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Beziehungs- und Lebenskrise

Luna35

Neues Mitglied
Hallo!
Ich bin neu hier und habe mich angemeldet, weil ich in einer Lebens-, Beziehungs- und Glaubenskrise stecke, mit der ich allein nicht so recht fertig werde.

Ich bin seit acht Jahren in einer Beziehung. Seit sechs davon verlobt, weil das Geld für eine „richtige“ Hochzeit fehlt. Wir haben zwei Kinder, drei und 6 Jahre. Der Große wurde vor zwei Jahren mit Autismus diagnostiziert.
Die Beziehung mit meinem Mann steht nun kurz vor dem Aus. Eigentlich lief unsere Beziehung nie sonderlich glatt. Zu Anfang war sie sehr von Agressionen von seitens meines Verlobten geprägt (immer wenn er getrunken hatte, haben wir gestritten, er wollte Schluss machen und hat mich übelst beschimpft). Irgendwann haben wir das aber in den Griff bekommen. Dann erfolgte eine sehr schöne Zeit 8eigentlich die einzig wirklich gute Zeit die wir zusammen hatten) und haben uns zu einem Kind entschlossen.

In dieser Zeit bin ich sehr einam geworden. Die meisten Leute in unserem Freundes/-Bekanntenkreis hatten keine Kinder, und so hat sich das verlaufen. Irgendwann haben wir uns entschlossen, wieder nach Deutschland in die Nähe meiner Familie zu ziehen, damit etwas Unterstützung da ist (unser Sohn war immer sehr schwierig, vermutlich wegen des Autismus, der damals noch nicht diagnostiziert war).

In den folgenden Jahren haben wir uns nochmehr isoliert, da es uns einfach nicht gelang, Anschluss zu finden. Unsere Beziehung lief in meinen Augen immer schlechter. Er fand immer, die Dinge liefen ganz gut und irgendwann habe ich aufgegeben. Ich dachte, entweder es wird, oder es wird nicht. Eine Weile später fing er dann an, an unserer Beziehung herumzukritisieren und relativ regelmäßig fingen wir an uns zu streiten. Wegen der Kinder hatten wir nie die Zeit, diese Streitereien wirklich zu klären und wahrscheinlich hat sich da dann auch einiges angestaut. Der Hauptstreitpunkt war dann bis vor kurzem eigentlich immer Sex. Er hat eine sehr hohe Libido und ich will eigentlich gar nicht mehr. Lange Zeit bin ich Kompromisse eingegangen, aber irgendwann hat mir dann einfach auch emotional dazu die Kraft gefehlt. Nach Jahren bemüht er sich nun endlich um mehr Verständnis für mich. Aber die Streitereien gehen weiter. Nun sind es andere Themen. Ich weiß eigentlich gar nicht mehr genau, was die Themen sind. Manchmal kommt der Streit für mich aus heiterem Himmel. Ich weiß nicht was ich ändern kann, oder ob ich überhaupt noch etwas ändern will. Ich denke mir eigentlich immer nur "Oh nein, nicht schon wieder". Ich bin mir ziemlich sicher, dass, egal was ich tue, es nicht genug sein wird. Ich weiß aber, dass ich nicht mehr sehr lange so weitermachen kann oder will und denke mittlerweile über eine Trennung nach. Die Idee macht mir wahnsinnige Angst, da ich mich abhängig von ihm fühle. Zum einen habe ich keinerlei Berufserfahrung, dadurch dass ich während des Studiums schwanger geworden bin und damals die clevere Idee hatte, Kunst zu studieren und nun nicht weiß, wie ich damit Arbeit finden soll. Zum anderen macht die Situation mit meinem Sohn es beinahe unmöglich, arbeiten zu gehen. Er bleibt nur bis Mittags im Kindergarten (er konnte bisher nicht dort essen, aufgrund von Nahrungsmittelintoleranzen, aber es wird daran gearbeitet, dass Möglich zu machen). Durch die fehlende Berufserfahrung plus der Situation mit den Kindern, weiß ich nicht, wie ich uns über Wasser halten soll. Zudem könnten wir die Wohnung nicht halten und ich habe Angst, dass ich vollkommen allein sein werde. Denn Freunde habe ich keine (ich habe ein paar Bekannte, aber das ist alles sehr oberflächlich).

