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Alkoholiker?

L

Leonie

Gast
Hallo miteinander, ich wende mich nun an Euch, da ich mit meinem Kummer nirgendwo hintraue. Es ist schon soweit gekommen, das ich regelecht menschenscheu bin und mit niemandem mehr rede, nicht über meine Probleme und Sorgen. Es gibt da einiges das mich krank macht, ich versuche vieles einfach zu verdrängen und wegzuschauen, doch es gelingt mir nur schlecht. Ich habe vor allem Angst, das mein Freund ein Alkoholiker ist. Er trinkt jeden Abend nach der Arbeit seine Flaschen Bier. Also nicht eine oder zwei, nein das geht ab Feierabend bis er ins Bett geht. Flasche nach Flasche, Tag für Tag. Ich habe begonnen selbst zu trinken, tagtäglich ein, zwei Gläschen Wein, damit es mich nicht so stört. Aber ich merke das es keine Lösung ist. Einmal, bei einem Besuch bei seinen Eltern, mußte ich entdecken, das er zu dem Bier das er mit uns zusammen getrunken hat, draußen in der Garage auch noch Bier trank "parallel". Ich versuche es herunterzuspielen und leide aber aus Angst das er abrutschen könnte. Ist er ein Alkoholiker? Es sind ja "nur" Bier. Ich habe schon so oft versucht mit ihm zu reden, doch er geht auf nichts ein, will nichts davon hören.
Ich weiß nur eines, es belastet mich schrecklich, ich bin leicht depressiv und nehme viel Johanniskraut um nicht völlig aus dem Gleichgewicht zu geraten.
Eure Leonie
 

Hallo Leonie,

schau mal hier: Alkoholiker?. Hier findest du vielleicht was du suchst.

Hallo Leonie,

ich kann dir nur eines sagen, such mal nach einer Stelle des Kreuzbund in deiner Nähe oder größeren Stadt und ruf dort an. Das kannst du erst mal vollkommen anonym und dich beraten lassen. Der Kreuzbund ist eine "Selbsthilfe" Gruppe, bzw. besser gesagt ein Verein, der über den Caritasverband agiert. Die Leute wissen wovon sie reden und können dir auch sagen, was Sache ist. Alle die dort ehrenamtlich arbeiten haben schon selber Erfahrungen mit Sucht gemacht!

Und... "es ist ja nur Bier..." gibt es nicht. Es ist Alkohol und es ist eine Regelmäßigkeit. Selbst nur 1-2 Glas Wein am Tag kann auf Dauer zur Sucht führen!

Wenn du möchtest, kannst du dich mit mir mal per PM in Verbindung setzen und ich schaue ob ich für dich eine Kreuzbund Stelle in deiner Nähe finden kann, bzw. such dir die Tel.-Nr. heraus.

Bitte warte damit nicht zu lange!

Lieben Gruß

Bob

Nachtrag:
Schau mal hier... dort kannst du auch nach einer Stelle in deiner Nähe suchen. http://www.kreuzbund.de/
Rechts ist ein Eintrag "Selbsthilfe in meiner Nähe", da kannst du nach deiner PLZ suchen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für eure Antworten!
Ich habe schon befürchtet das meine Vermutung stimmt, doch ich habe immer gehofft, das ich es vielleicht zu eng sehe oder mich hineinsteigere in den Gedanken Alkoholismus. Doch es war bisher ein gewisser Selbstschutz, nicht eingestehn zu wollen das der Alkohol zum Problem wurde.
Ich habe mich bereits auf den Internetseiten etwas informiert. Soll ich nun mich selbst dort melden? Ich befürchte das mein Partner sich mächtig übergangen fühlt wenn ich das tue. Doch ich denke er würde auch nicht einfach dort hingehen, alleine. Ich weiß nicht ob er sich darauf einlassen würde, überhaupt Hilfe anzunehmen. Er sieht doch wie ich darunter Leide, wie ich dazu stehe, wie es mich belastet, doch er ändert nichts.
Muß ich die Beziehung beenden damit er erkennt wie ernst es mir ist?
Doch dann wird er sich dem Alkohol erst recht voll und ganz ausliefern, wenn ihn nichts und niemand mehr davon abhält.
Es ist schwer, das richtige zu tun!
 
