Hallo Liebe Community, Derzeit mache in einer kleinen Kanzlei eine Ausbildung zur Steuerfachangestellten und ich glaube ich bin dort ziemlich falsch am Platz…. Es ist so das ich (Eigendiagnose) an einer ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitstörung/sozialen Phobie und (auch Eigendiagnose) langjährigen Depressionen leide. In der Schule habe ich gar nicht gesprochen, habe erfahren das es dafür einen Namen gibt, selektiver Mutismus, also selektiv weil ich mit meiner Familie und 1-2 Kinderfreunden normal sprechen konnte, bei dem Rest der Welt war mein Mund wie zugeklebt, wurde auch dbzgl. gemobbt. Da kamen dann zb. Schüler und sagten zu mir „Sag mal was!“ und ich konnte mich natürlich nicht wehren.. Das ganze hängt mir heute noch hinter her, ich kann mittlerweile mit Fremden, beim Bäcker oder in einem Bekleidungsgeschäft schon reden, auch wenn ich sehr schüchtern bin und ich es ungern tue. Ich bin Einzelgängerin und bin auch lieber allein. Aber.. in der Arbeit ist es schlimmer, da bin ich richtig schüchtern und ängstlich. Ich rede immer nur das nötigste, naja eigentlich sogar weniger, oft müsste ich Sachen nachfragen und lasse es dann.. Im Kontakt mit den Mandanten dasselbe, telefonieren muss ich nur im Notfall, d.h. wenn kein anderer rangehen kann, man weiß da um meine Defizite… Wenn es um technische Fragen geht dasselbe, habe immer Angst was falsch zu machen und kriege Herzklopfen, vor allem da ich ja indirekt mit dem Geld anderer Leute arbeite… habe eigentlich immerzu Angst etwas falsch zu machen. Was mich aber am meisten stört ist die Tatsache das ich nicht gut in dem Job bin. Ich habe das Gefühl mich immer nur so durchzumogeln.. Ich bin im 3. Lehrjahr und jede meiner Buchhaltungen wird von meiner Chefin kontrolliert und auch von ihr gesendet. Meine Schulkollegin, die auch sehr schüchtern ist, ist mittlerweile total souverän in dem Job, macht alles eigenständig und hat ne Menge Verantwortung. Wieso bin ich so schlecht? Liegt es daran das ich den Beruf nicht sooo spannend finde und er eine Notlösung für mich war/ist (Bin schon 24, davor erfolglos in ner ganz anderen Richtung studiert) die ich jetzt auch nicht kurz vor Ende abbrechen möchte. Oder daran das meine Chefin ziemlich dominant und oft hektisch ist und das auf mich abfärbt. Oder daran dass so ein Chaos in der Kanzlei herrscht ( Belge fehlen oft und werden trotzdem gebucht u.ä.) obwohl ich eigentlich Ordnung und Struktur bräuchte um sicherer zu werden? Meine Schulnoten waren bisher eig ganz gut, jetzt immer schlechter, habe das Gefühl nicht mehr mitzukommen und bin auch gedanklich total weg momentan. Dabei geht es gerade Richtung Abschluss und ich müsste jetzt eigentlich lernen. Ich habe wirklich panische Angst vor dem was nach der Ausbildung kommt. Ich habe das Gefühl nicht wirklich ausgebildet zu sein in dem Beruf.. Hatte überlegt noch mal zu studieren, BWL oder so. Nochmal nur Lernen und an mir arbeiten, vor allen den Ängsten und den Depressionen und erstmal vor der Arbeitswelt flüchten. Aber vllt. ist das wohl eher Illusion und ich würde dann gar keinen Job mehr bekommen, wenn ich dann fertig wäre.. Würde mich freuen, wenn jemand auf meinen wirren Text antwortet.. lg Justizia