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Abscheu und Hassgefühle

Hallo Juliette,
ergänzend zu meiner vorigen Antwort, ist mir noch ein weiterer Gedanke gekommen:
Wenn Du von Menschen Attribute faszinierend findest, solange bis Du sie durchschaut hast...
dann ist Dein Intellekt wohl stark ausgeprägt.
Da macht Dir intelligenzmäßig wohl kaum jemand etwas vor.
Allerdings: wie schaut es mit Deiner Gefühlswelt aus?
Bist Du schonmal richtig in eine Sache vertieft gewesen, hast Dich fallen lassen können, und bist ohne Analytik ganz in dem Moment gewesen?
Denn ich könnte mir vorstellen, dass dieser Teil (vielleicht) genau bei Dir ( also das sich Fallen-lassen-können) noch ausbaufähig ist. Also Gefühle stärker zuzulassen, und zu erleben.

LG

DB

p.s.: und wem gegenüber hast Du genau "Abscheu und Hassgefühle"? ( wie in Deinem Titel steht)
Dir selber gegenüber, oder den Leuten, die sich von Dir analytisch durchschauen lassen?
Macht einen großen Unterschied, wem gegenüber diese Gefühle gelten.
a)
Denn wenn Du diese Gefühle Dir selbst gegenüber empfindest, fehlt Dir der persönliche Zugang zu Deinem Inneren; Deinem Gefühl...
b)
Richtet sich der Titel gegen die anderen Menschen; so ist es Deine Wahrnehmung der Gesellschaft, welche Dich stört.
Letztlich fällt es zwar beides auf die persönliche Wahrnehmung zurück; ist von der Gewichtung jedoch unterschiedlich.
Im Fall a) fühlst Du dich kraftlos, leer, und undefinierbar...
und im Fall b) ist es mehr ein Lästern über die Natur der Menschen an sich.
Ich hoffe, es wurde etwas deutlicher.

LG nochmals 🙂


Ich erlebe sehr vieles, sehr intensiv. Hat wohl etwas damit zutun, dass obwohl ich nicht immer so wirke, die Menschen unentwegt beobachte. Meine Freunde, meine Familie, Fremde...egal wer.
Doch in Erinnerungen schwelgen kann ich nicht. Diese Momente des absoluten Falls, sind mir allzugut bekannt, aber sie sind flüchtig und wenn sie vorbei sind, sind sie wie nie gewesen. Ich war sooft kurz vor dem Tod, habe alles erlebt, Armut, Reichtum, Flugzeugabsturz, Autounfall, Ertrinken, Aufspießen, Ersticken, Krankheiten und wenn ich es nicht selbst erlebte, dann nahe Menschen um mich: Drogen, Alkohol, Kämpfe, Seelische Abstürze, Selbstmord.
Wenn ich glücklich bin, dann aus vollem Herzen. Ich lebe den einen Moment aus, dann denke ich nicht mehr an den folgenden Tag. Wenn ich glücklich bin, kann ich an nichts anderes mehr denken. Trotzallem bin ich ein fröhlicher, lebensbejahender Mensch.

Mein Abscheu gilt einerseits der Natur der Menschen, andererseits auch nicht. Wie bereits erwähnt, die Natur der Menschen fasziniert mich und was mich fasziniert, das strebe ich zu begreifen an. Aber gleichzeitig verspüre ich Hass gegenüber den Menschen.
Ebenso wie ich mich selbst liebe, ja, ich bin eine Egoistin und verdammt selbstverliebt, andererseits ist da auch ein gewisser Anteil an Selbsthass.
Wie deutet man das
?

