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Ausländischer Name

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Lieber TE,

ich finde es grundsätzlich toll, dass du dir über solche Sachen Gedanken machst und nicht nur ohne nachzudenken den Job erledigst. Die Realität in der Arbeitswelt hat mit Gerechtigkeit oder Fairness jedoch wenig zu tun. Wenn deine Chefin einen Bewerber nicht möchte, kann sie sich im Zweifelsfall einen beliebigen anderen Vorwand ausdenken und würde nach wie vor ihren Willen durchsetzen können. Wenn du es wirklich auf eine Konfrontation ankommen lassen möchtest, hast du praktisch keine Aussicht auf Erfolg aber ein großes Risiko für dich persönlich.

In der heutigen Zeit ist ein vernünftiger Job einfach zu wertvoll, als dass ich ihn für einen fremden Menschen riskieren würde. Moralische Bedenken schön und gut, aber Moral bezahlt nicht meine Miete.
 
B

bekk

Gast
Es ist schlicht und ergreifend dumm und geschwaetzig, wenn ein Personaler sich auch nur zu irgendeiner Person aeussert, warum er diese Person einstellen will und jene nicht. Wenn er die Entscheidung treffen muss, trifft er sie nach den Kriterien, die ihm wichtig sind. Er muss und braucht sie niemandem, weder dem Bewerber noch einem Untergebenen, begruenden. Das sind Grundsaetze, die nach der derzeitigen Gesetzeslage der Klagezulassung fuer Betroffene wegen Diskriminierung, jeder Personaler unbedingt im Kopf haben sollte.

Eine fragwuerdige Personalentscheidung muss nicht immer nur rassisch begruendet sein. Es gibt unzaehlige Kriterien, nach denen immer schon und in Zukunft auch immer wieder bevorzugt eingestellt oder abgelehnt wird. Z.B. Dicke, "Haessliche" oder Menschen mit unangenehmer Stimme muessen auch mehr Bewerbungen schreiben als andere, um einen Job zu bekommen. So wussten wir immer schon bevor sich unser Chef fuer eine neue weibliche Mitarbeiterin entschieden hat, welche es denn werden wuerde. Die Huebscheste - und wenn da hunderte anderer weitaus bessere Referenzen hatten. Man soll sich doch nichts vormachen, dass immer der Qualifizierteste den Job bekommt.

Ich wohne im Ausland und auch mit meinem deutschen Namen hat es etwas gedauert, den passenden Job zu bekommen. Ich sehe das nicht so eng, geht man doch davon aus, dass man mit den eigenen Landsleuten mentalitaetsmaessig am besten klar kommt. Ich gestehe einem Arbeitgeber auch zu, Vorurteile gegen mich als Deutsche zu haben und mich deswegen nicht einzustellen. Das ist kein deutsches oder europaeisches Phaenomen, sondern international: Einheimische (einheimisch klingende Namen) werden oft bevorzugt - zugegeben oder auch nicht.
 

Jusehr

Sehr aktives Mitglied
Was ich nicht verstehe: warum lädt man jemanden, der einem bereits aufgrund des Namens nicht gefällt, zu einem Vorstellungsgespräch ein?

Es gibt übrigens viele, die zB durch einen ausländischen Urgroßvater einen "exotischen" Namen tragen. Deren (Ur)Großeltern und Eltern sind zB infolge des zweiten Weltkriegs in Richtung Westen geflüchtet. Als Kind sind sie dann zB in den 60ern hier geboren. Die unterscheiden sich kaum von "Normal-Deutschen".
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Was ich nicht verstehe: warum lädt man jemanden, der einem bereits aufgrund des Namens nicht gefällt, zu einem Vorstellungsgespräch ein?
...oft sind die einladenden Interviewer nicht die letzten Entscheider. Wenn z.B. der Name ein Entscheidungskriterium ist oder die Rasse oder die Figur oder sonstwas, dann würde es Sinn machen, wenn der Entscheider seine Kriterien dem Interviewer vorab bekannt gibt. Aber da lässt man ihn tun und machen... und ist letztendlich alles für die Katz', weil dem Interviewer Entscheidungskriterien fehlen.
 
G

Gelöscht 47471

Gast
Wenn z.B. der Name ein Entscheidungskriterium ist oder die Rasse oder die Figur oder sonstwas, dann würde es Sinn machen, wenn der Entscheider seine Kriterien dem Interviewer vorab bekannt gibt.
Und das wird der Entscheider tunlichst vermeiden, da seine diskriminierende Grundhaltung dann einen offiziellen Charakter erhalten würde - und das kann geschäftlich ganz herb nach hinten los gehen.
 
