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Angst: mein 18jähriger Sohn

V

venia

Gast
Hallo polgara,
es scheint, als hätten wir die gleiche Sorte von Sohn :rolleyes:

Es wunderte mich eben auch, dass dein Sohn auch auf die Klassenfahrt verzichtet hat.......

Was macht dein Sohn denn jetzt?
Wie hast du alles geschafft?

Ich noch mal...

"es scheint, als hätten wir die gleiche Sorte von Sohn" ... macht mir Sorge...

Wenn das so dastehen soll drängt es mich zu schreiben:

"GLEICHE SORTE ELTERN"

JEDES KIND IST INDIVIDUELL zu betrachten und bei jeder dieser Persönlichkeiten ist indididuell die Ursache zu ergründen...

Wenn Kinder das von ihren eigenen Eltern lesen:
"Sorte Sohn"
...und wenn möglicherweise versucht wird die bestehenden Probleme mit denen ANDERER
zu vergleichen, braucht man sich als Elternteil nicht mehr bemühen "ein Guter Freund" für das Kind zu sein...

Die Umwelt formt den Menschen - vielleicht denkt ihr mal darüber und über die Vergangenheit speziell im Umgang mit den Kindern nach
*nicht böse gemeint*!!!
 
Zuletzt bearbeitet:

polgara

Aktives Mitglied
"es scheint, als hätten wir die gleiche Sorte von Sohn" ... macht mir Sorge...

Wenn das so dastehen soll drängt es mich zu schreiben:

"GLEICHE SORTE ELTERN"

JEDES KIND IST INDIVIDUELL zu betrachten und bei jeder dieser Persönlichkeiten ist indididuell die Ursache zu ergründen...
Ich erlebe seit vielen Jahren viele Kinder im Kindergarten und ich bin der festen Überzeugung, dass es verschiedene Grundtypen von Menschen gibt, die sich einander ähneln in grundlegenden Charaktereigenschaften. Das gilt selbstverständlich dann auch für die Eltern.
Dass jeder dann eine andere Sozialisation, da stimme ich zu.
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
JEDES KIND IST INDIVIDUELL zu betrachten und bei jeder dieser Persönlichkeiten ist indididuell die Ursache zu ergründen...

Die Umwelt formt den Menschen
Hallo Venia,
du machst es dir aus meiner Sicht ein bisschen zu einfach - jeder Mensch ist sowohl (!)

a) individuell
b) in vielem wie alle anderen Menschen
c) in vielem anderen Menschen ähnlich (wie Polgara schon geschrieben hat)

und dann formt nicht nur die Umwelt den Menschen, sondern (mindestens)

a) die Umwelt vor der Geburt (epigenetische Frühprägungen)
b) die Umwelt nach der Geburt
c) die genetische Grundausstattung, die geerbt wurde
d) seine eigenen Gedanken, Werte, Erfahrungen

Die Eltern spielen da schon eine Rolle, aber nicht mehr als 30%, würde ich sagen. Das sieht man ja bequem an der Unterschiedlichkeit von Geschwistern bzw. Zwillingsgeschwistern.

Wenn dich das Thema interessiert - eins meiner Bücher heißt "Warum Kinder so verschieden sind?" (VAK-Verlag, 2006) ... dort wird auch erklärt, warum sich manche Kinder so ähnlich sind (ich vermute mal, Polgara hat es als Erzieherin im Regal ;)).

Gruß, Werner (mit vier Brüdern aufgewachsen ...)
 
V

venia

Gast
@ Werner

...ja, nichts anderes steht im Grunde da...
und der Hinweis auf "Dein Buch" und das Aufwachsen mit Geschwister ändert nichts an der von mir niedergeschriebenen Erfahrung, können maximal begleitende Hilfsmittel sein!!!

"Es sich einfach machen" kann eigentlich nicht die Schlussfolgerung beim Lesen sein weil eine umfassende Ursachenforschung und zugeschnittene Lösungssuche *wieder individuell* lange und gründlich erfolgen muss.

Aber und das steht doch wohl ausser Frage:
MITSPIELEN muss der Betreffende!

