Mach nicht den Fehler und stelle die typischen Fragen über Rahmenbedingungen (Arbeitszeiten, Überstundenregelung, etc.)
Damit zeigst du zwar, dass du wissen willst, wie es dort zugeht, aber in erster Linie zeigst du damit "Es geht mir nur um mich".
NATÜRLICH geht es nur um dich, aber das muss dein Gegenüber ja nicht wissen. So Fragen ergeben sich auch meistens beiläufig im Gespräch.
Deinem Gegenüber willst du beweisen, dass du der richtige für den Job bist und dafür brennst.
Da kommen so fragen wie "Muss ich schon morgens um 8 beginnen oder reicht auch 9?" halt nicht gut an.
Pauschal vorbereiten kann man sich immer zumindest auf das Unternehmen indem man sich vorher die Webseite ansieht und herausfindet, was genau das Unternehmen eigentlich macht. Natürlich kommts auch auf den Job an.
Bewirbst du dich als Buchhalter ist es natürlich was komplett anderes, als wenn du dich um einen Job als Projektleiter bewirbst. Dementsprechend werden auch die Fragen anders aussehen, aber wenn ich mich z.B. bei einem Unternehmen bewerbe, dass sein Geschäft im Vertrieb von Baustoffen hat, werde ich mir eher 1, 2 Fragen hierzu überlegen. "Haben Sie z.B. auch mit Stahlgewerbe zu tun? ... das ist ja ein wichtiger Bestandteil im Bau und finde ich ungeheuer interessant." "Ich habe auf der Webseite gesehen, dass sie auch die Logistik von Baustoffen übernehmen. Betrifft das z.B. auch den Frachtverkehr nach Übersee, weil ich bilde mir ein ich habe gelesen, dass Sie auch Kunden aus den USA haben."
So Sachen eben. Du musst einfach nur zeigen, dass du dich intensiv mit dem Unternehmen beschäftigt hast. Ob dich das wirklich interessiert oder nicht is eh egal, so lange du dir es nicht anmerken lässt, dass du nur eine Show ablieferst. Schmier den Typis dort einfach nur Honig ums Maul ... das sind fast alles nur HR Menschen, deren einzige Aufgabe es ist, Bewerber zu sondieren.
Die wohl dreisteste Frage, die ich je in einem Bewerbungsgespräch getätigt habe war jene, dass ich den Spieß einfach mal umgedreht habe.
"Es ist wirklich toll, dass Sie mir das Unternehmen so gut präsentiert, und mir den Job und meine zukünftigen Tätigkeiten so gut erläutert haben. Ich bin wirklich sehr interessiert aber ... was genau bringt das Unternehmen MIR als Arbeitnehmer? Warum sollte gerade ich als Arbeitnehmer mich gerade für {Unternehmensname hier einsetzen} entscheiden, wenn Sie mir ein Angebot unterbreiten?"
Natürlich ist das mega frech aber die Herren waren davon so verduzt, dass sie außer "Wir haben Gratis Kaffee und Obst" mal nicht viel herausgebracht haben.
Der Gipfel der Dreistigkeit meinerseits war dann noch der Zusatz "Sie haben mich zum Gespräch eingeladen ... also muss ich wohl etwas an mir haben, dass sie interessiert und wo sie denken, ich sei geeignet für den Job. Aber ich will natürlich nicht irgendeinen Job, sondern DEN Job und da muss natürlich von beiden Seiten alles passen. Gratis Kaffee und Obst bekomm ich überall. Sie bekommen einen Mitarbeiter, der {Alles was im Gespräch erwähnt wurde, was wichtig sei für den Job hier einsetzen} zu 100% abdeckt und noch darüber hinaus Weiterbildungen im Bereich XYZ hat und .... {Alles erwähnen was du WIRKLICH kannst}. {Unternehmensname hier einsetzen} muss doch mehr bieten können als nur Kaffee und Obst."
Ich habe mich dann gegen den Job entschieden, obwohl man mir ein Angebot machte.
Du siehst aber, dass du auch den Spieß umdrehen kannst.
Sei im Bewerbungsgespräch kein Bittsteller von wegen "Bitte bitte bitte ich will den Job bitte bitte bitte" sondern geh dort rein "IHR wolltet mich kennenlernen. ICH kann verdammt nochmal alles, was es für den Job braucht. Bietet mir was"
Natürlich nicht auftreten wie ein arroganter Gockel, aber mit genügend Selbstbewusstsein, denn bedenke: Man hat DICH eingeladen weil dein CV und deine Bewerbung ansprechend genug waren.
Alles Gute für die Jobsuche