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Angst, dass ich versagen werde und mich niemand nehmen möchte

baltar

Aktives Mitglied
Hallo,

ich habe folgendes Problem: Ich habe mehr als zwei Jahre in der Debitor-Buchhaltung gearbeitet. Mein Arbeitgeber ist dann in die Insolvenz gegangen und ich musste mir eine neue Stelle suchen.

Angefangen habe ich dann bei einem Unternehmen, das Gesamtbuchhaltung macht. Da bin ich aber nach 8 Monaten entlassen worden, weil meine Chefin der Meinung ist, dass ich die Arbeit nicht geschafft habe.

Nun bin ich auf der Suche nach einer Stelle und habe schon SEHR viele Bewerbungen geschrieben. Ständig kommen aber nur Absagen. Das Bedrückende ist aber daran, dass die Stellen, bei denen ich mich beworben habe, immer wieder neu ausgeschrieben werden. Heißt also, dass die niemanden finden, aber mich trotzdem nicht haben wollen und lieber ohne Verstärkung weiterarbeiten. Ich fühle mich jetzt absolut wertlos und zu nichts zu gebrauchen.

Zu meinem Hintergrund: Ich bin sehr spät in das Berufsleben gekommen. Ich trage in meinem Lebenslauf einige Stellen mit mir herum, die nicht sehr einladend sind. Ich habe ein Studium geführt, das ich war mit sehr gut abgeschlossen habe, aber deutlich über der Regelstudienzeit gelegen habe. Und danach habe ich in dem Studium nicht gearbeitet, weil ich persönliche Probleme hatte (Depressionen und soziale Ängste), weswegen ich erstmal eine Therapie und Reha machen musste. Erst mit Mitte 30 habe ich eine neue Ausbildung angefangen und bin Bürokaufmann. Ich habe in dem Beruf auch gearbeitet, wenn auch in einem Hungerlohn-Job. Nach 2,5 Jahren hab ich dann eine Fortbildung zur Buchhaltung gemacht und gearbeitet für ein Unternehmen in der Debitorbuchhaltung für über 2 Jahre. Danach ging für mich, wie oben beschrieben, der Abwärtslauf mit der Insolvenz meines Arbeitgebers los.

Jetzt habe ich noch einen zweiten Mißerfolg eingesteckt. Ich hab doch noch eine Stelle gefunden. Aber nach Ablauf von nicht mal drei Wochen hab ich erfahren, dass das Unternehmen mich gleich wieder entlassen will. Ich passe angeblich nicht in das Team, und es bestehen Zweifel, ob ich die Arbeitsprozesse ausfüllen kann. Denn es seien sehr komplexe Hintergründe. Dabei hat man mir noch nicht mal eine einzige Aufgabe gegeben und mir keine Chance eingeräumt, mich zu beweisen. Ende April bin ich dann wieder ohne Arbeit.

Nun hab ich totale Angst davor, wieder irgendwo eine Stelle anzunehmen. Ich fürchte mich davor, erneut nicht die Anforderungen zu erfüllen oder nicht ins Team zu passen. Und die Zahl der Unternehmen, bei denen ich mich noch nicht beworben habe, wird immer kleiner. Ich hab schon so vielen Unternehmen meine Unterlagen zugesandt und entweder nur Absagen oder GAR KEINE Antwort erhalten.

Durch meinen kaputten Lebenslauf hab ich immer Probleme gehabt, eine Stelle zu finden. Es fing schon damit an, überhaupt eine Ausbildung zu bekommen. Die Agentur für Arbeit wollte mir keine Umschulung geben, da musste ich versuchen, eine normale Ausbildungsstelle zu finden. Zwei Jahre hat es mich gekostet, bis ich ein Unternehmen gefunden habe, das mich doch noch haben wollte. Über 200 Bewerbungen hab ich geschrieben. Und nach dem Bestehen der Ausbildung das gleiche Spiel, ich musste erneut über 200 Bewerbungen schreiben, bis ich die Stelle mit dem Hungerlohn bekommen hatte. Und nach der Weiterbildung zum Buchhalter wieder ein Berg von Bewerbungen mit Absagen. Und nun holt mich diese Plage erneut ein, ich bin so wütend, dass ich immer wieder durch diese Frust-Strecke durchgehen muss.

