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Ärzte nehmen mich grundsätzlich nicht ernst

NovemberRain1984

Neues Mitglied
Hallo zusammen,

ich habe seit jeher das Problem, dass kein Arzt mich ernst nimmt. Letztes Jahr hatte ich eine Depression, vermutlich hervorgerufen durch diverse familiäre Todesfälle im selben Jahr sowie unfaire Behandlung im Beruf. Es ging mir ohne zu übertreiben wirklich besch*ssen und ich hatte zeitweise wirklich Angst, dass ich mir selbst aus der Verzweiflung heraus was antun könne.

Ich wandte mich an meinen Hausarzt ( der sieht mich im Schnitt höchstens einmal im Jahr) und seine Aussage war dann, ich solle mir einfach ein Hobby suchen.

Also suchte ich auf eigene Faust weiter und landete in einem Zentrum für psychische Erkrankungen. Der dortige Facharzt diagnostizierte mir eine mittelschwere Depression, schrieb mich zwei Wochen krank und empfahl mir, einen Psychologen aufzusuchen. Einen Termin für selbigen bekam ich erst drei Monate später, der Facharzt wollte mich aber nicht länger krankschreiben, da ich seiner Meinung nach "souverän und tough genug wäre". Ahja..

Kurzum, mir graut es vor jedem Arztbesuch, denn ich werde nicht nur bei diesem Thema nicht ernst genommen. Wann immer ich krank bei meinem Hausarzt aufschlage (und das ist tatsächlich sehr sehr selten), werde ich eher belächelt und generell nie bis selten mal krank geschrieben, während andere wegen einem Schnupfen gleich mal ne Woche daheim bleiben dürfen.

Ganz ehrlich, ich verstehe es nicht. Kürzlich habe ich einen ehemaligen Klassenkameraden getroffen, der immer sehr unsicher und wenig durchsetzungsstark war.

Er erzählte mir, dass er aufgrund von Mobbing im Beruf zwei Jahre (!) krankgeschrieben war und jetzt auf Kosten des Amts eine Umschulung machen würde, bei der er aber aufgrund seines psychischen Zustands nicht länger als 3 Stunden täglich arbeiten dürfe.

Ich bin immer wieder überrascht, wie andere Leute sowas so einfach durchbringen und offensichtlich ernst genommen werden, während man mich einfach wieder heimschickt und null ernst nimmt.

Hat da irgendjemand eine Erklärung für?
 

Keep Going

Aktives Mitglied
Meiner Erfahrung nach ist es einfach Glückssache an wen man gerät. Manche haben mehr Verständnis, manche weniger. Teilweise war es nicht schwer 4 Wochen am Stück krankgeschrieben zu werden, teilweise meinten einige Ärzte eine Woche reicht vollkommen.
Zum Glück hatte ich die freie Wahl und ich hatte überwiegend schon den Eindruck, dass mir die Ärzte helfen wollten.

Aber so generell kann ich das Gefühl verstehen, dass man sich nicht unbedingt auf den Arztbesuch freut. Da geht es einem eh schon schlecht und potentiell trifft man wen, der mehr oder weniger freundlich suggeriert, dass man simuliert oder sich nicht so anstellen so.

Musste dabei an nen alten Kumpel denken, der meinte er hatte auch mal Depressionen und da hat er halt paar Stunden Therapie gemacht und dann war alles wieder gut. So als Tipp für mich. Bestimmt nett gemeint, aber naja..
 

Schokoschnute

Aktives Mitglied
Naja, von einfach durchbringen kann wohl keine Rede sein,auch wenn es für dich wohl so erscheint.

Meine Gedanken dazu, aber keine Zielsicherheit, ..bitte nicht falsch verstehen;

Ich denke das kann passieren, wenn Ärtze das Gefühl oder Wissen vermittelt bekommen, das Ihnen ,in eigener Wahrnehmung/ Vorstellungen einer Krankheit/en, indirekt oder direkt Mitgeteilt wird, wie ein Weg / eine Krankheit aussieht und was man an Plan erwartet.
In Hilflosigkeit und Verzweifelung , kennt man keine eigenen Antworten/Lösungen oder Wege zur Heilung, weil..man ist ja hochgradig Verzweifelt und am Ende,kann meist kaum mehr Aufstehen, Arbeiten oder konzentriert Denken. (vor allem bei mittelgradigen Depressionen..)
Kann es sein,das du die Ärtze in eine Richtung führen /schieben möchtest ?
Fragen /Antworten und Lösungen schon parat hast ?

Vllt gehst du dein Problem aber auch zu logisch an?
Vielleicht fehlen dir wirkliche Schlafstörungen, Energielosigkeit, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit, die körperlich sehr Schwächen und auf dauer Krank machen, als das Sie auch so emotional im Elend vermitteln/zeigen kannst?
Davon konnte ich in deinen kurzen Text auch nix erkennen, was ich aber nicht als Vorwurf und Endgüldigkeit ausdrücken möchte.

