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Alles bloss Übertragung?

L

LaNuitCauchemardesque

Gast
Seid gegrüsst!

Ich bin seit einem Jahr in Therapie und beschäftige mich seit einer Weile "theoretisch" mit Psychotherapie (soll heissen ,ich leihe mir Fachbücher aus, lese auch Werke von Yalom:D und natürlich Beiträge hier im Forum) - und die ihr innewohnende Vielschichtigkeit und Komplexität verunsichern mich sehr.

... aber ich hole wieder sehr weit aus.

Jedenfalls wollte ich mich mit der Frage an euch richten, wieviel von der Wahrnehmung in einer Therapie bzw. im Speziellen die Wahrnehmung der Therapeutenperson auf eine Übertragungsneurose zurückzuführen sind und wieviel denn eigentlich "echt" bzw. "neu" ist.

Es bleibt zu hoffen, dass ich mich verständlich ausdrücken konnte - ich würde mich sehr über eure Meinung/Erfahrung dazu freuen!

Alles Liebe

Nuit
 

tulpe

Sehr aktives Mitglied
hm? Also ich hab es nicht verstanden!

Kann aber auch daran liegen, dass ich heute eh total verpeilt bin....


Magst Du Dein Anliegen vielleicht noch einmal etwas anders umschreiben?

LG tulpi
 
L

LaNuitCauchemardesque

Gast
Hallo tulpe!

Ich versuch's nochmals:D
In der Therapie bin ich sehr verunsichert, welche meiner Wahrnehmungen des Therapievorgangs bzw. eben der Therapeutin (also z.B. hat sie Ähnlichkeiten mit meiner früheren Italienischlehrerin usw.) denn nun tatsächlich Übertragungen zugrunde liegen, also eigentlich bloss von mir auf sie übertragen sind - und welche dass tatsächlich "so sind", also dass die Wahrnehmung tatsächlich meine Therapeutin als solche betrifft und nicht irgend ein Bild, dass ich auf sie projeziere.

... vermutlich habe ich wieder genau so Verwirrung hinterlassen, aber danke jedenfalls für Deine Mühe!

Nuit
 

hilfe-schlumpf

Aktives Mitglied
Bon soir Nuit :)

hmm also ich bin immer noch nicht ganz sicher, ob ich dich richtig verstehe.
Du glaubst, dass Du deiner Therapeutin z.B. eine Charaktereigenschaft zusprichtst obwohl sie die gar nicht hat, und dass nur, weil sie deiner Italienischlehrerin ähnelt, die diese Charaktereigenschaft besitzt ??

Das geht ja dann in Richtung Verallgemeinerung und Vorurteile. Dass erledigt sich ja in der Regel recht schnell, wenn zunehmend "hard facts" , also Dinge, die zweifelsohne so sind wie Du sie wahrnimmst ( oder nimmst Du Psychopharmaka, dann wird das sicher eingeschränkt ) , zum Tragen kommen.

Wenn Du gerne Bücher zum Thema Psychologie ließt. Mein Buchtip, zum X. Mal hier schon :

Rolf Degen , Lexikon der Psychoirrtümer.

Über Übertragung schreibt er zwar nicht, aber über viele andere, in der Szene als absolut sicher angesehene Dinge wie z.B. Verdrängung, multiple Persönlichkeiten usw. und lässt kein gutes Haar dran. Oder kurzgesagt : Freud ist Mist !!

Salut

Schlumpf
 
L

LaNuitCauchemardesque

Gast
Auch bonsoir allerseits!

Nun, ich nehme keine Psychopharmaka und ich bin seit etwas mehr als einem Jahr bei dieser Therapeutin.
Die Ähnlichkeit(en) zu der Italienischlehrerin war zu Beginn der Therapie auffallend, ich habe sie hier als "klärendes", illustratives Beispiel erwähnt.

Dass ich ihr Charakterzüge andichte/sie verallgemeinernd betrachte ist nicht ganz das, was ich meine. Ich fühle mich durch die vielen Hintergrundinfos aus den diversen Büchern so sehr verunsichert, dass ich nicht mehr unterscheiden kann, wieviel wirklich die Therapeutin ist und wieviel bloss die Attribute betrifft, die ich auf sie projeziere.
Ach herrje, ich fürchte, das führt nicht weiter.:eek:
Ich versuche es nochmals:

Es gibt die Therapeutin als "Projektionsunterlage", die Figur, die ein Übertragungshologramm ist, der leere Raum, den sie mir dadurch lässt, dass sie professionell distanziert und neutral ist, fülle ich mit allerlei Übertragungen.

Und dann gibt es die Therapeutin, wie sie ist, sich selber, ein Individuum, eine einzigartige Persönlichkeit, unabhängig davon, was irgendjemand aus ihr macht - ihr versteht, was ich meine?

Mein Problem ist jetzt, dass ich dadurch, dass ich um die Existenz ebenjener Projektion/Übertragung weiss, keinen Boden mehr unter den Füssen habe, meine Gedanken drehen sich im Kreis, die Schlange beisst sich in den eigenen Schwanz.

Kennt irgendjemand dieses Dilemma oder kann mir jemand sagen, dass ich einfach nur bescheuert bin? Es ist zum Verzweifeln!

