Hallo Sofiechen,
ich würde Dir empfehlen, Dich mehr auf Deine privaten Kontakte zu fokussieren.
Vielleicht mag es sein, dass Du Deine Kollegen als ganz nett empfindest, aber ich habe eher das Gefühl, dass Deine Kollegen mit Vorsicht zu genießen sind.
Nach vorne hin geben sich viele kumpelhaft und verständnisvoll und hintenrum geht dann das große Tratschkonzert um.
Ich kenne sowas aus eigener Erfahrung, als ich damals noch Azubi war und es hatte mich auch über die Ausbildungszeit hinweg verfolgt. Daraus habe ich die Lehre gezogen:
"Traue KEINEM Kollegen! Vorgesetzten schon mal gar nicht!"
Selbst in Momenten, wo man eigentlich gemeinsam feiert und gemeinsam lacht, muss man seine Naivität unter Kontrolle behalten.
Kollegen sind üblicherweise auf ihren eigenen Vorteil bedacht und hauen überwiegend Neulinge und Schwächere in die Pfanne, um selbst gut darzustehen.
Sieh Dich auch vor, wenn der eine oder andere Kollege versucht, irgendwelche Ausbildungsinitiationsriten an Dir auszutesten, wie z.B. dass Dich jemand bittet, einen Luftleiter zu besorgen oder die Spannungsabfälle zu entsorgen, etc.
Die Kollegen kriegen sich nicht mehr ein vor lachen, aber der Azubi hat den Schaden in Form eines angeknacksten Rufs, so dass er sowohl von Kollegen als auch von Vorgesetzten nicht mehr ernst genommen wird.
Und auch Jahre später, wenn der damalige Azubi als Ausgelernter das Lager betritt, erinnern sich der dortigen Mitarbeiter immer noch daran, dass er sich damals hat reinlegen lassen: "Ach, das ist doch der Henny, der damals nach den Gegengewichten für die Wasserwaage gefragt hatte."
Ich war damals sogar eher in der Situation, wo Kollegen sogar auf mich eingeredet haben, dass ich doch zur Schichtfeier kommen sollte. Tendenziell wollte ich schon nicht mehr an Schichtfeiern teilnehmen, insbesondere wenn der Schichtvorgesetzte noch anwesend war, zu dem ich eh schon ein gestörtes Verhältnis hatte. Und auch sonst war die Arbeitsatmosphäre und das Verhältnis unter Kollegen nicht mehr dementsprechend, als dass man sich dazu noch hätte privat treffen müssen. Natürlich betraf das nicht alle Kollegen. Aber darauf, einzelnen Kollegen zuzuprosten, die einen andere Zeit in die Pfanne gehauen haben und sich dann auf so ner Feier gegenseitig Kollegialität in die Tasche zu heucheln, hätte ich auch getrost verzichten können.
Von daher war ich eher froh, nicht zu jeder Schichtfeier hinzumüssen und habe in der Zeit lieber ne Zusatzschicht angenommen, um eben auch ne passende Ausrede zu haben, nicht zur Feier zu können.
Also es geht auch andersherum.