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Anpassungsstörung?

Hallo Zusammen,
in ihrer ersten Ehe hatte Sie eine Psychose , wahrscheinliche Ursache war ihr damaliger Ehemann. Er muss wohl des Öfteren fremdgegangen sein und hat dies aber immer geleugnet. Daran ich meine Lebensgefährtin nach vielen Jahren zerbrochen. Hinzu kamen dann auch noch die dazugehörigen Streits mit ihrem Ehemann. Ihr gesundheitlicher Zustand wurde dann so schlimm, das sie sich einbildete , Bäume würden mit ihr sprechen, Farben würden sich verändern und noch weitere Ding, die ich hier nicht auszählen möchte. Irgendwann hat sie selbst festgestellt, dass etwas mit ihr nicht stimmt und sie ist dann zum Hausarzt gegangen. Danach Einweisung in eine psychiatrische Klinik für mehrere Wochen und danach noch ca. 1 Jahr Tagesklinik. Sie wurde mit einem Psychopharmaka medikamentös eingestellt. Irgendwann ist dann ihr Mann zuhause ausgezogen.
Vor ca. 6 haben wir uns dann kennengelernt und lieben gelernt. Wir haben eine liebevolle Partnerschaft auf Augenhöhe geführt. Tolle Urlaube, stundenlange Gespräche und gegenseitiges Vertrauen. Nach ca. 1/2 bis 3/4 Jahr hat sie dann das Psychopharmaka ohne Rücksprache mit ihrem Hausarzt abgesetzt, weil sie der Ansicht war, es ginge ihr gut und die Tabletten würden sie nur einschränken. Anfang Januar sind wir dann bei mir Zuhause zusammen in eine neu renovierte Wohnung und neuem Mobiliar eingezogen. Gleichzeitig war sie auch Ende 2019 in Rente gegangen. Alles passte und alles war harmonisch. Dann auf einmal konfrontierte sie mich damit , ich würde im Internet mit anderen Frauen kommunizieren. Nach ca. einer Woche , sie war für ein paar Tage in ihrem Haus, rief sie mich an und erzählte von einem Ohrring, den sie in einer Jackentasche gefunden hatte, und brachte den Ring mit mir in Verbindung. Zuvor hatte ich sie (leider) einmal ziemlich rüde angeraunzt, was mir aber auch im selben Augenblick sehr leid tat. Danach war sie noch 1 Nacht bei mir, weckte mich am nächste Morgen und teilte mir mit, dass sie mich für längere Zeit verlassen würde. Daraufhin Uhr sie nach Hause. Am nächsten Morgen kam eine WhatsApp in der sie mir mitteilte, dass sie Schluss macht, es kamen noch Vorwürfe, ich würde sie ständig bevormunden, sie bedankte sich für die schöne Zeit, die guten Gespräche und ich würde immer einen Platz in ihrem Herzen haben. Sie hätte sich entschieden, zukünftig alleine leben zu wollen. 2 Tage später kam sie mir ein paar Bekannten und holte all ihre Sachen ab. Sie hat mich nicht angeschaut und auch kein Wort mit mir gesprochen. Zuerst dachte ich, es wäre wieder eine Psychose. Aber durch viel Nachlesen im Internet bin ich mir nun sehr sicher, dass es sich um eine Anpassungsstörung handelt. Ihr Tochter streitet mir gegenüber jegliche physische Erkrankung ihrer Mutter ab., da ihr das Einfühlungsvermögen für diese Erkrankung fehlt. Nach spätestens einem habe n Jahr soll in den meisten Fällen diese Störung wieder von alleine weggehen. Ich bitte ehrliche Antworten, bitte keine Belehrungen , keine Besserwisserei usw. Mir geht es seit der Trennung schlecht, ich drehe am Rad und bin total verzweifelt.
Meine Frage ist nun, gibt es hier in der Runde Jemanden, der sich mit der Thematik "ANPASSUNGSSTÖRUNG" auskennt und entsprechende Erfahrungen hat. Kommen, wenn die Störung überwunden ist, auch ihre Gefühle (für mich) zurück?
 

Youshri

Aktives Mitglied
Zu dem Thema "Anpassungsstörung" kann ich leider nichts beitragen. Wenn ich mir aber Deinen Text so durchlese, fallen mir zwei Sachen auf: 1. dass Deine Paernerin von sich aus die Medikamente eingestellt hat und 2. dass man in solchen Fragen keine wilden Diagnosen stellen sollte. Also in beiden Fällen empfehle ich, dringend den Arzt aufzusuchen.