Verunsichert-

Nuit
 

hilfe-schlumpf

Aktives Mitglied
puh, ziemlich fachtheoretischer Müll.

Wenn ich allein schon lese, die Kindheit ist alles, der Rest ist nichts ( sinngemäß ) könnte ich kotzen.

Nuit, nimms mir nicht böse, aber ich denke, du machst dir die ganzen Gedanken wegen Übertragung nur, weil du schon zu viel von solchem Müll gelesen hast.

Hast du das Zeug schon vor der Therapie gelesen ? Vielleicht hat dir die ganze Literatur ja erst die vermeintliche Notwendigkeit einer Therapie eingeredet ??

Grüßle

Schlumpf
 
L

LaNuitCauchemardesque

Gast
Hallo Schlumpf!

Danke für Deinen Beitrag, ja, vielleicht hast du recht und ich sehe Probleme, wo gar keine sind...
Aber vor der Therapie habe ich nicht mal gewusst, was genau der Unterschied zwischen einem Psychologen und einem Psychiater ist:D, also ich habe mich nicht "krankgelesen" oder so.

Den Kram zu lesen habe ich eigentlich erst angefangen, weil ich zu verstehen suchte, was da eigentlich genau abläuft, es kam mir vor wie Zauberei, etwas sehr Geheimnisvolles (na die typischen Vorstellungen, die man sich naiverweise von Psychofritzen macht;)) und ich habe mich hilflos gefühlt (ich muss solchen Dingen stets irgendwie auf den Grund gehen, erstens weils mich interessiert und zweitens weil ich mir sonst sehr sehr dumm vorkomme...).

Aber so wie ich das sehe, gibt sich sonst wohl niemand mit solchem "Müll" ab...?

Na dann, habt trotzdem vielen Dank!

Nuit
 

weidebirke

Urgestein
Du sagst es schon, die Therapeutin bietet Dir Projektionsfläche. Je nach Ansatz ist das zusammen mit der Lenkung der Therapie schon die ganze Therapie. Es spricht für ihre Professionalität.

Was mir an der Geschichte auffällt: der Fokus ist auf die Therapeutin gerichtet, nicht auf Dich. Du untersuchst Deine Gedanken und Gefühle auf "Echtheit". Gefühle sind immer echt. Manchmal suchen sie sich verquere Wege ans Tageslicht. Um bei der Italienischlehrerin zu bleiben: offenbar hat sie damals viel Eindruck auf Dich gemacht.

Übertragung ist ein psychischer Mechanismus in Therapie und Beziehung. Sie hat keine Wertigkeit, d.h. sie ist nicht "bloß" Übertragung. Der Therapeut kann sie mittels Empathie sinnvoll einsetzen aber eben auch in die Irre geführt werden, das ist aber sein Bier.

Was Dich angeht. Weißt Du noch, warum Du in Therapie wolltest? was war Dein Ziel? Siehst Du es noch vor Augen, weißt Du den Weg? Hilft Dir das Lesen dabei?
 
L

LaNuitCauchemardesque

Gast
Salut!

Nun, erst mal vielen Dank für die Beiträge,spezieller Dank Dir, weidebirke, was Du schreibst bringt mich zum Nachdenken - wo ich schon dachte, ich komme nicht mehr weiter.

Der Grund für die Therapie waren Vorfälle von sexuellen Übergriffen/sexueller Belästigung, so betrachtet scheine ich mich schon vollkommen davon entfernt zu haben:eek:
Aber für mich steht das mit den vielen anderen Aspekten von Beziehungen/Nähe - Distanz/Grenzen und eben auch Übertragungen in einem logischen Zusammenhang (das alles hier sinnvoll wiederzugeben würde den Rahmen sprengen, aber es gibt einen Zusammenhang:D)

-

Aber das mit dem auf sie gerichteten Fokus muss ich wirklich mal genauer überdenken!

Ich freue mich über weitere Beiträge, habt vielen Dank!

Nuit
 

Seelennot

Aktives Mitglied
hey, dann meld ich mich doch auch mal zu Wort.
Ehrlich gesagt habae ich auch gehofft, hier eine Antwort auf die Frage zu bekommen. Frag mich nämlich auch die ganze Zeit, was es mit der Übertragung auf sich hat.
Dazu mein Beispiel:
Für mich war von Anfang an klar, dass ich nur zu einem männlichen Therapeut gehe. Begründen tu ich es damit, dass ich zu meiner Mutter kein so besonderes Verhältnis habe. Mit ihr konnte ich weder über Gefühle, noch über Probleme sprechen. (die s jetzt näher zu erklären wäre zuviel...)
Ein anders Beispiel:
Mir fällt der Abschied zu meinem Th vwedammt schwer. Er sagte mir, dass das mit meinem Vater zu tun hat. An ihm würde ich noch zu sehr hängen, nicht an den Tjherapeut. Ich "übertrage" da nur meine Gefühle. ( Konnte von meinem Vater keinen Abschied nehmen, kannte ihn nur ganz kurz...): Auch meine "Liebesgefühle" würden meinem Vater gelten, nicht dem Therapeut...:confused:
Ist also alles nur Übertragung :(...
lg SN
 

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