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Alles zerbricht gerade: Beziehung, Soziales, Studium, Traumata, Zukunft

Theo1994

Neues Mitglied
Hallo ihr Lieben,

ich weiß gerade einfach nicht mehr, was ich noch tun soll. Ich fühl mich einsam und verlassen, trost- und motivationslos:wein:
o Kürzlich ist meine Beziehung mit meiner Verlobten (wir waren 6 Jahre zusammen) zerbrochen und sie hat mir sehr viel bedeutet. Tut sie immer noch. Aber sie hat jeden Kontakt abgebrochen. Das bricht mir das Herz, sie war die einzige, die mir je Nähe, Vertrautheit, Geborgenheit gegeben hat, auch wenn ich ihr das so direkt nie gesagt habe :(
o meine beste Freundin hat mich - in anderem Kontext - absolut hintergangen und mein Vertrauen missbraucht, wir sind jetzt keine Freunde mehr, im Allgemeinen habe ich sonst nur noch Bekanntschaften, die ich aber nicht als wirklich enge Freunde bezeichnen würde. Denen würde ich auch keine Probleme anvertrauen, die den Namen verdienen.
o familiär hab ich auch keinen Rückhalt bzw. hatte ich noch nie. ich komme aus einem kaputten Elternhaus mit gewälttigem Akoholikervater (der gott sei dank schon länger nun tot ist), mit meiner Mutter habe ich nur noch notwendigsten Kontakt, und mein Bruder hat sich auch entfremdet. Der Kontakt mit Verwandten besteht schon lange nicht mehr.
o ich hasse meine Wohnung, sie ist hässlich und deprimierend, meine Mitbewohner sind die Hölle, aber es ist nicht so leicht, in einer Studentenstadt eine bessere WG zu finden.
o ich stehe beruflich außerdem unter unglaublichem Erwartungsdruck: Ich muss in wenigen Monaten meine Masterarbeit fertig bekommen und danach ist bereits der Vertrag für eine noch viel stressigere, da verantwortungsvollere Projektstelle unterschrieben, wo ich nicht ausfallen darf; alle erwarten da jetzt schon das Höchste von mir.

Seit mir alles aus den Zügeln geraten ist, kommen auch alte sexuelle Traumata aus der Jugend wieder hoch. Die waren Schuld, dass ich damals in der Schule vom Jahrgangsbesten zum absolut Durchfallgefährdeten wurde. Als ich meine Freundin kennenlernte, konnte ich das ganz gut verdrängen und hab ein glücklich, normales Leben mit sehr gutem Erfolg im Studium führen können. Tja. und jetzt kocht diese ganze Scheiße mit Hochdruck wieder auf und überwältigt mich völlig. Ich bin richtig gelähmt, kann nicht klar denken, bin geistig umnachtet, je mehr Stress im Studium, desto schlimmer. Je weniger ich denken kann, desto weniger Zeit hab ich, die Masterarbeit fertig zu kriegen, desto größer wird die Panik.

Zu einem Therapeuten kann ich nicht einfach gehen. Weil ich gerade im Auslandsemester bin und niemand meine Muttersprache spricht. Und selbst wenn ich gerade in Deutschland wäre: Da ich Lehramt studiere, bin ich auf die Verbeamtung angewiesen, es ist fast so gut wie sicher ein K.O., wenn ich pyschisch auffällig bin in der Krankenakte. Und um unter dem Radar zu fliegen, also Selbstzahlerbasis, fehlt mir das Geld. So priviligert bin ich leider nicht.

Und jetzt erwarten alle von mir, dass ich beste Leistungen bringe, und ich kann niemandem erzählen, warum ich gerade überhaupt nichts leisten kann. Das zieht mich total runter, auch weil ich meine eigenen Erwartungen an mich einfach so massiv enttäusche. Ich kann so viel mehr, und so viel besser, und ich will dass auch alles gar nicht so, wie es jetzt ist, aber ich bin in meinem eigenen Kopf gefangen. Es ist zum Haare raufen. Ich hasse mich echt total, dass ich mir selbst der größte Feind bin. Alle Fördern mich, Stipendiengeber wollen dies, Professoren erwarten jenes persönlich von mir, und niemandem kann ich sagen, dass es mir nich so gut geht. Sonst bin ich da gleich unten durch.

Und privat fehlt mir auch jede Ansprechperson, die vertrauenswürdig wäre bzw. der ich mich anvertrauen wollen würde. Die einzige Person, die davon weiß, ist meine Mutter, aber die ist vollkommen überfordet, obwohl sie alles nur gut meint, kann sie mir überhaupt nicht helfen.

Es ist einfach nur noch eine Tragödie. Ich komm mir vor wie Ikarus, dem nun allmählich die Flügel schmelzen und es gibt kein happy end... wo ich doch alles so gut haben könnte: bis vor kurzem waren alle Bereiche, beziehung, Studium/Beruf, Wohlbefinden im grünen Bereich.

Und jetzt hasse ich mich einfach nur noch für das, was aus mir gewordne ist, und dass ich dann seit Monaten nur noch zum Frustfressen neige, lässt mich jetzt auch allmählich fett werden, was mich nochmehr mit mir unzufrieden sein lässt. Es ist eine einzige Abwärtsspirale... und ich weiß gar nicht so recht, wie ich die unterbrechen soll.