Wenn jemand aus dem Bereich Buchhaltung kommt und mir weiterhelfen kann, bedanke ich mich sehr. Auch wenn jemand nicht aus dem Beruf kommt und mir helfen möchte, bedanke ich mich auch dafür sehr.

Baltar
 
Hallo Baltar,

ich kann deinen Frust und die Angst vor erneuter Absage nachvollziehen. Dennoch lässt du dich nicht vollkommen von der Angst lähmen, sondern suchst nach einer Lösung. Da steckt wohl ein Kämpfer Natur in dir! Was würde ich an deiner Stelle machen?

1. Vollkommen uninteressant bist du nicht, immerhin konntest du dir zwei Jobs anlachen und das mit allen deinen Stationen. Daher besteht definitiv noch Hoffnung. Bitte überprüfe deine Bewerbungsunterlagen, vor allem das Anschreiben.

2) Bitte um ein ausführliches Gespräch zwecks Feedbacks. Woran hat es genau gelegen? Kannst du die Argumente nachvollziehen? Fühlst du dich allgemein wohl in diesem Beruf? Könnte eine Weiterbildung dir weiterhelfen? Erst wenn du genau weißt, woran es genau scheiterst, kannst du auch passende Lösungswege finden.


Ich wünsche dir alles Gute!
 
Zuletzt bearbeitet:

weidebirke

Urgestein
Wie hast Du erfahren, dass Du gekündigt werden sollst?

Wie schätzt Du selbst Deine Arbeit ein? Hast Du das Gefühl zurecht zu kommen und machst Du die Arbeit gern? Verstehst Du die Abläufe?
 
G

Gelöscht 118344

Gast
Das Bedrückende ist aber daran, dass die Stellen, bei denen ich mich beworben habe, immer wieder neu ausgeschrieben werden. Heißt also, dass die niemanden finden, aber mich trotzdem nicht haben wollen und lieber ohne Verstärkung weiterarbeiten. Ich fühle mich jetzt absolut wertlos und zu nichts zu gebrauchen.
Hallo @baltar

vielleicht kannst du auch den Blickwinkel auch etwas mal verändern...und vielleicht hat das Unternehmen gar keine Stelle auszuschreiben, sondern nutzt diese Form, um Werbung für sich zu machen und Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.

Auch das wäre eine Möglichkeit, warum du immer wieder diese Stellenausschreibungen siehst.

Drücke dir die Daumen für die Arbeitsplatzsuche und hoffe, Du findest den Job, der Dich zufrieden und glücklich macht.
 

baltar

Aktives Mitglied
Hallo,

ich danke für die Rückmeldungen!! Bei der vorherigen Stelle war es offen gesagt so, dass ich überfordert war. Das hat vielleicht auch mit Erfahrungsmangel zu tun gehabt. Ich habe vorher noch nie Gesamtbuchhaltung in dem Umfang gemacht. Da waren Aufgaben dabei, die ich vorher noch nicht in dem Maße kannte. Die Kollegen haben zumeist vorher Kreditoren- oder Gesamtbuchhaltung schon vorher in anderen Jobs gemacht, da hatten die vielleicht einigen Vorsprung vor mir.

Es war aber auch so, dass die Kollegen ungründlich gearbeitet haben, also Rechnungen nicht korrekt gebucht oder ganz liegen gelassen. Und es war für sie offenbar kein Problem, dass sie gegen die Anweisungen der Geschäftsführung gearbeitet haben. Und ich möchte korrekt buchen, ich möchte nicht schummeln, daher habe ich mehr Zeit als die Kollegen gebraucht. Oder vielleicht bin ich total naiv, kann auch sein.

Mir wurde gesagt von meinen ehemaligen Chefs, dass ich mich nicht mehr auf Gesamtbuchhaltung bewerben soll, allerdings sind Stellen, die nur Teilbereiche ausfüllen, nicht sehr häufig zu finden.
 

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