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Auf eigene Fehler reagieren

Ti22

Mitglied
Mir fällt es irgendwie schwer mit Fehlern umzugehen beziehungsweise habe ich das Gefühl, dass bei mir immer alle total überreagieren.

Zum Beispiel habe ich gestern bei einer Freundin was verschüttet und sie ist etwas ausgerastet - ich habs dann aber aufgewischt und das Problem war gelöst (war auch nichts was Flecken macht und außerdem auf Fliesen!). Nur war sie richtig sauer auf mich, und ich bin dann erst selbst wegen ihrer Reaktion wütend geworden, habe mich dann aber letztendlich entschuldigt und wollte letztendlich am liebsten weinen.

Oder ich sollte am Montag eine Präsentation halten, hatte das aber missverstanden (weil ich das nicht schriftlich hatte und dachte, Mittwoch wäre abgesprochen gewesen) und sie deswegen noch nicht fertig - nur der Lehrer war auch total komisch drauf. Er meinte erst in genervtem Ton, was ich mir denn erlaube und als ich dann ruhig die Lage erklärt habe, hat er einfach nur fassungslos geschwiegen. Dann meinte ich dass es mir leid tut und ich es Dienstag vorstellen kann und er hat immer noch schweigend den Kopf geschüttelt (war keine wichtige Präsentation und ging nur minimal in die mündliche Note ein).

Und irgendwie ecke ich dauernd wegen so Kleinigkeiten bei anderen an und werde dann selbst total genervt und überdenke das noch ewig. Nur weiß ich nicht, ob das an mir liegt und wie ich meine Reaktionen bessern soll.
 
Hallo Ti,

der Rat, manches nicht so ernst zu nehmen, hat bei mir leider noch nie funktioniert. Ich weiß bis heute nicht, wie das gehen soll. Aber ich habe gelernt, meine Aufmerksamkeit auf andere Dinge zu richten, wenn die Sorgen oder Gedanken mich zu sehr drücken. Du bist mit solchen "Anflügen von Gefühlen" in einem Club mit Millionen Mitgliedern. Ob das tröstet? Nee, irgendwie nicht. 😀

Ein guter Mann hat mir einmal gesagt: "Trenne WAS jemand sagt, von dem WIE es gesagt wird." In Deinem Fall war die Information die, dass Deine Freundin etwas ausgerastet ist, weil Sie von Deinem Missgeschick genervt war. Aber dass sie Dich das so deutlich hat spüren lassen, war wohl etwas überzogen. Das WIE hat Dich mehr getroffen, als das WAS. Deswegen ist es sinnvoll, das WIE von sich weg zu schieben. Einen Trick hat mir der Mann auch noch mitgegeben: "Stell Dir ein Schwarzes Loch neben Dir vor, dass Du mit einem gedanklichen "Fingerschnippen" erzeugen kannst, so oft Du willst. Dir kann das Schwarze Loch nichts anhaben, aber es saugt alles ein, was Du willst. Es gibt nichts in diesem Universum, das ihm entkommen könnte." Seither "schnippe" ich manchmal innerlich und wurde schon gefragt, warum ich gerade so grinse. Wenn ich mir so manchen Dummbatz vorstelle, wie es ihn verschwurbelt und einsaugt, nun ja, die kleinen Freuden des Lebens eben. Probiere es auch mal aus, es fördert Deine Gelassenheit und das ist der Sinn.

Wenn Du Dich irgendwie schnell angegriffen fühlst, muss es nicht nur an Dir liegen. Wir Menschen wollen relativ oft "etwas" von einander und werden manchmal "ungehalten", wenn wir es nicht bekommen. Die einen mehr, die anderen weniger. Der entscheidende Punkt ist: wie schaffst Du einen klitze kleinen Abstand, dass Dich die Emotion des Gegenübers nicht "triggern" kann, bei Dir keinen Schalter mehr umlegt, der Dich unüberlegt und automatisch reagieren lässt?

