besorgte Oma

Hallo!!! Also, ich bin hier, weil ich ein massives Problem habe bzw. mein Enkel, mit dem neuen Partner seiner Mutter. Also ich persönlich habe nichts gegen ihn, er ist eigentlich ein netter Kerl und auch im großen und ganzen gut zu meiner Tochter, klar Reibereien gibt es - wie überall-.
Sie hat eine sehr toxische Ehe hinter sich und dem Ex ging es nur gut wenn es ihr schlecht ging, von daher sind wir alle jetzt froh, dass sie einen eigentlich netten Kerl hat. Sie sind jetzt beide zu ihm gezogen (600 km von uns weg)
Eigentlich, denn wir waren jetzt ein Wochenende bei ihnen und es ist nicht alles schön. Der neue Partner ist nicht gut zu meinem Enkel (mittlerweile 15). Er macht ihn ständig blöd an und gibt ihm auch Schimpfnamen, auch in meiner Gegenwart und in der Gegenwart meiner Tochter, daher möchte ich nicht wissen was los ist, wenn meine Tochter (Krankenschwester im Schichtdienst) nicht da ist.
Ich habe gemerkt, dass die beiden nicht einen Satz normal miteinander geredet haben und wenn er in der Nähe ist, zieht mein Enkel schon automatisch den Kopf ein. Er schaut auch dass er ihm möglichst aus dem Weg geht. Sie sieht das gar nicht, sie ist auch seht ausgelaugt von ihrem Beruf und der Auseinandersetzung mit ihrem Ex, da der wehr viel verdient, aber nur den Regelunterhalt in der niedrigsten Stufe bezahlt, aber auch alles Kosten was anfallen für den Jungen (Schulgeld, Klamotten, etc.) von diesem Geld bezahlen muss (einen guten Anwalt will und kann sich sich auch nicht leisten - Krankenschwesterngehalt... ein schlechter hatte es damals schon mit dem Trennungsunterhalt verbockt)
Meine Tochter hat ihren Buben schon sehr früh bekommen, wurde von uns unterstützt und hat auch anfangs bei uns gewohnt. Die "Schwiegereltern" haben sich auch um den Enkel gekümmert, aber immer versucht Einfluß darauf zu nehmen, was er zu tun und zu lassen hat, ebenso meine Tochter, weil sie ja in einem ihrer Häuser wohnten.
Dann hat sie den Vater des Kindes geheiratet. Nach aussen hin heile kleine Familie aber er war sehr schlecht für meine Tochter, hat seine Umgebung (ja auch uns) manipuliert und es so aussehen lassen als sei meine Tochter nicht fähig für ihren Sohn da zu sein, so hat sich ihre Schwiegermutter ständig eingemischt - ich habe versucht zu helfen, wenn ich gefragt wurde.
Dann gingen sie 2 Jahre nach Amerika und meine Tochter meinte ohne den Einfluß seiner Mutter würde es mit ihrem Mann besser werden, aber es wurde noch schlimmer und sie trennten sich, da war unser Enkel 10/11 Jahre.
Den neuen Partner hat sie dann eigentlich sehr schnell kennen gelernt, da der sie auffing, als es ihr schlecht ging - erst nur als Freund, dann wurde mehr daraus.
Sie ist zu ihm (in ein anderes Bundesland) gezogen und da der Enkel ja selber entscheiden durfte (hat sein Vater so entschieden) blieb der zeitweise bei uns bzw. bei den Ex- Schwiegereltern damit er auf der gleichen Schule bleiben konnte in der er schon "vor Amerika" ging. In den Ferien besuchte er seine Mutter; hier kam es wohl einmal zum Streit, weil unser Enkel den berühmten Satz sagte; ich lasse mir von dir nichts sagen- du bist nicht mein Vater. Im letzten Jahr hatte er sich dann entschieden zu seiner Mutter zu ziehen (er hängt ja auch sehr an ihr) und war ein paar Mal in den Ferien bei uns.
Da ist er einmal mit der Sprache raus gerückt, als ich merkte dass er doch sehr bedrückt war als er zurück fahren sollte. Er erzählte mir, dass er von dem neuen Partner ständig gehänselt und getrietzt wird.
Heuer im Frühjahr haben sie angefangen das Haus umzubauen, in dem auch für den Enkel ein Appartement ausgebaut werden soll), er muss beim Umbau mit helfen- meine Tochter meint aber er solle doch einmal etwas mitarbeiten, das würde ihm nicht schaden.
Ich weiß nicht wie ich ihm helfen soll, meine Tochter ist eh schon gestresst, wegen dem ganzen "Drumherum", die meint die beiden sollen sich zusammen reißen, besonders mein Enkel, es geht jetzt nicht mehr alles nach seinem Kopf.
Gestern ist es scheinbar wieder zum Streit zwischen meiner Tochter und meinem Enkel gekommen, weil er sich für 1 Stunde mit einem Freund draußen verabredet hatte, aber gut 3 Stunden weg war.
Meine Tochter hatte Spätdienst und verläßt sich natürlich auf das was ausgemacht ist. Mein Enkel will nicht "nach Hause", weil er ja nicht weiß wie es wieder ist und wie er angeredet wird, bzw. soll auch wieder beim Umbau helfen und hat (Teenager) keinen Bock da drauf.
Als Strafe wird ihm daher sein Handy und seine Spielekonsole abgenommen.....
Über die Spielkonsole hält er auch noch Kontakt mit seinen alten Freunden hier bei uns.
Ich bin hin und her gerissen, was ich tun soll. Mein Enkel sagt ich soll nichts tun ,weil es sonst nur noch schlimmer wird. Meine Tochter ist nicht mehr belastbar, bzw. blind und taub vor Liebe(?) Der neue Partner ist uneinsichtig, ich hatte am Wochenende kurz gesagt, das ist nicht schön - der meine so ist der Umgangston in einer WG (ist es aber nicht da mein Enkel noch nicht in dem Alter wäre eine WG zu beziehen). Er meinte auch er könne Respekt erwarten wenn er ihn schon aufgenommen hat.
Ich kann mich auf nichts mehr konzentrieren, weil mir die Situation nicht aus dem Kopf geht.

