlich nie. Also sollte doch eigentlich alles mit mir stimmen =(
Aber: Ich fühle mich trotzdem manchmal so verzweifelt und allein, habe Angst vor der Zukunft und wünsche, dass jemand da wäre, der mich beschützt. Meistens dann, wenn ich zuhause bin, alleine in meinem Zimmer, häufig nach der Lektüre nachdenklicher oder emotionaler Texte. Denn dort wird ja häufig die Liebe als höchstes Gut deklariert. Wenn ich anschließend darüber nachdenke, denke ich auch an die Menschen die mir wichtig sind, vor allem meine Brüder(10 u. 12 Jahre) und meine engsten Freunde. Am liebsten würde ich dann zu meinen Brüdern gehen und die ein bisschen knuddeln, aber die sind oft bei Freunden oder beim Sport oder haben Freunde da. Und selbst wenn sie zuhause sind, will ich sie ja nicht ständig belästigen beim Spielen.
Dann denke ich an meine Freunde, frage mich, was sie wohl machen und würde gerne zu ihnen, aber irgendetwas in mir wehrt sich auch dagegen, beispielsweise denke ich manchmal, dass ich mich, wenn ich bei ihnen wäre, auch nur langweilen würde. Wer das so liest wird sich wohl denken: „Was sollen das denn für Freunde sein, mit denen man sich langweilt?“ Das klingt natürlich auch blöd, aber es ist häufig so, dass ich mich fast unwohl fühle, wenn ich alleine mit ihnen bin. Das liegt daran, dass ich Probleme habe, Gespräche aufrecht zu erhalten, mich irgendwann nur noch wiederhole, einsilbige Antworten gebe oder ganz still bin. Peinliches Schweigen also.
Gute Gesprächsthemen finde ich auch selten, weil ich ungern über meine Gefühle rede, selbst vor meinen Freunden stammele ich dann nur herum. (Vor einigen Wochen habe ich es immerhin geschafft, einem Freund zu sagen, dass ich sehr froh bin, dass er trotz einer Abweisung meinerseits weiterhin mit uns Zeit verbringt).

Weitergehend denke ich dann an die Zukunft und frage mich, wie mein Leben mal sein wird, ob ich meine Freunde weiterhin sehen werde usw. Ich habe keinerlei feste Pläne, die ich in meiner Zukunft verfolgen könnte (ich besuche momentan die 12. Klasse), außer dass ich an Auswanderung nach Kanada denke. Diese wäre natürlich mit einer Trennung von allen Menschen, die ich hier kenne, verbunden. Seltsamerweise habe ich mit dieser Vorstellung aber nicht im Geringsten ein Problem. Ich war schon einmal für mehrere Monate im Rahmen eines Schüleraustauschs in Kanada, ohne jemanden wirklich zu vermissen, weder Freunde noch Familie.
Die Erkenntnis, dass ich keine Sehnsucht nach meinen Freunden habe, mich diesen nicht öffnen kann und Treffen zu zweit vermeide, lässt mich immer daran zweifeln, dass ich wirklich eine enge Beziehung zu ihnen habe, da ich Zueignung zu ihnen selten wirklich „fühlen“ kann. Meist ist es nur das Bewusstsein, dass mir diese Leute gut tun und ich mit ihnen viel lachen kann, das mir sagt, dass sie meine Freunde sind. Also rational statt emotional begründete Freundschaft? –Aber ich glaube doch an die Liebe! =(