Das hier z.B.
Nach ca. 1/2 bis 3/4 Jahr hat sie dann das Psychopharmaka ohne Rücksprache mit ihrem Hausarzt abgesetzt, weil sie der Ansicht war, es ginge ihr gut und die Tabletten würden sie nur einschränken.
ist sehr gefährlich. Das von den Tabletten hervorgerufene Wohlgefühl kann noch nach 6 Monaten Abstinenz weiter dauern, was dann die Illusion vermittelt, man sei gesund. Aber dann kommen die Rückfälle mit ihren katastrophalen Wirkungen und besonders im Beziehungsleben. Das wäre für mich also die erste Ursache ihres jetzigen Verhaltens. Da brauchst Du gar nicht nach neuen Fakten, Erklärungen usw. zu suchen.

Punkt 2 ergibt sich schon automatisch daraus. Folglich hilft erstmal nur eins: ab zum Arzt, und zwar ohne zu zögern.
 
G

Gelöscht 79650

Gast
Vielleicht hat sie die Psychose nicht durch den bösen, fremdgehenden Ex, sondern WEIL sie psychotisch ist, unterstellt sie ihren Partnern Fremdgängerei.
Ich würde erst mal gar nichts unternehmen. Was hast du von einer Partnerin, auf die du dich -warum auch immer- nicht verlassen kannst?
(Du schreibst, ihr seid seit 6 ein Paar. Meinst du Jahre?)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Ben

Neues Mitglied
Hallo Youshri,
vielen Dank für deine Antwort. Das Problem ist nur, sie hat sich von mir getrennt und ihre Tochter erkennt nicht ihr psychisches Problem. Ich bin da leider außen vor. Aus diesem Grunde könnte ich auch verzweifeln. Ich weiß, dass sie ärztliche Hilfe benötigt, aber niemand glaubt mir. 😢
 

Ben

Neues Mitglied
Hallo Schroti,
auch Dir vielen Dank für die Antwort. Es ist definitiv so, dass ihre damalige Psychose mit ihrem Ehemann zusammen ging. Meine Vermutung geht dahin, weil ich sie einmal im Affekt angeraunzt hatte, sind in ihr alte Erinnerungen hochgekommen und haben letztendlich die Anpassungsstörungen hervorgerufen. Ja wir sind über 6 Jahre zusammen und ich habe vor Kurzem noch geglaubt, dass uns irgendwann nur der Tod trennen kann. Und jetzt ist diese blöde Krankheit ausgebrochen. Spätestens nach 6 Monaten soll sie in dem meisten Fällen vorüber sein. Ich hoffe es. Der Gedanke, sie für immer zu verlieren raubt mir den Verstand...
 
G

Goast

Gast
Veranlagung zu Psychosen sind vorhanden, der Auslöser kann alles sein.
Eine Psychose tritt häufig im Zusammenhang mit größeren Veränderungen im Leben auf wie etwa Trennungen, Ortswechsel oder dem Start ins Berufsleben.
Teil der Erkrankung ist auch die Ansicht nicht erkrankt zu sein, das alle andern die Welt plötzlich anders sind.
Wie soll das der erkrankte auch erkennen, könnte er das wäre er nicht krank.
Haben einen Fall in der Verwandtschaft mit Schizophrenie / eine schizophrene Psychose da ist es ähnlich.
Hat auch nichts mit verminderter Intelligenz zu tun.
Zwar mag sich ein akut Erkrankter für einen Außenstehenden scheinbar unsinnig verhalten, die schwer verstehbaren Handlungen entspringen jedoch keinem Verlust der Intelligenz, sondern sind das Produkt von Fehlwahrnehmungen und Fehlinterpretationen der Umwelt.
Die Erfahrung einer Psychose wirkt oft für lange Zeit nach, selbst wenn keine Krankheitssymptome bleiben.

Kritisch sind unbehandelte akute psychotische Phasen und die Zeit direkt nach der Entlassung aus einer Klinik.
Dennoch finden sich manche Menschen nach einer psychotischen Phase wieder gut im Alltag zurecht und leben ein normales Leben.
Andere sind durch die Erkrankung dauerhaft eingeschränkt und benötigen intensive Hilfe.
 

Findefuchs

Sehr aktives Mitglied
Das wichtigste vorerst: Deine Lebensgefährtin hat Probleme, die muss sie gemeinsam mit einem Psychiater und Therapeuten lösen. Du kannst sie als Mensch unterstützen und begleiten, aber du kannst nicht ihre Probleme lösen.

