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Angst vorm Kinderkriegen

Du bringst es auf den Punkt. Das Kinderlachen, Wunder des Lebens, blablabla, hilft dir nicht dabei, wenn du verlassen wirst, in finanzielle Notlagen gerätst und zwangsläufig wahrscheinlich in eine tiefe Depression fällst. Kurzum, wenn die Kinder dir dein Leben zerstören.

Violetta hat den Punkt bereits aufgegriffen, aber ich möchte ihn gerne noch weiter ausführen, weil in diesem scheinbar so beiläufig geäußerten Satz meiner Meinung nach eine ganze Menge steckt, was es sich zu besprechen lohnt!

Der Satz steht ja im Kontext, dass du von deinem Partner wohlmöglich verlassen wirst, weil er mit deinem Aussehen nach der Schwangerschaft nicht mehr einverstanden ist und Männer möglicherweise naturgemäß dem Impuls nachgeben, sich nach einer attraktiveren Frau umzusehen und die Familie im Stich zu lassen.

Was du hier formulierst, ist ein Generalfreispruch für die mögliche Unreife eines Mannes, der im Erwachsenenalter nicht zu seiner Verantwortung für sein eigenes Handeln stehen kann! Die Erklärung für das Verhalten ist somit nicht Verantwortungslogsigkeit und Feigheit eines erwachsenen Mannes, sondern mangelnde Attraktivität deinerseits. Und die Verantwortung für mangelnde Attraktivität deinerseits würdest du gedanklich ohne Weiteres kleinen Kindern zuschieben, die sich weder ausgesucht haben, auf der Welt zu sein (denn das haben ihre Eltern aktiv getan!), noch im Stande sind, überhaupt aktiv irgendetwas in unserem erwachsenen Sinne zu entscheiden! Es gibt wohl kaum etwas schlimmeres, als ein Kind wegen seiner nackten Existenz schuldig zu sprechen! Und schon alleine die Idee, dass es deine Schuld sei, wenn ein Mann sich wegen deiner "abnehmenden Attraktivität" aus dem Staub macht, finde ich höchst bedenklich. Wenn du schon jemanden schuldig sprechen willst, dann doch bitte die Person, von der man Verantwortung am ehesten erwarten können sollte.

Wie ich las, hast du ein solches Szenario bereits erlebt und möglicherweise hast du dich selbst für die Last, die du deiner Mutter damals "auferlegt" hast, unglaublich schuldig gefühlt... Kinder neigen tatsächlich dazu, auf die Überforderung der Mutter mit Schuldgefühlen zu reagieren, die später das ganze Leben beherrschen können. Es ist wichtig, dass du dir klarmachst, dass du an der Situation zu Hause nicht die mindeste Schuld getragen hast. Denn geboren zu werden, war niemals deine Entscheidung. Das war die Entscheidung deiner Eltern. Und auch deine Bedürfnisse, die du mit deiner Existenz in die Welt bringst, sind mehr als berechtigt weil biologisch so in jedem Menschen angelegt. Du hast keine andere Wahl, als mit deiner Existenz auch dein Bedürfnis nach Nahrung, Kleidung, Zuwendung usw. einzufordern! Dafür muss sich niemand schuldig fühlen...

Deine Befürchtung, dass alle Männer sich nach jungen knackigen Mädels sehnen, erscheint mir vor diesem Hintergrund eine Taktik zu sein, deinen Vater in Angesicht seines Handelns nicht schuldig sprechen zu müssen. Denn wenn dein Vater ja wie jeder Mann ist, und jeder Mann sich nunmal automatisch in junge Mädchen verliebt, dann trifft deinen Vater ja gar keine Schuld. Wie sollte er denn auch anders gekonnt haben. Genau so müsste man doch stattdessen mit den Bedürfnissen eines Kindes argumentieren! Da wären solche Aussagen durchaus berechtigt: Ein Kind hat nunmal Bedürfnisse und will viel Zuwendung und oft auch seinen ganz eigenen Kopf, aber wie soll ein Kind denn auch anders können?? Ein Baby kann sich tatsächlich nur schreiend Artikulieren, ein pubertierender Teenager muss in gewissem Maße rebellisch sein... Aber ganz anders ein erwachsener Mann, der ein Kind zeugt. Da funktioniert diese Argumentation ganz sicher nicht, denn im Erwachsenenalter kann man von Menschen durchaus Verantwortung erwarten.