Manchmal nach solchen Überlegungen, manchmal auch völlig ohne Grund, habe ich dann Bedürfnis, mir selbst weh zu tun. Früher habe ich manchmal geritzt, mir mit Räucherstäbchen etc. Verbrennungen zugefügt oder Deo auf eine Stelle gesprüht, bis diese verätzt war. Daraus sind teils unschöne Narben entstanden, aber gefragt, woher sie alle kommen, hat mich nie jemand, und erst recht nicht nach SVV. Mittlerweile bin darauf umgestiegen, meinen Arm zwischen eine Tür zu halten und diese zuzuschlagen. Das tut weh, gibt blaue Flecken die ich anschauen und bedauern kann, aber Narben bleiben keine, außerdem denken die wenigsten da an SVV. Ich möchte im Allgemeinen nicht, dass jemand weiß, dass ich das tue, aber von manchen Menschen erhoffe ich mir doch Aufmerksamkeit und dass sie mir sagen, dass ich es lassen soll. Aber da es keinem auffällt, tut es keiner. Und wenn er es täte, könnte ich mich sowieso nicht erklären, also, was solls.
Es ist mir selbst ein Rätsel, warum ich es mache, es gibt meist keinen bestimmten Anlass, sondern nur ein drängendes Gefühl es tun zu müssen, um naja- Genugtuung vielleicht?- zu empfinden. Seltsam, seltsam. Vor allem, wenn ich bedenke, dass ich schon als kleines Kind manchmal das Gefühl hatte zu platzen, wenn ich mir nicht selber wehtun würde. Meistens habe ich mir dann an den Haaren gezogen oder mich geschlagen.

Fremden gegenüber bin ich meistens sehr verschlossen. Es dauert wirklich lange, bis ich mich in neuer Umgebung sicher bewegen kann, ohne angespannt zu sein. Wenn Freunde dabei sind, dauert es nicht solange, aber es kommt auch vor, dass ich grade mal einen Witz zum Warmwerden schaffe, während die anderen schon die besten Freunde geworden sind. Das demotiviert mich häufig, sodass ich gar nicht länger versuche mich zu integrieren, sondern lieber für mich bleibe. Eifersucht spielt hier glaube ich eine Rolle - aber eher auf meine Freunde als auf die „Neuen“, also nach dem Motto „Ich will auch so gut mit der neuen Person befreundet sein“ als dass ich Angst habe, dass meine Freunde das Interesse an mir verlieren.
Dieses Scheuen ist schon bei Gleichaltrigen schwer zu handlen, aber unüberwindbar wird es bei Erwachsenen. Es gibt, glaube ich, keinen Erwachsenen, mit dem ich freiwillig über meine Probleme sprechen könnte, selbst normaler Dialog ist kaum möglich. Im Schulunterricht ist es okay, weil ja quasi der ganze Kurs mitredet, aber im direkten Gespräch fühle ich mich so unwohl. Ich muss mich zwingen, Blickkontakt zu halten, was schon ein verkrampftes Gefühl auslöst. Dazu kommt, dass ich Angst habe dumm oder unreif zu wirken. Daher (ich weiß nicht ob es nach außen auch wirklich so wirkt) bemühe ich mich immer einigermaßen cool zu wirken, Gefühlen möglichst keinen Ausdruck zu verleihen und die Konservation so schnell wie möglich zu beenden.
Wenn ich gerade mit jemandem (den ich gut kenne) herumalbere oder rede und dann ein Erwachsener dazu kommt, verstumme ich meist sofort und versuche unauffällig zu wirken. Ich glaube, das gibt nicht nur mir ein schlechtes Gefühl, sondern auch denen, wenn sie es merken. Beispielsweise war ich vor knapp einem Jahr bei einem Schüleraustausch in Polen.
Dabei fuhr ein Lehrer mit, der unglaublich nett ist. Er zeigt eigentlich Interesse an jedermann, ist dabei aber nicht aufdringlich oder so. Im Gegenzug ist er aber auch sehr offen und erzählt von sich, sodass es leicht fallen sollte eine entspannte Beziehung aufzubauen. Aber ich war, wie immer, stumm und fiel vielleicht sogar durch beinahe abweisendes Verhalten auf. Im Laufe des Austauschs entwickelte fast jeder ein freundschaftliches Verhältnis zu ihm und es wurde viel gescherzt, und jetzt, fast ein Jahr später kennt man sich natürlich immer noch ganz gut.
Anfangs war es so, dass ich es immerhin geschafft habe freundlich zu grüßen wenn mir der Lehrer begegnete. Aber in letzter Zeit ist es so, dass ich sozusagen versuche ihn zu übersehen, oder „zufällig“ wegschaue wenn ich eigentlich grüßen würde. Ich will das nicht tun, aber es ist wie ein Reflex, selbst wenn ich versuche es zu verhindern. Anfangs fiel das nicht auf, aber mittlerweile glaube ich, dass er auch gar nicht mehr versucht mir hallo zu sagen. Das macht mich ziemlich traurig, weil ich ihn echt gerne habe, aber wegen meiner eigenen Dummheit nicht in der Lage bin das zuzugeben oder zu zeigen.
Auch Lehrpersonen, die ich seit der Mittelstufe kenne und jede Woche im Unterricht sehe, kann ich höchstens grüßen.

