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Berufskolleg - Richtung interessiert mich nicht, Mutter versteht mich nicht

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Gast

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Hallo, ihr Lieben. Ich bin 18 Jahre und besuche zurzeit ein Kaufmännisches Berufskolleg, wo ich die Fachhochschulreife erwerben wollte. Ich habe relativ schnell gemerkt, dass die Richtung Wirtschaft und Verwaltung nichts für mich ist. Seit Monaten quäle ich mich richtig, in der Schule anzutanzen und wenn ich dort bin, mache ich auch nichts, als dort rumzusitzen, vor mich hinzuträumen und, und, und... Ich höre den Lehrern gar nicht mehr zu. Selbst einem Lehrer ist aufgefallen, dass ich mich innerlich schon längst von der Schule verabschiedet habe. Für mich steht einfach zu 100% fest, dass ich in meinem späteren Beruf nichts Kaufmännisches machen möchte. Meine Mutter weiß das, aber sie will nicht, dass ich die Schule abbreche und mich beim Arbeitsamt als suchend melde, dabei würde sie noch weiter Kindergeld bekommen. Sie sagt, ich soll etwas Festes in der Hand haben, bevor ich die Schule abbreche. Aber ich weiß bisher nicht, als was ich eine Ausbildung machen könnte und das werde ich niemals herausfinden, wenn ich weiter auf der Schule bleibe. Die Schule genehmigt mir höchstens eine Woche Praktikum und das dann aber nur im kaufmännischen Bereich. Ich muss aber mehr Praktika absolvieren, auch für länger als eine Woche, um den passenden Beruf für mich zu finden. Ich sagte ihr, dass ich mich nächste Woche abmelden will, wo ich diese Woche komplett gefehlt habe, weil es mich richtig belastet, dort aufzutauchen. Sie hat angefangen, mich anzuschreien und dass ich das nicht tun sollte. Ich solle mich erst um eine andere Schule oder um ein Praktikum bemühen... Sie versteht mich einfach nicht. Versteht mich denn einer von euch? Ich bitte um eure Hilfe. Ich kriege schon langsam Depressionen wegen der Belastung der Schule. Es hat doch keinen Sinn, dass ich morgens dort bin. Da könnte ich auch irgendwo ein Praktikum machen und hätte mehr von. ;(
 
So sehr ich Dich verstehe: deine Mutter hat Recht. Abbrechen ohne sich um eine andere Zusage gekümmert zu haben ist der erste Schritt in die knietiefe Sch* Egal wo Du nachher ankommst, man bewirbt sich immer wesentlich schlechter wenn man "derzeit gar nichts" macht.

Und ich würde ehrlich gesagt noch nicht mal ein Praktikum als vollwertig akzeptieren. 2,3,4 Wochen? Das ist gar nichts. Du wirst im Leben noch so einigen Kram durchhalten müssen, mit Pech jahrelang, dies ist die Chance es zu lernen.

Es gibt vieles was Du auch langfristig in die Spur bringen könntest. Wehrdienst, Freiwilligendienst, eine Lehrstelle suchen. Was genau spricht denn dagegen, das erst in trockene Tücher zu bringen und DANN dieses Kolleg abzubrechen? Am besten nach einem abgeschlossenen Schuljahr? Du wirst kein gutes Argument dagegen finden, mein Freund.

Du hast Recht, es bringt nichts da weiterzumachen wo Du keine Zukunft siehst, aber es ist nur recht und billig sich erst um was anderes zu kümmern. Schon was vor in den Osterferien? Freiwilliges Praktikum? Oder für 1-2 Jahre auf ein Marineschiff? Ausbildungsbetriebe der Kammern durchforsten?