Natürlich hast du nun auch recht, wenn du nun den Einwand brinst, dass noch so viel Philosophieren über Verantwortung, Recht und Unrecht nichts bringt, wenn der Mann am Ende trotzdem das Weite sucht.
Den einzigen Vorteil, den das Philosophieren hier bringt ist der, dass man seine Wut an die richtige Stelle kanalisiert und nicht sich selbst oder noch schlimmer, den armen Kindern die Schuld gibt!
Das hat natürlich wiederum den Nebeneffekt, dass so schnell ein Feindbild namens Vater aufgebaut wird, was das Kind unter Umständen auch nie mehr loswird.

Daher nun zum Schluss ein ganz und gar praktischer Tipp: Bevor du irgendwann mal ans Kinderkriegen denken solltest, diskutiere diese Problematik auf jeden Fall mit deinem Partner. Bekomme keine Kinder mit einem Mann, der die Verantwortung, die er sich auferlegt, nicht auch zu tragen bereit ist. Selbst wenn es zur Trennung kommen sollte, so muss er zumindest aus eigenem Antrieb dafür Sorge tragen wollen, dass zumindest die materiellen Sorgen abdefedert werden können. Zusätzlich wäre es auch vorteilhaft, sich von vornherein einen Plan B zu überlegen, um im schlimmsten Fall eine Notfallstrategie aus der Tasche zaubern zu können. Familie, Freunde, einen Job, der von zu Hause geht usw. Bevor du all diese Fragen nicht ausreichend geklärt hast, teile ich voll und ganz deine Meinung: Erstmal KEINE Kinder.
 
Daher nun zum Schluss ein ganz und gar praktischer Tipp: Bevor du irgendwann mal ans Kinderkriegen denken solltest, diskutiere diese Problematik auf jeden Fall mit deinem Partner. Bekomme keine Kinder mit einem Mann, der die Verantwortung, die er sich auferlegt, nicht auch zu tragen bereit ist.

Und der Partner wird natürlich in manchen Fällen hier auch keine Sorge tragen wollen, was er sicherlich dann auch im Vorfeld zugibt. ^^

Ferner spielt die Entwicklung der Beziehung eine Rolle. Beide tragen sehr häufig nicht mehr das gleiche Gesicht während der Trennungsphase welches sie vorher trugen. Eine Absicherung durch ein Gespräch im Vorfeld, sollte von daher eher unwirksam sein. Daran wird sich im Trennungsfalle selten erinnert.

Im Prinzip ist es das gleiche Risiko, was man auch immer ganz lapidar von Männern glaubt locker tragen zu müssen. Dabei kann sie sich genauso trennen - UND nimmt das Kind mit.
 
Dabei kann sie sich genauso trennen - UND nimmt das Kind mit.

Sehe ich auch so. Ich würde also dem Mann genauso raten, sich im Ernstfall auch dieser Problematik bewusst zu sein und, darauf vorbereitet zu sein. Das, was ich über die Verantwortung des Mannes schrieb, gilt natürlich genauso für die Frau.

Eine Absicherung durch ein Gespräch im Vorfeld, sollte von daher eher unwirksam sein. Daran wird sich im Trennungsfalle selten erinnert.