Nun bezüglich Körperkontaktes: Berührungen mit Fremden vermeide ich im Allgemeinen. Im Bus sitze ich möglichst weit von anderen weg, wenn mir jemand etwas gibt, achte ich penibel darauf, nicht seine Hand zu berühren. Gedränge mag ich allgemeinen nicht, aber das liegt nicht nur am Körperkontakt zu anderen. Wenn mich Bekannte umarmen, lasse ich das über mich ergehen, aber es erscheint mir alles gezwungen und übertrieben. Unvermittelte, von anderen aktiv ausgeübte Berührungen bringen mich aus dem Konzept und ich hinterfrage sie ständig.
Bei meinen Freundinnen habe ich jedoch keine Berührungsängste, da macht mir auch ein Kuss auf die Wange nichts aus, geschweige denn Umarmungen oder „Gegrabsche“ beim Herumalbern.

Bei Freunden männlichen Geschlechts sieht das schon anders aus. Natürlich habe ich kein Problem wenn wir zusammengequetscht sitzen oder so, aber wenn sie mal den Kopf an meine Schulter lehnen oder aktiv Körperkontakt herstellen sehe ich mich im Zugzwang und habe das Gefühl ich müsse eine Reaktion darauf zeigen. Meist kommt dann etwas wie „Jooo, wird ja alles gut, Kleiner“ von mir, um die (von mir empfundene) Peinlichkeit zu überwinden.
Bei meinen Brüdern wiederum ist es vollkommen anders, ich kann eigentlich nicht genug davon bekommen wenn sie auf meinem Schoß sitzen, wir rumrangeln oder beim Fernsehgucken zusammen auf dem Sofa liegen. Manchmal gehe ich auch abends, wenn sie im Bett liegen, zu ihnen um mit ihnen über den Tag zu reden, wie es ihnen geht etc. Einer meiner Brüder mag es in Haaren zu spielen oder beschützend den Arm um einen zu legen. Das ist mir dann doch immer unangenehm.

Also all das zusammen, ich weiß nicht ob das normal ist, aber ich glaube nicht. Es kann jedoch auch sein, dass ich mir das nur einbilde.
Trotzdem ich habe oft das Gefühl, etwas stimmt nicht mit mir.

Aber wenn es eine oben beschriebene Bindungsstörung wäre, müsste es dann nicht eine Ursache geben?
Ich wurde nie vernachlässigt, missbraucht oder misshandelt, wie ich glaube zu wissen. Das Verhältnis zu meinen Eltern ist zwar distanziert, aber das ist doch in meinem Alter normal.