LG
 
Wie richtig vermutete widersprechen sich meine Tätigkeiten durchgehend. Ein Psychologe deutete auf eine Art Persönlichkeitsspaltung. Am deutlichsten wird dieser Aspekt, wenn man betrachtet, dass ich das Leben, sowieso jegliche Gefühlsregung interessant finde, aber die meiste Zeit Abscheu gegenüber den Menschen empfinde. Andererseits war es interessant, zu hören, dass ich ein Einzelgänger sei. Schön zu hören, aber wie definiert man einen Einzelgänger? Ich bin keiner, nach meiner Auffassung, obgleich ich sehr eigensinnig bin und von der "Norm" abweiche, indem ich einfach gerne für mich bin. Ich bin auch nicht einsam oder dergleichen, nur gerne..."allein" eben. Und ich mach auch gerne "allein" meine Angelegenheiten.
So einfach ist das.

Dann ist dabei (aus meiner Sicht) interessant, inwieweit die Meinung eines Psychologen als persönlich stimmig empfunden werden kann. Denn auch wenn es geschulte Diagnostiker sind, so erstellen sie die Diagnosen aufgrund der allgemeinen Lehren, welche sie an Unis aufgetischt bekommen haben. Es heisst also kaum zwingend, dass jene Diagnose auch voll umfänglich zutreffend sein muss.

Wichtig ist dabei eher: wie das persönliche Empfinden mit dieser Situation und Diagnose ist, und die Art damit umzugehen. Wenn gerne Dinge "allein" geregelt werden, und die Einsamkeit bevorzugt wird - ist das im Grunde auch Normal. Je nachdem, welche Kategorien für die Beurteilung von "Normal" angelegt werden.

So denke ich es mir auch, diese Freundschaften, die ich pflege sind irgendwo sehr zerstörend, wenn ich es mir genau betrachte. Eben jene Person, die das sagte, hat einen heiden Respekt vor meiner Persönlichkeit und achtete beinahe penibelst auf mein Wohlergehen. Viel weniger wegen der öffentlichen Stellung, denn er ist mir da wohl weit überlegen, scheint er eine ehrfürchtige, aber ehrliche Neigung für mich zu haben. Natürlich auf freundschaftlicher Basis. Dennoch scheint es mir, mehr als nur ungewöhnlich.

Freundschaften sind zerstörend? In welcher Hinsicht das denn? Und vor allem über welchen Zeitraum? Das Leben ist von Natur aus durch Veränderungen bestimmt. Eine Freundschaft kann Hochs und Tiefs haben - inwieweit dies kritisch als Zerstörung gewertet wird, wäre für mich aus reiner Neugier interessant
zu erfahren.

Hm. Wenn Respekt und ehrliche Neigung als ungewöhnlich erscheinen, so scheint die Person mit ihrem Verhalten ausserhalb der persönlichen, gewohnten Erfahrungswerte mit Nähe und Respekt anderer Menschen, Ihnen gegenüber, zu liegen.

Auch da wieder die Frage: Wie gehen Sie damit um? Beruhigend zu wissen, dass jmd. einen heiden Respekt hat, oder eher beängstigend, dieses Gefühl bei ihm wahrzunehmen?

Hm...so gesehen eigentlich kaum. Aber ab und zu scheinen wir hinter denselben Zielen hinterher zu sein, aber wir ähneln uns eigentlich "kaum". Wir teilen weder Interessen noch Abneigungen miteinander. Aber er ist ja nicht mein einziger Freund. Tatsächlich weisen die meisten ähnliche Denkensmuster auf oder tolerieren sie zumindest vollständig.

Okay. Dann ist dies wohl eine Verbindung über dieselben Ziele - auch eine Form von Verbindung und Gemeinsamkeit 🙂
Was ich beigebracht bekommen habe, gibt nicht wirklich Aufschluss, da mein Verhalten als 4jährige ähnlich waren. Zumindest wurde mir immer vermittelt, wie wichtig Familie und Freunde sind. Wie sehr Geld zählt, aber auch Emotionen, Mitgefühl und Nächstenliebe. Ich wurde überbehütet, mir blieb nichts verwehrt. Ich bin, ohne anzugeben, sehr beliebt, die Menschen achten und bewundern mich. Aber ich empfinde daran kein Interesse, keine Freunde, nada, nichts, niente.

