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Angst vor der Krankheit bzw. allgemein vor Schicksalsschlägen

deni89

Neues Mitglied
Guten Abend,

normalerweise denkt man nicht so häufig darüber nach, was wäre wenn einem aus der Familie oder ähnliches etwas passiert. Ich muss in den letzten Jahren immer wieder (täglich) über solche Sachen nachdenken, weil ich einfach nicht möchte das meiner Freundin oder jemandem aus meiner Familie nicht mehr da ist oder dass ich Krebs bekomme, schwer krank werde oder ähnliches. Das blöde dabei ist meiner Meinung nach, dass man nicht wirklich sehr viel dagegen machen kann, also müsste man eigentlich einfach so weiter leben. Nun schaff ich das irgendwie nicht, man liest ja täglich in den Nachrichten oder erfährt über Bekannte/Kollegen schlimme Schicksalsschläge. Ich weiß nicht wirklich wie ich damit umgehen soll, ich kann dabei nicht einfach abschalten, denn es kann ja wirklich jeden immer treffen.

Was sagt ihr dazu? Wie geht ihr damit um?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Deni,

Ja, schlimme Dinge können immer passieren und auch schwere Krankheiten sind nie auszuschließen.

Deshalb ist es wichtig, viel Zeit mit den Menschen zu verbringen, die man liebt. Es hat keinen Sinn, sich über irgendwelche Horrorszenarien in der Zukunft Gedanken zu machen, die vielleicht sogar gar nicht passieren. Lebe im Hier und Jetzt, genieße die Zeit mit deinen Lieben so lange und intensiv wie möglich und sag ihnen, dass du sie lieb hast, wenn du das Bedürfnis verspürst.

Alles Gute!
 
Vielen dank für deine Antwort, jeden Tag zu leben als wäre es mein letzter hört sich irgendwie sehr schmerzhaft an. Ich schaute mir gerne Dokumentationen aller Art an, ich schaute mir schon öfters Dokus an in denen Ärzte begleitet worden sind bei Einsätzen. Wenn ich mir so etwas anschaue dann würde ich am liebsten gleich los heulen, das ist einfach hammer traurig. Wenn ich daran denke eines Tages meine Freundin oder jemand anderes aus der Familie beim sterben zuzusehen, das ist einfach das schlimmste bzw. eins der schlimmsten was einem passieren kann meiner Meinung nach. Ihr habt doch sicherlich auch daran gedacht, wie geht ihr damit um? Verfolgt euch das nicht? Habt ihr keine Angst vor der Zukunft?
 
Der einzige Weg, keine Schicksalsschläge mit Personen, die einem wichtig sind, erleiden zu müssen, besteht darin, selbst als erster zu sterben. Klingt brutal, ist aber so. Und dann bist Du es halt, der anderen einen Schicksalsschlag verpaßt. Wenn Du älter wirst, wirst Du zwangsläufig Katastrophen mit-erleben und verschiedene Personen über-leben. Daß man immer wieder unerwartet Verluste erleiden muß - und lernen, damit fertig zu werden -, ist eine der Lektionen, die einem das Leben erteilt. Manche schützen sich dagegen, indem sie halt keine so engen Beziehungen zu Personen, Dingen und allem anderen, was man eh verlieren könnte, aufbauen, allen anderen, die das nicht können, kann man nur empfehlen, jeden Tag so gut wie möglich zu nutzen, und geliebten Menschen lieber jeden Tag von Neuem zu sagen, daß man sie liebt. Gegen das Schicksal kämpfen selbst die Götter vergebens, das wußten schon die alten Griechen, und deshalb brauchst Du Dir auch nicht einbilden, daß es ausgerechnet für Dich heute anders laufen müßte. Das einzige, was Du lernen könntest, ist Gelassenheit, Dich nicht krampfhaft festklammern an "Maya", wie die Buddhisten den "schönen Schein des Lebens" nennen. Der Buddhismus lehrt nicht umsonst, daß das Festklammern an weltlichen Dingen, egal ob andere Personen oder Dinge, nur unnötiges Leid hervorruft, nur wahre Bedürfnislosigkeit befreit, und dazu gehört auch, sich von dem Gedanken zu lösen, man könne sich (und andere) vor allen "Schicksalsschlägen" beschützen. Was kommt, das kommt, und so, und über Dinge, an denen Du sowieso nichts ändern kannst, wenn sie passieren sollten, brauchst Du Dir den Kopf nicht sinnlos zerbrechen. Genieße jeden Tag, als wäre er Dein letzter (und der von anderen...)...
 
Wie geht ihr damit um?

Gar nicht, da es in meinem Leben niemand gibt, mit dem ich irgendwie großartig eine emotionale Bindung hätte. Ganz knallhart ausgesprochen, es wäre mir egal. Und wenn mir selbst was passiert, kann ich auch nichts gegen machen. Angst habe ich schon etwas vor dem Umstand, mich nicht mehr bewegen zu können und dahinzuvegetieren, weshalb ich dann wohl das Sterben vorziehen würde.
 
Früher hatte ich Angst, mal Krebs zu bekommen. Hatte hypochondrische Züge und lähmte mich total. Heute lasse ich das nicht mehr zu und denke mir, selbst wenn ich's kriege, hab ich wenigstens bis dahin so gelebt, wie ich's wollte.

Ein Schicksalsschlag hat meine Familie getroffen, ein Familienmitglied ist schwer krank geworden. Im Grunde geht die ganze Familie damit vor die Hunde und ich habe nie mit so einem Schlag gerechnet, scheine aber das einzige Familienmitglied zu sein, das versucht, das Beste draus zu machen. Getroffen hat's uns jetzt eh, jetzt ist es wichtig, nicht mit kaputt zu gehen und sich auf die guten Zeiten zu konzentrieren, die es ja zwischendurch auch gibt. Es besteht hier immer der Hang von anderen, alles fallenzulassen, weil jetzt ja alles eh egal sei. Alle Familienbräuche und jeglichen Zusammenhalt. Ich sehe das anders - auch in schlechten Zeiten kann man versuchen, sich nicht hängenzulassen und ein paar schöne Stunden miteinander zu verleben.

Ich habe Angst vor dem Tag, an dem z.B. mein Vater stirbt (er ist nicht der Erkrankte, das käme aus heiterem Himmel). Das wäre ein wirklich harter Schlag und manchmal mache ich mir Sorgen, dass er vorsichtig fährt und auf sich aufpasst, denn er ist gesundheitlich bereits eingeschränkt. Aber ich kann es nicht verhindern. Wenn es kommt, dann kommt es. Meine Eltern sind nicht mehr die Jüngsten und irgendwann werden sie nicht mehr da sein. Mein Zuhause zerfällt beim Hinsehen, aber was soll ich machen? Die Zeit vergeht eben und irgendwann werde ich mit der Tatsache klarkommen müssen, nun ohne es dazustehen. Warum soll ich mir die Zeit jetzt schon mit der Trauer und den Sorgen verpesten, für die es noch lange nicht an der Zeit ist? Ich bin froh, diese Eigenschaft weitgehend abgelegt zu haben und in der Lage zu sein, regelrecht euphorisch zu werden aus nichtigen Gründen im Hier und Jetzt. Weinen kann ich dann, wenn ich geschlagen worden bin. Es war ein Vernunftsbeschluss, sich nicht mehr die Gegenwart mit Sorgen über ungelegte Eiern versauen zu wollen. Im Zweifelsfall kann ich schon mit dem umgehen, was kommt, da bin ich mir sicher.
 

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