Oh je das ist eine ganze Menge und ich hör jetzt auf...... aber es ist einfach so verfahren. Ich weiß mir keinen Ausweg. Mit wem ich was klären kann oder soll.

Hallo,

an deiner Stelle würde ich mich da nicht allzu sehr einmischen. Ich kann dich vollkommen verstehen, es ist schwer da einfach zuzusehen. Aber andererseits kannst du in dieser Angelegenheit quasi nur verlieren, wenn du dich eben zu sehr einmischst. Es wäre nicht das erste Mal dass die Oma es gut meint, von ihren Kindern dann aber "Einmischung in die Erziehung der Kinder" vorgeworfen bekommt.

Was ich an deiner Stelle tun würde: Sei für deinen Enkel da, die Pubertät dürfte ihm sehr zu schaffen machen. Da ist es normal, dass es zu Reibereien mit den Eltern/Erwachsenen kommt. Ich finde es eigentlich auch ganz gut, dass er bei der Renovierung mithelfen soll. Dass der pubertäre Lausbub allerdings darauf keine Lust und ganz andere Dinge im Kopf hat, ist fast selbstverständlich.

Sporne ihn an, beim Renovieren des Appartements mitzuhelfen! Das ist doch eigentlich eine tolle Sache, so kann er es mitgestalten und wohnt anschließend separat von den Eltern in seinem eigenen kleinen Reich!

Ein etwas rauher Umgangston ist bei Buben in diesem Alter nicht unüblich. Oft wollen sich die Halbstarken auch verbal mit Eltern/Erwachsenen messen. Das würde ich nicht so ernst nehmen.

Falls der Mann jedoch gewalttätig ist oder deinem Enkel droht, würde ich weitere Maßnahmen ergreifen! Das ist schließlich eine komplett andere Situation!

Liebe Grüße und alles Gute,
SFX

Die Oma ist noch neu hier und hat mir eine Private Nachricht geschickt, da sie das "Antworten"-Feld noch nicht entdeckt hat. Nicht schlimm, ich kopiere ihren Text hier hinein. So können ihn alle lesen:

Es war halt auch im Frühjahr so, dass er in den "Coronaferien", in denen er lernen sollte, morgens aufstehen, frühstücken und dann gleich ab auf die Baustelle.
Klar ich hab ihm schon gesagt, es ist ja schön wenn er ein Appartement bekommt (sie haben ja oben 2 Stockwerke drauf gebaut und da muss/ soll er auch mit helfen) und auch wenn er auf der Baustelle was arbeitet, daß er ja auch dabei was lernt, etc....
Also ich versuche ihm schon immer gut zuzureden. Ich will da auch nicht dazwischen funken.
Er meinte aber auch er braucht da keinen Platz, weil er sowieso abhaut, so bald er kann, weil er die blöde Anmache ständig nicht mehr aushält. Als er letztes Mal bei uns war, war er eben so bedrückt, und als ich ihn drauf angeredet habe brach er in Tränen (!) aus......
Und wie gesagt, seit letztem Wochenende mache ich mir ständig Gedanken, wie ich helfen kann. Es ist tatsächlich so, dass der neue Partner meiner Tochter auch sehr uneinsichtig ist, er meint auch hier gilt der Grundsatz wie früher in den Familien - so lange due deine Füße unter meinen Tisch stellt..... blahbla- aber ich sehe wie der Junge leidet, weil er ja seine Mama liebt, aber mit der Art die ihr Partner hat gar nicht zurecht kommt. Der meinte in einer WG wird man halt nicht wie eine Prinzessin behandelt....
Wie gesagt, er hat ja nicht einmal ein Blatt vor den Mund genommen, als wir jetzt da waren oder wenn meine Tochter in der Nähe war. Jedes Mal wenn sie aufeinander trafen (der Bub versucht halt ihm aus dem Weg zu gehen) bekam er einen Spruch gedrückt. Darum versucht er ja sich so gut wie möglich draußen aufzuhalten oder sich mit Freunden zu treffen, damit er nicht auf ihn trifft und das ist halt so traurig.
Vielen Dank für Ihr Verständnis!

Ich verstehe die Sache nur zu gut. Es ist für Eltern wichtig, ihre Kinder auf das "echte Leben" vorzubereiten. Da wird nunmal auch nicht immer zimperlich miteinander umgegangen und es gibt klare Regeln, die es einzuhalten gilt.

Wie man sein Kind behandelt, ist auch manchmal eine echte Gratwanderung! Einerseits möchte man nicht zu streng sein, gerade wenn der Sohn/die Tochter eher von sensibler Natur ist. Andererseits ist es auch eher kontraproduktiv, sein Kind wie ein rohes Ei zu behandeln und nur mit Samthandschuhen anzufassen.

Hier gilt es, die goldene Mitte zu finden. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass der Bub vor ihm den Starken spielt, dem erwachsenen Mann nun erst recht kontra gibt und seine Kränkung gänzlich vor ihm verbirgt. Dich kennt er schon so lange und vertraut dir voll und ganz. Daher weiß er, dass er vor dir eben nich den Starken spielen muss und er erzählt dir von seinem Kummer.

Vielleicht nützt es ja etwas, wenn du mit dem Stiefvater alleine ein paar Worte wechselst. Falls du das machen magst, beachte ein paar Dinge: Versuche nicht, ihn zu belehren oder ihm etwas vorzuschreiben. Führe ein freundschaftliches Gespräch, keine Standpauke voller Vorwürfe und Anschuldigungen! Werde (auch wenn es schwerfällt) nicht emotional, sondern bleibe auf der sachlichen Ebene. Lobe ihn auch und sage ihm, was er gut macht und was du an ihm toll findest.

Liebe Grüße,
SFX

Liebe @Die Oma,

Ich möchte Dir zuerst mal ein Kompliment machen - es ist so schön und so wichtig, dass es Omas wie Dich gibt💕 !
Es ist nicht selbstverständlich, dass ein 15-jähriger Junge so ein Vertrauensverhältnis zu seiner Oma hat, wie Dein Enkel zu Dir - Du scheinst wirklich immer für ihn da zu sein.

Ich finde, dass Du die Familienproblematik sehr differenziert aus Deiner Beobachterperspektive beschreibst und versuchst, für alle Seiten Verständnis zu haben.
Für mich klingt Dein Enkel nicht nach einem sehr rebellischen, widerborstigen, pubertären Bengel.
Es scheint ihm wirklich schlecht zu gehen und in Deinen Schilderungen klingt es so, als versuche er, jeder Konfrontation und überhaupt jedem Kontakt mit dem Stiefvater aus dem Wege zu gehen.
Er klingt sehr traurig und verzweifelt. Und dass er nie und nimmer in das Appartement einziehen wird, kann ich mir vorstellen. Sobald er mit der Schule fertig ist, wird er zusehen, dass er Land gewinnt.

