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Bachelorarbeit

  • Starter*in Starter*in Fühle mich so am Ende
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Fühle mich so am Ende

Gast
Hi erst einmal,
ich denke ich muss mir jetzt einfach mal etwas von der Seele schreiben. Ich hoffe es findet sich auch jemand dem es genauso geht. Ich stehe jetzt kurz vor der Bachelorarbeit. Ich bin im 10. Fachsemester. Ich studiere einen sogenannten Kombi-Bachelor. Im erstfach BWL, im Zweitfach Soziologie. Ich habe sehr spät noch einmal mein Zweitfach gewechselt, weswegen ich auch schon in einem hohen Fachsemester bin. Ich habe noch Zeit ( 1 1/2 Monate ) um meine Bachelorarbeit anzumelden. Danach werde ich Zwangsgeext. Ich habe auch eine Thema und schon eine Gliederung. das Expose ist noch in arbeit, welches ich aber diese woche zu meiner Betreuerin schicken werde. Dann will ich mich ungefähr in einem Monat anmelden (spätestens). Das hört sich jetzt erst einmal einigermaßen ok an, aber es treten immer wieder neue Probleme auf, da ich keine richtige Methodik zur Verfügung habe. Ich schreibe etwas im Entrepreneurial Marketing.
Lange Rede kurzer Sinn, ich weiß, dass ich es schaffen kann, ABER: Ich fühle mich jetzt schon so unglaublich ausgelaugt. Ich habe bzw. mache mir ständig Druck. Am liebsten will ich alles hinschmeißen. Wenn ich ehrlich bin ist studieren das schlimmste, was ich jemals gemacht habe. Überall wird mir versucht einzureden, dass man ohne Studium nichts mehr Wert ist. Jetzt habe ich ein BWL -Studium, fast abgeschlossen und ich fühle mich einfach nur zum kotzen.
Ich habe unglaubliche Angst vor dieser Prüfung. Ich habe noch nicht einmal mehr den Anspruch sie gut zu machen. Ich will sie nur bestehen. Aber sogar davor habe ich Angst, nämlich das ich sie nicht bestehe. Das hört sich alles ziemlich irrational an, ich weiß, aber ich kriege einfach nicht diesen Gedanken aus den Kopf, dass ich sie eventuell nicht bestehe.

Einen kurzen Hinweis möchte ich geben, warum ich dieses Studium angefangen habe.
Ich habe ein Studium angefangen, um aus einen gewissen Teufelskreis herauszukommen. Wir waren (als ich klein war) sehr arm. Teilweise hatten wir damals mehrere Tage kaum zu essen. Ich komme aus der ,,Unterschicht". Früher dachte ich ein Studium ist das einzig sinnvolle um diesen Kreis zu durchbrechen. Mittlerweilen glaube ich, dass eine fundierte Ausbildung es auch getan hätte. Ich habe BWL unter anderem auch gewählt, da ich Interesse an Wirtschaft hatte und weil dieser Studiengang in vielen Bereichen einsetzbar ist. Hochmotiviert bin ich an dieses Studium gegangen und was ist in meinen ersten Vorlesungen passiert? Der Prof hat sich vorne hingesetzt und hat sein Skript VORGELESEN!!! Das werde ich nie vergessen! Meine ganze Motivation war fast schon am Anfang weg. In Zeiten von Wirtschaftskrisen, Massenentlassungen und anderen negativen Sachen kann ein Prof nicht mal anhand von Beispielen Probleme erläutern und einfach mal sagen: SOlche Probleme müssen wir lösen!, nein, es wird sich hingesetzt und das Skript vorgelesen, dass wir dann am Ende auch schön auswendig lernen mussten, um die Klausur zu bestehen. So zog sich das das ganze Studium hin. Der einzige Lichtblick war, als ich dann von VWL im 8 Semester zur Soziologie wechselte (Zweitfach). Der Lehrstuhl (BWL), wo ich jetzt schreibe ist dabei noch einer der wenigen, welcher wirklich Interesse weckt und wo ich das erste und einzige mal eine Anwendungssache tätigen musste. Diese habe ich auch gut abgeschlossen. In BWL hatte ich nur wenige gute Noten. Es herrschte ständig nur Druck und sogenanntes Bulemielernen war in der Klausurzeit an der Tagesordnung. Ein Grund warum ich auch solange dabei bin ist, dass wir keinen regulären Nachschreibetermin hatten. Ist man durch eine Klausur durchgefallen, konnte man erst in der Klausurzeit des nächsten Semesters nachschreiben. Ich bin nie durch alle Klausuren durchgekomme (auf anhieb) und wenn ich durchgekommen bin, dann oft ( nicht immer ) mit 3. So hat sich das alles hingezogen, da man wirklich nicht mehr als 4-5 BWL-Klausuren schreiben konnte ohne durchzufallen (Wir hatten fast ausschließlich Doppelklausuren, 2 Semester in einer Klausur)
Die letzten zwei Semster konnte ich nicht mal die Klausurnoten einsehen ohen mir vorher einen ordentlich zu kippen. Im Rausch hätte ich jedes ,,durchgefallen" einfach besser ertragen können. Im Moment sitze ich schon wieder hier und habe mir das zweite Glas Wein eingeschenkt.
Ich bin hier weil ich merke, dass es einfach mal gut tut seine Sorgen herausschreiben zu können, auch vielleicht einmal jemanden zu erreichen, der meine Situation versteht.
Ich werde durchhalten, ich weiß es und bis zum Schluss werde ich erbittert kämpfen. Nur manchmal sagt der innere Schweinehund einfach ziemlich laut und deutlic:,,Brich ab. Es bringt doch alles sowieso nichts."
Alleine dadurch das ich hier schreiben kann ist es schon ein Stück weit besser.
Sorry für dieses ganze Durcheinander. Trinke halt Wien nebenbei.
Hoffe es geht euch besser!!!
 