Und es ist auch so schwer mit anzusehen, wie andere so leicht und lebensfroh durchs Leben gehen, oder so scheinen, und sich voll und ganz auf das comitten können, was sie möchten, etwa das Studium. Es stresst mich umso mehr, zu sehen, wie die anderen studieren wollen und es auch können, und ich ja auch will, aber einfach geistig blockiert bin. obwohl das studium das einzige ist, was mir geblieben ist, wo ich das Gefühl hatte, dass ich das kontrollieren kann und ich darun besser als alle anderen bin. oder sagen wir: war. von summa cum lauda kommt jetzt wohl bald der Absturz, bis alles auffliegt, mit der Masterarbeit, dass ich total der underperformer bin, der bei weitem nicht das erfüllen kann, was die anderen (zurecht) von mir erwarten konnten und haben. :wein: meine einzige restliche selbstwertquelle zerrinnt mir wie sand in den Händen und das nur, weil ich meine bescheurten Traumata nicht in den Griff bekomme. Es ist keine Frage der Einsicht, was hier los ist, ich kenn die ganzen Psychotrauma-Handbücher etc. pp. Es ist einfach, dass man sich selbst damit nicht helfen kann, es ist was emotionales, das sich meiner Beeinflussbarkeit entzieht. Und das macht es so bitter für mich. Ich hab grad nur noch Negativität und Missmut und Hass für mich selbst übrig :'( Und auf die anderen, weil das Leben so scheiss unfair ist, warum muss ich es so schwer haben?! Im Kern bin ich ein sehr sensibler und bedachter Typ, dem einfach total übel mitgespielt wird. Ich hab immer versucht, das Beste draus zu machen, ich war nie der Faule, oder der sich einfach treiben lies. Und jetzt crashed das ganze Ding trotzdem gegen die Wand :/

So oder so ähnlich gehts mir gerade. Ich weiß auch gar nicht, was ich hier erwarten soll/kann, ich wollte es einfach mal gesagt haben, dass wenigstens irgendein Anonymer wenigstens mal erfahren hat, was ich hier gerade für eine Hölle durchwandere :/
Entschuldigt bitte, falls das nervig zu lesen war :(

LG
Theo
 
G

Gelöscht 79650

Gast
Du studierst auf Lehramt, möchtest verbeamteter Lehrer werden und hast jetzt schon eine Stelle als äußerst wichtiger Projektleiter nach dem Magister? :confused:

Normalerweise kommt nach dem Studium das Referendariat. Keine "Projektleitung". Das Ref ist eine entspannte Zeit. Man verdient und arbeitet sich ein.

Wenn du im Ref verdienst, kannst du dir auch ein paar Gespräche bei einem Therapeuten leisten, wenn es nicht über die KK gehen soll.

Allerdings musst du dennoch bestimmte Entscheidungen treffen, die nimmt dir kein Therapeut ab: Möchtest du deine Kraft in deinen Studienabschluss stecken oder die Trennung als bequeme Erklärung für ein vorausgeahntes Scheitern nutzen?

Wir werden/wurden alle mal verlassen. Die Nächste ist besser. Halt dich an dem fest, was bleibt.

Im Ref kannst du dir eine kleine Wohnung nehmen und aus der WG ausziehen.
deune einzige Freundin hat dich verlassen? Such dir eine neue. Auch hier verweise ich auf das Referendariat.

Bezüglich des sexuellen Traumas - du kannst anonym an die psychologische Beratung von Caritas oder Diakonie schreiben/anrufen. Ich weiß nicht, was für ein Trauma das war, aber lass nicht zu, dasses dein Leben versaut.

(In der Rubrik "Sexualität" kannst du auch hier anonym posten, wenn du das möchtest. Vielleicht erleichtert das schon etwas.)

Was immer geschieht - schau nach vorne. Und lerne aus deinen Fehlern. Du hast deiner Ex nie gesagt, was sie dir bedeutet? Mach es bei der nächsten Frau besser.

lehrer ist ein toller Beruf. :) Freu dich drauf.
 
G

Gelöscht 94095

Gast
Hallo Theo,

es war nicht nervig zu lesen, eher betrüblich.

Deine Situation hört sich im Moment ziemlich hoffnungslos an.
Ja, die online Beratung/Hilfe, die Schroti schon erwähnt hatte, vielleicht wäre das, für den Anfang, eine Möglichkeit.

Wie schade, dass du es deiner Freundin nie so richtig gesagt hast, was du fühlst, das wäre doch wichtig gewesen.
Vielleicht kannst du demnächst besser darauf achten deinen Gefühlen auch einen klaren Ausdruck zu verleihen.

Wenn du auch an den äußeren Umständen im Moment nichts oder nicht viel ändern kannst, so hasse dich doch zumindest nicht noch selbst, damit befeuerst du dein Trauma nur noch und es geht dir noch schlechter.

Hast du dich mal hier im Forum umgesehen? Es gehen ganz sicher nicht alle "leicht und lebensfroh" durchs Leben, die Wenigsten! Aber viele können es halt echt gut verstecken, du ja offenbar auch. Vermutlich wirkst du auf andere auch so.

Du kommst mir eher vor wie Sisyphos, der versucht den Fels auf den Berg zu bekommen, der ihm aber immer wieder herunterrollt.
Hasse dich doch nicht. Wozu? Macht das irgendwas besser? Und bitte die anderen auch nicht, für die meisten ist das Leben unfair.
Ich lese deine ganze Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit, aber geh nicht so hart mit dir (und anderen) ins Gericht, Negativität hilft dir doch da nicht. Sei etwas gnädiger mit dir.
 

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