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Beste Freundin zieht mich nur noch runter

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Ich bin hier noch nicht angemeldet, würde mich aber trotzdem sehr freuen, wenn ihr mir vielleicht einen Rat zu folgender Situation geben könntet:
Die Sache ist die, dass ich in letzter Zeit das Gefühl habe, dass meine eigentlich beste Freundin mich nur noch runter zieht.. Wir kennen uns noch nicht so lange, erst seit einem Jahr, aber sie ist ziemlich schnell meine engste Freundin geworden bzw. einfach die, mit der ich am meisten unternehme, über die privatesten Dinge rede etc.
Ich hatte in letzter Zeit einige Probleme mit mir selber, meiner Familie, Arbeit etc. und sie war immer für mich da, ist vorbei gekommen, hat mal bei mir geschlafen, als mein Freund nicht zuhause war und es mir total schlecht ging emotional.. Und für all das bin ich ihr auch sehr dankbar! Das Schlimme ist einfach nur, dass ich immer mehr merke, dass ich mich überhaupt nicht auf unsere Treffen freue, sondern eigentlich öfters gar keine Lust habe, sie zu sehen. Das Problem für mich ist, dass ich das Gefühl habe, dass wir außerhalb dieser ganzen Probleme, eigentlich keine richtige Wellenlänge miteinander haben.. Zb. ist es so, entweder reden wir nur über unsere Probleme, wobei ich auch da nie das Gefühl habe, dass es mir wirklich hilft oder irgendwas bringt, mit ihr darüber zu reden.. Mir geht es danach nie besser, wenn ich ihr das alles erzählt habe, wie ich es noch von früher aus Schulzeiten von damaligen Freundinnen und Gesprächen kenne.. Ansonsten haben wir irgendwie wenig Gesprächsthemen, ich finde die Gespräche sind immer sehr krampfig und zäh und kommen nicht richtig in Gang.. Zusammen lachen tun wir eigentlich nur, wenn wir jetzt einen lustigen Film schauen oder sowas.
Ich weiß auch nicht, egal ob wir in ner Bar oder zuhause sind und kochen, ich finde es so schade, dass nie einfach mal ein richtig unbeschwertes schönes Gespräch aufkommt.. Dadurch sind die Treffen mit ihr für mich oft anstrengend und auch langweilig.. Inzwischen merke ich einfach, dass ich lieber einen Abend mal ganz alleine verbringe, meine Mutter besuche, mich mit allen(!) anderen Bekannten treffe ( habe sonst keine richtig engen Freunde, sondern eher so 2,3 gute Bekannte) als mit ihr IRGENDWAS zu machen.
Ich habe noch eine ganze gute Freundin aus Schulzeiten, mit der man sich gar nicht über tiefgründige Sachen, Probleme etc. unterhalten kann, aber selbst mit der mache ich inzwischen lieber was als mit besagter Freundin. Einfach weil man sich mit der einfach mal locker und fröhlich über dies und das beim Kaffe unterhalten kann, ohne Probleme zu wälzen oder händeringend nach Themen zu suchen..
Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll. Einerseits bin ich ihr wirklich dankbar, dass sie immer für mich da ist und vielleicht sollte ich mich auch einfach glücklich schätzen, überhaupt eine gute Freundin zu haben? Andererseits denke ich aber, warum sollte ich mich zwingen, etwas mit ihr zu machen, wenn mich im Moment schon der Gedanke daran runter zieht..
Was würdet ihr mir raten? Soll ich sie irgendwie drauf ansprechen? Aber wie? Einfach den Kontakt weniger werden lassen möchte ich eigentlich nicht, obwohl ich das momentan schon teilweise mache.. 🙁
 
Es klingt für mich so, als würdest du dich vor ihr schämen, weil sie so viel / alles von dir weis.
Daraus resultiert dann nämlich dieser krampfige Umgang miteinander.

Wobei es interessant wäre zu wissen, wie sie die Treffen empfindet, was man herausfindet wenn man sie einmal darauf anspricht.
 
Eine Möglichkeit wäre, mal den Spieß umzudrehen: sie zu fragen, wie es IHR eigentlich geht. Wenn ich das richtig gelesen habe, hat sie dir zur Seite gestanden, wenn es dir schlecht ging. So viel Engagement zeigen am häufigsten die Menschen, die mit ihren eigenen Problemen nicht so herauskönnen, wie sie gerne wollen.

Freundschaften sind immer verschieden, die einen sind gut als "Schulter", an der man sich vertrauensvoll ausheulen kann, andere sind klasse zum Rumblödeln oder helfen einem beim Umzug. Das ist normal. Was ich persönlich sehr schade finde ist, wenn man vergißt, daß die mitfühlenden emotionalen Stützen zu selten mal nur die einfache Frage hören: Wie geht es DIR eigentlich?
 
Erstmal vielen Dank für eure Antworten!

