Angst vor dem Studium

Hallo!

Nachdem ich letztes Jahr mein Abi gemacht hatte, hab ich eine Ausbildung angefangen. Hab mich aber ziemlich schnell unwohl gefühlt. Ich war ständig am Boden und das hat man mir auch angesehen. Hab dann also abgebrochen und mich für das WS 07/08 für ein Studium beworben.

Hab auch den gewünschten Studienplatz bekommen. Studiere jetzt Lehramt am Gymnasium für Geografie und Deutsch. Aber jetzt bin ich total verunsichert. Ich hab pro Woche 10 Veranstaltungen und komme auf 20 SWS. Sorgen machen mir aber die Arbeitsstunden, die angesetzt sind. Da komm ich auf 1100. Das ist verdammt heftig für 15 Wochen Vorlesungszeit. Ich hab jetzt total Panik, dass ich mich die ganze Zeit nur in meiner Wohnung oder in der Bibliothek verkriechen und lernen muss. Ich hab einfach Angst, das alles nicht zu packen...

Wenn ich immer nur zu Hause sitze und nie Zeit für mich hab, fühl ich mich schnell eingesperrt und werd depressiv.

Kann mir jemand sagen, ob das wirklich so hart ist mit dem Eigenanteil? Oder einen Rat geben, was ich machen soll?

20 wochenstunden sind schon ok, alles schaffbar. wenn dir so schnell die decke auf den kopf fällt, schau am besten dass du ein paar leute kennen lernst, mit denen du lernen kannst. dann gehts stressfreier und auch ein bissl lustiger mitunter🙂

Hm... Ich glaube, so generell lässt sich das nicht sagen - kommt wohl sehr stark auf die Arten der Lehrveranstaltung an. Weiß jetzt zwar nicht genau, wie das in Deutschland geregelt ist, aber dürfte wohl nicht viel anders als in Österreich sein:

Bin ebenfalls im ersten Semester und habe 13 Semesterstunden - dabei handelt es sich allerdings um fünf Proseminare mit Anwesenheitspflicht. Außerdem haben die alle prüfungsimmanenten Charakter, das heißt, mir wird auch mit den paar Stunden sicher nicht fad werden, weil halt dauernd daheim irgendwas für die LVs zu tun ist.

Wären das allerdings alles reine Vorlesungen, wo man halt nur auf die Abschlussklausur lernt und nicht laufend irgendwelche Leistungen erbringen muss (Hausübungen, Referate etc), dann wären wohl auch 20 bis 25 Semesterstunden locker zu schaffen.

@ Jannie

Ich weiß nicht, wie sich dein Stundenplan zusammensetzt - beschränkst du dich bei den 20 SSt nur auf deine Pflichtfächer fürs erste Semester oder hast du da auch schon Dinge dabei, die du auch erst später absolvieren könntest? Falls ja, würd ich diese LVs streichen.

Rate dir auch, dich mit Studienkollegen zusammenzuschließen, das hilft dir sicher ungemein, den Überblick zu behalten. Einfach die Leute anquatschen - die meisten sind genauso verunsichert wie du und freuen sich, wenn jemand auf sie zukommt! Ich hab anfangs auch keinen Menschen gekannt und hab jetzt schon eine recht nette Gruppe zusammengefunden. Mach nur nicht den Fehler, dich in deiner Wohnung zu verkriechen.

Hallo Jannie,

Die Faustregel für ein sehr gutes Lernverhalten im Studium heißt (ja nach Lerntempo): Man sollte noch einmal so viele Stunden, wie man in Vorlesungen und Seminaren verbringt, zur Vor- und Nachbereitung zu Hause nutzen.
Insgesamt müsstest du also als Vorzeige-Student 40 Stunden pro Woche investieren. Das ist eine normale Arbeitswoche, also gut zu schaffen. So hab ich es zumindest gehört.

Machen aber trotzdem die Wenigsten, ich auch nicht 😀 Trotzdem schaffe ich meine Prüfungen durchweg mit guten Ergebnissen, weil ich kurz vor den Prüfungen richtig viel Kraft investiere.
Ist aber eine Typsache. Anderen liegt kontinuierliches Lernen eher.

Wie hast du dir denn diese 1100 Stunden errechnet? Wie soll denn das funktionieren, bei 7 Tagen mit je 24 Stunden? 🙂 Oder hab ich das falsch verstanden?
Lass dich nicht verunsichern. Gib dein Bestes und warte die ersten Prüfungen ab. Du wirst sehn, das ist zu schaffen.

Der Tipp mit den Lerngruppen ist übrigens super, das hilft wirklich ungemein!