Hinzu kommt, dass ich durch die Situation der letzten Jahre massive Selbstzweifel entwickelt habe. Ich fühle mich nicht mehr attraktiv (Schwangerschaft und Alter hinterlässt halt seine Spuren. Mein bleibt leider nicht ewig 20). Ich bin scheinbar nicht in der Lage, eine langfristige Bezoehung zu führen, ich kann finanziell meine Familie nicht versorgen und bin nicht in der Lage, wirklich tiefe Freundschaften zu entwickeln.

Ich habe seit meiner Kindheit immer wieder sehr enge Freundschaften aufgebaut, aber irgendwann sind diese dann immer aus meinem Leben verschwunden (in den meisten Fällen ohne ersichtlichen Grund). Ich gehe daher davon aus, dass ich eine Tendenz habe, in diese Freundschaften investierter zu sein, als es umgekehrt der Fall war.
Jedenfalls finde ich mich nun in der Situation wieder, dass ich auf mein Leben zurück schaue und eine endlose Kette an Fehlern sehe und so ziemlich jede Entscheidung bereue, die ich gemacht habe seit ich etwa 10 war. Ich fange an zu glauben, dass Dinge wie Liebe oder Freundschaft Illusionen sind, die sich die Menschen erzählen um ihr Leben interessanter zu gestalten, aber nichts davon tatsächlich existiert. Das gleiche gilt in meinen Augen übrigens für Gott (ich war mal sehr spirituell...).

Ich würde mich freuen, wenn Ihr ein paar Anregungen habt, wie ich meine Situation zum Besseren wenden kann. Auch über ein paar ermutigende Worte würde ich mich sehr freuen.
Ein großes Dankeschön an jeden, der die Geduld aufgebracht hat, diesen ewig langen Text zu lesen.
Lg.
 
A

Angua

Gast
Hallo Luna,

die erste Frage ist: Was empfindest Du für Deinen Mann bzw. was empfindest Du für ihn, wenn sich ein paar Dinge ändern würden?

Als erstes fiele mir eine Eheberatung ein. Ihr habt ein gehandicaptes Kind. Wir auch. Darüber plus Alltag hätten wir uns fast verloren.
Geholfen hat uns die Erziehungsberatungsstelle. Ich weiß nicht, ob das überall so ist, aber unsere hat sich nicht nur um die Kinder, sondern auch um die ganze Familie (ihr habt noch ein zweites Kind) und uns Eltern gekümmert. Wir haben dort eine Art Ehetherapie gemacht, die uns sehr, sehr geholfen hat.
Erwarte keine Welt der Wunder nach den ersten Sitzungen, das muß sich entwickeln. Aber für uns war das wirklich hilfreich.

Beruflich: Was könntest Du Dir vorstellen, in welche Richtung?

Wegen dem Essen im KiGa: Wäre es möglich, Deinem Sohn das Mittagessen von zu Hause mitzugeben? Es gibt Thermobehälter mit getrennten Einsätzen...von morgens bis mittags würde das schon warmhalten.
 

Zebaothling

Sehr aktives Mitglied
Also , so wie ich das verstanden habe, hast Du mehrere Baustellen einmal das Beziehungsleben mit Deinem Partner, also die Dinge, die sich zwischen Euch beiden abspielen und einmal das Familienleben als solches , mit den Kindern , das Mutter und Vater sein, die damit verbundenen sozialen Kontakte etc.

na und die Baustelle mit Dir selbst , wo Du Dich wahrscheinlich grade besinnst, wie weit Du Dich zurückgezogen hast und wieviel Du weggesteckt hast.


Manche Leute kommen in der Beziehung regelmässig an diesen Punkt , es ändert aber nix. Eine Krise nach der anderen ein Tiefgang nach dem anderen , aber nix Trennung , ein behinderter und autistischer Mensch sagte einmal zu mir , er verstehe das nicht , erst ginge es den Menschen gut , dann verlieben die sich und dann geht es ihnen schlecht, sie streiten, dem hab ich dann versucht zu erklären, das das nicht unweigerlich so ist udn das viele sich dann ja auch wieder trennen, schwieriger war die Frage die, darauf folge , " Na und warum verlieben die sich denn dann erst, wenn die nicht zusammen passen ?

