Bin ich gestört?

Der Titel sagt wohl alles. Ich habe keine Ahnung ob mit mir was nicht stimmt aber ich erkläre mal meine Situation genauer. Ich bin ein Mädchen und erst 14 Jahre alt. Ich bin keines dieser Mädchen die in ihre Instagram Bio „Ich bin depressiv" oder den Nutzernamen „BrokenGirl987" hat. Denn jeder kennt mich als die verrückte und lustige Freundin. Das bin ich auch nur habe ich manchmal solche Gedanken die nicht da sein sollten. Ich habe manchmal das Verlangen jemanden zu töten. Hört sich übertrieben an aber so ist es nun einmal. Zudem habe ich das Gefühl das ich ziemlich gemein bin. Ich gönne meinen besten Freunden nicht immer alles oder will nicht das sie die selbe Serie wie ich schauen warum verstehe ich auch nicht. Nachdem ich solche Gedanken hatte schäme ich mich meistens dafür.
Bevor hier allerdings irgendjemand vorschlägt, dass ich zum Psychologen gehen soll, kann er das gleich vergessen. Es geht nicht und wenn es gehen würde hätte ich diesen Text hier nicht geschrieben. Ein Sorgentelefon kommt für mich auch nicht infrage, da ich Angst habe diese Worte laut auszusprechen.
Hoffe irgendjemand weiß was zu tun ist, wenn nicht dann ist es wohl so.
-Curie

Was zu tun ist?
Verliebe dich glücklich in einen nicen Jungen.
Dann gibt sich das Finstere "Ihr-sollt-alle-sterben!" ganz schnell.

Mit solchen finsteren Gedanken bist Du durchaus nicht alleine. Hin und wieder auf jemanden sauer zu sein und ihn in tausend Stücke sprengen zu wollen (und dabei zusehen) ist noch im Rahmen. Nur wenn Du Sprengschnur kaufen gehst, wird es kritisch. Unsere Gedanken sind frei. Wie willst Du einen Gedanken verhindern?

Dass Du Deinen Freunden das Schauen einer Serie nicht gönnst ist zwar etwas seltsam, aber auch Du hast finstere Ecken in Deiner Seele, in denen Neid, Missgunst, und noch so einige andere Unholde ihr Unwesen treiben. Besser Du findest Dich damit ab, dass dem so ist und lernst damit umzugehen, denn das bist eben auch Du und zwar zu 100%. Deswegen ist die sogenannte "Impulssteuerung" so wichtig, damit Du gerade nicht Deinem Zorn freien Lauf lässt, wenn sich die Situation entsprechend entwickelt. Auf der anderen Seite brauchst Du Deine Wut, um Dich und andere zu schützen und dafür Deine Kraftreserven zu mobilisieren. Wut ist also nicht "böse", es kommt darauf an, was Du daraus entstehen lässt. Es gibt sogenannte "Archetypen", die jeder Mensch in sich trägt und eine davon ist die Kriegerin. Sie hält nicht viel von großen Diskussionen und wer ihr dumm kommt ...

Ich denke nicht, dass Du einen Psychologen brauchst und auf die Couch solltest. Du bist nun in einem Alter, in dem Du komplexere Strukturen und Zusammenhänge in Deinem Umfeld erkennen und besser verstehen kannst. Kümmere Dich um mehr Wissen auch in diesem Punkt, denn das hilft Dir, so manche der menschlichen Macken besser zu verstehen.

Und wenn Dich mal wieder nach Sprengschnur verlangt, dann zähle bis 10, mach einen Spaziergang oder schau Dir eine Folge "Stirb langsam" an. Mit einem Auto einen Hubschrauber abschießen ist zwar nicht immer zu empfehlen, aber ein wenig Grinsen ist schon erlaubt. Und wenn Du Deinen Freunden Deine Serie nicht gönnst, dann frage Dich, welchen Vorteil Du davon hast. Der erste Gedanke ist meist der Richtige. Und? An was hast Du gedacht? Yep! Auch das ist ein Teil von Dir. Gegen ein wenig böse sein ist nichts einzuwenden. Du entscheidest, welcher Mensch Du sein willst, nicht Deine Gedanken.