G

Gast

Gast
Danke für alle Stellungnahme

Ich hoffe ich darf nochmal erleutern wie diese Sache sowit gekommen ist.

Wir haben mehr als 150 Bewerbungen innerhalb von 2 Wochen erhalten. Mitarbeiterin und Assistentin hat auf bestimmte Kriterien geachtet, und so waren es dann nur noch 12. (Bestimme Kriterien sind, Schulabschluss, Spezielle Fortbildungen, Berufserfahrung) Bei der Berufserfahrung haben wir auf die Branche wert gelegt.

Das Erstgespräch habe ih in Begleitung mit meiner Assistentin geführt. Dann haben wir streng selektiert, und so waren dann nur noch 2 über. Beide männlich und im besten alter, der "Ausländische" passt aber besser weil er zu 95 % unserem Profil entspricht.

So jetzt will ihn unsere Chefin nicht, warum? Ich habe den Auftrag hier die besten Bewerber aufzunehmen er ist der Beste von all den Bewerbern. Und mit der Aussage "So einen wollma nicht gell" war mit sicherheit ein rassistischer Akt. Der Andere Bewerber ist auch nicht schlecht aber ihm fehlen hier noch die "speziellen Kenntnisse" die er jetzt bei uns nachmachen wird / muss. Das kostet die Firma um die 3000 Euro. Das habe ich dann im nächsten Quartalsmeeting zu verantworten und nicht die Chefin, da bin ich mir sicher.

Ich habe den Bewerber mit dem nicht bio-deutschen Namen abgesagt persönlich am Telefon. Ich habe ihn gesagt das es nicht an mir legt sondern an einer gesamtsituation, ich habe ihm beinhart gesagt das wir einen neuen Mitarbeiter über eine Personalfirma beziehen werden. (nun habe ich ein schlechtes Gewissen)

Der Neue wird anfang September bei uns anfangen, das hat er aber nicht verdient. In einem fairen Duell hätte er den kürzeren gezogen, er kann froh sein das er Deutsch ist.
 
G

Gelöscht 47471

Gast
Der Neue wird anfang September bei uns anfangen, das hat er aber nicht verdient. In einem fairen Duell hätte er den kürzeren gezogen, er kann froh sein das er Deutsch ist.
Wie willst Du einschätzen können ob er das "verdient" hat? Du musst das anders sehen.

Wir Deutschen, wir sind eine Familie und das Land der Deutschen ist die Heimat unserer eigenen und anderer deutscher Familien.

Und wie das bei Familien so üblich ist, stehen die Familienmitglieder vorrangig füreinander ein und schauen dann erst was es vielleicht noch für andere Familien des Stammes zu tun gibt und innerhalb eines Volkes das einen bestimmten Lebensraum bewohnt, kümmern sich zunächst einmal die Familien und Stämme des selben Volkes umeinander und denken dann erst an die Belange von Vertretern fremder Völker.

Das ist ein ganz natürlicher Prozess.

Knallhart neoliberal und auf betriebswirtschaftliche Effektivität ausgerichtete Unternehmer hätten sicherlich den Menschen mit dem fremdländisch klingenden Namen ausgewählt in der Hoffnung, aus der Investition in diesen Bewerber den maximalen Profit heraus zu kitzeln ....

Nicht so Deine Chefin, sie hat sich ein Herz für ihr Volk und ihre Kultur erhalten und versorgt zunächst einmal die eigenen Brüder und Schwestern mit einer Einkommensmöglichkeit und ist sogar bereit, dafür auf kurzfristige finanzielle Vorteile zu verzichten weil sie den Mann noch kostenträchtig anlernen muss.

So etwas nennt man Verantwortung übernehmen für die eigene Volksgemeinschaft!

Vielleicht solltest Du Dir mal gönnen die Berufswelt weniger als Schlachtfeld zu betrachten ( von wegen Duell und den Kürzeren ziehen etc. ), sondern sie als das zu sehen, was Arbeit eigentlich ist, nämlich brüderlich mit Herz und Hand daran zu arbeiten, dass Einigkeit und Recht und Freiheit sich entfalten können in unserem Vaterland, als unser Glückes Unterpfand...... denn nur eine gesunde Gemeinschaft, die ihre eigenen Belange gut geregelt hat ist stark genug, um anderen helfen zu können.

Sonst können wir ja auch gleich "Hurra" schreien und uns hinter Ceta, Tisa und Titip stellen ....
 
G

Gast

Gast
In einem "fairen" Duell also. Aha. Und wer legt fest, was "fair" ist? Du?