Das hab ich dann damit erklärt, das die Gesellschaft viel zu ungeduldig geworden ist, weil es so viel gibt , früher , was sammeln , was jagen, wasserholen, feuermachen, den lieben Gott nen guten Mann sein lassen , heute ständig Rennerei und Stress um mithalten zu wollen im Wettkampf der Ellenbogengesellscht, habs mit der Unehrlichkeit erklärt dem anderen nicht zu sagen wie man tickt.

Na und wenn Du jetzt mal so überlegst, denkst Du dann nicht, wenn Deinen Mann etwas derart bedrücken würde, wie Dich es grade bedrückt , dann sollte der alleine damit klarkommen ...
Du denkst doch dann bestimmt das muß der mir sagen ....

ihr hattet ne gute Zeit also Du hast weggsteckt , die Rechnung geht auf , die Zeit wird gut .

War aber ja Deine Rechnung oder ?

Wenn ja laß uns Tacheles reden, jetzt haste zwei kleine und ein erwachsenes Kind an der Backe..na und wenn das große den kleinen zeigt , wie man so richtig bockig ist , so wird die zukünftige Rechnung die Du zu zahlen hast viel viel höher sein, sozusagen nahezu gutezeitenfrei.

Na und das haste kapiert , was gibte es für Alternativen ?

Differenziere Deine innere Stärke , teile sie ganz bewußt auf das was notwendig ist und ein wenig mehr für die Kinder , die Familie den Mann , aber dann für Dich.

Nicht damit Du zum Egoisten wirst, sondern wieder Kraft tanken kannst und wieder Du selbst bist und wenn Du dann mal in Dir ruhst und Dich fragst , was Du für die Zukunft vom Leben willst, so sehe ich zwischen

Familie retten , Mann ändern, selbst ändern Kinder , Friede Freude Eierkuchen

und geiler Typ mit fetter Kohle um die Welt Abenteuer Luxus Romantik Privatjet und dafür brenne ich durch und lasse alles zurück


und Du denkst grade ...klar und was ich dann nach ...vermissen werde....

für mich hast Du aber die Hand nicht nur mit am Ruder und von daher bist Du dir im grunde ja im Klaren wo Du hinsteuerst oder ?

Aber andersrum manche sagen ja beid er Partnerwahl in jungen Jahren , besser den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach ...sozusagen ....na und wieder andere sehen das anders , die sagen sich ohne Taube, keine Haube ....

schonmal drüber nachgedacht , was aus der verschiedenen Sicht folgt ?

Der eine bindet sich , der andere nicht, erst bei Taube oder Adler oder so das sehen Frauen wie Männer ähnlich, na und denen wünsche ich das Glück, das die Tauben keine verkleideten Hühner sind
und die Adler keine Pleitegeier,

deshalb auch Menschen können sich ändern , vielleicht ahste das Ding jetzt auch versucht mit Familie und das war mehr schlecht als recht trotz guter Zeit , vieles war aber eben auch negativ und hätte man sich durchaus sparen können , meist läuft sowas darauf hinaus das der eine den anderen ungerecht behandelt , die Leute irgendwann gegeneinander arbeiten, das ist schon mal ein Vorgeschmack auf den Trennungskrieg,

wäre also am sinnvollsten , wenn Du Dir das suchst , wo Du die nächsten 50 Jahre in deinem Leben zu 100 % hinterstehen kannst , ohne wenn und aber.

Auch wenn Deine Kinder nicht im Luxus großwerden, kannst Du sie zu Menschen erziehen, die sich für das korrekte entscheiden können, weil Du ihnen das nahebringst.

Frau mit zwei Kindern , eines behindert, schau mal was Du bekommst an Geld von Amtswegen , davon kannst Du und die Kinder leben, wenn Du nicht arbeiten gehen kannst , aber wenn Du es kannst , so kannst Du ja das dazu beisteuern, was Du kannst.

Vielleicht ist das aber für die Kinder auch besser , wenn der Vater sie nur noch besucht, weil Du mit denen alleine wohnst, zukünftig, den Streß mit dem ganzen Krach und so , hast Du unterschrieben das Du Deinen Kindern das antust und Dir auch , weil Du Eure Seelen beim Teufel verkauft hast ????