MACH ERST WAS ANDERES KLAR und für die Zwischenzeit ausserdem einen Job suchen, DANN kannst Du abbrechen. Nicht für Mutti, sondern für Dich selbst. Ich habe Löcher im Lebenslauf, noch nicht mal willentlich herbeigeführt, und die verfolgen mich wie die Pest durch jedes Vorstellungsgespräch. Glaub mir, das willst Du nicht.
 
also ich verstehe deine mutter schon.

wenn man immer dann, wenn etwas keinen spass macht, abbricht, wird man nie eine schul- oder berufsausbildung zuende bringen und immer wieder zu hause rumgammeln. damit sammeln sich dann luecken im lebenslauf - aber sowas will kein arbeitgeber einstellen.

deshalb sollte man immer eine sache so lange machen, bis man etwas besseres gefunden hat.

also: wenn du einen ausbildungsplatz gefunden hast und dein neuer arbeitgeber nichts dagegen hat, wenn du die schule abbrichst, ja dann brich sie halt ab.

aber bis dahin ist die schule dein job, und du solltest so viel wie moeglich versuchen dort zu lernen! auch wenns grade mal keinen spass macht. arbeit macht halt nicht immer spass - da muss man durch!


und es ist nun wirklich nicht die regel, dass man seinen zukuenftigen job nur durch praktika finden kann. warst du zB schon bei der berufsberatung der arbeitsagentur?


weisst du, deine mutter fuerchtet wahrscheinlich, dass du den elan, den du derzeit in der schule zeigst (naemlich gar keinen) dann nach der abgebrochenen schule auch zuhause zeigen wuerdest. und damit findest du nie eine ausbildungsstelle, einen job oder auch nur ein praktikum! dann haengst du die naechsten eineinhalb jahre zuhause rum (ist ja nun nicht selbstverstaendlich, dass du fuer august 2013 noch einen ausbildungsplatz findest), aber wenn du erstmal eineinhalb jahre zuhause rumgegammelt hat, will dich kein betrieb mehr.

also: das muss andersrum laufen! jetzt musst du erstmal elan zeigen! hole dir einen termin bei der berufsberatung, schreibe schon mal deinen lebenslauf, schreibe bewerbungen fuer ausbildungsplaetze und fuer praktika, mit anderen worten: werde aktiv! statt in der schule nur abzuhaengen und nicht mehr zuzuhoeren...

wenn du dann damit erfolg hast, dann wirst du auch nicht mehr zur schule muessen. da hat auch deine mutter ja nichts dagegen: du sollst erst etwas neues haben, bevor du die schule abbrichst. aber wenn du was neues hast, ist ja alles in butter.

nach dem, was du schreibst, reicht es ihr ja auch, wenn du ein praktikum hast (du sollst dich erst um eine neue schule oder ein praktikum bemuehen, sagte sie nach deinen worten). also such dir ggf. auch praktika. und mach dir keine sorgen, dass die schule das nicht akzeptiert - wenn du laengerfristige praktika findest, dann gehst du halt nicht mehr zur schule, was sollen die da schon machen (ok, da koennte es ein schulpflichtproblem geben, je nach bundesland, aber ich glaube nicht, dass man dich nicht beurlauben wuerde, wenn du praktika machst).


also, das problem ist einfach die reihenfolge: nicht jetzt erstmal aufgeben, wegen null bock, und dann irgendwann vielleicht mal versuchen, was neues zu finden, sondern andersrum: wenn das, was du jetzt tust, nichts fuer dich ist, dann arbeite daran, was besseres zu finden, und dann erst hoere mit dem bisherigen (schule) auf!


sieh es mal so: es koennte sein, dass du einen ausbildungsplatz nicht zu august 2013 findest, sondern erst zu august 2014. fuer 2013 ist es naemlich schon arg spaet!

das heisst also, bis die arbeit anfaengt, hast du noch eineinhalb jahre! das reicht, um bis dahin deine fh-reife zu machen! also schmeiss die zeit doch nicht weg, sondern mach in der zeit deine fh-reife! die kann dir noch nuetzlich sein, auch wenn du nie im bereich wirtschaft und verwaltung arbeiten willst.

und wenn du dann doch einen ausbildungsplatz ab august 2013 findest: wunderbar. dann brichst du halt die schule ab. aber eben erst dann. denn noch weisst du ja nicht, ob das klappt. und deshalb solltest du auch nicht in der schule rumgammeln, sondern deinen lehrern zuhoeren, mitarbeiten und lernen!
 