Dem stimme ich nicht ohne weiteres zu. Es ist sicher nicht von Vorteil, wenn man das Szenario noch nie vorher thematisiert hat. Natürlich bekommt man keine Garantie, aber es besteht zum einen die Chance, sich beidseitig auf faire "Spielregeln" zu einigen (denn es geht immerhin um das Wohl eines Kindes, welches sich sein Existieren nicht ausgesucht hat). Des Weiteren kann man durch Gespräche doch vorher schon in gewissem Maße einschätzen lernen, wen man da vor sich hat. Bei gefestigten Personen gibt es gewisse Grundwerte, auf die man sich bis zu einem gewissen Grad verlassen können sollte. Nicht für jeden Typ Mensch ist eine Trennung immer so extreme Außnahmesituation, dass ein absolutes Gegenbild seiner selbst zum Vorschein kommt. Es gibt natürlich solche Entwicklungen in Beziehungen, nämlich dann, wenn die Innen-Außen-Grenze sehr starr ist und damit jede persönlichle Weiterentwicklung nicht in die Beziehung eingebracht werden darf. Dann entwickeln sich fast zwangsläufig zwei Identitäten, die durch den Kontext Beziehung getrennt werden und im Falle der Trennung auf einmal sichtbar werden. Aber auch hier kann man ja vorbeugen, indem man kommuniziert!

Natürlich gibt das alles noch lange keine Garantie, und deswegen bin ich immer der Meinung, dass ein "Notfallplan" eine sinnvolle Sache sein kann. Es ist natürlich eine schmale Gratwanderung, sich in solchen worst-case-Szenarien nicht emotional zu verrennen und damit grade das heraufzubeschwören, was man eigentlich vermeiden will. Aber wenn man das ganze mit etwas pragmatischer Nüchternheit angeht, kann man hier durchaus sehr viel gewinnen!
 
Ja, das was Tuny schreibt, halte ich für einen sehr wichtigen Ansatz.
Kinder beziehen die Gefühe der Eltern auf sich: Wenn Mama depressiv ist und Papa geht, so ist das meine Schuld.
Vor diesem Hintergrund ist es möglich, dass Du die Schuld für Deine Vergangenheit bei Dir und damit bei allen Kindern suchst.
Vielleicht kannst Du Dir klarmachen (evtl mit der Therapie), dass das handeln des Vater nicht auf alle Väter zu abstrahieren ist- genausowenig wie alle Mütter so reagieren wie Deine Mutter.(meine Mutter hat zB gaaanz anders reagiert, als deine)
Ich weiß, dass es schwer ist, das so zu sehen.
Aber es gibt sicher auch in Deinem Umfeld geügend Beispiele...

Ein Mann verlässt seine Frau und seine Kinder nicht, weil irgendwelche Gene ihn dazu zwingen, sondern weil er verantwortungslos ist. Alles andere ist eine Ausrede, die Du nicht akzeptieren solltest.
Dein Freund wirkt auf mich aber nicht so! Was Du schreibst, klingt schon so, als wäre er sich dieser Verantwortung bewusst. Natürlich hat man nie eine Garantie, aber man sollte vorher schon eingehend darüber reden, um die Sichtweise seines Partners ganz genau zu kennen.
Aber bei all dem: Nimm Dir viel Zeit!
 
Jetzt möchte ich schnell meine Gedanken zu dem Thema hinzufügen:

Wenn du keine Kinder willst, solltest du auf keinen Fall deinem Partner zuliebe welche bekommen. Du musst das 100% wollen. Schließlich bist du als Mutter diejenige die die körperlichen Veränderungen hat und die die sich an meisten um die Kinder kümmern wird. Das ist körperlich und seelisch eine große Veränderung und Verantwortung.
Wenn du das nicht 100% willst wirst du deinem Partner oder er dir später Vorwürfe machen oder du wirst unzufrieden.
Wenn es dir um die körperlichen Veränderungen geht muss man das hier nicht schön reden. Es hat lange gedauert bis sich mein Körper wieder einigermaßen erholt hatte nach den Schwangerschaften. Und bei mir gab es keine Schwangerschaftsstreifen oder Narben. Meine Schwägerin kämpft immer noch mit den Schwangerschaftsstreifen.
Ich liebe meine Kinder und wollte sie, aber körperlich hat es mich schon mitgenommen. Meine Brüste sind auch nicht mehr das was sie mal waren ;-)
Du musst dir also im klaren sein, ob du das wirklich willst mit allem was dazu gehört.
Eine Adoption wäre ja eine gute Lösung. Ich denke, dass ihr einen Weg findet, wenn er dich wirklich liebt.
Alles gute!
 

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