Ehrlich gesagt, klingt das Appartement für mich auch gar nicht so toll. Für mich klingt es nach einer eleganten Lösung, den missliebigen Stiefsohn loszuwerden, damit der neue Partner die seltene Zweisamkeit mit Deiner Tochter genießen kann. Ich finde es ehrlich gesagt frech, wenn der neue Partner sich damit brüstet, Deinen Enkel "aufgenommen" zu haben.
FALSCH - er hat sich für eine Partnerin mit Kind entschieden. Ein Kind ist kein lästiges Anhängsel, sondern ein Familienmitglied.
Allein, dass er die Konstellation als WG bezeichnet und nicht als Familie, spricht wirklich Bände!
Es ist schade, dass Deine Tochter so erschöpft und ausgebrannt ist, dass sie gar nicht mitbekommt, wie sehr der Junge leidet.

Ich habe das Gefühl, der Partner Deiner Tochter ist wird nicht bereit sein, auch nur ein Stück auf Deinen Enkel zuzugehen. Er wird froh sein, ihn loszuwerden. Entweder in das Appartement, oder sonst wohin.
Wäre Dein Enkel bereit, wieder zu Dir zu ziehen? Oder wäre ihm der Ortswechsel zurück in ein anderes Bundesland zu viel?
Ich sehe eigentlich nur die Möglichkeit, dass Du noch mal ganz in Ruhe Klartext mit Deiner Tochter redest. Unter vier Augen. Ich glaube, sie muss noch mal von einer Außenstehenden hören, wie mies sich der Junge fühlt.

Alles Gute!

PS: Bleib Du so, wie Du bist! Dein Enkel wird unendlich froh sein, Dich zu haben!

Hallo besorgte Oma, ich schließe mich den anderen Antworten an.
Für mich liest sich das so, dass Dein Enkel in den letzten Jahren enorm viel erlebt hat und das gerade so in den Jahren, wo sich Kinder erst finden und ihre Wege suchen, also quasi auf dem Weg vom Kind zum Erwachsenen. Es gab ja kaum Ruhe in seinem Lebenslauf, im Gegenteil recht große Veränderungen, mit denen ganz oft selbst Erwachsene kaum klarkommen. Diese Wechsel werden auch ihre Spuren bei Deinem Enkel hinterlassen haben. Dazu die gesamte familiäre Situation.
Das mit dem Einmischen sehe ich auch so, ganz fix kann es passieren, dass Du dann unerwünscht sein könntest ... Du hängst ganz sicher sehr dicht zwischen Baum und Borke.
Doch Dein Enkel ist wichtig und es scheint ihm alles gerade sehr an die Substanz zu gehen.
Das Verhalten des neuen Partners finde ich total daneben und zerstörerisch für den Jungen. Selbst wenn er in der Pubertät ist oder oft die Ohren einklappt, so geht es trotzdem nicht. Dieses Beschimpfe und Runtergemache richten großen Schaden an, die Deinen Enkel fürs ganze weitere Leben kennzeichnen können, denn wenn er immer wieder so gepiesackt wird und keiner ist für ihn da ... Du ja, aber Du bist 600 km weit weg.
Achtung vor dem Beruf Deiner Tochter habe ich, kann auch verstehen, dass sie an Grenzen kommt, doch das darf niemals, wirklich niemals dazu führen, wie es jetzt gerade zwischen dem Partner und ihrem Kinde ist. Wenn der Junge Abmachungen nicht einhält, ist nicht ok, dann muss man aber andere Wege finden. Was da läuft ist nicht gesund.
Ich würde auch mit der Tochter reden, wie es dann ausgeht, keiner weiß es gerade ...
Ich wünsche Dir Kraft und Mut, dies zu tun, schon im Sinne für Deinen Enkel.

Nicht dein Ding oder hast du den Mann für sie ausgesucht?
Wenn dein Enkel 18 ist entscheidet er selbst, und deine Tochter hat sich ja für den Mann entschieden.
Was willst du da tun, geht nie gut wenn sich Mütter oder Schwiegermütter ins Leben ihrer Kinder einmischen.
Was ist mit dem Vater deinem Mann, was sagt der dazu?
Oder gibst den nicht und dir ist langweilig:

Solches einmischen sind oft wirkliche Grenzüberschreitungen, die die Erziehungshoheit der Eltern untergraben.