Versuch Dir mal vorzustellen, dass Dein Mann/Sohn bei einem solchen Amoklauf ums Leben kam. Versuch Dir den Schmerz, die Trauer vorzustellen, die Wut und die Ohnmacht.
Oder stell Dir vor, Du bist die Mutter eines Amokläufers.
Und stell Dir mal vor Dein jüngerer Sohn müsste so eine Arbeit schreiben und bekäme eine 6 weil er resigniert meint: da kann man nichts dagegen tun, traurig aber wahr.
Wie würdest Du Dich fühlen?
Ich glaube, Ihr beiden redet aneinander vorbei..
So wie ich es verstanden habe, hat die Lehrerin tatsächlich nicht die Meinung des Schülers (= "man kann nichts machen") mit einer 6 bewertet, sondern lediglich die Art wie er die Aufgabe (= Erörterung -->
Erörterung ? Wikipedia) umgesetzt hat. Wahrscheinlich hat sie einen längeren Aufsatz erwartet bei dem die Schüler 1. ihre Meinung argumentativ kundtun, sich 2. mit anderen möglichen Meinungen (die in den Medien breitgetreten werden - schliesslich leitet die Lehrerin einen Medienkurs) auseinandersetzen und 3. diese Meinungen argumentativ entkräften sollten. Der TE hat wahrscheinlich einfach nur zwei Sätze geschrieben und so die Aufgabe nicht richtig umgesetzt.
Darüber ob man das Thema "Amoklauf" zu einem benoteten Aufsatzthema machen sollte, kann man sich streiten. Ich selbst würde das Thema auf jeden Fall in der Schule thematisieren, aber vielleicht nicht gerade in Form einer benoteten Arbeit, sondern vielleicht als Werkstatt oder Diskussionsrunde oder so - jedenfalls so, dass es den Schülern überlassen ist, ob sie sich dazu äussern wollen. Ich denke, der Schock sitzt noch tief und es sollte deshalb niemand "gezwungen" werden, sich mit dem Thema zu befassen...