Wenn ich an einer Beziehung festhalten möchte und mit jemandem zusammenbleiben möchte, dann würde ich als erstes mal damit aufhören, ihm Leb wohl zu schreiben und daß es sich eh erledigt.
Vielleicht ist das nicht der Zeitpunkt, an der Beziehung zu arbeiten, sondern erst mal an Dir selbst? An Deinen Verlustängsten, Deiner Unsicherheit, Deinen Erwartungen und Deinem manipulativen Verhalten? Vielleicht kannst Du seinen Rückzug dafür nutzen, Dich selbst in Ruhe zu reflektieren?
Das ist doch ein sehr unschöner Teufelskreis in den Ihr Euch immer wieder begebt. Erst lasst Ihr es eskalieren, dann zieht er sich zurück, dann übst Du manipulativen Druck aus und dann kommt ihr Euch wieder näher...
Wie wäre es denn, Dir über Deine Liebe klar zu werden. Liebst Du wirklich diesen Menschen, so wie er ist, oder eher nur Teile von ihm wie den unterstützenden, Nähe und Sicherheit versprechenden Anteil in ihm?
Wenn Du zu dem Ergebnis kommst, daß Du ihn, so wie er ist, in seiner gesamten Persönlichkeit liebst, dann würde ich schauen, was Du tun kannst, um in der Liebe zu bleiben, anstatt zu eskalieren und ihn wegzustoßen.
Du kannst keinen anderen Menschen verändern. Nur an Deinen Themen arbeiten. Dazu gehört es, das eigene Verhalten zu reflektieren und zu schauen, wo Deine Triggerpunkte liegen, die Dich zu lieblosem und zurückstoßendem Verhalten bringen.
Schau, was Du an Deinem Verhalten und Deiner Kommunikation ändern kannst.
Ich würde z.B. weder damit drohen, daß Schluß ist, noch irgendwelche Filmchen versenden, sondern schlicht sagen, ich bin verunsichert und ich liebe Dich. Und vielleicht einfach mal nachfragen, was brauchst Du gerade, um meine Liebe zu spüren? Was wünschst Du Dir, wie ich mich in unserer Situation Verhalten könnte? Was würde Dir aktuell gut tun?
Liebe stellt nicht nur sich selbst und die eigenen Bedürfnisse in den Vordergrund, sondern hat ein echtes Interesse an den Bedürfnissen des anderen.