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Angst und Panik in neuer Wohnung

Zeruko375

Mitglied
Hallo,

Ich habe hier vor 3 Wochen schon mal einen Beitrag verfasst. Konkret geht es darum, dass ich vor 2 Monaten mit meinem langjährigen Partner, mit dem ich vorher bereits zusammen gelebt habe, in eine neue Wohnung einen Ort weiter gezogen. Seitdem bin ich schlagartig schwer depressiv geworden und hatte bis vor einer Woche noch Suizidgedanken. Ich hatte bereits schwer depressive Episoden in meinem Leben, zuletzt vor 4 Jahren, weshalb ich schnell in eine Akutklinik gegangen bin wo ich jetzt 3 Wochen war und medikamentös mit Lithium eingestellt wurde. Die letzten Tage habe ich mich in der Klinik wirklich stabil gefühlt und hatte Hoffnung, bald wieder arbeiten gehen zu können. Nun bin ich einen Tag zuhause da ich morgen in eine Psychosomatik gehen werde. Heute Morgen war ich noch stabil, jetzt geht es mir rapide schlechter. Ich habe Panik, Herzrasen, Atemnot, muss weinen unf schreien, Zittern. Vor vielen Jahren habe ich in diesem Wohnort mal einen Übergriff erlebt, dachte jedoch dass ich hier leben kann da ich hier auch problemlos arbeiten konnte und viele Jahre in Therapie war bzgl des Übergriffs. Der Übergriff ist das einzige wodurch ich mir meine heftige Symptomatik teilweise erklären kann. Nichtsdestotrotz erschließt sich mir nicht, warum es mir hier so schlecht geht, dass ich sogar nicht mehr arbeitsfähig bin (was ich vorher sehr war). Alles macht mir Angst in der Wohnung, ich komme hier nicht zur Ruhe, schaffe es aber auch nicht aufzuräumen oder etwas zu tun, ich habe vor allem in der Wohnung Angst und fühle mich wie gelähmt. Ich habe schon mit meiner Familie besprochen, dass ich im Notfall zu ihnen ziehen kann, allerdings müsste mein Partner sich dann eine eigene Wohnung suchen (unsere ist zu teuer für eine Person, zu meiner Familie will er nicht) und das möchte ich ihm eigentlich nicht antun. Ich habe deshalb starke Schuldgefühle. Andererseits habe ich Sorge nichts mehr arbeitsfähig zu werden solange ich hier lebe.

Hattet ihr schon mal was ähnliches? Was sind eure Gedanken? Bin ich einfach „nur“ schwer depressiv? Werde ich mich hier jemals wohl fühlen?

Danke und viele Grüße
 
... in eine neue Wohnung einen Ort weiter gezogen. Seitdem bin ich schlagartig schwer depressiv geworden (...) Ich habe Panik, Herzrasen, Atemnot, muss weinen unf schreien, Zittern. Vor vielen Jahren habe ich in diesem Wohnort mal einen Übergriff erlebt, dachte jedoch dass ich hier leben kann ...
Hallo Zeruko375,
unsere Psyche bzw. unser Unterbewusstsein hat manchmal eine Art Eigenleben ... da kann man noch so viel Therapie machen oder "daran arbeiten", was einem mal passiert ist. Offenbar ist dein Unterbewusstes so beunruhigt, dass es sämtliche Warnglocken gleichzeitig läutet.

Man darf ja hier keine Therapieempfehlungen mehr geben, deshalb formuliere ich es mal so (und hoffe, das ist akzeptabel): Wenn mir jemand zu der Zeit, als ich noch Psychotherapeuten ausgebildet habe, einen Fall wie den deinen geschildert und gefragt hätte, welchen Ansatz ich empfehlen würde – dann hätte ich auf Milton Erickson verwiesen oder/und auf Richard Bandler. Beide haben (der eine mit Hypnose bzw. hypnotischer Trance/Suggestion, der andere mit mentalen Übungen, die später als "NLP" benannt wurden) mit ihren Klient:innen daran gearbeitet, das Unterbewusste zu "überlisten". Aber nicht in einem hinterhältigen, sondern in einem heilsamen Sinne.

Vielleicht hast du noch eine/n Therapeuten/Therapeutin, zu der du eine sehr gute Beziehung aufgebaut hattest und die mit solchen Techniken arbeiten kann? Leider versagen die auf Kognition aufbauenden Therapien bei solchen Beschwerden oft, weil dieser Teil des Unbewussten nicht über Sprache und Worte zugänglich ist, sondern eher mit Bildern und eben Suggestionen.

Ich verstehe, dass du evtl. mit einer Fluchttendenz reagierst, um dem (scheinbar erneut drohenden) Unheil zu entgehen. Aber letztlich würdest du damit die Lösung nur verschleppen und bei anderen anderen Gelegenheit (ähnliche Situation, ähnliche Gerüche etc.) schwappt das erneut an die Oberfläche und hindert dich daran, ein freies und selbstbestimmtes Leben zu leben. Deshalb mein Rat, nochmal ranzugehen, aber eben auf eine andere Weise als bisher. Zumindest hast du jetzt den Vorteil, dass du sehr schnell merkst, ob die Therapie anschlägt. Und falls nicht, kannst du immer noch einen Plan B umsetzen.