Also mein Rat ist einfach. Ruf erst mal beim Kreuzbund bzw. einer Stelle in deiner Umgebung an. Das kannst du erst mal machen, um dich beraten zu lassen. Die können dir dann auch fachlich raten, was du tun sollst.

Ich würde danach mit ihm darüber reden und ihm anbieten, dass er sich selber erst mal mit dem Kreuzbund in Verbindung setzt. Vielleicht mit dir zusammen mal einen Termin macht. Die kommen in manchen Fällen auch zu dir nach Hause, wenn dir das lieber ist. Es bleibt anonym.

In den meisten Fällen wird er aber wohl eher abstreiten Alkoholiker zu sein und auch ablehnen dort hin zu gehen bzw. dort anzurufen. Dann solltest du auf jeden Fall schauen, dass du FÜR DICH erst mal mit denen redest. Denn DU leidest auch darunter.

Glaub mir, es ist besser, wenn du erst mal dort anrufst und dich beraten läßt.
Und vergiss das mit dem "er fühlt sich übergangen..."! Genau das ist es, womit ein Alkoholiker immer seine Argumentation ausüben will. Nach dem Motto, du nimmst ja keine Rücksicht auf ihn, oder ähnliches...
Es geht auch um dich und die Familie drum herum. Das muss ER einsehen.
Also handel du, wenn er es nicht will oder kann!

Lieben Gruß und ich drücke dir die Daumen

Bob
 
Ich danke dir für deine Antwort BobMaze.
Ich habe wohl keine andere Möglichkeit mehr, als mich wirklich mit "Fachleuten" in Verbindung zu setzen.
Mir ist das ganze irgendwie peinlich und ich denke, es betrifft mich inzwischen auch ein wenig selbst, da ich ja selbst etwas trinke um das ganze "auszuhalten". Ich will aber nicht noch selbst zum Alkoholiker werden dadurch. Es bestimmt schon viel zu sehr unser Leben. Und ich muß zugeben, ich habe ihm gegenüber schon Probleme Respekt zu zeigen und ihn noch so zu akzeptieren. Wie kann ich einen Menschen ernst nehmen der sich selbst so hingibt an diese Droge? Ich fühle mich immer wieder hin- und hergerissen und empfinde dann wieder Mitleid und denke es ist nicht wirklich so schlimm. Doch es ist in Wirklichkeit ein Teufelskreis für mich.
Nun, er hat viele Probleme mit in unsere Beziehung gebracht. Er hat Geldprobleme, ist noch verheiratet, kann aber aus erstem Grund sich nicht scheiden lassen. Ach er ist eigentlich ein lieber Mensch, doch dieser lange Schwanz an Problemen die er mit sich schleppt, manchmal verstehe ich sogar das er sich hinsetzt mit seiner Bierflasche. Doch es ist KEINE Lösung sich alles schönzutrinken.
Wieso ist alles so schwer? Ich habe selbst Probleme im Beruf, mit meiner Familie, keiner hört mir wirklich zu. Alles ist so oberflächlich. Mein Bekanntenkreis hat sich auf null zurückgezogen, ich rede schließlich mit niemandem über meinen Kummer. Manchmal wollte ich schon sehr gerne alles hinschmeissen, doch irgendetwas hält mich bis jetzt zurück.

Lieber Gruss
Leonie
 
Eine Beziehung ganz ohne Problem gibt es wohl nur selten.
Aber wenn du ihn liebst, dann sorg dafür, dass es nicht schlimmer wird. Für euch beide nicht!
Ich weiß wie schwer es ist eine Beziehung zu führen, wenn viele dicke Probleme hinten dran hängen, oder einer der Beiden eben nicht immer so mit dem Leben klar kommt.
Aber versuch einen Weg zu finden. Fang an etwas zu tun, bevor es zu spärt dafür ist.

Gruß

Bob
 
Hallo,
für mich hat er devinitiev ein Alkoholproblem.Bei meinem Ex war es das gleiche.Hat auch immer parallel getrunken auf irgendwelchen Feiern.Wunderten sich dann immer alle warum er so schnell voll war wie ein Eimer.
Am Anfang konnte man das ganze noch tollerieren,aber das wurde immer schlimmer,bis er anfing mich zu prügeln,mir die Finger zu brechen.
Ein Alkoholproblem hat er nie gehabt.Wenn man ihn darauf ansprach wurde er agressiv.
Wenn er jeden Abend so viel trinkt,wie du schreibst,und auchnoch parallel trinkt,ist es doch eindäutig!!Wer sich damit versteckt,und nicht dazu steht was er trinkt hat auf jeden Fall ein grosses Problem.
Such dir aufjedenfall Professionelle Hilfe,und wenn er sie nicht in Anspruch nimmt such du sie dir.
Ich weiss nicht wie alt du bist,aber versau dir nicht dein Leben mit einem Alkoholkranken Mann.Klingt hart,und ich wollte es auch nie wahr haben,aber am Ende war ich diejeniege die eine Therapie machen musste,und nun unter schweren Depressionen leidet.