Arbeitsamt ist keine Lösung. Dort werden sie dich so schnell wie möglich in einen schlecht bezahlten Job vermitteln wollen. Verständlich, dass du einen Durchhänger hast, weil du nun festgestellt hast, dass das Kaufmännische dir nicht liegt. Du kannst in deinem Leben so viel mit dem Kaufmännischen anfangen, nur siehst du es jetzt noch nicht. Eine meiner Freundinnen lernte Buchhalterin und wechselte ins Controlling. Nun reist sie für das Unternehmen durch die ganze Welt und es gefällt ihr so sehr. Deine Mutter sorgt sich um deine berufliche Zukunft, verständlich. Sie will nur das Beste für dich. Eine berufliche Basis schaffen mit dem Abschluss ist für sie ein vorrangiger Wunsch, und diese nur für dich und um dich. Sie gibt dir aber auch die Wahl, unter der Voraussetzung, dass du etwas Neues hast, bevor du das Berufskolleg beendest. Das finde ich sehr fair. Ich kann nachvollziehen, wie sich deine Mutter fühlt - machtlos und versagt. Deine Gefühle kann ich ebenfalls nachvollziehen. In meiner Ausbildung hatte ich auch mal so einen Hänger. Hätte gerne alles hingeworfen, doch ich tat es nicht. Und heute bin ich froh darüber, dass ich es durchgezogen habe. Im Berufskolleg hast du 14 Wochen Ferien und im Job höchstens 6. Dazu musst du 8 bis 9 Stunden im Job malochen und bekommst nur wenig Geld, und bist vielleicht voll angefressen. Ein Praktikum bringt meist kein bis wenig Geld für viel Aufwand. Mache Dir mal konkrete Gedanken über die Zukunft Berufskolleg, Praktikum und Arbeitsamt. Mh, ich würde das Berufskolleg durchziehen, Du musst es ja nicht mit Bravour bestehen. Dann hättest du einen Abschluss, auf dem du aufbauen kannst. Viel Erfolg und Glück Dir!

P.S.: Ich wusste auch nie, was ich werden wollte. Meine Ausbildung war Bürokauffrau, danach Handelsfachwirtin, dann Wirtin, selbständig und ein weiteres Unternehmen gegründet und anschließend eine Weiterbildung im Personalsektor. Hauptberuf: Mutter zweier Söhne.😉
 
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Hallo,

Ich sehe das anders als meine drei Vorschreiber:

Indem man seine Zeit in einer Schule absitzt (und damit verschwendet), wo man etwas lernen soll, das einen nicht im Geringsten interessiert, findet man nicht heraus, was einem wirklich liegt. Das geht nur durch Informieren, Reinschnuppern und Ausprobieren:
– Einen Termin für eine Berufsberatung geben lassen (Arbeitsagentur);
– Sich über die verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten (schulische Ausbildung, Lehre,...) informieren;
– Sich über die jene Ausbildungsberufe informieren, die man zumindest nicht auf den ersten Blick ausschließt;
– Schauen, welche Unternehmen es gibt (z.B. in Wohnortnähe oder bei Umzugswunsch dort, wo man hinziehen möchte) und was man dort lernen kann;
– Bei in Frage kommenden Unternehmen anrufen oder per E-mail nachfragen, ob die Möglichkeit besteht, dort ein Praktikum zu machen.

Sollte man das Gefühl haben, trotz allem noch keine Entscheidung treffen zu können, gibt es (zumindest in Deutschland) folgende Möglichkeiten:
– Freiwilliges Soziales Jahr (viele Möglichkeiten: Arbeit mit Kindern, mit alten Menschen, mit Behinderten, in der Krankenpflege,...), mögliche Dauer 6-18 Monate;
– Freiwilliges Ökologisches Jahr (Arbeit mit Tieren oder Pflanzen, Umweltschutz,...) mögliche Dauer s.o.;
– Bundesfreiwilligendienst (Einsatzgebiete siehe Soziales Jahr);
– Freiwilliger Wehrdienst (Bundeswehr).
Man erhält jeweils eine Aufwandsentschädigung/ Taschengeld sowie eine Unterkunft oder einen Mietzuschuß o.Ä.
Bei Interesse einfach eine Suchmaschine bemühen!

