Magst du davon erzählen? Mir geht es um das Gespräch mit extrovertierten Menschen. Ich selber bin in einigen Dingen meiner Persönlichkeit auch recht extrovertiert, in manchen Dingen aber auch introvertiert…
Es kann dann passieren, dass ich mich überfahren fühle, wenn jemand ganz viel laut redet, gestikuliert, meinungsstark seine Sicht zum Ausdruck bringt, dramatisiert… obwohl ich alle diese Dinge auch manchmal mache.
Es kann aber passieren, dass ich diese Dinge gerade nicht von diesem Menschen wünsche, sondern mir eine introvertierte Reaktion wünsche… und dann bin ich ein bisschen beleidigt und traurig… aber ist das gerechtfertigt, wo ich doch weiß, dass jene Person genau so ist?
Nehmen wir mal an, Du und ich unterhalten uns, ja?
Ich sehe da 2 Anteile. Meinen und Deinen.
Dein Anteil ist, zu kommunizieren, wenn Dir was zu laut, zu wild, zu emotionsgeladen ist. Ich kann das nicht unbedingt erahnen, und es ist Deine Verantwortung für Dich, mir zu sagen "Puh, das ist mir gerade so zu viel".
Mein Anteil ist, darauf dann Rücksicht zu nehmen, oder mich Dir anzupassen, wenn ich sehe, Dir tut das gerade nicht gut.
Würdest Du mir also sagen "Du, Zauberblume, das ist mir gerade zu laut und zu wild. Ich fühle mich nicht gehört und von Dir überfahren. Kannst Du kurz bisschen runterfahren?", würde ich das tun können. Weil ich es gelernt habe.
Würdest Du sagen "Zauberblume, das ist echt dramatisierend jetzt, sag doch gleich dass meine Meinung dir egal ist!", wäre das für mich keine angemessene Kommunikation mehr.
Extrovertiertsein ist kein Freifahrtschein dafür, andere zu überfahren. Intorvertiertsein ist aber auch kein Freifahrtschein dafür, die Verantwortung abzuschieben.