Wünsche Dir viel Kraft
 
Hallo Leonie

Er ist Alkoholiker. Ich bin es auch. Schon seit vielen Jahren. Wenn ich eine Flasche Wodka oder Weinbrand am Tag trinke, bin ich den ganzen Tag betrunken. Das entspricht etwa 10-11 Flaschen Bier. Und als Alkoholiker habe ich für meine Körper das Endpensum erreicht.

Wenn er sich nicht für einen Alkoholiker hält, ist es fraglich, ob es Sinn macht, ihn davon überzeugen zu wollen. Das muss er für sich selbst akzeptieren.

Wenn Du mit ihm zusammenbleiben willst, dann solltest Du Dir auf jeden Fall Hilfe suchen. Was er davon hält, ist belanglos. Du willst es ja für Dich selbst. Es ist Dein Leben.

Eine Liste der Beratungsstellen in Deutschland findest Du hier:

http://www.alkohol-hilfe.de/beratungsstellen/beratungsstellen.htm

Die Beratungsstellen haben Sprechstunden, teilweise eigene Gruppen, teilweise auch Therapeuten, und sind auch für Entziehungskuren zuständig, falls es notwendig sein sollte. Sie können Dir auch die Adressen und Termine von Selbsthilfegruppen geben.

Wenn Dein Partner zuerst nicht mitmachen will, dann gibt es auch anonyme Gruppen für Angehörige. Dort kannst Du Dich mit anderen Betroffenen austauschen. Wenn es Euch ernst damit ist, würde ich Dir auch dazu raten.

Es gibt auch verschiedene Foren speziell für Alkoholiker. Alkoholikerforen haben in der Regel auch einen Bereich für Angehörige. Dieses fand ich recht gut:

http://www.forum-alkoholiker.de/

Es gibt viele davon. Ich weiß nicht, ob es bessere gibt. Ich würde zuerst einmal das größte nehmen, damit ich auch mit Rückmeldungen rechnen kann. Tippe einfach einmal "Alkohol Forum" oder "Alkoholikerforum" oder ähnliches bei Google ein.

Günter
 
Hallo, danke für Eure Antworten.
Ich habe inzwischen mich dazu durchgerungen und bei einer Selbsthifegruppe mal angerufen und mich 1 Stunde mit einem ehrenamtlichen Mitglied unterhalten. Es wird für mich schwer sein dort wirklich mal hinzugehen, doch es wird der einzige richtige Schritt sein. mein Freund stellt auf mehr als stur. Er meint, er kann tun und lassen was er möchte und ich kann ihm nichts verbieten. Darauf hin hat er noch mehr getrunken den je. Ich habe aus lauter Verzweiflung selbst wieder getrunken um mich selbst zu benebeln. Doch das hält nicht lange an.
Gestern abend hatte ich noch eine schlimme, schwere Unterhaltung mit meiner Mutter und meiner Schwester, es ging um unser schlechtes Verhältnis zueinander. Ich kann mit meinen anderen Sorgen nicht zu meiner Familie. Sie machen mir eh nur noch eigene Vorwürfe da ich ihrer Meinung nach falsch gezogen bin. Wie soll man werden wenn man mit 13 seinen Vater verliert und die Mutter mehr mit sich beschäftigt ist als mit dem eigenen Kind?
Ich fühle mich alleingelassen und von keinem Verstanden. Nach außen versuche ich mir nichts anmerken zu lassen. Doch innerlich fühle ich mich gelähmt und wie tot.
Mein Freund, den ich dringend als Stärkung bräuchte, die zu mir hält, macht mich stattdesen nur noch labiler. Muß ich alles verlieren um wieder lachen zu können? Kann irgendein Mensch denn dann noch lachen und glücklich werden? Ich habe keine Kraft um alleine alles bewältigen zu können.

Grüsse Leonie
 

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