Wenn sie Medikamente eigenmächtig absetzt, scheint sie wenig bis keine Krankheitseinsicht zu haben. Das ist gefährlich und dabei geht es auch um Selbstverantwortung. Auch das ist etwas, das sie schleunigst mit einem Psychiater (keinen Hausarzt!) abklären sollte, was auch beinhaltet, dass sie sich an die Vorgaben hält und Änderungen oder Ausschleichungen in der Medikation mit diesem gemeinsam bespricht und abklärt und in dieser Zeit regelmäßig zur Kontrolle vorbeikommt. Man setzt solche Medis auch nicht "einfach mal so" schlagartig oder straff gestaffelt ab. Das ist sehr gefährlich, das zu tun. Das sind Medikamente, die in den Hirnstoffwechsel eingreifen und die man vorsichtig reduzieren und langsam ausschleichen muss. Ich finde das sehr verantwortungslos, um ehrlich zu sein.

Es klingt für mich so, als wäre vieles bei ihr nie als offizielle Diagnose gestellt worden oder nicht ausreichend angesehen worden. Oder doch? Wie kommt das mit der Psychose? Wie hat sich das geäußert? Schon einmal deswegen muss man gewissenhaft und oft dauerhafter seine Medikamente nehmen.

Eine Anpassungsstörung tritt häufig mit anderen Diagnosen gemeinsam in Erscheinung. Ich habe den Eindruck beim Lesen deiner Zeilen, dass du vieles mit den emotionalen Verletzungen und möglichen Diagnosen bei deiner Lebensgefährtin erklären willst und vielleicht - korrigiere mich bitte - vieles von ihrem problematischen Verhalten damit rechtfertigst. Auch Verhalten, das gegen dich geht und dich verletzt. Fakt ist: Ja, es ist wichtig, Menschen als ganzes zu sehen und ihre Krankheiten, Traumata und psychischen Verletzungen zu sehen und nicht zu übergehen. Es ist aber auch Fakt, dass man nicht alles hinnehmen und damit erklären oder sogar relativieren sollte, was einem selbst schadet oder verletzt.

Ich sehe da nämlich auch, dass sie dir Dinge unterstellt und sich in Gedanken flüchtet, die sehr kränkend und schädlich sein können. Sie wirft dir vor, sie zu betrügen und sie setzt ihre Medikamente eigenmächtig ab. Sie sagt, sie verlässt dich, dann wieder nicht. Bei ihren Krankheitsbildern muss dringend (!!!!) abgeklärt werden, wie weit diese chronisch sind, also dauerhaft. Das liegt nicht nur in ihrem Trauma begründet. Es gibt auch Menschen, die unabhängig zu ihren Beziehungen einfach psychisch krank werden. Die erfüllende Beziehungen haben und trotzdem denken, Bäume beginnen mit ihnen zu sprechen und Farben verändern sich. Ich habe das Gefühl, "der böse Ex" und dass sie an der Beziehung zerbrochen ist, wird viel als Rechtfertigung oder Begründung für ihre Krankheiten hergenommen. Das kann natürlich alles mit reinspielen, es verschlimmern - aber die Krankheiten können trotzdem für sich allein stehend vorhanden sein. Und auch hier geht es wieder um Eigenverantwortung und Selbstfürsorge: Deiner Partnerin sollte daran gelegen sein, das abzuklären, das zu verstehen und eine dauerhafte Veränderung herbeizuführen.

Dass alles ist für mich ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Krankheitsbilder. Nicht "nur" eine mögliche Anpassungsstörung. Das können auch wahnhafte Störungen sein, immer noch Psychosen, affektive Störungen oder eine Schizophrenie die da zum Tragen kommen, gepaart dann mit einer möglichen Anpassungsstörung oder PTBS. Und das gilt es unbedingt (!) (ich kann gar nicht betonen wie sehr!) abzuklären und das mit einem Psychiater. Fremde Diagnosen sollte man hier nicht stellen und das kannst du nicht lösen.
 

Ben

Neues Mitglied
Guten Morgen,
vielen Dank für die Wortmeldungen und teils sehr langen Texte. Es klingt alles sehr einleuchtend für mich, aber ich stehe leider außen vor. Sie hat mich verlassen und es wäre törisch von mir, sie jetzt auf eine physische Krankheit hin anzusprechen. Ich habe ihrer Tochter einen langen ausführlichen Brief geschrieben, mit Argumenten und mit eindeutigen Anzeichen , die Rückschlüsse auf einen erneuten Ausbruch der physischen Krankheit bei ihrer Mutter hindeuten. Ich kann nur hoffen, das sie das alles richtig interpretiert und entsprechende Maßnahmen in die Wege leitet. Allerdings wohnt sie ca. 150km entfernt, was die Sache nicht einfacher macht. Und sie ist Mutter von 3 kleinen Kindern.
 

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