*Gruß*
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
der Hinweis auf "Dein Buch" und das Aufwachsen mit Geschwister ändert nichts an der von mir niedergeschriebenen Erfahrung,
Ich wollte nichts an deinen Erfahrungen rütteln, Venia - nur die Zahl der möglichen Blickwinkel erweitern und der Hinweis auf meine Brüder sollte verdeutlichen, dass ich von Kindheit an mit massiven Unterschieden trotz gleicher Umgebung und Familie konfrontiert war.

eine umfassende Ursachenforschung und zugeschnittene Lösungssuche *wieder individuell* lange und gründlich erfolgen muss.
Da möchte ich mit Hinweis auf die Ergebnisse der Lösungsforschung von Paul Watzlawick und meiner eigenen Erfahrung aus über 10 Jahren Beratungspraxis allerdings widersprechen: Lösungen entstehen (vor allem im zwischenmenschlichen Bereich) eher selten durch "umfassende Ursachenforschung", sondern vielmehr dadurch, dass "ein Unterschied entsteht, der einen Unterschied macht".

Dieser Unterschied kann durch einen einzigen Satz ausgelöst werden, durch eine Erfahrung, durch eine Beziehung, durch ein Buch oder einen Film. Die Lösung muss auch nicht auf das Problem zugeschnitten sein, man muss das Problem nicht verstehen oder nachvollziehen können - deshalb kann etwas, das z.B. bei einer schweren Lebenskrise von Herrn X. geholfen hat auch bei Schlafstörungen von Frau Y. helfen. Fachlich nennt man diese Unterschiedsmacher "Universallösungen" - eine kleine Sammlung davon findest du bei Interesse hier: www.loesungssammlung.de
 
T

Truth

Gast
Danke Truth, es ist echt gut zu wissen, wie viel sich hier Gedanken um "mein Problem" machen.

Also ist der nächste Schritt: Reden mit meinem Sohn, sein Vertrauen gewinnen, damit er zum Therapeuten geht?
Wie kommt man zu einem Therapeuten? Anrufen und Termin vereinbaren? Rezept vom Hausarzt.
So viel ich weiß, dauert es Monate, bis man so einen Termin hat, oder?
Hmmm
Wir haben für unsere Tochter einen Nottermin bekommen - innerhalb von 3 Tagen. Vielleicht kannst du erstmal gute Adressen von Psychologen oder Psychatern herausfinden und diese dann abtelefonieren. Wenn du die Dringlichkeit gut rüberbringst, kannst du vielleicht einen kurzfristigen Termin bekommen. Wir haben über Bekannte gute Adressen erhalten. Hast du irgendwelche dir bekannte Anlaufstellen? Ein Termin beim Hausarzt wird wohl nach den neuen Regeln vorher nötig sein. Der stellt dann den Überweisungsschein aus.

LG Truth
 
Zuletzt bearbeitet:
M

malu

Gast
Hallo,
muss mich noch mal melden.
Die Situation meines Sohnes hat sich nicht geändert. Der lässt sich schon über 2 Wochen vom Arzt krank schreiben. Gespräche eskalierten leider.
Ich bleib aber auf jedem Fall am Ball, denn ich spüre, dass ich helfen muss.

Große Sorgen macht mir das, dass es so viele Familien gibt, die es ähnlich geht mit ihrem Kind.
Der Amokläufer von Winnenden ist mit meiner Situation jetzt nicht zu vergleiben, es macht mir aber Angst, dass es solch verzweifelte Menschen überhaupt gibt.
Keiner erkannte, dass der Junge doch große Probleme hatte und mit der Welt nicht zurechtkam.
Auch die Politik müsste solche Jugendliche "auffangen", wenn sie keine Schulausbildung haben, keine Ausbildung bekommen.
Der Amolkläufer war doch auch ein Schulabgänger, der wohl keinen Ausbildungsplatz oder Schulplatz hatte........
Es ist doch so: mit sogar einer 5 in Mathe bekommt man seinen Realschulabschluss. Wird aber so auf keiner weiterführenden Schule aufgenommen und einen Ausbildungsplatz wird er ohne großes Glück wohl auch nicht bekommen. Hier darf die Politik/die Gesellschaft nicht weggucken! Es darf keine Jugendliche geben, die zuhause rumhängen - selbst wenn sie stinkefaul sind.
Es muss immer einen Weg geben, auch mit miserablen Zeugnis..........aus eigener Erfahrung weiß ich ja, dass sich da kaum einer drum kümmert.

Ich werde weiter auf mein Herz hören und für "ein geregeltes Leben" für meinen Sohn kämpfen.
 