Hinzu verwehen manche Depressive Phasen auch wieder nach einer Zeit und regulieren sich selber.

Was mich auch noch etwas wundert ist, wenn du eine richtige Diagnose bekommen hast,..oder war das nur eine kurze mündliche Aussage eines Zentrums ?, ..welches Fachartzes ?
Fachliche Diagnosen sind doch schriftliche, die einige Wochen an Psychologischer Diagnostik brauchen und damit geht man zu weiterführenden Ärtzen/Therapien/Kliniken.
Auch werden dort Empfehlungen zur Weiterbehandlung aufgeführt.
 
Zuletzt bearbeitet:

NovemberRain1984

Neues Mitglied
Naja, von einfach durchbringen kann wohl keine Rede sein,auch wenn es für dich wohl so erscheint.

Meine Gedanken dazu, aber keine Zielsicherheit, ..bitte nicht falsch verstehen;

Ich denke das kann passieren, wenn Ärtze das Gefühl oder Wissen vermittelt bekommen, das Ihnen ,in eigener Wahrnehmung/ Vorstellungen einer Krankheit/en, indirekt oder direkt Mitgeteilt wird, wie ein Weg / eine Krankheit aussieht und was man an Plan erwartet.
In Hilflosigkeit und Verzweifelung , kennt man keine eigenen Antworten/Lösungen oder Wege zur Heilung, weil..man ist ja hochgradig Verzweifelt und am Ende,kann meist kaum mehr Aufstehen, Arbeiten oder konzentriert Denken. (vor allem bei mittelgradigen Depressionen..)
Kann es sein,das du die Ärtze in eine Richtung führen /schieben möchtest ?
Fragen /Antworten und Lösungen schon parat hast ?

Vllt gehst du dein Problem aber auch zu logisch an?
Vielleicht fehlen dir wirkliche Schlafstörungen, Energielosigkeit, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit, die körperlich sehr Schwächen und auf dauer Krank machen, als das Sie auch so emotional im Elend vermitteln/zeigen kannst?
Davon konnte ich in deinen kurzen Text auch nix erkennen, was ich aber nicht als Vorwurf und Endgüldigkeit ausdrücken möchte.

Hinzu verwehen manche Depressive Phasen auch wieder nach einer Zeit und regulieren sich selber.

Was mich auch noch etwas wundert ist, wenn du eine richtige Diagnose bekommen hast,..oder war das nur eine kurze mündliche Aussage eines Zentrums ?, ..welches Fachartzes ?
Fachliche Diagnosen sind doch schriftliche, die einige Wochen an Psychologischer Diagnostik brauchen und damit geht man zu weiterführenden Ärtzen/Therapien/Kliniken.
Auch werden dort Empfehlungen zur Weiterbehandlung aufgeführt.
Ja mein Problem ist leider, dass ich vieles sehr nüchtern und gefasst erklären kann, auch wenn mir eigentlich zum heulen zumute ist.
Eventuell wirke ich deswegen nicht "verzweifelt" genug, aber ich finde, man sollte nicht unbedingt auf die Tränendrüse drücken müssen, nur damit man ernst genommen wird.

Der Arzt,der mir die Diagnose stellte, war ein Facharzt aus dem Zentrum für psychische Erkrankungen nach ca 5 min Gespräch, in dem er mir Fragen stellte wie "können Sie noch Freude empfinden?" Etc.
Alles in allem fühlte ich mich dort auch eher abgefertigt.
 

Schokoschnute

Aktives Mitglied
Ja mein Problem ist leider, dass ich vieles sehr nüchtern und gefasst erklären kann, auch wenn mir eigentlich zum heulen zumute ist.
Eventuell wirke ich deswegen nicht "verzweifelt" genug, aber ich finde, man sollte nicht unbedingt auf die Tränendrüse drücken müssen, nur damit man ernst genommen wird.

Der Arzt,der mir die Diagnose stellte, war ein Facharzt aus dem Zentrum für psychische Erkrankungen nach ca 5 min Gespräch, in dem er mir Fragen stellte wie "können Sie noch Freude empfinden?" Etc.
Alles in allem fühlte ich mich dort auch eher abgefertigt.
Ja das kann ich mir Vorstellen.
Also,am besten über die Kassenärtzliche Vereinigung sucht man sich mit frischen Überweisungschein zum Termin vom Hausartz, einen Psychiater aus.
In der Regel bleibt man erstmal da,wenn er der Meinung ist,Helfen zu können.
Nicht alle sehen das Leiden so Hoch, oft hat man mehrere Termine um das genauer Abschätzen zu können.
Wenn aber mehrere unabhängige Psychiater nicht der Meinung sind,das dir gravierendes fehlt,und du immer noch anderer Meinung und Verfassung bist, dann wäre noch die Möglichkeit dich zur anständigen Diagnose in eine Klinik einweisen zu lassen,z.B in eine Verhaltensmedizinische Klinik, wo Körperliches wie auch Psychisches ausgibig abgeklärt wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöscht 114641

Gast
Generell habe ich festgestellt, dass man viel schneller ans Ziel kommt, wenn man sich selbst eine Diagnose stellt und dann zum Arzt geht mit der Forderung "Ich will die und die Untersuchung haben, ein Rezept für dieses und jenes Medikament und eine AU für 2 Wochen".
 

