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Abstand zum Chef gewinnen

G

Gast

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Liebes Forum,

ich habe seit knapp 3 Monaten einen neuen Job. Dieser ist eine Managementposition und gefällt mir an sich sehr gut.
Jetzt habe ich aber folgendes Problem:

Gleich am 1. Tag bot mir mein Chef das 'Du' an. Um nicht unhöflich zu sein, erlaubte ich es.
Allerdings ging dadurch ein sehr wichtiges Stück Distanz verloren, was sich schleichend zu einem Problem entwickelt hat.

Heute agiert mein Chef respekt- und rücksichtslos mir gegenüber. Er versucht stets, meine Meinung herunterzuspielen bzw. mich in der Rolle eines Kindes darzustellen. Er greift mich sehr scharf auf der persönlichen Ebene an und versucht regelrecht Psychoterror auszuüben. ("Du bist <hier neg. Eigenschaft einfügen>") Er versucht mir einzureden, ich hätte Angst usw. Sehr unangenehm wie er versucht, auf einen einzudringen. Er hält auch wichtige Informationen zurück, mit der Begründung, er hält mich für zu sensibel dafür.

Ich habe bereits beschlossen zu kündigen. Das ganze Unternehmen steht Kopf & er herrscht allgemeines Chaos. Ich bin noch relativ jung und habe gute Chancen auch etwas anderes zu finden.

Aber während der Kündigungsfrist werde ich noch dort vor Ort sein.
Ich möchte diesen negativen Kreislauf stoppen.
Soll ich ihm direkt dazwischenfahren, wenn er wieder zu einer seiner langatmigen Pseudo-Therapeut Sessions ausholt?
Und ihn ab jetzt wieder per Sie ansprechen? Auf diese Eben zurückzukommen erzeugt wieder Reibungen.

Ich freue mich auf eure Meinungen!
 
Hallo,

da hast Du ja einen tollen Chef erwischt, Du hast sein Du angenommen und er interpretiert es wahrscheinlich als Schwäche, hättest Du hingegen sein Du abgelehnt, hätte er das wahrscheinlich interpretiert als wolltest Du ihn herausfordern, ärgern, konfrontieren oder was weiß ich.

Ich fasse mich kurz; da Du bereits entschieden hast zu kündigen und zuversichtlich bist, schnell einen neuen Job zu finden, würde ich ihm (also Deinen Noch-Chef) konsequent förmlich mit Sie begegnen und mich nicht provozieren lassen mich gegen seine Pseudo-Therapeut Session zu wehren, denn ich denke genau das wird er anstreben. Würdest Du ihm jetzt also förmlich und distanziert begegnen, fährst Du damit wahrscheinlich besser und verweigerst ihm, was er zu erreichen beabsichtigt.

Was denkst Du über meinen Vorschlag?

Ach, bist Du auf ein Arbeitszeugnis von diesem Chef angewiesen oder wie sieht es diesbezüglich aus?

Liebes Forum,

ich habe seit knapp 3 Monaten einen neuen Job. Dieser ist eine Managementposition und gefällt mir an sich sehr gut.
Jetzt habe ich aber folgendes Problem:

Gleich am 1. Tag bot mir mein Chef das 'Du' an. Um nicht unhöflich zu sein, erlaubte ich es.
Allerdings ging dadurch ein sehr wichtiges Stück Distanz verloren, was sich schleichend zu einem Problem entwickelt hat.

Heute agiert mein Chef respekt- und rücksichtslos mir gegenüber. Er versucht stets, meine Meinung herunterzuspielen bzw. mich in der Rolle eines Kindes darzustellen. Er greift mich sehr scharf auf der persönlichen Ebene an und versucht regelrecht Psychoterror auszuüben. ("Du bist <hier neg. Eigenschaft einfügen>") Er versucht mir einzureden, ich hätte Angst usw. Sehr unangenehm wie er versucht, auf einen einzudringen. Er hält auch wichtige Informationen zurück, mit der Begründung, er hält mich für zu sensibel dafür.