Das ist jetzt falsch rübergekommen, es ist nicht so, dass ich nicht auch genauso für sie da bin! Wir reden ebenso oft über Sachen die sie so belasten und womit es ihr nicht gut geht und ich versuche immer, ihr da zuzuhören und Rat zu geben. Nur habe ich eben das Gefühl, dass außer diesem "Füreinander-Dasein" und dem Reden über Probleme gar nicht wirklich eine Basis oder Wellenlänge da ist.. Im Gegenteil, manchmal habe ich das Gefühl, dass wir beide einfach unsere Probleme beieinander abladen und wenn das dann alles besprochen ist, wird es krampfig und das Treffen zieht sich. Es ist dabei ja auch völlig egal, was wir machen. Selbst wenn wir in eine Bar gehen, am See liegen etc. - die Stimmung fühlt sich für mich immer so an. Ich würde so gerne mal wieder einfach ein unbeschwertes Mädels-Treffen haben, einfach mal Kaffe trinken, shoppen, Serien schauen etc. Wisst ihr, dass man einfach die Zeit zusammen verbringt und diese genießt, ohne groß Probleme zu wälzen und vor allem so dass es sich einfach "natürlich" anfühlt, zusammen zu sein und nicht dass man immer das Gefühl hat, man muss jetzt unbedingt was sagen, die Stimmung ist so komisch etc.
Leider hab ich immer mehr das Gefühl, dass wir eben doch nicht so gut zueinander passen als Freunde, wie ich anfangs dachte.. Jedenfalls bin ich momentan nach jedem Treffen irgendwie noch deprimierter und hab gar keine Lust auf neue..
 
"Das Schlimme ist einfach nur, dass ich immer mehr merke, dass ich mich überhaupt nicht auf unsere Treffen freue, sondern eigentlich öfters gar keine Lust habe, sie zu sehen. Das Problem für mich ist, dass ich das Gefühl habe, dass wir außerhalb dieser ganzen Probleme, eigentlich keine richtige Wellenlänge miteinander haben.."

Soetwas gibt es.
Habt Ihr da bislang etwas verpasst?
Kann ja sein.... .
Und was gedenkst Du nun zu tun?

LG
Landkaffee

Kann es sein, es geht um das Thema: Grenzen?
 
Wie meinst du, ob wir etwas verpasst haben? Du meinst, dass es uns bisher nicht aufgefallen ist, dass wir eigentlich keine richtige Wellenlänge haben? Das kann gut sein, ich glaube ihr ist es bis heute nicht aufgefallen, aber mir wird es eben langsam immer klarer.
Tja, was gedenke ich zu tun, das ist ja eben mein "Hilferuf"- würde gerne ein paar Tips bekommen, wie man sich in so einer Situation verhalten kann.. Ich möchte den Kontakt nicht einfach auslaufen lassen, und habe auch angst, es dann hinterher zu bereuen. Im Moment schwanke ich zwischen: "Ich will keine Freunde, mit denen mir die Treffen überhaupt nichts bringen und ich mich zu zwingen muss" und "Aber sie ist doch immer für dich da, vielleicht findest du sowas nie wieder, sei dankbar".
Und inwiefern meinst du es geht um Grenzen? Sie überschreitet jetzt nicht meine Grenzen, ich war und bin froh, dass ich ihr meine Sorgen erzählen konnte, sie hat mich jetzt nicht dazu genötigt oder so. Aber es muss doch in einer guten Freundschaft auch unbeschwerte, lustige Momente geben!?
 
hallo gast,

das, was du schreibst, kenne ich nur zu gut. bis vor kurzem ging es mir recht bescheiden und ich hatte nur freunde, die "immer gut drauf waren", immer "party machen wollten", sich eben keine gedanken machen wollten. dafür habe ich mich irgendwie zu "kompliziert" oder eben einfach nicht in der stimmung gefühlt, weil es mir nicht so toll ging.

also habe ich andere freunde gefunden, mit denen ich über meine probleme sprechen konnte. und jetzt sind alle probleme gelöst. denn ich denke, das größte problem war das gefühl, mit den alten freunden nur über oberflächlichkeiten sprechen zu können. da ich weiß, dass ich es jetzt theoretisch könnte, brauche ich es nicht mehr.

landkaffee hat ja was von grenzen geschrieben und ich denke genau darum geht es. wenn dir die probleme zu viel werden, dann lenke in gesprächen das thema um. noch netter wäre es, einfach zu sagen: lass uns jetzt mal was anderes besprechen! die freundschaft kann sich auch neu entwickeln, das hängt eben auch von dir ab. ich finde, diese freundin von der du schreibst, hat auf jeden fall eine chance verdient, weil sie für dich da war. und jemand, der dich auch in schlechten zeiten tragen würde (und bei ihr hast du da schon gewissheit) ist gold wert! man sagt ja nicht ohne grund: gute freunde erkennt man in der not.

ich finde, du klingst so passiv!
 
Wenn man gerade in einer schwierigen Situation mit vielen Problemen und Konflikten steckt und dann einen Menschen kennenlernt, der das gut nachvollziehen kann und die empathische Fähigkeit hat, dich zu verstehen und weiss, wie dich unterstützen, so kann dies sehr schnell zu einer sehr engen Freundschaft kommen. Das Problem dabei ist nur, dass diese Freundschaft auf der aktuellen Leidenslage oder sogar vielleicht Leidensgemeinschaft basiert. Dies funktioniert so lange gut, wie man Probleme hat. Das heisst sobald die Probleme behoben sind, oder man nicht mehr davon erstickt ist und wieder etwas andere Luft braucht, so funktioniert diese Freundschaft nicht mehr. Manchmal schon, weil man dann entdeckt, dass noch viel mehr dahintersteckt, dass man zusammen total Spass haben kann oder ihr auf einer Wellenlänge steht, was auch noch andere Bereiche des Lebens angehen.
Was ich konkret damit meine: halte nicht an dem Titel "beste Freundin" fest. Freundschaften kommen, gehen vielleicht sehr tief, und so können sie auch wieder gehen. Sei dankbar für den Weg, den ihr teilen konntet und für alles, was sie für dich gemacht hat. Aber finde es nicht beunruhigend, wenn es jetzt plötzlich nicht mehr so stimmt.
 

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