Hallo Fühle mich so am Ende,

schau mal hier: Bachelorarbeit. Dort wirst du bestimmt fündig! :-)

Hi,

dieses "Zuviel" was du fühlst, ist in der Bachelorphase scheinbar normal. Während meines Studiums hatte ich das auch und auch viele meiner Kommillitonen blieben nicht verschont. Und ganz ehrlich: Die Bachelorarbeit war für mich die schlimmste Zeit meines Leben. Ich habe mich ständig überfordert gefühlt. Antriebslos und verzweifelt.. Manchmal am Rande des Wahnsinns. Was mir geholfen hat, waren die Gespräche mit Leidensgenossenn. Viele hatten die selben Probleme.

Du hast einen guten Anfang gemacht. Die Gliederung hast du ja schon. An dieser kannst du dich orientieren, was deine nächsten Schritte sein sollen. Aber beachte, dass du wahrscheinlich noch den ein oder anderen Punkt ergänzt oder wegfallen lässt, den die Bachelorarbeit ist ein Prozess. Dein Betreuer wird dir auch mit Rat und Tat zur Seite stehen, wenn du Probleme haben solltest.

Recherchiere in Bibliotheken (eigene und andere Hochschulbibliotheken; Spezialbibliotheken mit entsprechenden Themenbereich; der Karlsruher Virtuelle Katalog [KVK] ist sehr hilfreich; Aufsatzdatenbanken wie JADE und BASE, Literaturverzeichnisse aus anderen Büchern; und und und ...) und mach ein Literaturverzeichnis oder eine Liste. Diese arbeitest du dann nach "Wichtigkeit" ab. Achte drauf nicht zuviel Literatur zu verwenden, du schaffst nur eine bestimmte Anzahl in der Bearbeitungsphase. Schreib dir wichtige Kerngedanken und IDeen unter die jeweiligen Gliederungspunkt. Nach und nach erarbeitest du dir so den Inhalt deiner Arbeit. Scheue dich nicht, dich an Fachleute zu wenden. Diese können dir auch bei Verständnisproblemen und Unklarheiten helfen. Nimm dir für die Ausformulierung genügend Zeit. Ich weiß nicht, wie schnell du schreibst, aber ich hatte Tage da hab ich nur ne halbe Seite Text geschafft und manchmal habe ich die Arbeit liegen lassen, um einen klaren Kopf zu bekommen. Rechne noch etwa eine Woche für die Korrekturleser ein und für das letzte überarbeiten. Die Formatierung würde ich so ziemmlich als letztes machen. Da kann sich schnell mal was verschieben. Und das Wichtigste: Speichern und ne Sicherheitskopie machen. Am besten auf einen USB-Stick. Man weiß ja nie. Ich konnte gar nicht mehr zählen wie oft World rumgezickt hat.
 
Auch wenn es jetzt etwas spät kommt, aber danke für das gute Zureden vom Gastbeitrag. Habe die Arbeit fertig gestellt und ich muss auch sagen, dass es mit die besch*ssenste Zeit in meinem Leben war. Ich wurde über Wochen hinweg depressiv. Aber ständig habe ich im warsten Sinne des Wortes den A**** aufgerissen, habe mich ständig versucht zu motivieren und habe in der Zeit verdammt viel Alkohol getrunken (So gut wie jeden Abend 3-4 Gläser Wein).
Was soll ich sagen; ich habe es geschafft und das sogar recht zufriedenstellend (Note Abschlussarbeit: 2,3). Für alle die in der gleichen Position sind beziehungsweise in diese Position kommen: es geht vorbei. Egal wie es scheint, es gibt ein Ende. Hintern zusammenkneifen und durch, anders geht es nicht.
Für jeden der in diese Situation kommt wünsche ich alles Gute.
 

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