Ich habe bereits beschlossen zu kündigen. Das ganze Unternehmen steht Kopf & er herrscht allgemeines Chaos. Ich bin noch relativ jung und habe gute Chancen auch etwas anderes zu finden.

Aber während der Kündigungsfrist werde ich noch dort vor Ort sein.
Ich möchte diesen negativen Kreislauf stoppen.
Soll ich ihm direkt dazwischenfahren, wenn er wieder zu einer seiner langatmigen Pseudo-Therapeut Sessions ausholt?
Und ihn ab jetzt wieder per Sie ansprechen? Auf diese Eben zurückzukommen erzeugt wieder Reibungen.

Ich freue mich auf eure Meinungen!
 
Du könntest natürlich das Gespräch suchen und ihm erklären, dass das Duzen offensichtlich nicht der richtige Schritt war und dass Du zum Siezen zurückkehren möchtest.

Wenn er mit Gewäsch anfängt, ganz konstruktiv fragen, was gerade das Gesprächsthema ist, welches Problem gerade zu lösen ist und wie genau (nach klaren Aktivitäten, Planungen fragen, auf sie zuarbeiten) das vonstatten gehen soll.

Wenn Du im Management bist, handelst Du strikt weisungsgebunden oder erarbeitet Ihr gemeinsam Lösungen?

Sind diese Gespräche Beratungen? Wenn ja, vorher Ziel und Agenda festlegen, ein Zeitlimit definieren und einhalten. Sicher hast Du viel zu tun.
Wenn nein, signalisieren, dass Du keine Zeit hast und Ihr das gern in einer Beratung besprechen könnt. Und damit wärst Du wieder bei oben.

Kein Wunder, dass bei Euch Chaos ist, wenn der Chef, statt zu organisieren, rumschwafelt.
 
Lieber Gast-Schreiber,

was Dir noch fehlt, ist die Souveränität, mit persönlichen Attacken und grenzüberschreitenden Bemerkungen umzugehen. Abgesehen davon, dass sich ein Wechsel des Unternehmens anbietet, empfehle ich Dir folgende Reaktionsmöglichkeiten:

1) Lasse Dich nie aus der Ruhe bringen, reagiere nie verärgert.

2) Reagiere mit klaren Aussagen und mit Fragen, hinterfrage:

Diese Bemerkung ist grenzüberschreitend, respektlos.
- wo liegt jetzt der konstruktive Lösungsansatz?
- was ist daran konstruktiv?
- was hältst Du von Respekt und Beachtung der persönlichen Grenzen?
- ich verstehe, dass Du mich provozieren willst. Kannst Du das auch ohne grenzüberschreitende Bemerkung?
- ich hatte schon mehrfach darauf aufmerksam gemacht, dass Du grenzüberschreitende Bemerkungen machst. Hast Du vor, das irgendwann zu lernen?

Zeige, dass Du keine Angst hast. Wer Angst zeigt oder sich alles gefallen lässt, wird niedergemacht.

Ich bezweifel, dass eine Rückkehr zum Sie eine Hilfe ist.
LG, Nordrheiner
 
Da hilft nur, sich nach einem neuen Job umzusehen, denn solche Ar...löcher ändern sich nicht!

Ich hatte genau so einen Chef in meinem Minijob. Er war verbal übergriffig, dass mir bei fast jeder Kommunikation mit ihm die Kinnlade runterfiel. Er beleidigte mich, bauschte kleine Fehler extrem auf, um sich selbst auf meine Kosten zu erhöhen und sich mächtiger zu fühlen. Ansonsten machte er auch auf sensibel, erzählte immer wieder, wie sehr er seine verstorbene Lebensgefährtin vermisse und andere an seiner beruflichen Misere schuld seien.
Ebenso belästigte er mich mit sexistischen Sprüchen. In jedem zweiten Satz drehte es sich bei ihm um Sex.