Alles Gute!
Werner
 
Kann die Ursache der Angststörung vielleicht in einem erklärbaren physikalischen Grund bestehen? Insbesondere sogenannter Infraschall (Töne die zu tief sind um sie zu hören, sie pflanzen sich durch feste Materie fort, weshalb die Quelle oft schwer aufzuspüren ist) kann Angst und Paranoia hervorrufen, das kann schon ein defekter Ventilator sein, schwingende Rohre von Fernwärmeanlagen oder alles in der Umgebung was Vibrationen auslöst, auch laufende Maschinen in einer Fabrik. Möglicherweise liegt die neue Wohnung genau in einem "Fokus" für solche Schwingungen. Bevor man immer alles auf die Psyche schiebt, sollte man erst schauen ob man einen "realen" Grund finden kann. Tauchen die Phänomene immer zu gleichen bestimmten Zeiten auf, ist die Wahrscheinlichkeit groß daß es tatsächlich ein Effekt von einer technischen Anlage ist, die um diese Zeit läuft.
 
Wenn ihr an einen Ort zurückgezogen seid, an dem dir ein Leid geschah, ist es doch ganz folgerichtig, dass es dir dort nicht gut geht.
Warum zieht ihr nicht zusammen an einen anderen Ort?
 
Kann die Ursache der Angststörung vielleicht in einem erklärbaren physikalischen Grund bestehen? Insbesondere sogenannter Infraschall (Töne die zu tief sind um sie zu hören, sie pflanzen sich durch feste Materie fort, weshalb die Quelle oft schwer aufzuspüren ist) kann Angst und Paranoia hervorrufen, das kann schon ein defekter Ventilator sein, schwingende Rohre von Fernwärmeanlagen oder alles in der Umgebung was Vibrationen auslöst, auch laufende Maschinen in einer Fabrik. Möglicherweise liegt die neue Wohnung genau in einem "Fokus" für solche Schwingungen. Bevor man immer alles auf die Psyche schiebt, sollte man erst schauen ob man einen "realen" Grund finden kann. Tauchen die Phänomene immer zu gleichen bestimmten Zeiten auf, ist die Wahrscheinlichkeit groß daß es tatsächlich ein Effekt von einer technischen Anlage ist, die um diese Zeit läuft.
Hey, danke für deine ausführliche Antwort. In der Wohnung sind auf jeden Fall mehr Töne als in der alten. Habe mich auch schon gefragt, ob es daran liegt. Trotzdem erschließt sich mir nicht, warum ich dann teilweise schreie vor lauter Angst und Panik. Das fühlt sich für mich dann doch eher wie eine Traumareaktion an.
 
Hallo Zeruko375,
unsere Psyche bzw. unser Unterbewusstsein hat manchmal eine Art Eigenleben ... da kann man noch so viel Therapie machen oder "daran arbeiten", was einem mal passiert ist. Offenbar ist dein Unterbewusstes so beunruhigt, dass es sämtliche Warnglocken gleichzeitig läutet.

Man darf ja hier keine Therapieempfehlungen mehr geben, deshalb formuliere ich es mal so (und hoffe, das ist akzeptabel): Wenn mir jemand zu der Zeit, als ich noch Psychotherapeuten ausgebildet habe, einen Fall wie den deinen geschildert und gefragt hätte, welchen Ansatz ich empfehlen würde – dann hätte ich auf Milton Erickson verwiesen oder/und auf Richard Bandler. Beide haben (der eine mit Hypnose bzw. hypnotischer Trance/Suggestion, der andere mit mentalen Übungen, die später als "NLP" benannt wurden) mit ihren Klient:innen daran gearbeitet, das Unterbewusste zu "überlisten". Aber nicht in einem hinterhältigen, sondern in einem heilsamen Sinne.

Vielleicht hast du noch eine/n Therapeuten/Therapeutin, zu der du eine sehr gute Beziehung aufgebaut hattest und die mit solchen Techniken arbeiten kann? Leider versagen die auf Kognition aufbauenden Therapien bei solchen Beschwerden oft, weil dieser Teil des Unbewussten nicht über Sprache und Worte zugänglich ist, sondern eher mit Bildern und eben Suggestionen.

Ich verstehe, dass du evtl. mit einer Fluchttendenz reagierst, um dem (scheinbar erneut drohenden) Unheil zu entgehen. Aber letztlich würdest du damit die Lösung nur verschleppen und bei anderen anderen Gelegenheit (ähnliche Situation, ähnliche Gerüche etc.) schwappt das erneut an die Oberfläche und hindert dich daran, ein freies und selbstbestimmtes Leben zu leben. Deshalb mein Rat, nochmal ranzugehen, aber eben auf eine andere Weise als bisher. Zumindest hast du jetzt den Vorteil, dass du sehr schnell merkst, ob die Therapie anschlägt. Und falls nicht, kannst du immer noch einen Plan B umsetzen.

Alles Gute!
Werner
Hallo Werner, vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Ich gebe dir mit allem recht was du sagst. Ja, ich habe glücklicherweise einen ambulanten Therapeuten, ich frage ihn mal ob er mit NLP arbeitet. Auf jeden Fall hast du leider recht, dass ein weiterer Umzug das Problem nur verschleppen würde. Dennoch habe ich Sorge es auf Dauer in der Wohnung einfach nicht auszuhalten. Mal schauen wie lange ich es schaffe.
 

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