Gut. Die Überbehütung, wo keine Wünsche offenbleiben, könnte als Konsequenz die Folge haben, viel von anderen zu erwarten; und davon auszugehen, alles zu bekommen - gefrustet zu sein, wenn mal etwas weniger klappt - weil die Erziehung gezeigt hat, dass alles möglich ist.

Vielleicht ist die Reizüberflutung ( These) des wunschlosen Glücklichseins ein entscheidener Faktor für die Sichtweise auf andere Menschen : was sollen diese Menschen Ihnen noch geben können, wenn bereits innerlich oder äußerlich die Meinung vorherrscht, längst alles Irdische zu besitzen?

Und wieder die Frage dazu: Welches Gefühl entsteht beim Desinteresse für die Menschen in Ihnen?

Wenn es egal ist; ist es auch okay- wenn hier allerdings von Abscheu und Hassgefühlen im Titel geschrieben wird, kann der Eindruck enstehen, dass innerlich doch gerne etwas an Ihrer Wahrnehmung geändert werden möchte; und irgendwas in Ihnen gerne eine andere Sichtweise gegenüber den Menschen einnehmen möchte - kommt das hin?


LG
D.B
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich erlebe sehr vieles, sehr intensiv. Hat wohl etwas damit zutun, dass obwohl ich nicht immer so wirke, die Menschen unentwegt beobachte. Meine Freunde, meine Familie, Fremde...egal wer.
Doch in Erinnerungen schwelgen kann ich nicht. Diese Momente des absoluten Falls, sind mir allzugut bekannt, aber sie sind flüchtig und wenn sie vorbei sind, sind sie wie nie gewesen. Ich war sooft kurz vor dem Tod, habe alles erlebt, Armut, Reichtum, Flugzeugabsturz, Autounfall, Ertrinken, Aufspießen, Ersticken, Krankheiten und wenn ich es nicht selbst erlebte, dann nahe Menschen um mich: Drogen, Alkohol, Kämpfe, Seelische Abstürze, Selbstmord.
Wenn ich glücklich bin, dann aus vollem Herzen. Ich lebe den einen Moment aus, dann denke ich nicht mehr an den folgenden Tag. Wenn ich glücklich bin, kann ich an nichts anderes mehr denken. Trotzallem bin ich ein fröhlicher, lebensbejahender Mensch.


Die Frage wieder: Ist das persönliche Erleben von tiefen Gefühlen, von Leid , Freude und Momenten der Glückseligkeit im Großen und Ganzen ein persönlich annehmbarer Zustand für Sie? Oder gibt es diesbezüglich das Gefühl "etwas verpasst zu haben"? Also letztlich, dass etwas "Fehlen" würde?

Mein Abscheu gilt einerseits der Natur der Menschen, andererseits auch nicht. Wie bereits erwähnt, die Natur der Menschen fasziniert mich und was mich fasziniert, das strebe ich zu begreifen an. Aber gleichzeitig verspüre ich Hass gegenüber den Menschen.
Ebenso wie ich mich selbst liebe, ja, ich bin eine Egoistin und verdammt selbstverliebt, andererseits ist da auch ein gewisser Anteil an Selbsthass.
Wie deutet man das
?

LG


Inwiefern lässt sich der Hass verstehen, wenn das persönliche Interesse dem Begreifen der menschlichen Natur gilt?
Wird dieser Hass als generell verstanden dem Menschen gegenüber, oder lediglich (bezugnehmend) auf die Schandtaten von Gewalttätern zurückgeführt?

Die Parallele zwischen Selbsthass und Selbstverliebtheit im direkten Kontext zu der Sichtweise auf die Menschen mit Neugier und Hass ist gut.

"Wie im Innen, so im Aussen" - Die Sichtweise, welche gegenüber den anderen Menschen eingenommen wird, hängt auch maßgeblich damit zusammen, welche Sichtweise gegenüber Sie sich selber bereit sind einzunehmen.
 
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