Leider ist es so, wie bereits geschrieben wurde, dass je mehr man sich gefallen lässt und sich nicht zur Wehr setzt, desto mehr wird man niedergemacht. Solche "Chefs" spüren deine Angst und nutzen das schamlos aus.
Es ist im allgemeinen ein guter Rat, Grenzen aufzuzeigen, nur nutzt es nichts, wenn du es dir über längere Zeit seine Gemeinheiten hast bieten lassen.

Als es mir irgendwann reichte und ich mir seine Frechheiten verbat, machte er zuerst auf beleidigte Leberwurst und war anschließend noch respektloser.

Daher gibt es in solchen Fällen meistens nur die Option, sich nach einem anderen Arbeitsplatz umzusehen.
 
Als es mir irgendwann reichte und ich mir seine Frechheiten verbat, machte er zuerst auf beleidigte Leberwurst und war anschließend noch respektloser.

Daher gibt es in solchen Fällen meistens nur die Option, sich nach einem anderen Arbeitsplatz umzusehen.

Arbeitsplatzwechsel erscheint mir auch in den meisten Fällen als die beste Lösung. Warum soll ich mich mit ungezogenen Erwachsenen herumschlagen?

Manchmal, so mein Eindruck, ist Respektlosigkeit auch ein Zeichen von Hilflosigkeit.

Mir scheint es wichtig und hilfreich zu sein, dass man auf solche Respektlosigkeiten nie so reagiert, wie es diese Person erwarten könnte. Bei einem Kleinkind würde man z.B. sagen: "wollen wir jetzt wieder artig sein und ... tun?" Das wäre bei einer erwachsenen Person too much. Aber dem Alter angepasste Formulierungen sind sicher so manches mal besser, als sich zu ärgern. Sich ärgern bedeutet dann: Büßen für die Sünden anderer Leute.

LG, Nordrheiner
 
Ich habe bereits beschlossen zu kündigen. Das ganze Unternehmen steht Kopf & er herrscht allgemeines Chaos. Ich bin noch relativ jung und habe gute Chancen auch etwas anderes zu finden.

Das ist schon mal gut,
ich hatte drei Chefs in meinem Leben, merkwürdigerweise kam es bei jedem
nach einiger zeit zu einem Knall, das musste einfach sein, dadurch hat sich
aber vieles gebessert, zumindest in meinem Fall, ich habe ja auch zu verstehen
gegeben, das ich es absolut nicht nötig habe.

Da du meinst, das du eine neue Arbeit finden wirst, raste beim nächten mal
einfach aus, laß dir nichts gefallen, es wird dir guttun.

Lg.
 
Danke für eure Tipps & Ratschläge.

Nötig habe ich das Arbeitszeugnis nicht, aber es ist schon nice-to-have.
Dass es nicht gut ausfallen wird, obwohl ich meine Arbeit so gut mache, dass ich einige Aufgaben meiner Kollegen komplett überantwortet (aufgedrängt) bekommen habe, ist wohl leider absehbar.

Mittlerweile hat er auch noch begonnen mich zu imitieren und nachzuäffen.
Außerdem verarscht er mich, wenn ich ihm Fragen zum Arbeitsprozess stelle.
So a la "Kannst du... / Hast du ..." -> "Ich weiß nicht, ob ich kann." Er lässt mich ständig auflaufen.

Ich will dort überhaupt nicht mehr hin. Das ist der reinste Psychoterror.
Statt einer Einarbeitung habe ich Bossing bekommen. Aber ich sehe mich eh schon nach anderen Stellen um.
 
Ist er denn der einzige Chef, der etwas zu entscheiden hat oder gibt es noch andere, mit denen du zusammenarbeitest? Weisst du, warum dein Vorgänger gegangen ist, aus dem gleichen Grund?

Wenn du erst 3 Monate im Unternehmen bist, hast du dann überhaupt eine Kündigungsfrist oder könntest du nicht auch sofort gehen (Probezeit)?
 
Hast Du keinen Vorgesetzten, der über Deinem Chef steht?

Mir ist klar, dass Du schon ein gutes Abwehrsystem benötigst. Dir auch?

Lässt Du Dir nur alles gefallen, wirst Du krank werden.
 

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