S

Schokokeks

Gast
Hallo Malu,
ich kann Dein Problem sehr gut nachvollziehen, denn es ist auch mir bekannt.
Unser ältester Sohn ist zwar erst (fast) 12, aber die Beschreibung Deines Sohnes paßt auch auf ihn:
Er zieht sich zurück vor Gleichaltrigen, und während er zu Hause "ganz normal" ist, redet er in der Schule entweder gar nicht oder so leise, daß ihn niemand versteht. Er wehrt sich nicht gegen (noch in den Kinderschuhen steckendes) Mobbing in der Klasse, er hat dort auch keine Freunde.
Auch er ist sehr dünn und blass.
Zuhause spielt er gerne und viel mit anderen Kindern - das sind aber eigentlich die Freunde seines 2 Jahre jüngeren Bruders, da ist er der Älteste und hat zudem ja auch "heimrecht".
Nach einem Schulwechsel wurde seine Angst so schlimm, daß er die Schule kaum noch besuchen konnte.
Auch unsere Familie ist intakt - man sucht ja immer gerne nach Schuld in der Familie.
Nun haben wir den "Vorteil", daß unser Sohn nicht volljährig ist und wir ihn zur Hilfe zwingen konnten..... Er befindet sich seit Anfang Dezember in einer Jugendklinik für Psychatrie (hört sich viel gefährlicher an als es ist), allerdings in einer Tagesklinik, die er von 8 bis 17 Uhr besucht und abends zuhause sein kann.
Es wurde eine ausgeprägte Sozialphobie, also Angst vor sozialen Kontakten, diagnostiziert. Damit einher geht in den meisten Fällen Angst vor allem Neuen.
Die Behandlung bzw. Therapie einer solchen Phobie ist sehr langwierig, aber wir arbeiten dran und sehen Licht :)
Ich denke, daß Deiner Beschreibung nach Dein Sohn ein ähliches Krankheitsbild haben könnte. Ich weiß bloß leider nicht, ob die Möglichkeit besteht, ihn - wenn schon nicht zu einer Thearpie, dann doch wenigstens zu einer Diagnostik bei einem Psychologen/Jugendpsychologen zu überreden (vielleicht über den Hausarzt?), - denn gerade Soziaphopiepatienten haben Angst, sich neuen Situationen zu stellen und diese auszuhalten.
Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft, gib nicht auf, es lohnt sich!
Liebe Grüße, Schokokeks
 

Eis-Fee

Urgestein
Hallo Malu

Mein Sohn ist 24 Jahre.
Einiges in Deinem Beitrag kommt mir doch
sehr bekannt vor. Z.b mit der Figur und dem Zurückziehen.
Es ist ein schwieriges Alter und ich habe dem ganzen
noch eins drauf gesetzt.
Ich bekam noch mal ein Kind, als mein Sohn 13 Jahre war.
Irgendwann hat er mir mal gesagt, dass er dieses Kind
gehasst hätte.(Heute natürlich nicht mehr)
Wir hatten vorher ein tolles Verhältnis, wir konnten über alles reden.
Aber er entzog sich mir, bzw. uns, immer mehr.
Er ging zwar in die Schule, hatte aber einigen Stress dort.
Dann kam noch das liebe Essen dazu. Dünn wollte er sein.
Ich habe geredet und geredet, meistens mit der Wand.
Heute lacht er darüber. Ich würde Dir gerne einen Rat geben, aber es ist sehr schwer. Am besten lässt Ihr ihn gehen.
Sag einfach zu ihm, es ist sein Körper und er wäre alt genug.
Das ist bestimmt sehr hart, aber Du hilfst ihm nicht, wenn
Du dauernd nörgelst. Ich musste auch durch diese Schule.
Habe sogar mit seinem Arzt gesprochen, der sich ihn vor "geknöpft"
hat. Jeder darf seine Bedenken äußern, nur nicht Ihr.
Das ist Fakt. Es ist eine schwere Zeit, ich weiss das, glaube mir,
aber es wird sich ändern. Wenn er kann, kommt er mit Sicherheit
auf Euch zu. Seit dann einfach da.
Mein Sohn zog mit fast 19 Jahren aus und er kam gut zurecht.
Ich wünsche Euch Kraft und die Geduld, die Ihr haben müsst.
Das Verhältnis zu meinem Sohn ist wieder so, als wäre es nie
anders gewesen.

Anna:)
 

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