Viele Grüße,
Freigeist
 
Hallo,

Ich sehe das anders als meine drei Vorschreiber:

Indem man seine Zeit in einer Schule absitzt (und damit verschwendet), wo man etwas lernen soll, das einen nicht im Geringsten interessiert, findet man nicht heraus, was einem wirklich liegt. Das geht nur durch Informieren, Reinschnuppern und Ausprobieren:
– Einen Termin für eine Berufsberatung geben lassen (Arbeitsagentur);
– Sich über die verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten (schulische Ausbildung, Lehre,...) informieren;
– Sich über die jene Ausbildungsberufe informieren, die man zumindest nicht auf den ersten Blick ausschließt;
– Schauen, welche Unternehmen es gibt (z.B. in Wohnortnähe oder bei Umzugswunsch dort, wo man hinziehen möchte) und was man dort lernen kann;
– Bei in Frage kommenden Unternehmen anrufen oder per E-mail nachfragen, ob die Möglichkeit besteht, dort ein Praktikum zu machen.
ich glaube nicht, dass einer deiner drei vorschreiber (ich bin einer davon) oder die mutter des threaderstellers irgendetwas dagegen haette, wenn der threadersteller in dieser weise (berufsberatung, sich informieren,...) AKTIV wuerde.

der punkt ist ja nur, dass diese aktivitaet einsetzen (und am besten auch zum erfolg fuehren) sollte, BEVOR die schule einfach so verlassen wird.

so sagte ja auch die (hoffentlich richtig zitierte) mutter des threaderstellers, er solle sich ERSTmal um eine neue schule oder ein praktikum BEMUEHEN.

diese (auch von dir vorgeschlagenen) bemuehungen vermisst sie offenbar bisher.

Sollte man das Gefühl haben, trotz allem noch keine Entscheidung treffen zu können, gibt es (zumindest in Deutschland) folgende Möglichkeiten:
– Freiwilliges Soziales Jahr (viele Möglichkeiten: Arbeit mit Kindern, mit alten Menschen, mit Behinderten, in der Krankenpflege,...), mögliche Dauer 6-18 Monate;
– Freiwilliges Ökologisches Jahr (Arbeit mit Tieren oder Pflanzen, Umweltschutz,...) mögliche Dauer s.o.;
– Bundesfreiwilligendienst (Einsatzgebiete siehe Soziales Jahr);
– Freiwilliger Wehrdienst (Bundeswehr).
Man erhält jeweils eine Aufwandsentschädigung/ Taschengeld sowie eine Unterkunft oder einen Mietzuschuß o.Ä.
Bei Interesse einfach eine Suchmaschine bemühen!
ich fuerchte, dass solche warteschleifen einem letztendlich bei der berufsfindung auch nicht weiterhelfen. irgendwann ist das jahr rum, aber man ist genauso schlau wie vorher. es nutzt nichts, eine entscheidung auf die lange bank zu schieben, wenn man auch in der zukunft nicht an mehr informationen kommt, als man auch jetzt schon einholen koennte.

eine ausnahme mag es sein, wenn man zB einen beruf im sozialen bereich anstrebt oder in erwaegung zieht und diesen dann zB im rahmen eines freiwilligen sozialen jahres kennen lernt.
 
ich fuerchte, dass solche warteschleifen einem letztendlich bei der berufsfindung auch nicht weiterhelfen. irgendwann ist das jahr rum, aber man ist genauso schlau wie vorher. es nutzt nichts, eine entscheidung auf die lange bank zu schieben, wenn man auch in der zukunft nicht an mehr informationen kommt, als man auch jetzt schon einholen koennte.

eine ausnahme mag es sein, wenn man zB einen beruf im sozialen bereich anstrebt oder in erwaegung zieht und diesen dann zB im rahmen eines freiwilligen sozialen jahres kennen lernt.

Bei einem Sozialen Jahr oder Bundesfreiwilligendienst handelt es sich nicht um eine Warteschleife, sondern um eine Möglichkeit, sich nützlich zu machen, einen sozialen Beruf kennenzulernen, persönlich zu reifen und Abstand zu seinem bisherigen Leben zu gewinnen. Viele der Erfahrungen, die man in diesem Jahr macht, nutzen einem auch dann, wenn man nachher keinen sozialen Beruf erlernen möchte!
(Ich habe selber für einige Zeit als Krankenpflegehelferin gearbeitet.)

Und derart wichtige Entscheidungen sollten zwar nicht auf die lange Bank geschoben werden, jedoch sehr gut überdacht sein. Letzteres ist nur möglich, wenn der Druck nicht zu groß ist.

Viele Grüße,
Freigeist
 

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