beste Freundin lädt mich nicht zur Taufe ein

Hallo,

Ich bin gerade von meiner besten Freundin sehr enttäuscht. Sie hat im Januar ihr erstes baby bekommen, hat mich auch total einbezogen in die Schwangerschaft, was mich total gefreut hat. Auch mit ihrem Mann verstehe ich mich sehr gut. Wir haben auch vor dem baby oft was zu viert gemacht, also zusammen mit meinem Freund. Seit dem baby ist es natürlich seltener geworden, aber wir besuchen sie halt öfters. Haben auch ihr Haus geschmückt als Überraschung zur Geburt, haben ihnen auch Hilfe angeboten usw. Jetz eben haben sie Taufe, mit Verwandtschaft werden sie feiern. Und eben eine andere Freundin von ihr ist schon eingeladen, die hat ein Fotogeschäft und macht eben die Fotos. Versteh ich ja. Aber dass sie sich nicht denkt, wir haben uns immer soviel mühe gegeben, sind auch immer da, dass sie uns auch dabeihaben möchte? Bei mir wär das selbstverständlich, dass ich meine beste Freundin dabei haben wollte. Die Taufe von der kleinen Sophie ist Mitte Mai und sie hat's mir halt so nebenbei gesagt. Meine Schwester ist auch ganz verwundert, weil sie unsere Freundschaft ja auch kennt und wir sonst immer alles wichtige zusammen erleben.
Für diese andere Freundin ist es natürlich super, weil die eh immer neidisch war, dass wir so eine intensive Freundschaft haben...
Ich hab auch ehrlich gesagt, keine Lust derzeit dass ich mich mit ihr treffe. Weil ich mich so ausgeschlossen vorkomme. Ich dachte, dass ihr unsere Freundschaft mehr bedeutet.
Wie würdet ihr euch verhalten?

Grüße, Leni

Hallo Leni,

es kann ja sein, dass sie nur mit der Verwandtschaft feiern will, zB aus rein technischen Gründen (Platz-, Geldmangel etc.). Die andere Freundin übernimmt ja als Fotografin eine besondere Funktion und läßt sich vielleicht daher nicht mit Dir vergleichen.

Weitere mögliche Gründe: sie halten nicht viel von der Taufe oder denken, dass Dir die Taufe nicht so wichtig ist.

Du kannst ihr nicht in den Kopf schauen. Also: cool bleiben! Davon alleine wird die Freundschaft nicht untergehen. Und ansonsten sollte man sich nicht von der Zuneigung von Freunden oder Bekannten abhängig machen.

'Ne Taufe ist was zwischen Gott und dem Kind. Man sollte sich als Gast oder Nicht-Gast nicht so wichtig nehmen.
Seid ihr denn religiös bzw. gläubig? Bist du es, im Herzen? Auch gleiche Konfession wie das Kind?

Ich kenne Kindstaufen auch nur als Familienfeiern im engeren Kreis. Höchstens die Paten kommen aus dem Freundeskreis.

Und eben jemand wie diese andere Freundin, die die Fotos macht. Freu Dich doch für Deine Freundin, daß sie keine Fotografin bezahlen muß oder sich mit schlechten Schnappschüssen begnügnen muß, sondern quasi einen "Profi" im Freundeskreis hat, die das gerne macht. Ist doch prima.

Wenn Du an der Taufzeremonie und der Aufnahme des Kindes in die Gemeinde interessiert bist, hindert Dich nichts, am Gottesdienst teilzunehmen. Oder anschließend der Kleinen ein Taufgeschenk zukommen zu lassen.

Bedenklich finde ich eher Deine Auffassung von Freundschaft als "Wettstreit" bei der Du Eifersucht und Neid in die andere Freundin hineininterpretierst. Meine Freundinnen und ich pflegen ganz unterschiedliche Freundschaften ohne andere abzuwerten. Da gibt es auch keine Besser-, Enger- oder Exklusiver-Gedanken. Vielleicht ist da mal ein Ansatzpunkt, wo Du über deinen Freundschaftsbegriff nachdenken könntest.

Nochmal zu Deiner Enttäuschung, nicht eingeladen worden zu sein. Viele Familien halten bei Taufen auch deswegen die Personenzahl reduziert, weil größere Feiern einfach mit Stress und Trubel verbunden sind. Und als junge Eltern steht Dir der Sinn da überhaupt nicht nach. Da sind die meisten froh, wenn der Termin vorbei ist. Junge Eltern haben nämlich meist Trubel genug und sind ruhebedürftig.

Ich wünsche Dir viel Verständnis und Einfühlungsvermögen in die Situation Deiner Freundin und Euch beiden noch eine lange schöne Freundschaft. Die ist nämlich echt unbezahlbar im Leben. Gerade, wenn sie so einige Belastungsproben und verschiedene Lebensabschnitte überstanden hat.

Mach dir nicht so einen Kopf! Es ist sehr schön, dass du und dein Partner ihr geholfen habt und weiterhin unterstützend zur Seite steht. Ich denke, deine Freundin weiß das zu schätzen und ist euch dankbar.
Dass du dich ausgeschlossen fühlst, da du mittlerweile als Teil der Familie siehst, kann ich im Ansatz nachvollziehen. Dennoch bringen dich böse Gedanken nicht weiter. Wurmt dich die fehlende Einladung wirklich, dann sprich sie darauf an. Aber nicht á la "Warum habe ich keine Einladung?", sondern ob ihr auch kommen dürftet. Entweder sie sagt, dass sie sich freuen würde oder sie sagt dir, dass sie das aus den und den Gründen nicht möchte. Sie wird dir sicherlich eine Antwort geben, die dich zufrieden stellen wird und du wirst dich hinterher fragen "Warum habe ich mir so viele Gedanken gemacht? Für nichts und wieder nichts enttäuscht und sauer gewesen.".

ich_hautnah meinte:

Ich persönlich würde keine geschlossene JA/NEIN-Frage stellen (Dürfen wir auch kommen?), wenn ich in der Situation wäre. So steht die Freundin vielleicht unter Druck, kann nicht NEIN sagen, weil sie mich nicht verärgern möchte und läd mich nachträglich ein, obwohl sie das nicht will, aus welchem Grund auch immer. Ist aber nur meine persönliche Sicht der Dinge...