Eva

Aktives Mitglied
Ich kenne das auch, und es liegt nicht unbedingt am Arzt, den ich habe es bei verschiedenen Hausärzten, Fachärzten und 1 x sogar im Krankenhaus erlebt.

Zuletzt vor 2 Jahren, da hatte ich eine Influenza, und habe es mit hängen und würgen zum Arzt geschafft. 4 Tage! wollte er mich krank schreiben. Nur weil ich mich wirklich Elend gefühlt habe, habe ich um 1 Woche gebettelt. Dann musste ich wieder hin, weil sich null gebessert hat.

Bei körperlichen Krankheiten sieht man es mir scheinbar nicht an, sodass die Ärzte meinen, ich wäre gesund. Und was mir noch aufgefallen ist (das könnte vielleicht bei dir auch der Fall sein), dass ich einfach nur meine Symptome schildere ohne zu jammern. Da denken die Ärzte vielleicht:"Ach, so schlimm ist es ja nicht."
 

todtrauriger

Mitglied
Hallo zusammen,

ich habe seit jeher das Problem, dass kein Arzt mich ernst nimmt. Letztes Jahr hatte ich eine Depression, vermutlich hervorgerufen durch diverse familiäre Todesfälle im selben Jahr sowie unfaire Behandlung im Beruf. Es ging mir ohne zu übertreiben wirklich besch*ssen und ich hatte zeitweise wirklich Angst, dass ich mir selbst aus der Verzweiflung heraus was antun könne.

Ich wandte mich an meinen Hausarzt ( der sieht mich im Schnitt höchstens einmal im Jahr) und seine Aussage war dann, ich solle mir einfach ein Hobby suchen.

Also suchte ich auf eigene Faust weiter und landete in einem Zentrum für psychische Erkrankungen. Der dortige Facharzt diagnostizierte mir eine mittelschwere Depression, schrieb mich zwei Wochen krank und empfahl mir, einen Psychologen aufzusuchen. Einen Termin für selbigen bekam ich erst drei Monate später, der Facharzt wollte mich aber nicht länger krankschreiben, da ich seiner Meinung nach "souverän und tough genug wäre". Ahja..

Kurzum, mir graut es vor jedem Arztbesuch, denn ich werde nicht nur bei diesem Thema nicht ernst genommen. Wann immer ich krank bei meinem Hausarzt aufschlage (und das ist tatsächlich sehr sehr selten), werde ich eher belächelt und generell nie bis selten mal krank geschrieben, während andere wegen einem Schnupfen gleich mal ne Woche daheim bleiben dürfen.

Ganz ehrlich, ich verstehe es nicht. Kürzlich habe ich einen ehemaligen Klassenkameraden getroffen, der immer sehr unsicher und wenig durchsetzungsstark war.

Er erzählte mir, dass er aufgrund von Mobbing im Beruf zwei Jahre (!) krankgeschrieben war und jetzt auf Kosten des Amts eine Umschulung machen würde, bei der er aber aufgrund seines psychischen Zustands nicht länger als 3 Stunden täglich arbeiten dürfe.

Ich bin immer wieder überrascht, wie andere Leute sowas so einfach durchbringen und offensichtlich ernst genommen werden, während man mich einfach wieder heimschickt und null ernst nimmt.

Hat da irgendjemand eine Erklärung für?
Hey ich habe mich in Deinem Beitrag wiedererkannt. Mir gehts es zwar nicht so bei Psychischen Sachen, da ich deswegen kaum beim Arzt war, aber bei normalen Dingen egal ob beim Hausarzt oder beim Spezialisten. Irgendwie werde ich immer von unten nach oben Gemustert und mit Statements ähnlich "Mensch, sie sind doch topfit! Die paar Gebrechen sind normal ab 40" nachhause geschickt.

Ärzte sind auch nur Menschen. Die haben Vorurteile bewusst oder unbewusst wie jeder andere auch.
Ist Dein Erscheinungsbild, Dein Auftreten und Deine Sprache/Körpersprache zu "tough", und trägst Deine Beschwerden nicht mit Nachdruck und Drama vor dann wird man nicht richtig ernstgenommen.

Ich kann mich erinnern, als ich mir als Jugendlichen den Arm gebrochen hatte. Hab aber keinen mux von mir gegeben. Der Arzt meinte zu meinem Vater: "Der Arm ist wahrscheinlich nicht gebrochen, sonst würde er jetzt schreien wie am Spieß."
 

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