In jeden Fall ist ein Studium viel Arbeit, bringt aber auch eine Menge Spaß und viele neue Freunde und Erfahrungen. Lass dir das nicht nehmen!

Mach dir doch einen Plan, was du jede Woche so schaffen willst und versuch, dich daran zu halten, wenn dir das hilft.

Ich wünsche dir eine schöne und erfolgreiche Zeit 🙂

Mango

Vielen Dank, Leute!

Ich werds auf jeden Fall erst mal richtig versuchen! Wenns schief geht, kann ich immer noch was anderes machen... Besser als es nicht versucht zu haben, oder? Mach mir nur Sorgen, dass ich dann keine Ausbildung krieg, weil ich zu alt bin.

Hab mittlerweile auch gemerkt, dass verdammt viele ein ähnliches Problem haben wie ich, also auch Angst. Is halt alles ziemlich eng.

Auf die 1100 Stunden bin ich gekommen, weil die für jeden Kurs noch mal den Arbeitsaufwand pro Semester in Stunden angegeben haben und der ist pro Kurs so 150 - 300. Ich hoffe mal, dass das nicht unbedingt der absolute Richtwert ist... Sonst hab ich echt n Problem. Allerdings hat man in jeder neuen Klasse in der Schule ja auch gesagt bekommen, dass jetzt alles viel schwerer ist etc.

Also ich versuch jetzt zumindest positiv zu denken, auch wenns nicht ganz einfach ist und ich immer noch nicht weiß, wie ich das bewältigen soll.

War es bei euch eigentlich auch so, dass die euch erst mal voll Angst gemacht haben? Und damit mein ich nicht nur die Professoren, sondern auch die Studenten höherer Fachsemester.

Am meisten Sorgen mach ich mir aber, weil der Uni NC für meine Fächer bei 1,7 lag. Da müssen die Leute doch was drauf haben, oder? Und trotzdem hab ich gehört, dass die Durchfallrate in dem einen Kurs des 1. FS bei 80% liegt... Macht mir immer noch Angst.

Auf jeden Fall tat es gut, aufmunternde Worte von euch zu hören... Kam mir echt verdammt allein gelassen vor. Irgendwie kann mich da keiner so richtig verstehen.

Jannie meinte:

War es bei euch eigentlich auch so, dass die euch erst mal voll Angst gemacht haben? Und damit mein ich nicht nur die Professoren, sondern auch die Studenten höherer Fachsemester.

Am meisten Sorgen mach ich mir aber, weil der Uni NC für meine Fächer bei 1,7 lag. Da müssen die Leute doch was drauf haben, oder? Und trotzdem hab ich gehört, dass die Durchfallrate in dem einen Kurs des 1. FS bei 80% liegt... Macht mir immer noch Angst.

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Ich hatte, als ich aufs Gymnasium kam (also mit zarten 10 Jahren), ne Heidenpanik vor den Schülern höherer Jahrgänge, insbesondere bei den Maturanten bin ich vor lauter Ehrfurcht fast erstarrt... Für mich war es die größte Qual, wegen irgendetwas in eine Klasse mit älteren Schülern reinschauen zu müssen. Das hat sich aber geändert, als ich selber in dieses "hochheilige Maturantenalter" kam: Es kocht jeder nur mit heißem Wasser!

Das Gleiche gilt auch für die höhersemestrigen Studenten - perfekt ist von denen mit Sicherheit niemand. Unsicher brauchst du dir da wirklich nicht zu sein - die meisten Höhersemestrigen helfen dir sicher auch gerne bei Problemem weiter.

Und was den NC anbelangt... Nun, dazu fällt mir eigentlich immer nur Folgendes ein: Noten sind nicht unbedingt ein Spiegel der Intelligenz. In der Schule erreicht man ein passables Zeugnis auch dadurch, punktuell auf eine Prüfung zu lernen, ob du den Stoff tatsächlich verinnerlicht hast, fragt da kein Mensch. An der Uni ist das aber anders - deshalb hauts auch viele sehr gute Schüler als Studenten auf die Nase. Und außerdem gibt's so große Qualitätsunterschiede an den ganzen Schulen - was bei der einen ein 1er ist, wird bei der nächsten mit einem 3er und bei der dritten mit einem 5er bewertet. Deshalb halt ich den ganzen NC für alles andere objektiv...

Aber wurscht, was ich damit sagen wollte: Keinen Stress! Keine Panik, da sitzen schon nicht nur lauter megaintelligente Leute drinnen... Und wer sagt denn, dass grad du bei den 80 % dabei bist, die fliegen (wenn's überhaupt so viele sind... Solche Zahlen sind immer mit etwas Vorsicht zu genießen)?

Alles Gute!