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Angst vor gesellschaftlichen Kontakten

dorly

Neues Mitglied
Hallo,

Ich bin neu hier und freue mich auf regen Austausch.

Ich habe seit einiger Zeit, ca. 1- 1/2 Jahren gemerkt, dass ich zunehmend Angst davor habe mit Menschen in Kontakt zu treten. Selbst bei langjährigen Freunden, würde ich bei Verabredungen gerne aus gespielten Krankheitsgründen absagen, da ich das Treffen scheue. Meine größte Angst ist dabei von den anderen verurteilt zu werden bzw. in den Unterhaltungen etwas unpassendes gesagt zu haben.
Es gibt nur wenige Bereiche in meinem Leben wo ich dies nicht so empfinde, wie etwa im Beruf, einige wenige Freunde oder teilweise in der Familie. Ich bin grundsätzlich in meinem Leben sehr gefestigt, in einer langjährigen Beziehung und als schüchtern würde mich, denke ich, nicht wirklich jemand bezeichnen.

Dennoch behalte ich diese Angst seit dieser Zeit für mich. Mein Partner weiß nichts davon, da ich die Konfrontation zu diesem Thema in einem gemeinsamen Gespräch fürchte. Grund ist seine Zielstrebigkeit, umgehend und am besten sofort etwas dagegen zu tun, und ich kann möglicherweise dieser Erwartung nicht gerecht werden. Ich würde zunehmend unter Druck geraten und mich noch mehr verschließen, obwohl mir sehr wohl bewusst ist, dass er es gut meint und mir einfach nur helfen möchte.

Diese Angst breitet sich auf mein Privatleben immer weiter aus, wie etwa Termine bei Ärzten, Werkstatt oder beim Frisör zu vereinbaren. Ich meide diese Kontakte so lange, bis ich es wirklich nicht mehr länger hinauszögern kann.
Im Gegensatz dazu, bin ich im Berufsleben täglich mit zig (fremden) Menschen in Kontakt. Habe
hier
keine Scheu.

Ich habe einiges zu den Themen Schüchternheit, Soziale Phobie,...etc. gelesen - kann aber leider nicht deuten, woher diese Ängste nun kommen, da ich früher gelassener, kontaktfreudiger und offener war (mit früher meine ich etwa mit 16 Jahren - bin jetzt 30) Ich war jahrelang Klassensprecher, habe mich in Organisationen engagiert und viele Weiterbildungen und ein berufsbegleitendes Studium gemacht. Mir jetzt vorzustellen, mich zu einem Kurs anzumelden, macht mich schon leicht nervös, da ich die Menschen dort nicht kenne.

Vielleicht gibt es ja hier im Forum jemanden, der ähnliches durchlebt hat und Erfahrungen und Tipps für ich hat, wie ich am Besten damit umgehe. Grundsätzlich versuche ich gezielt die Angst zu überwinden und diese Situation nicht zu meiden und auf Leute zuzugehen. Es hilft zwar kurz, aber auf lange Sicht stehe ich dann oft wieder vor der selben Situation.

Ich danke euch vorab fürs "zuhören" und eure Tipps.

Liebe Grüße!
 

Heira

Neues Mitglied
Ich leide auch an der sozialen Phobie, allerdings fing das bei mir schon im Kindesalter an und ist nie besser geworden. Ich habe dadurch erhebliche Nachteile in meinem Leben hinnehmen müssen.
Mich wundert jedoch, dass das bei dir erst jetzt auftritt, denn meistens beginnt das viel viel früher. Du schreibst, dass du früher sogar Klassensprecherin warst. Das finde ich erstaunlich.
Nachdem du mit dem Problem noch nicht so lange kämpft, wäre es vielleicht besser, wenn du dich nicht so in die Thematik hineinsteigerst und versucht es zu ignorieren. Wenn man zu viel darüber nachdenkt, wird es nämlich immer schlimmer.
Ich weiß, man soll Problemen normalerweise nicht ausweichen, doch bei dir könnte es vielleicht tatsächlich helfen, es zu ignorieren, weil du es noch nicht so lange hast. Momentan ist das Problem noch recht jung bei dir.
Gab es denn dafür einen bestimmten Auslöser bei dir, an den du dich erinnern kannst?

Bei der sozialen Phobie sind es ja die eigenen Gedanken die einen hemmen und nicht andere Menschen. Man hat eigentlich keine Angst vor anderen, sondern man hat Angst vor seinem eigenen Verhalten und die damit verbundenen einengenden Gefühle.

Ich werde bald 54 Jahre und ich habe immer mal wieder etwas ausprobiert, bislang jedoch ohne Erfolg. Einmal verschrieb mir ein Arzt ein Medikament speziell gegen die soziale Phobie. Ich war für 1,5 Jahren kaum wieder zu erkennen. In dieser Zeit gab es für mich keine Probleme mehr, sondern nur Herausforderungen, die ich mit Freude angenommen habe. Wenn ich morgens aufstand und aus dem Fenster sah war der Tag mein Freund. Ich war voller Freude, Optimusmus und WAR unschlagbar. Das Leben und alle Menschen waren meine Freunde. Dann war es jedoch so, dass der Körper sich an das Medikament gewöhnte und alles war vorbei und so wie zuvor. Schade.
 

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