Soll man jemanden einstellen, den man nicht will, aus welchem Grund auch immer? Was soll das bringen? Wenn der abgelehnte Bewerber gut ist, dann macht er auch so seinen Weg. Qualität setzt sich durch.
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Ich bin ehrlichgesagt entsetzt, wie viele hier garnichts dabei finden, dass ein Bewerber nur aufgrund seines Namens abgelehnt wird (er muss ja noch nicht mal wirklich Ausländer sein- vielleicht lebt die Familie schon seit 100jahren in Dt).
Sorry, aber ein Chef soll das beste für seine Firma wollen, oder? Also muss er den besten Bewerber nehmen, und persönliche Vorurteile beisteite lassen. Die Chefin hat sich ja noch nicht mal ein Bild von dem Bewerber gemacht, sondern einfach mal hop hop entschieden. Das ist doch ein absolut unreifes Verhalten und zeugt nicht gerade von großer Führungsqualität.
Man kann diesem Bewerber nur wünschen, dass er in einer Firma kommt, die seine Talente zu würdigen weiß und ihn nicht so oberflächlich beurteilt.
Ich finde es ehrlich gesagt bedenklich, dass hier damit argumentiert wird, das treue Deutsche Schaf aus eigener Herde zu unterstützen, nur weil es deutsch ist. Sind wir denn immernoch nicht über dieses Stadium hinaus?
Ein Chef kann auch nicht immer machen, was er will (auch wenn das Argument hier dauernd fällt): Hab mich erkundigt: Sollte sowas rauskommen (also zB wenn der TE es an die große Glocke hängen würde) dann könnte sogar auf Schadensersatz geklagt werden. Es gibt sowas wie ein Antidiskriminierungsgesetz.

"Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz: Diskriminierung verboten! Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz regelt nicht nur die Einstellung von Mitarbeitern, sondern auch Dinge zum laufenden Arbeitsverhältnis und zur Kündigung. Gegebenenfalls kann man auf Schadensersatz klagen, wenn man aufgrund

  • seines Geschlechts,
  • seiner ethnischen Herkunft,
  • seiner Weltanschauung,
  • seiner Religion,
  • seines Alters,
  • seiner sexuellen Identität
  • oder einer Behinderung
gemäß AGG diskriminiert wurde. Das beklagte Unternehmen ist dann in der Beweispflicht und muss nachweisen, dass keine Diskriminierung im Sinne des AGG vorliegt. Hat man als Bewerber das Gefühl, das Unternehmen hätte gegen das AGG verstoßen, dann muss man innerhalb von zwei Monaten eine entsprechende Klage einreichen. Unternehmen sind verpflichtet, ihre Mitarbeiter auf die Inhalte des AGG zu schulen und werden künftig überwiegend den Bewerbungsprozess schriftlich dokumentieren und für mehrere Monate archivieren.

Um sich vor Schadensersatzklagen zu schützen, werden viele Unternehmen ihre Bewerbungsprozesse besonders sensibel und neutral durchführen. Für wirkliche Handlungsrichtlinien muss man allerdings auf die ersten Präzedenzfälle warten, denn die Rechtsprechung wird viele Unsicherheiten auf Seiten der Bewerber und der Unternehmen aufklären müssen."

AGG: Neue Regeln für Ihre Bewerbung

TE, hast Du Dich an einen Betriebsrat wenden können?
Ich verstehe natürlich, dass Du an Deine eigene Haut denken musst, aber die Haltung einiger Schreiber hier finde ich äußerst bedenklich. Hoffentlich sind das keine Chefs (aber zu vermuten wärs- leider:( - das zeigt einmal mehr: Egal, wie gut Du bist- darauf kommts nicht an, sondern darauf, ob Deine Nase gefällt)
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Nicht so Deine Chefin, sie hat sich ein Herz für ihr Volk und ihre Kultur erhalten und versorgt zunächst einmal die eigenen Brüder und Schwestern mit einer Einkommensmöglichkeit und ist sogar bereit, dafür auf kurzfristige finanzielle Vorteile zu verzichten weil sie den Mann noch kostenträchtig anlernen muss.

So etwas nennt man Verantwortung übernehmen für die eigene Volksgemeinschaft!
:eek: Wie edel von dieser Chefin: Sie diskriminiert einen Mann nur seines Namens wegen, zieht den weniger geeigneten Bewerber vor und nimmt dafür sogar einen eventuellen Nachteil für ihre eigene Firma in Kauf....und das alles zum Wohle der Volksgemeinschaft.
Dafür sollte sie einen Orden kriegen, oder wie? Eine wahre Heldentat brüderlicher Nächstenliebe!
Wow, das kann doch nicht dein Ernst sein....
 
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