Anlernphase - wie soll ich damit umgehen?

Hallo,

ich arbeite seit 6 Monaten als Bürokauffrau in einem mittelständischen Unternehmen. In meiner Abteilung sind wir (mit mir) zu fünft.

Anfangs (in den ersten 2 Monaten) wurden mit grundlegende Sachen erklärt und beigebracht. Ich habe innerhalb kürzester Zeit vieles selbstständig ausführen können.

Eine Kollegin (nennen wir sie A), ist für das Anlernen zuständig. A ist ca. 10 jahre jünger (23) als ich, hat auch vieles auf dem Kasten was ich ihr auch oft sage bzw. ich lobe sie für ihre Arbeit. Beim anlernen hat sie bemerkt, dass meine Lernkurve doch ziemlich hoch ist, was auch in der Firma und bei der Geschäftsleitung/ Geschäftsführung schnell die Runde machte. Seitdem hat das Anlernen, auch nach mehrmaligen Anfragen aufgehört. Sie hat mir sogar mehrmals ins Gesicht gesagt, dass sie Angst hätte das ich ihr die Position und die potenzielle Chance als Teamleiterin wegnehme. Diesbezüglich hatte ich mit ihr aber auch schon ernsthaft und lange Gespräche gehabt. Ich habe ihr mut zugesprochen und vor allem das ich nicht da bin, um irgendwem irgendwas wegzunehmen. Ich gönne ihr ihren Ziel und habe ihr auch versprochen, falls sie möchte das ich sie unterstütze. Und das meine ich auch wirklich ernst.

Seitdem haben wir nie wieder drüber gesprochen...

Gestern hab ich A wieder mehrmals angesprochen, mich doch tiefer in den Bereichen anzulernen. Sie bejaht das immer macht dann doch alles selbst und lässt mich 'dumm' dastehen. Sie gibt keine Info's/ Änderungen etc. weiter. Dann heißt es immer, sie hätte es vergessen zu erwähnen oder sie dachte sie hätte es schon weitergesagt.

Die anderen Kollegen, ziehen sich da eher zurück um nicht die Verantwortung zu tragen. Zumindest hab ich da auch mehrmals angefragt und es hieß ne es ist besser wenn du A fragst etc.. muss auch sagen das A öfters sich in den Vordergrund schiebt und sagt, wenn ich von ihr lerne, dann lerne ich das zumindest richtig.

Ich verstehe mich mit allen Kollegen ziemlich gut, vor allem mit A. Dennoch muss ich zugeben, dass mir die Situation irgendwie zu schaffen macht und mich beschäftigt, was für mich, negativ auf A auswirkt. Ich möchte aber die Harmonie bewahren und negative Gefühle nicht zulassen.

Mit dem Geschäftsleiter/ Geschäftsführer reden lohnt sich nicht, da beide sich prinzipiell aus solchen Sachen raushalten und der Meinung sind das sowas zwischen uns zu Regeln ist, bzw. sowas stößt auf Unmut.

Was mir noch auffällt ist, das A überhaupt nicht leiden mag, wenn andere Arbeitskollegen auf mich statt auf sie zukommen. Zb um etwas zu fragen oder wenn es nur Smalltalk ist. Denn wenn es dazu kommt (besonders bei männlichen Arbeitskollegen) erzählt sie überall rum, dass da was laufen würde und das geflirtet wird. Selbstverständlich ist das nicht der Fall und ich fühle mich dabei ziemlich unwohl... klar sage ich ihr dann meine Meinung vor allem das sie nicht so viel Blödsinn tratschen soll und was ihr einfällt, aber dann tut sie so als wäre alles Spaß.

Oder sie fängt an zu lachen, wenn einer von uns ein Fehler gemacht hat. Gestern zum Beispiel hab ich bei einer Aufgabe versehentlich (was überhaupt nicht schlimm war) eine Sache nicht beachtet. Sie hat das kontrolliert fing an zu lachen und meinte das ich sie verrückt machen würde und warum ich das so gemacht habe..... und ich sag es euch Leute, das war wirklich eine Kleinigkeit.... da das ganze weder an dem Kunden berechnet wurde oder sonstiges. Im Gegensatz zu ihr, sobald ich etwas finde, korrigiere ich das kommentarlos und wenn ich sie drauf anspreche, stellt sie mich dar als würde ich übertreiben...

Wie soll ich damit umgehen?

Mit ihr Klartext über ihr Verhalten reden - ist sie die Einzige, die Dich einarbeiten kann?
Ich würde sie direkt auf ihr unpassendes Verhalten ansprechen und wenn das nichts nützt, an den Vorgesetzen wenden.
Es ist seine Pflicht, sich um diese Angelegenheiten zu kümmern, vor allem, wenn es sich auch nach einer Diskussion mit der Kollegin nicht ändert.
Und: Nur noch in großen Firmen/ Konzernen bewerben, da läuft das nicht so, da wird der GL/AL schon entsprechend geschult etc
zudem gibt's immer einen BR der diese Probleme regeln kann/ muss.