Vor kurzem hatte ich eine Operation, als meine Mutter mich am Arm berühren wollte, habe ich mich weggedreht und sie hat total gereizt gesagt „Jetzt lass dich doch mal anfassen!“
Als ich dann später aus der Narkose aufgewacht bin, war ich ziemlich fertig und weinerlich, meine Mutter war bei mir und hat versucht mich zu trösten, aber ich fühlte mich ziemlich unwohl oder sogar ausgeliefert, weil ich so schwach war. Als sie gegangen ist, habe ich mich besser gefühlt. Am nächsten Tag waren meine Freunde da und ich habe versucht, nicht zu zeigen, wie schlecht es mir ging(ich hatte mir das Sprunggelenk gebrochen, es tat entsprechend weh + Nachwirkungen der Narkosemittel). Als meine Freunde dann weg waren, aber meine Familie dann noch da, hab ich es nicht mehr ausgehalten und ein bisschen geweint und wollte, dass die anderen auch gehen.
Zwar war das keine schöne Zeit, auch danach zuhause nicht mit Gips und allem, aber ich konnte der Situation auch etwas Gutes abgewinnen: Meine Freunde kamen sehr oft um mich zu besuchen, obwohl sie deutlich interessantere Dinge hätten machen können. So hab ich begriffen, dass ich ihnen wirklich wichtig bin.
Insgesamt war ich auch ziemlich eingeschränkt zu der Zeit, was ich gehasst habe. Ich wollte nie Hilfe annehmen, außer von meinen Freunden oder Brüdern, obwohl ich mir und anderen das Leben dadurch echt schwer gemacht habe.
Das ist aber zum Glück jetzt wieder vorbei.

Zurück zu meiner Kindheit: Ich war meist sehr schüchtern und zurückhaltend. Im Kindergarten habe ich bis zu meinem 4. Geburtstag kein Wort gesagt (also ein halbes Jahr), danach aber schon, weil ich meiner Mutter gesagt hatte, dass ich es so machen würde. Nachmittags spielte ich mit meinem Nachbarn, der so alt ist wie ich und der auch jetzt zu meinen besten Freunden gehört. Wenn er jedoch mal mit einem anderen Kind gespielt hat, war ich sehr eifersüchtig auf das andere Kind, und deshalb klebte ich fast an ihm. Wenn ich ihn draußen am Haus vorbeigehen sehen habe und er nicht geklingelt hat, war ich jedes Mal am Boden zerstört und hab mir geschworen, nie wieder zu ihm zu gehen. Am nächsten Tag stand ich doch wieder vor seiner Tür.
Meine Mutter sagte immer, ich solle mich nicht so auf ihn fixieren, weil er eines Tages so oder so nur noch mit Jungs spielen wollen würde und mich wie eine heiße Kartoffel fallen lassen würde. Das habe ich ihr nicht geglaubt, und es ist auch nie passiert.

Einzelne Kindheitserinnerungen sind meistens welche, in denen ich mich unwohl gefühlt habe.
Einmal hatten wir eine Sandburg mit Wasser und Matsch gebaut und sahen dementsprechend aus. Abends wurden wir abgeduscht und meine Freunde gingen nach Hause. Ich konnte einfach nicht widerstehen und habe mich nochmal in den Sandkasten gesetzt. Erst später wurde mir bewusst, dass ich irgendwie auch wieder sauber werden musste, weil, wenn ich so voller Schlamm nach Hause käme, das bestimmt Ärger gäbe. Also habe ich heulend bei meinem Freund geklingelt und seiner Mutter mein Problem geschildert. Die hat natürlich auch ein bisschen geschimpft, aber das war mir tausendmal lieber, als nach Hause zu gehen und dort angemault zu werden. Ich war meiner Nachbarin so dankbar.

Ein anderes Mal habe ich beim Frühstück meine Müslischale umgeworfen. Meine Mutter sagte gar nichts, obwohl ich ein Donnerwetter erwartete. Aber – Kein Wort. Es wurde lediglich ein Lappen geholt und aufgewischt, man konnte ihren Ärger aber dennoch spüren. Unbehaglich hab ich mich dann wieder hingesetzt und weitergegessen. Ungeschickt wie ich bin, fiel das Müsli noch einmal um. Tja, Pech, denn jetzt bekam ich den Ärger für beide Male geballt. Der Tag war gelaufen.