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Hm...es käme darauf an. Wenn sie wirklich nur Familie da haben möchte, dann ist ein Nein nicht schlimm.
Ich gehe davon aus, dass sie die TE nicht absichtlich/aus bösem Willen nicht eingeladen hat, sondern plausible Gründe hat. Das Anliegen kann man aber sicherlich auch charmanter anbringen, da gebe ich dir Recht.

ich_hautnah meinte:

Ich persönlich würde keine geschlossene JA/NEIN-Frage stellen (Dürfen wir auch kommen?), wenn ich in der Situation wäre. So steht die Freundin vielleicht unter Druck, kann nicht NEIN sagen, weil sie mich nicht verärgern möchte und läd mich nachträglich ein, obwohl sie das nicht will, aus welchem Grund auch immer. Ist aber nur meine persönliche Sicht der Dinge...

Oder einfach fragen, ob sie bei der Feier noch Hilfe braucht. Zum Kaffee ausschenken oder so. Irgendwie ein bisschen durch die Blume gefragt quasi. Hilfe ablehen geht im Falle der Fälle vielleicht einfacher als eine Nicht-Einladung. Vielleicht freut sie sich auch, wenn du sie mit deiner Anwesenheit als Freundin unterstützen möchtest...

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Ich finde die Idee gut, noch Hilfe bei irgendetwas anzubieten und nicht so zu drängen. Ich würde vermutlich auch aus Verlegenheit "ja" sagen, und damit es Ruhe gibt.

Als einzige Freundin würde ich mich bei der Feier ohnehin unter ihren Verwandten fehl am Platze vorkommen oder kennst du die alle? Schließlich wird sie nicht die ganze Zeit während der Feier für dich da sein können, und es geht ja auch ums Kind und nicht um sie oder dich.

Ansonsten würde ich auch die Gelegenheit wahrnehmen und ein kleines Taufgeschenk machen, damit sie sieht, dass du den Bezug dazu hast.

Eine meiner besten Freundinnen hat mich beispielsweise nicht mal zu ihrer Hochzeit eingeladen, da sie einfach nicht viel Geld hat im Moment und nur ganz klein feiern konnte. Ich habe ihr dennoch ein Geschenkepaket gemacht und von ihr als Dankeschön eine tolle Karte mit schönen Fotos von der Trauung bekommen, so dass ich dennoch irgendwie dabei war. Das ist doch voll in Ordnung.

Also ihnen ist Taufe schon wichtig, das hat man bei Gesprächen darüber immer gemerkt. Und ich finde halt dass zwei Personen(beste Freunde?) mehr oder weniger keine Rolle spielt, weder von Geld noch von platzproblemen. Abgesehen davon haben sie ein großes haus. Ich weiß nicht, für mich wär dass schon so gewesen, dass ich sie dabei haben wollte. Ich meine, wir wussten als erstes von der Schwangerschaft, und würden ihnen auch immer helfen wo es geht. Und ich komm mir jetzt als nebenbei Freundin vor. Bei anderen Freunden ist es schon so, dass die engsten Freunde bei der Taufe auch dabei waren.
Ich werde das jetzt so machen, dass ich ihr meine Hilfe anbiete, falls sie im vornerein noch welche braucht. Für den Tag selbst nicht, weil ich mich nicht aufdrängen möchte.
Aber ich möchte halt auch nicht so rüberkommen, dass man mich nur dann fragt, wenn man mich braucht. Weil ich bin anscheinend nicht wichtig genug, dass ich dabei sein soll, aber als Antwort darauf, biete ich ihr meine Hilfe an...
Weiß auch nicht, mir ist unsere Freundschaft wirklich wichtig, aber irgendwie hab ich jetzt das Gefühl, dass ich mir da viel mehr mühe gebe und Gedanken mache als sie

Meine beste Freundin und ich kennen uns seit 38 Jahren. Ich bin auch nicht zur Taufe ihrer beiden Kinder eingeladen gewesen. Es ist traditionell eine kleine Familienfeier.
LG

Wie meine Vorschreiber schon sagten, eine Taufe ist eine traditionell kleine Familienfeier im ENGSTEN Kreis. Bei der Taufe meiner Großen war nicht mal die Schwester meines Mannes dabei, weil wir dann meine Brüder samt Anhang und Kindern hätten auch einladen müssen und das wollten wir nicht.
Die erste Zeit mit Baby ist sowieso so stressig, da muss man sich nicht noch eine große Feier aufladen. Zumal es uns wirklich um die Taufe des Kindes an sich ging und nicht die Feier.
Also bei mir hat es jeder verstanden und verstimmt war keiner. Es hat irgendwie (außer meiner Schwägerin) auch keiner eine Erklärung verlangt. Sie hat sie bekommen und alles war gut.
Auch innerhalb der Freundschaft etwas aufrechnen zu wollen, finde ich merkwürdig (gebe mir mehr Mühe als sie), es sei denn Du wirst regelrecht ausgenutzt.
Ich habe auch Freundschaften, da geben die anderen mehr als ich und umgekehrt. Wie gesagt, solange nicht dermaßen einseitig profitiert wird, geht das für mich in Ordnung. Eine Freundschaft ist doch keine Geschäftsbeziehung!