Wenn Du merkst, dass "die Post" in Dir abgeht, dann zähle bewusst bis 5, nein nicht bis 3, das ist zu kurz. Lass Dir die Zeit, die Dir Dein Gegenüber nicht lassen möchte, denn sie/er will etwas und wenn Du "aus dem Gleichgewicht kommst", triffst Du schneller für Dich unvorteilhafte Entscheidungen. Übe dieses Zählen 2-3 Wochen lang. Du wirst sehen, das schafft einen inneren Abstand, der Dir eine überlegtere Reaktion ermöglicht und Du kannst ein wenig "abkühlen". Ok, vielleicht kommst Du etwas "bekloppt" rüber, aber Du kannst ja erläutern, dass Du gerade eine Gelassenheitsübung machst. Manche finden das interessant. Komischerweise finden es meistens die Menschen "blöd", die nicht auf Deiner Seite stehen.

Und zuletzt noch: nimm Dir diese Eigenschaft nicht übel. Anderen Menschen gegenüber offen zu sein, bewirkt leider auch, dass man schneller verletzt wird. Die Hoffnung auf ein "Miteinander" wird manchmal enttäuscht und Du MUSST lernen, wann DU Deine Deckung hoch nehmen solltest und wann nicht. Auch das dauert leider und wird nie zu 100% funktionieren, wenn man nicht in einer Einsiedelei in einer Wüste enden möchte.

Es ist ein Lernprozess, der Dir im Laufe der Zeit mehr Schutz bietet. Nicht mehr und nicht weniger. Die menschliche Natur ist manchmal seltsam. Ein bisschen Grinsen hilft.
 
Zuletzt bearbeitet:
[...] der Rat, manches nicht so ernst zu nehmen, hat bei mir leider noch nie funktioniert. Ich weiß bis heute nicht, wie das gehen soll.

Ich habe mir früher auch so einiges viel zu sehr zu Herzen genommen und es hat lange gedauert, bis ich folgendes erkannt habe: Jeder Mensch ist zunächst einmal relativ egozentrisch und betrachtet alles aus der sogenannten Ich-Perspektive. Das ist auch ganz normal. Vielen fällt es daher schwer, Geschehnisse objektiv, nüchtern und emotionslos zu betrachten. Aber genau das ist der Trick. Nur so steht man einfach "über den Dingen".

Beispiel verschüttetes Glas:

Ich war unachtsam, habe ein Glas Wasser verschüttet
==> Wasser auf dem Boden
==> Freundin sauer
==> Wasser kann vom Boden entfernt werden und trocknet fleckenfrei

Was soll es jetzt, sich selbst wiederum auch noch darüber aufzuregen, am Besten noch darüber, dass sich die Freundin darüber aufgeregt hat? Davon wird nichts besser, davon wird das Glas nicht wieder voll, davon trocknet der Boden auch nicht schneller. Kurzum: Es nützt nichts und treibt nur den Puls in die Höhe! Du kannst dich jetzt darüber ärgern und den übrigen Tag schlechte Laune haben, du kannst aber auch etwas tolles unternehmen und (so wie es eigentlich normal ist) nicht mehr über den Vorfall nachdenken! Das Ergebnis ist dasselbe!

Der Mensch nimmt alles viel zu ernst, vor Allem sich selbst!

Liebe Grüße,
SFX
 
Und irgendwie ecke ich dauernd wegen so Kleinigkeiten bei anderen an und werde dann selbst total genervt und überdenke das noch ewig. Nur weiß ich nicht, ob das an mir liegt und wie ich meine Reaktionen bessern soll.

Hallo,
ich denke nicht das es an dir liegt. Leider liegt es irgendwie in der Natur der Menschen gerne an Fehlern und Mängeln anderer herum zu meckern. Daran wird sich nichts ändern selbst wenn du versuchen solltest bei dir irgendwas zu ändern.

Ich habe mir früher auch so einiges viel zu sehr zu Herzen genommen und es hat lange gedauert, bis ich folgendes erkannt habe: Jeder Mensch ist zunächst einmal relativ egozentrisch und betrachtet alles aus der sogenannten Ich-Perspektive. Das ist auch ganz normal. Vielen fällt es daher schwer, Geschehnisse objektiv, nüchtern und emotionslos zu betrachten. Aber genau das ist der Trick. Nur so steht man einfach "über den Dingen".

On point 🙂.
 

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