Na aber mal im Ernst klar kannst Du Dich trennen , klar kannst Du versuchen, die Familie zu retten, wieder Du selbst zu werden, für die nächste gute Zeit.....aber entscheiden mußt Du Dich selbst .
 
G

GrayBear

Gast
Hallo Luna35,

unsere Entscheidungen haben uns dahin geführt, wo Du, ich und andere heute stehen. Ob da so viele Fehler dabei waren oder ob es unter den gegebenen Umständen einfach nicht besser machbar war ... wer kann das noch beurteilen. Über die eigenen Fehler zu hadern, bringt nichts. Aber eine Bestandsaufnahme zu machen und eine Positionsbestimmung zu beginnen, das macht Sinn. Nur wenn ich weiß, wo ich stehe, kann ich meine nächsten Schritte entscheiden.

Damit eine Ehetherapie sinnvoll wird, müssen sie beide wollen. Wenn nur Du Dich dafür entscheidest, wirst wohl eher Du davon profitieren, aber vielleicht ist das ein Anfang.

Ja, Deine Situation ist verzwickt und mit zwei Tagen Arbeit wohl kaum grundsätzlich zu ändern. Das alles braucht Zeit, Kraft, Geduld und kluge Entscheidungen und man muss Rückschläge verkraften. Aus Deinen Zeilen wird klar, dass Du strukturiert denken und handeln kannst. Du scheinst eine ehrliche und selbstkritische Haut zu sein. Das ist sehr viel wert, denn dann sind die Irrtümer bei der Selbsteinschätzung nicht gar so groß.

Was Dir fehlt hast Du in groben Zügen schon beschrieben. Nun stellt sich die Frage, wie Du daran arbeiten und es positiv verändern kannst. Du wirst in einigen Punkten über Deinen Schatten springen müssen, wirst Leute ansprechen und für Dich einnehmen müssen. Mach dazu eine Liste, WAS Du tun könntest und ergänze das WIE:

1. Über die Kinder andere Eltern kennen lernen
2. Kontakte zu Eltern mit Kindern mit Autismus
3. Im Elternbeirat der Schule mit machen
4. Kinder zu euch zum Spielen einladen. Dann passiert das oft auch umgekehrt und Du bekommst etwas "Luft".
5. Deinem Partner Grenzen setzen, was Du nicht mehr duldest.
6. An Deinem Selbstwertgefühl arbeiten: Du bist viel mehr, als eine ehemalige 20-Jährige
7. Erkundige Dich nach finanzieller Unterstützung. Es gibt sooo viele Quellen im Internet dafür.
8. Beziehe Deinen Partner mit ein, wenn Du das willst und wenn es das (fast) Letzte ist, das ihr gemeinsam tut. Eure Kinder binden euch aneinander. Mach Dir Gedanken über das Sorgerecht bei einer Trennung, sonst wirst Du überrumpelt.
9. (da fehlen noch viele Punkte)

Du bist stärker, als Du denkst. Vergiss das nicht. Das alles macht Angst, stimmt. Aber Du bist mutig, auch das zeigt Dein bisheriger Lebensweg.

Ich drücke Dir die Daumen und dass Dir gute Ideen kommen.
 

WienerSchnitzel

Neues Mitglied
"Angua" hat finde ich bereits einige gute Tipps gegeben.

Wie wir wohl alle wissen, gehört eine Menge dazu, eine wirklich gute Beziehung oder Ehe zu führen. Ich würde fast sagen, zu viel ;-). Alleine der Punkt Sexualität birgt eine Menge Probleme. Wenn Du schreibst, dass Dein Mann viel Sex möchte und Du gar nicht, alleine das kann für viel Unzufriedenheit sorgen.

Wir alle sind wohl eher dazu programmiert, "weiterzuwursteln", anstatt unter etwas einen Schlußstrich zu ziehen und eine große Veränderung einzuleiten. So ein Verhalten steckt einfach in uns allen. Meist ist es psychisch sehr schwer, eine große Veränderung herbeizuführen. Ich schätze aber, dass es sich in den überwiegenden Fällen lohnt und man es nachher besser hat. Oft denkt man sich dann, wieso war ich so dumm und habe nicht viel früher etwas geändert...
 

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