Gut, dann will ich mal den Reigen des Beamtenmmikados unterbrechen.
Es wird ja viel über die Beamten und deren Pension, die sie nach dem Ausscheiden aus dem Dienst erhalten gelästert.
Fakt ist, die Beamten belasten nicht die Rentenversicherung.
Fakt ist, die Dienstherren, also Bund, Länder, Kommunen leisten keine Arbeitgeberbeiträge für Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung,etc.
Ich habe dies mal hochgerechnet. Wenn ich nach 47 Jahren Dienstzeit meine Pension bekomme, ist dies insgesamt weniger für die 15 Jahre Lebenszeit die man eventuell noch hat, als der Dienstherr an Arbeitgeberbeiträgen in den 47 Jahren eingespart hat. Die Beamten sind somit eigentlich für den Dienstherren billigere Arbeitskräfte als Angestellte. Und übrigens, die Pension ist nicht netto. Die wird nach der Steuerklasse versteuert und der Beamte darf weiterhin seine private KV bezahlen, denn in die gesetzliche KV kann er ja nicht.
Gutes Beispiel. Vor einigen Jahren war Offenbach am Rand der Pleite. Was hat Offenbach gemacht? Die meisten Angestellten wurden verbeamtet.
Noch Fragen?
Interessanter Beitrag
Tatsächlich ist es so, dass der Beamtenstatus keine Erfindung des Staates ist um seinen Mitarbeitern Gutes zu tun. Vielmehr hat der Staat ein Dienstverhältnis geschaffen, welches ihm (dem Staat) sehr dienlich ist.
- Beamte werden nach Gesetz bezahlt. Damit können
Beamte im Prinzip nach Willkür bezahlt werden. Es gibt keinen Vertrag auf den sie sich berufen können. Das merkt man oft wenn Beamte und Tarifbeschäftige im öffentlichen Dienst nebeneinander arbeiten. Müssen beide höherwertige Tätigkeiten, bekommt der Tarifbeschäftigte sofort mehr Geld, der Beamte muss abwarten bis der Haushalts beschlossen wurde. Bei finanziellen Engpässen kann der Staat Beamten auch langfristig Beförderungen verweigern.
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Beamte dürfen nicht streiken. Sie haben damit keine Möglichkeit sich gegen ihren Arbeitgeber zu wehren. Die stets betonte gute Versorgung des Beamten ist eine gegenseitige Sache. Auch der Beamte MUSS um jeden Preis arbeiten. Es gab bereits Fälle, in denen Verwaltungsbeamte eingesetzt wurden um Müll zu entsorgen weil Müllmänner streikten. Im Prinzip kann der Staat mit seinen Beamten alles machen.
- Die Pensionen sind zwar gut, aber in der Gesamtsumme gelten
Beamte oft als "billigere Lösung" im Vergleich zu Angestellten oder zumindest sind sie im Durchschnitt nicht teurer. Das klingt komisch wenn man sich die gute Versorgung ansieht, aber man muss fair vergleichen. Für einen Tarifbeschäftigten muss der Staat 45+X Jahre in eine Rentenkasse einzahlen. Er darf keine Beförderungen aufschieben, muss jede ausgehandelte Tariferhöhung zahlen, Streikzeiten überbrücken, hat eine Arbeitskraft die Stand heute 2 Stunden weniger in der Woche arbeitet und und und. Bei durchschnittlichem Lebenslauf ist Beamte ähnlich teuer bis eher günstiger als ein vergleichbarer Angestellter.
- In den Kommunen herrscht grds. ein niedriges Gehaltsniveau. Zum Beispiel erhalten Verwaltungsangestellte nach der Ausbildung i.d.R. EG 5, Verwaltungsbeamte im mittleren Dienst A 6 und im gehobenen Dienst A 9, die Aufstiegschancen sind ungewiss und unflexibel. Egal wie gut jemand ist, er kann nur über X Jahre und immer schrittchenweise befördert werden. Böse Stimmen sagen: Kannst du nix gehst du in den öffentlichen Dienst. Kannst du was, dann nicht. Tatsächlich hat der öffentliche Dienst längst Probleme überhaupt geeigneten Nachwuchs zu finden.
Mir persönlich macht meine private Krankenkasse etwas Angst. Wie du richtig schreibst bearhunter, muss ich die später von meiner Pension bezahlen genau wie ich sie heute von meinem Netto-Einkommen bezahle.
Heute habe ich aber zum einen mehr Einkommen und zum anderen fürchte ich, dass sich die PKV Beiträge weiter erheblich steigern werden. Bei einer Beitragssteigerung von 4% müsste ich beim Eintritt in meine Pension um die 950 € (!) monatlich (!) zahlen.