Einmal war meine Mutter gestresst, und wir mussten irgendwo hin. Aber es lief nicht wie geplant und meine Mutter sehr böse. Ich glaube sie hat nicht gewusst, dass ich sie hörte, denn sie hat dann gesagt: “Immer diese Scheißbälger“ (glaube ich)
An eine Sache kann ich mich auch erinnern: Ich war 5 Jahre alt und ging unsere Treppe herunter während meine Mutter aus irgendeinem Grund schon wieder sauer war. Ich dachte mir in diesem Moment etwas wie:“ Ich hasse mein Leben wegen dem ganzen Ärger. Wenn ich nochmal geboren werden würde, würde ich auf keinen Fall wieder ich sein wollen.“
Man muss dazu sagen, dass meine Mutter wirklich häufig schlecht gelaunt war, weil zu der Zeit meine Brüder recht klein waren und alles sehr stressig war.
Einmal ging ich aus meinem Zimmer und hörte meine Mutter weinen, aber ich habe mich nicht getraut, hinzugehen, aus Angst, dass sie mich anschreien würde. Das hat mich sehr belastet, denn aus Sicht eines Kindes sollten Erwachsene wirklich nicht weinen.

Ich wünschte, ich könnte etwas anderes sagen, aber eine Erinnerung, wie meine Mutter mich getröstet hat, habe ich nicht, auch wenn sie das sicherlich hundertfach gemacht hat.

Zeitweise(ich glaube meine Schwester war in der Pubertät) hörte ich meine Schwester jeden Abend durch die Wand weinen, aber auch zu ihr konnte ich nicht hingehen, sondern ich wünschte einfach, dass sie aufhören würde.
Als ich selbst in die Pubertät kam, lief das nach außen hin unproblematisch ab. Ich stritt seltenst mit meinen Eltern oder war aufmüpfig. Ich verbrachte aber den größten Teil der Zeit in meinem Zimmer, lag im Bett, tat nichts außer mich mit Musik vollzudröhnen und in Selbstmitleid zu schwelgen. Ich glaube, ich wollte Aufmerksamkeit, aber es funktionierte nicht. Deshalb habe ich irgendwann damit aufgehört und schäme mich heute auch ziemlich für diese dämliche Art der Zeitverschwendung.

Eine Zeit lang war ich auch ziemlich essgestört, sodass meine Periode sogar aussetzte.

Manchmal legt meine Mutter auch heute noch ablehnendes Verhalten an den Tag. Wenn wir früher aus der Schule kommen als geplant, kommt in gereiztem Tonfall die Frage: „Was machst du denn schon hier?“
Oder an freien Tagen hat man gar keine Lust, herunterzugehen, weil unten schon wieder mit Schränken geknallt wird. Wenn man jedoch vor Mittag nicht unten war, kommen spöttische Kommentare, ob man gut geschlafen hat usw. Die Art des Schimpfens war generell immer sehr verletzend, jeglicher Versuch Kritik zu üben, wurde beleidigt abgewehrt, aber Schweigen und ausbaden war auch verpönt.
Trotzdem sage ich in Auseinandersetzungen mit ihr meist gar nichts, sondern suche das weite. Ich weiß, dass das ziemlich feige ist und hasse mich dann selbst dafür, aber etwas anderes schaffe ich nicht.

Insgesamt würde ich sagen, dass meine Mutter teilweise wirklich unangenehm war, aber dass das doch nicht solche Probleme mit Beziehungsaufbau verursachen kann, zumal wohl nur wenige Kinder in den Genuss einer immer ausgeglichenen Mutter kommen, und trotzdem die meisten ohne Schaden daraus gehen.
Heute geht’s mir gut, außer diesen Anwandlungen mit der Tür und der Tatsache, dass ich mich einsam, abgestumpft und dämlich fühle.
 

styx888

Neues Mitglied
Ich finde, dass du sehr schön schreibst. :)


Ich würde sagen, dass du eher introvertiert bist und dein Gehirn somit etwas anders durchblutet ist als bei Extrovertierten.
Extrovertierte verwenden bei ihrer Schreiberei auch sehr viel mehr Ausrufezeichen, weil sie auch beim Reden sehr viel emotionaler sind, was ein weiteres Indiz für Introvertiertheit wäre.


Du bist total Ok!!! Alles im grünen Bereich!!! :)
 

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