Du willst es dir mit A nicht verscherzen. Du kommst gut mir ihr klar.
Bisher hast du ja gut reagiert um keinen Konflikt aufkommen zu lassen. Das ist eine gute Basis ehe es in einen Konflikt überläuft.
Sag A doch einfach mal, dass Du gerne mit ihr zusammen arbeitest, weil ihr euch so gut ergänzt. Dass Du froh bist jederzeit bei ihr nachfragen zu können, wenn Du irgendwas nicht weißt. Teile ihr vor allem mit, dass Du sehr froh bist wenn Dich jemand auf Fehler hinweißt, da man ja nur so dazu lernen kann und die gleichen Fehler nicht immer wieder macht. Hier könnte vielleicht bei A der Trigger sein, dass sie Jemand (DU) darauf hinweißt, dass Fehler machen nicht schlimm ist.

Es gibt Menschen die nicht damit umgehen können Fehler zu machen. Wenn man ihnen aber mitteilt, dass man selbst froh ist auf Fehler aufmerksam gemacht zu werden, werden sie lockerer und ändern mitunter ihr Verhalten.
Bei mir hat es jedenfalls immer funktioniert. Denn ich bin jemand wo dankbar ist, mir zu sagen was ich permanent falsch mache.

Mir ging das schon öfters so. In einer Firma saß ich zwei Wochen neben einer, die hat so schnell in der Software gedrückt, daß ich gar nicht nachvollziehen konnte, was überhaupt wo angeklickt wird. Die dachte, daß ich sie ersetze. Ich wurde gefeuert. Die nächste Firma derselbe Mist. Der Typ stand den ganzen Tag vor mir und sollte mir die Eingabe der Maschine erklären, hat er nicht. Der starrte mich 8h lang an. Entlassung folgte. Dann ein Konzern mit super Bezahlung. Die Frau sagte, sie könne mir nichts erklären, ich soll alles notieren und aufschreiben. Nach dem ersten Tag bin ich heulend heimgefahren und hab den GF angerufen, das wars. Vierte Firma, wo ich mich durchgebissen habe. Die hatten einen Leiter, der mich im Büro einarbeiten sollte. Der hat mit Absicht Fehler eingebaut, daß die Bürogeschichte sich erledigt hat. Im Lager ist der den ganzen Tag hinter mir her und hat wirklich jeden, jeden Arbeitsschritt nachkontrolliert. Bis er irgendwann nach 2 Wochen einen Fehler gefunden hat. Da hat er sich so gefreut. War dann ein Zettel am schwarzen Brett mit roter Schrift. Tony, Fehlerquote 1,x Prozent. Das Spielchen ging weiter, nachts hat man meine Arbeit manipuliert, damit Fehler drin sind und ich keine Nachtschicht mehr machen durfte, obwohl alles von einem anderen Kollegen nachkontrolliert wurde und Fehler ausgeschlossen waren. Irgendwann habe ich mich revanchiert. Das war so ein Dreckspack. Letztlich wurde der Saftladen verkauft und alle gefeuert - ha. Wenn irgendwann die Russen kommen und ich über Leben in D. oder Eiswüste in Sibirien entscheiden darf, schick ich die ganzen A. nach Sibirien in die Hölle.

SandraMuki meinte:

Wie soll ich damit umgehen?

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Mach deine Kollegin nicht mehr schlecht bei den anderen, du spaltest bereits jetzt das Team, man kann das herauslesen...

Entschuldige... aber wo genau liest man heraus das ich das Team spalte?

Ich habe weder beim Geschäftsführer, Geschäftsleiter oder sonst bei einem irgendwas gesagt. Ich habe sie auch noch nie schlecht geredet, ganz im Gegenteil ich lobe sie immer. Ob ins Gesicht oder bei anderen.

Außerdem schreibe ich ja das ich mit ihr sonst so klar komme, ich schätze sie als Person und ihre Arbeit. Das sage ich ihr ziemlich oft, ich sage ihr auch oft das wir beide als Team echt gut harmonieren etc.

Mir ist nichts wichtiger als ein harmonisches Team und das man sich versteht.

Aber jeder kann Geschriebenes so interpretieren wie man möchte 🤷🏻‍♀️

Wenn deine Herren Chefs sich da raushalten, dann können sie sich überlegen, welches Betriebsklima sie in der Firma haben möchten. Eine gesundes wo jeder gerne arbeitet oder Zickenkriege, wo die Einarbeitung verweigert wird und die jede Menge Geld kosten. Genau das würde ich ihnen sagen. Und wenn sich nichts ändert, such die einen anderen Job.

Es gibt ein interessantes Buch über solche Arbeitskollegen und Chefs: Mein Chef ist irre, ihrer auch? von Jürgen Hesse und Hans Christian Schrader. Warum Psychopathen Führungskräfte werden und wie man das überlebt. Es geht u. a. um mobbende Arbeitskollegen in der schönen tollen Arbeitswelt.

Strebe einen Karriereweg an, der ihrem nicht in den Weg kommt. Geht am besten, wenn der Laden wächst.

Bring dir die Sachen selber bei.

Zahle mit selber Münze heim.

Sag ihr: Wenn du mich unbedingt als Konkurrentin sehen möchtest, dann kann ich ja auch ruhig wirklich eine werden...

Du musst entweder irgendeinen Pakt mit ihr schließen oder sie einschüchtern. Lieb reden hat nichts gebracht. Sie sieht dich als Konkurrenz und braucht einen handfesten Grund, um mit dir zu kooperieren. Im Moment hat sie einen Grund, dich raus zu ekeln und dich klein zu halten.